Interview mit IBC-User mi.ro: Was kann eigentlich Carbon?

IBC-user mi.ro hat im Forum schon oft mit seinem umfangreichen Wissen über Carbon geglänzt – Zeit, das unseren Lesern näherzubringen. Micha alias mi.ro wird in nächster Zeit diverse, interessante Gastbeiträge rund um die Kohlenstofffaser veröffentlichen, die ein wenig Licht ins Dunkel bringen sollen. Und wer ist mi.ro nun genau? Wir haben ihn vorab zum Interview gebeten.


→ Den vollständigen Artikel "Interview mit IBC-User mi.ro: Was kann eigentlich Carbon?" im Newsbereich lesen


 
Naja, ist halt auch ne Art Dich als Firma zu positionieren und herauszustehen als der letzte ehrliche Rahmenbauer. Ich seh das unromantisch.
 
Banshee hat den Aufwand eigentlich bisher nicht gescheut. (Siehe geschmiedetes Canoo am Legend oder die Ausfallenden etc.)
Also ich denke wenn sie überzeugt wären, wäre ein Carbonrahmen längst in der Mache.
Ähnliches bei Commencal.

Banshee wird das machen sobald sich das finanziell für sie lohnt und der Aufwand für so ein kleines Unternehmen vertretbar ist.

Das die Lasten so völlig unabschätzbar sind, ist einfach Käse.
 
Naja, was Ausseneinwirkung bei Steinen anbetrifft, dürfte es schon nicht ganz trivial sein.

Wobei ich zB keinen mit einem modernen Carbonrahmen kenne, dem das Bike durch Steineinwirkung gleich gebrochen wäre... Ein SC Nomad zB hält schon brutal was aus.
 
Naja, was Ausseneinwirkung bei Steinen anbetrifft, dürfte es schon nicht ganz trivial sein.

Wobei ich zB keinen mit einem modernen Carbonrahmen kenne, dem das Bike durch Steineinwirkung gleich gebrochen wäre... Ein SC Nomad zB hält schon brutal was aus.

In der Hinsicht stimmt das vielleicht, aber dagegen kann man Rahmen auch schützen. Und ein allzu großes Problem ist das ja bei anderen auch nicht.

Aber es ist halt nicht so einfach Prototypen zu bauen, man braucht neue Leute die sich damit auskennen, neue Produzenten und man kann nicht so einfach die Palette updaten, wenn man erstmal die Formen hat (habe gelesen Banshee hatte ca 2000Rahmen im Jahr, da muss man scho sehr sicher sein was man macht).

Dazu ist Banshee eher bekannt für stabile Rahmen mit tollem Hinterbau zu einem relativ günstigen Preis, das beißt sich halt erstmal mit Carbonrahmen.
 
Glaub das Know-How könnten sie bei Pacific Cycles gut zukaufen was die Fertigung betrifft (siehe Canfield Carbonrahmen)... aber ich tippe drauf, das Banshee noch etwa 3-4 Jahre zuwartet, falls sie bis dahin gross genug sind...

Wobei, das Legend war wegen der aufwändigen Fertigung (Schmiedeteile, Titanhardware) auch immer relativ teuer und es hat auch niemanden gross gestört.
 
Dir ist aber aufgefallen, dass der Interviewte sich positiv über Tune geäußert hat?!?
Wow.... über die sattelstützklemme... sorry ich nehme natürlich alles zurück.
Und ausserdem, wenn interessierts ob jemand meine meinung teilt. Der großteil der benutzer vergöttert ihr zeug welches auf ihrem fahrrad dran ist. Komischer weise auch dann, wenn das selbe teil an der selben stelle das zweite mal versagt
 
Wenn man es noch etwas weiter spinnt könnte man auch sagen "Die Herstellung und der Betrieb der Menschheit wird keine positive Ökobilanz ergeben"! ;)
Da gab es ja einmal so eine lustige Studie wo jemand berechnet hat, dass es besser wäre, wenn die Menschen sich nur herum kutschieren lassen, um so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen. Das wäre umweltfreundlicher, weil wir so viel scheiße essen müssen. Je weniger wir verbrauchen, also eben auch essen, desto umweltfreundlicher. :D
 
Tolles Marketing von denen, zumindest bei dir hats wohl gezogen... ;)

Aber wie soll das von statten gehen??? Ich kann mit dem Auge keine Alu Legierung von einer anderen unterscheiden. Auf Fahrrad Rahmen ist zwar häufig ein Aufkleber mit der genauen Alu Legierung (wenn er nicht abgezogen wurde), aber das ist doch wohl eher die Ausnahme, als die Regel, zumal ein Fully Rahmen ja aus vielen Einzelteilen besteht und ob dieser "Aufkleber" für alle Teile gilt möchte ich bezweifeln!
Sicher macht ein Edelmetallverwerter kein Marketing Oo aber danke dass du mich für so dämlich hältst. Zufällig bin ich da mal rumgeturnt und hab den Jungs beim Arbeiten zugeguckt. Da gibts in jeder Halle ein Funkenspektrometer, da werden Stichproben analysiert und das Material entsprechend sortiert.
 
@mi.ro
Ich möchte mal Keith Scott (Banshee Bikes) zitieren und fragen, ob er damit Unrecht hat oder ob da schon viel Wahrheit drin steckt. den ersten Absatz bzgl. Kosten habe ich gekürzt. Das braucht man eh nicht diskutieren. Mir gehts eher um die fetten Absätze.



Quelle: https://www.pinkbike.com/news/first-look-banshees-2016-lineup.html

Generell dürfen nur in großen Stückzahlen produzierte Modelle von Personenkraftwagen an der Rallye-WM teilnehmen. Dies bedeutet, dass jedes zugelassene Rallyefahrzeug auf einem handelsüblichen Straßenwagen basieren muss. Die Unterschiede der erlaubten Modifizierungen sind von Klasse zu Klasse jeweils verschieden und im FIA-Homologationsblatt ersichtlich. Daher findet man kein Carbonchassis bei Rallye Fahrzeugen. Ich kann die Meinung von Mr. Scott nicht teilen und seine Äußerungen zeigen, dass er von Faserverbund wenig Ahnung hat. Es steckt mehr Engineeringleistung in einem guten Carbonrahmen und es ist ein spezielles Wissen notwendig um diese Leistung überhaupt erbringen zu können aber wenn man die Leistung erbracht hat ist der Rahmen definitiv stabiler und auch sicherer. Zu diesem Engineering gehört die Berücksichtigung von Missbrauch, Impact und Nebenlastfällen. Berücksichtige ich das, kann ein Steinschlag nicht zu einer fatalen Beschädigung führen. Schäden mit fatalen Folgen sind alleine durch die notwendige Zerstörungenergie leicht zu entdecken. Ihr habt das Santa Cruz Video gesehen. Der zuletzt gemachte Test an der Betonkante wäre so ein Fall. So ein Impact bleibt nie unbemerkt ist aber für eine fatale Schädigung notwendig. Es kommt leider nicht raus wie tiefgreifend der Einfluss hier war. Ich könnte mir aber vorstellen, dass der Rahmen sogar noch fahrbereit ist. Tatsächlich kann das Märchen vom Steinschlag der den Rahmen zerstört mal endlich vergessen werden. Ein Santa Cruz V10 oder ein Demo Carbon z.B. hat am Unterrohr an der Unterseite bis zu 5mm Wandstärke genau für den Fall eines Impact. Bevor Rahmen dieses Kalibers ihre strukturelle Integrität verlieren muss es schon ganz schön krachen und zwar weit schlimmer als bei den meisten Alurahmen.

Aber was mache ich hier eigentlich. Ich verschieße mein ganzes Pulver und muss mich später wiederholen! Na, Spaß bei Seite. Mir fällt schon noch was ein.

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
5mm wandstärke?!?! Wow! Gibts da überhaupt noch einen gewichtsvorteil gegenüber alu?
ja gibt es. Denn das ist nur im Impactbereich der Fall. Im übrigen Bereich kann dann wieder massiv gespart werde. Schon weil diese Wandstärke alleine schon für Steifigkeit und Stabilität sorgt und somit andere Bereiche wieder deutlich leichter gestaltet werden können.
 
Wenn man es noch etwas weiter spinnt könnte man auch sagen "Die Herstellung und der Betrieb der Menschheit wird keine positive Ökobilanz ergeben"! ;)
Hier gehts zwar speziell ums Mountainbiken :ka:,
aber wenn du richtig was für deine persönliche Ökobilanz tun willst... be my guest. :p Alternativ kann man auch den PC/Strom abschalten, zum Scheissen in den Wald gehen und sich ansonsten möglichst wenig bewegen.

ach, hat GT ja schon geschrieben.
 
ja gibt es. Denn das ist nur im Impactbereich der Fall. Im übrigen Bereich kann dann wieder massiv gespart werde. Schon weil diese Wandstärke alleine schon für Steifigkeit und Stabilität sorgt und somit andere Bereiche wieder deutlich leichter gestaltet werden können.

Hierzu habe ich eine Frage zum Thema: wie erkenne ich einen Schaden.

Beispiel: mein 301 hatte am Unterrohr im Bereich der Kabelklemmen eine Beule durch Sturz bekommen. Wurde von LV begutachtet. Könnte noch ca. 1 Jahr fahren, bis hier ein Riß entstand.

Das Carbonrohr wird an dieser Stelle ja keine 5mm mehr aufweisen. Welche Schädigung am CFK Rohr könnte an einer Dünnwandigen Stelle entstehen, die man von außen nicht erkennen kann? Oder gibts das gar nicht, sprich wo kein Riß ist, ist auch keine tieferliegende Schädigung vorhanden
 
Carbon besteht aus vielen einzelnen Schichten. Jede ist etwa 0,1-0,2 mm dick. Bei 1 mm Wandstärke sind das also 5 - 10 Schichten. Bei einem Sturm kann es passieren, dass ein paar Schichten delaminieren. Dadurch hast du dann z.B. eine Lücke in dieser 1 mm dicken Schicht. Eine ist dann vlt 0,3 mm und eine 0,7 mm dick.

So etwas kannst du nicht sehen. Zum anderen kann es passieren, dass durch die Druckwelle sich am Innebereich des Rohres, dort wo die Druckwelle aus dem Material tritt, ein Riss bildet. Diesen kannst du auch nicht sehen.

In solchen Fällen kann eine Ultraschalluntersuchung hilfreich sein oder für den Zweifel eine Computertomografie (wie bei Canyon angeboten!).
 
Ich möchte eure Fragen gerne beantworten. Fragt also!! Ich verfolge diesen Thread sehr auferksam und werde auf eure Anregungen und Fragen in meinen Artikeln detailiert eingehen.

Gruß
 
Ich möchte eure Fragen gerne beantworten. Fragt also!! Ich verfolge diesen Thread sehr auferksam und werde auf eure Anregungen und Fragen in meinen Artikeln detailiert eingehen.

zwei Beispiele:
1. Kettenstrebe ist aufgesessen (einge steile blöd Stelle). Ich bin weiter gefahren, weilich die Stelle schaffen wollte und mit 75kg voll auf der Strebe gestanden. Am Ende hatte sie eine ~5mm tiefe "Delle" (eher ein Knick). Ich habe mir einen halben neuen Hinterbau gegönnt, zur Sicherheit....(und nach begutachtung bemaßter Bilder durch den Hersteller) In so einer Situation wäre evtl. nur der Lack weg bei Carbon und sicher kein Knick sichtbar, aber das Wissen wäre da, dass man mit all seinem Gewicht auf einer Felskante auf der Strebe gestanden ist und kleine bunnyhop bewegungen gemacht hat.... Müsste man sich da Sorgen machen?

2. und besseres Beispiel
Aufgewirbelter Stein. So laut, dass ich stehen geblieben bin, weil ich Angst hatte das Unterrohr wäre gach gebrochen. Fazit: eine runde 2cm im Durchmesser und etwa 4mm tiefe Delle im Tretlagergehäuse(!). Wohl die dickste Stelle eines Alu Rahmens. Muss man sich nach so einer Aktion bei Carbon Sorgen machen, auch wenn man nirgendwo einen offensichtlichen Schaden sieht?

ich weiß, das ist alles sehr theoretisch, aber so läuft's halt leider ab am Trail.
 
Ich hatte folgenden Schaden (am Rennrad): Kratzer durch Kettenklemmer. Eigene Einschätzung: Lackschaden, innen im Rahmen keine Beschädigung zu sehen. Die feinen Risse waren auch nur im Lack. Ca. 1000km bis zum Besichtigungstermin beim Herrsteller weiter gefahren ohne Beeinträchtigung. Laut Hersteller dann Totalschaden, nicht weiter fahren, Rahmen auf Kulanz getauscht weil das Blech nicht gehalten hatte.

 
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