Interview mit IBC-User mi.ro: Was kann eigentlich Carbon?

IBC-user mi.ro hat im Forum schon oft mit seinem umfangreichen Wissen über Carbon geglänzt – Zeit, das unseren Lesern näherzubringen. Micha alias mi.ro wird in nächster Zeit diverse, interessante Gastbeiträge rund um die Kohlenstofffaser veröffentlichen, die ein wenig Licht ins Dunkel bringen sollen. Und wer ist mi.ro nun genau? Wir haben ihn vorab zum Interview gebeten.


→ Den vollständigen Artikel "Interview mit IBC-User mi.ro: Was kann eigentlich Carbon?" im Newsbereich lesen


 
Die Alu-Herstellung ist auch nicht gerade Umweltschonend! Was jedoch für Alu spricht ist die Wiederverwertbarkeit.

Zum Interview selbst :daumen:
 
Mich würde vor allem der Alterungsprozess von heutigen Carbonrahmen und -komponenten interessieren. Hält sowas sagen wir 20, 25 Jahre? Es muss ja Nachfolger für die Youngtimer- und Classic-Bikes geben ;)

Vielleicht kann ich ja auch noch ein paar Tipps für mein zukünftiges 29er-Projekt aus den Artikeln mitnehmen.

Btw, zumindest meine "Carbon"-Brakebooster von 1995 (für die Magura Hydraulik-Felgenbremse) sehen trotz jahrelanger Gluthitze, Eiseskälte, Schlamm- , Stein- und Salzbeschuss immer noch aus wie gerade erst eingebaut :D
 
Sehr kompetenter Kerl.
Ich hatte das Vergnügen mit ihm am Lago fahren zu dürfen und muss sagen, dass er nicht nur weiß wovon er spricht, sondern es auch einzusetzen weiß !!

Liebe Grüsse
 
Mit Scheibenbremsen? Mit Motor der kurzzeitig 600W auf die Straße bring?

Scheibenbremsen gibt's an Rennrad und Crosser nun auch schon seit Jahren. Auch an Carbon-Gabeln.

Und die 600 Watt bringt der Motor ja nicht in deinem Bergab-Szenario auf die Straße - und wenn doch, dann ist das Gefälle vermutlich zu vernachlässigen ;-)
 
:D:D:D

Aber mal Spaß beiseite,
Son ordentlicher nicht auf Leichtbau getrimmt Carbon rahmen hätte was. Wenn ich mir nen radon slide mit Papierdünnen carbonrohrstärken ansehe -was ja auch was aushält- dann hätte ich sowas gerne mit nem Rahmen Gewicht von 2-2.2 kg aber halt nukeproof, wenn die karre im steinfeld landet dann will ich sie nicht röntgen müssen um sicher zu sein das der nächste Drop nicht der letzte ist.

Devinci Spartan - Carbon aber sicher kein Leichtbau. Hat sogar eine Alu-Skidplate
 
Du hast einen Motor dran... Warum dann noch Carbon???
Ich will eigtl. keine Grundsatzdiskussion starten.... ;-)
ICh fahre damit in die Arbeit 18km und ~400-550hm bergab (etwa 10km davon kupiertes Gelände, bzw in der Ebene, wo ich den Motor gar nciht brauche). Nach Hause das Selbe eben bergauf - wo ich den Motor verwende um gut in Summe 20min rauszuholen (Zeitersparnis ist für mich das Wichtigste an der Sache). Ich fahre mit dem Rad also ~3/4 der Strecke ohne Motor und da würde es mir gefallen, wenn das Teil noch leichter wäre. Außerdem fahre ich damit hier und da auch ohne Akku - auch da wär's super, wenn's leichter ist.

@rik
Beim meinem Kommtentar mit dem Motor ging's mir eher um den Hniterbau, als um die Gabel *g* (Motor sitzt hinten). Frontmotor würde ich in so einer leichten Carbon Gabel sicher niemals fahren. Die Dinger leiten ganz schöne Kräfte in die Gabel ein....
 
Zuletzt bearbeitet:
Den Vector Carbon fahre ich mit vollster Zufriedenheit. Der ist, neben der Kurbel auch das einzige Carbonteil am Rahmen. Dann so super finde ich Carbon nun auch wieder nicht, vor allem weil viele Hersteller ja nicht mal leichtere Carbonrahmen als Alurahmen bin bekommen.
Warum wiegt ein YT Tues CF mehr als ein Solid Strike? ;)
 
mein Stand ist, dass es den ersten Unis gelungen ist das Material zu recyclen, wie hoch der Aufwand dafür ist und welche Chemikailen dafür zum einsatz kommen weiß ich leider nicht. derzeit bleibt nur verbrennen in der Sondermüllverbrennung. :(

... oder der Bikemarkt. "...schweren Herzens...nur leichte Trails, kein Bikepark...nur Lackabplatzer, Carbon noch intakt..."
 
Klingt spannend. Ich hoffe auf einen Beitrag zum Thema Umweltbelastung, Energieaufwand in der Produktion, Möglichkeit des Recyclings des Werkstoffs Carbon im Vergleich zu Alu, Stahl. Danke. ;)
Das kannst du (edit: und die ganzen anderen besorgten Poster) doch auch recherchieren. Danke! :daumen:

Wieso muss das der Ingenieur wissen?

Nicht mehr ganz aktuell und sehr knapp:
http://velotraum.de/news/oekobilanz-von-rahmenmaterialien

Deswegen hab ich aktuell einen Stahlrahmen gekauft, Ihr Umweltzerstörer!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
aktuelle Infos aus erster Hand ?
IMHO sollten Entwickler in der heutigen Zeit insbesondere auch solche Dinge wie Wiederverwertbarkeit und Entsorgung schon bei der Konstruktion berücksichtigen.


Haha, das ich nicht lache. Das ist allenfalls eine Traumvorstellung die sich gut als Werbeslogan vermarkten lässt.

Ich arbeite jetzt seit einem halben Jahr in der Entwicklung und Konstruktion von Kunststoffprodukten und Spritzgießwerkzeugen, da zählt nur der Leitfaden "Billig, Billig, Billig, Schnell, Einfach, Billig, Billig, Billig".

Umwelttechnisch macht sich da keiner über irgendetwas Gedanken.
 
Die Alu-Herstellung ist auch nicht gerade Umweltschonend! Was jedoch für Alu spricht ist die Wiederverwertbarkeit.

Das ist nur die halbe Wahrheit...

Eine vollständige Wiederverwertbarkeit von einer Alu-LEGIERUNGEN, ist nur bei sortenreinen Produktionsabfällen gegeben. Du brauchst nicht zu glauben, dass der wild gemischte Alu Schrott vom Verwerter um die Ecke wieder für eine hochwertige Legierung für deinen Fahrrad Rahmen taugt... Sämtliches an unseren Bikes verbaute "Alu" wurde sicher zu 99% aus Bauxit gewonnen!!!

Recycling Alu kommt dann eher bei Dosen, Alu-Folie, etc. zum Einsatz...
 
aktuelle Infos aus erster Hand ?
IMHO sollten Entwickler in der heutigen Zeit insbesondere auch solche Dinge wie Wiederverwertbarkeit und Entsorgung schon bei der Konstruktion berücksichtigen.
:lol::lol::lol:
Der Entwickler macht da gar nix, in Worten: "Null- Komma- null"
Das ist reines Marketing geschwurbel!
Ich sitze ziemlich nah an der Entwicklung, räumlich wie auch thematisch. Da geht's rein um SKP (SelbstKostenPreis). Umwelt? Das machen doch die anderen :o Da packt man/Firma sich lieber Solar aufs Dach, km² -Weise, läd die Presse ein und bekommt so ein "Green-Facility-irgendwas" Sticker :winken:
 
Haha, das ich nicht lache. Das ist allenfalls eine Traumvorstellung die sich gut als Werbeslogan vermarkten lässt.

Ich arbeite jetzt seit einem halben Jahr in der Entwicklung und Konstruktion von Kunststoffprodukten und Spritzgießwerkzeugen, da zählt nur der Leitfaden "Billig, Billig, Billig, Schnell, Einfach, Billig, Billig, Billig".

Umwelttechnisch macht sich da keiner über irgendetwas Gedanken.
:lol::lol::lol:
Der Entwickler macht da gar nix, in Worten: "Null- Komma- null"
Das ist reines Marketing geschwurbel!
Ich sitze ziemlich nah an der Entwicklung, räumlich wie auch thematisch. Da geht's rein um SKP (SelbstKostenPreis). Umwelt? Das machen doch die anderen :o Da packt man/Firma sich lieber Solar aufs Dach, km² -Weise, läd die Presse ein und bekommt so ein "Green-Facility-irgendwas" Sticker :winken:
seht ihr, das sind doch schon mal Infos aus erster Hand !
Und das es so läuft, es in der Konstruktion & Produktion derzeit einfach keinen interessiert was am Ende mit dem Kram passiert, ist mir auch klar. Dafür bin ich schon lange genug in der Entsorgungswirtschaft tätig ;)
Bleibt eben irgendwann doch nur wieder der Zwang in Form von Abgaben direkt auf das Produkt, Auflagen zur Zurücknahme, Recyclingquoten oder was auch immer. Erst dann, wenn die Entsorgung für den Kunden schon beim Kauf teuer wird, wird irgendeiner Hirnschmalz darauf verwenden wie es besser geht. Eine thermische "Verwertung" sollte (.....o_O) nicht das Mittel der Wahl sein. Aber so lange es derart viel Verbrennungskapazitäten gibt, wird sich das nicht wirklich ändern.
 
bei der Wiederverwertung von CFK sieht es im Moment leider nicht sehr gut aus, zumeist wird das Material geschreddert und der Pyrolyse zugeührt. Übrig bleibt dann kurzfaseriges Material das in die Fliesherstellung geht. Auch wenn die Fasern annährend die gleichen Eigenschaften haben wie die Ausgangsfaser ist sie leider für die Konstruktion für zB Räder nicht mehr zu gebrauchen (kurze Faserschnipsel vs. Endlosfaser)

http://www.vivis.de/phocadownload/2014_rur/2014_RuR_371_378_Meiners.pdf

Dass bei der Konstruktion nicht an das Recycling gedacht wird ist ein Problem des Kapitalismus, nicht des Entwicklers!
 
mein Stand ist, dass es den ersten Unis gelungen ist das Material zu recyclen, wie hoch der Aufwand dafür ist und welche Chemikailen dafür zum einsatz kommen weiß ich leider nicht. derzeit bleibt nur verbrennen in der Sondermüllverbrennung. :(

Welche Unis sind das denn? Und können die Recyclingfaseren in Neuqualität bringen?
 
Früher galt, frei nach Lenin, Kommunismus = Elektrifizierung + Sowjetmacht sei. Heute hingegen haben wir schon den halben Kommunismus, wenn bei der Entwicklung schon ans Recycling gedacht wird.
 
bei der Wiederverwertung von CFK sieht es im Moment leider nicht sehr gut aus, zumeist wird das Material geschreddert und der Pyrolyse zugeührt. Übrig bleibt dann kurzfaseriges Material das in die Fliesherstellung geht. Auch wenn die Fasern annährend die gleichen Eigenschaften haben wie die Ausgangsfaser ist sie leider für die Konstruktion für zB Räder nicht mehr zu gebrauchen (kurze Faserschnipsel vs. Endlosfaser)

http://www.vivis.de/phocadownload/2014_rur/2014_RuR_371_378_Meiners.pdf

Dass bei der Konstruktion nicht an das Recycling gedacht wird ist ein Problem des Kapitalismus, nicht des Entwicklers!


Ist eher das Problem eines in dieser Hinsicht nicht existierenden europäischen Gesetzgebers.
 
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