Nun hat es mich auch erwischt. Zufuß auf einem Fahrweg unterwegs und auf einer Eisplatte ausgerutscht (ich war auf dem Weg zu einer Skitour und hatte die Ski geschultert, weil noch kein Schnee in Sicht) und da hat es mir den linken Arm nach oben gerissen. Arm war ausgekugelt, hat natürlich sofort fürchertlich weh getan. Ich konnte den Arm selber wieder einrenken (kräftig angezogen und unter die Achsel gegriffen und reingedrückt), dann war der Schmerz sofort weg. Vorher hatte ich noch nie Schulterprobleme.
Ich bin im Augenblick weitgehend schmerzfrei, solange ich keine falschen Bewegungen mache und nichts hebe. Es ist auch nichts ist taub, weil ich den Arm sofort wieder einrenken konnte, denke ich.
Sofort in die Notaufnahme gefahren (ja, da ist was kaputt gegangen - soll MRT machen lassen) und gestern einen Termin bei Spezialisten bekommen - da hatte jemand abgesagt und daher gings so schnell. MRT gemacht. Ich kenn mich mit der Schulter nicht so sehr aus - ich versuche mal zu beschreiben, was Sache ist.
1. Rabenschlabelfortsatz ohne Verschiebung gebrochen -> unkritisch, heilt von selbst.
2. Hill-Sachs-Läsion, aber nach Aussage der Ärzte nicht so schlimm, daß man da was machen müßte.
3. Gelenklippe auf einer Seite abgerissen und ein Knochenstück ist auch mit abplatzt.
Der Arzt meinte, bei Patienten meines Alters (50), die keinen schulterbelastenden Sport machen, muß man nicht operieren. Allerdings ist das abgeplatzte Knochenstück eventuell ein Problem, könnte Kollateralschaden anrichten. Bei konservativer Behandlung besteht zudem die erhöhte Gefahr, daß die Schulter wieder ausspringt. Da ich u.a. Bergsteiger und viel in extremen Gelände unterwegs bin (MTB fahre ich nur harmloses Zeugs), wäre das sehr uncool.
Bei sportlich aktiven Patienten würde er zur sofortigen OP raten - Labrum wird mit Ankern wieder befestigt. Die Prognose bei der Art von Verletzungen sei gut. Die OP habe keine besonderen Risiken, es ist halt 3 Wochen eine Armschiene angesagt, insgesamt dauert die Rehabilitation auch nicht länger als ohne OP. Ich denke mal, die ersten Wochen nach der OP sind halt viel schlimmer als wenn man nicht operiert.
Da die Ärzte als eine der besten Adressen in Deutschland gelten (Prof. Habermeyers Team, u.a. hier im Forum empfohlen), vertraue ich auf deren Aussage.
Ich habe mich daher zur OP entschieden. Ich komme schon morgen unters Messer, da ich den freien Slot des Patienten bekomme, der abgesagt hat. Normalerweise haben die ordentliche Wartezeit, obwohl Privatklinik.
Mir ist schon klar, daß ich mich da auf was Langwieriges einstellen muß und froh sein darf, wenn die Schulter bis zum Herbst wieder einigermaßen fit ist. Ich hoffe, daß ich in ein paar Wochen wenigstens wieder einfache Bergwanderungen unternehmen kann und mit dem MTB auf der Straße fahren kann (Rennrad geht vermutlich mehr auf die Schulter). Naja, das älter werden hat einen Vorteil: der Sportentzug hätte mich vor 10 oder 20 Jahren wahnsinnig gemacht, schlimm finde ich es immer noch, aber ich werde es überleben.
Ich werde hier im Forum nach der OP sicher wieder nach Tipps fragen. Dückt mir die Daumen!