Problem Internetpreise

Via Internet kaufe ich das, was ich haben will, und nicht das, was der Händler rumstehen hat.
Die Teile nehme ich dann, und bau mir ein Rad zusammen, hat schon mehrfach geklappt, s. Radon-Thread, oder Galerie.
 
Via Internet kaufe ich das, was ich haben will, und nicht das, was der Händler rumstehen hat.
Die Teile nehme ich dann, und bau mir ein Rad zusammen, hat schon mehrfach geklappt, s. Radon-Thread, oder Galerie.

Weil ein Händler ja auch nicht (in den meisten Fällen) Bestellen kann was gewünscht ist...

Freut mich für dich, tut aber nichts zu Sache, Sorry.
 
Und Du meinst, ich soll das Geschäftsmodell der Fahrradhändler retten, oder ihnen eines auf dem Silbertablett servieren?

Sorry, da müssen die sich schon selber Gedanken machen - Service-Verweigerung ist jedenfalls nicht zielführend.
 
Weil ein Händler ja auch nicht (in den meisten Fällen) Bestellen kann was gewünscht ist...

Freut mich für dich, tut aber nichts zu Sache, Sorry.

Warum soll man als Kunde:
- den UVP- statt den Internetpreis zahlen +
- genauso lange oder länger warten als wenn man es im Internet bestellt +
- um dann noch den Einbau zu bezahlen?

@Sheeeeeep:
In wie weit ließe sich denn wirtschaftlich umsetzen, wenn man die Teile für UVP verkauft, dem Kunden dann aber ohne weitere Kosten montiert?

@Andere:
Was sollen diese sinnlosen Posts, die über Wayne herziehen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum soll man als Kunde:
- den UVP- statt den Internetpreis zahlen
Weil ich es im Laden "sofort" bekomme. Wenn wir z. B. über einen Flaschenhalter oder ein Kettenblatt reden, ist der Preis online/offline-Bestellung nicht so gravierend. Dann fahre ich nach der Arbeit in die Stadt und kaufe, was ich will und baue es zu Hause ein. Wenn ich im Web bestelle wird es frühestens morgen verschickt. Nachbarin ist nicht immer daheim, Post macht um 17 Uhr zu. Es kann sein, dass ich da weitaus länger auf das Paket warten muss.

@Andere:
Was sollen diese sinnlosen Posts, die über Wayne herziehen?
Nicht alle Posts sind sinnlos und er hat wirklich ganz, ganz groben Unfug geschrieben.
 
Weil ich es im Laden "sofort" bekomme.
Bitte nicht nur das zitieren, was Dir in den Kram passt, es ging schliesslich um Bestellungen und nicht um Ladenhüter:
Warum soll man als Kunde:
- den UVP- statt den Internetpreis zahlen
- genauso lange oder länger warten als wenn man es im Internet bestellt

Richtig, die Händler bestellen oft erst, wenn es sich lohnt und dann dauert es natürlich länger.
 
Weil ich es im Laden "sofort" bekomme. Wenn wir z. B. über einen Flaschenhalter oder ein Kettenblatt reden, ist der Preis online/offline-Bestellung nicht so gravierend. Dann fahre ich nach der Arbeit in die Stadt und kaufe, was ich will und baue es zu Hause ein. Wenn ich im Web bestelle wird es frühestens morgen verschickt. Nachbarin ist nicht immer daheim, Post macht um 17 Uhr zu. Es kann sein, dass ich da weitaus länger auf das Paket warten muss.

Die Punkte der Aufzählung waren nicht einzeln, sondern zusammengenommen zu betrachten.
 
Und Du meinst, ich soll das Geschäftsmodell der Fahrradhändler retten,
oder ihnen eines auf dem Silbertablett servieren?
Nein, du sollst begreifen wie der Markt funktioniert, welchen Stellenwert selbständige
Fahrradgeschäfte, der Fahrradhändler ums Eck, Ketten, Versender, die und
Internethandel und Käufer im Ganzen real einnehmen und Schlüsse daraus
ziehen die zu pragmatischen logischen Entscheidungen leiten werden
 
Und Du meinst, ich soll das Geschäftsmodell der Fahrradhändler retten, oder ihnen eines auf dem Silbertablett servieren?

Sorry, da müssen die sich schon selber Gedanken machen - Service-Verweigerung ist jedenfalls nicht zielführend.

Um es noch einmal ganz klar zu sagen:

Ich verstehe wenn im Internet gekauft wird.
Ich habe nichts gegen die Menschen, die es tun.
Ich habe nicht vor jemanden davon zu überzeugen, im Fahrradfachgeschäft seine Teile zu kaufen.

Ich bin nicht der Geschäftsinhaber, sondern der junge Mechaniker, der gerne weiterhin in diesem Bereich arbeiten würde, und sich daher Gedanken über seine Zukunft und die des Geschäfts macht.
Wenn Du nichts zu dem Thema beitragen möchtest, dann ist das doch OK.
Was die schon längst verflogene "Hoffung" dieses Threads war, dass ich eine Möglichkeit finde, unsere EKs auf eine Weise zu senken, auf die ich von selber nicht komme.
Nach umfangreicher Recherche ist mir nun bewusst geworden, dass die Internetpreise nicht das Verschulden der Hersteller sind, sondern der Importeure, und dass man gegen diese leider nur schlecht Dank der deutschen Gesetzeslage vorgehen kann.

Ob die UVPs nun Mondpreise sind, oder nicht, ist hier nicht das Thema das Threads, und das möchte ich, dass ihr das alle mal langsam begreift. Es geht um die enormen Preisunterschiede, und die Thematik, dass ein Fachhandel wie wir es sind, nicht einmal ansatzweise die Möglichkeit hat, sich an die Internetpreise zu nähern!

Ich habe übrigens nie gesagt, dass ich den Service gegenüber Fremdteilen verweigere. Das Einzige was ich gesagt habe war, dass wir uns gegen Gewährleistungsabwicklungen von Fremdfahrzeugen entschieden haben.

@sheeep:
In wie weit ließe sich denn wirtschaftlich umsetzen, wenn man die Teile für UVP verkauft, dem Kunden dann aber ohne weitere Kosten montiert?

Das ist gar nicht zu kalkulieren. Du fährst doch selber Rad, und das sicher nicht erst seit gestern. Man kann nicht pauschal kalkulieren, wie lange eine Reperatur, oder ein Austausch einer Komponente dauert.
zB. eine HT2-Kurbel mit Innenlager ist binnen von Minuten montiert, aber was ist, wenn das alte Lager ein festgerostetes 4kant-Lager ist, welches es erst einmal gilt demontiert zu bekommen? Was ist, wenn das nicht die einzige Baustelle an dem Rad ist, und überall, hier und da einem auch nur Rost und Zerstörung entgegen kommt, sobald man es öffnet?

Kunde: Einmal Bremsbeläge neu
Ich: Klar, kein Problem

Nun steh ich dann, wie ich es zB. gerade habe an einer uralten Julie, mit Geberkolbenversagen und festen Bremskolben, die total vergammelt sind. Soll ich dem Kunden jetzt jedesmal dann erklären, warum der Einbau nun doch nicht kostenlos war, und der Betrag um einiges höher wird, wenn ich die Reparatur durchführen würde?
Der Kunde wird sich dazu natürlich noch hintergangen fühlen, denn der Einbau war ja kostenlos, und jetzt soll er doch blechen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ob die UVPs nun Mondpreise sind, oder nicht, ist hier nicht das Thema das Threads, und das möchte ich, dass ihr das alle mal langsam begreift. Es geht um die enormen Preisunterschiede, und die Thematik, dass ein Fachhandel wie wir es sind, nicht einmal ansatzweise die Möglichkeit hat, sich preislich an diese zu nähern!
Naja, die UVPs haben dann halt schon was damit zu tun. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Shimano an den Online Shops nichts verdient.

Ich hab absolut kein Problem damit meine Campa Verschleißteile beim Händler vor Ort zu kaufen (Pro Shop, also an UVPs gebunden)auch wenn ich für Kassette und Kette statt 68€ bei Bike Components (da bestell ich das meiste)80€ zahle. Aber ich bin da nicht beim doppelten Preis oder sogar mehr.
Shimanos Preispolitik sagt ja im Prinzip aus, dass es hirnrissig ist beim Händler vor Ort zu kaufen, wenn man denn selbst schrauben kann.
 
Naja, die UVPs haben dann halt schon was damit zu tun. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Shimano an den Online Shops nichts verdient.

Ich hab absolut kein Problem damit meine Campa Verschleißteile beim Händler vor Ort zu kaufen (Pro Shop, also an UVPs gebunden)auch wenn ich für Kassette und Kette statt 68€ bei Bike Components (da bestell ich das meiste)80€ zahle. Aber ich bin da nicht beim doppelten Preis oder sogar mehr.
Shimanos Preispolitik sagt ja im Prinzip aus, dass es hirnrissig ist beim Händler vor Ort zu kaufen, wenn man denn selbst schrauben kann.

Um es Dir mal am Beispiel Shimano zu erklären:

Der Generalimporteur von Shimano ist Paul&Lange. Diese verkaufen die Teile an den Händler direkt, wie auch an die Großhändler. Der Großhändler bekommt aufgrund der bestellten Masse einen nicht unerheblichen Nachlass. Wir als Händler bekommen auch einen Nachlass, aber dieser ist sehr gering und nicht zu vergleichen. Ob ich jetzt bei Paul&Lange bestelle, oder bei meinem Zulieferer ist preislich gesehen egal. Die Teile werden von Paul&Lange, wie auch unserem Zulieferer so kalkuliert, dass wir am Ende ungefähr bei der UVP landen. Manche Teile sind direkt bei Paul&Lange sogar teurer, als wenn ich sie über meinen Zulieferer bestellen würde. Fakt ist aber, dass egal wo ich bestelle, ich einen EK habe, der schon mit den Internetpreisen zu vergleichen ist, oder sogar drüber liegt. Nur kommen bei uns dann noch MWST und Versand oben drauf.

Also müssen wir unsere Waren schon einmal mindestens zu 30% teurer verkaufen, damit wir kein Minusgeschäft machen. Am Ende müssen aber auch noch die Fixkosten gedeckt werden ( Miete, Energie, Mitarbeiter, Verbrauchsmaterialien, usw. ).

Die Shops dagegen kaufen auf Masse und geben es direkt an den Endkunden weiter. Deren Gewinnspanne ist kleiner, aber sie verkaufen viel, und sie bekommen einen größeren Nachlass, was das ermöglicht. Dazu gibt es die so von mir genannten "schwarzen Schaafe", welche selbst den Generalimporteur übergehen und direkt in Japan kaufen, es hierher verschicken und damit selbst sich die Umsatzbeteiligung von Paul&Lange ersparen. Somit übergehen sie also mindestens zwei Stellen, welche an dem Verkauf mit beteiligt wären, und können so natürlich super Preise bieten. Hierzu zählen sicher auch ein paar größere Shops, so meine Vermutung.

Diverse Fahrradhersteller tragen wohl auch noch ihren Teil dazu bei. Es gibt immer wieder OEM-Artikel, welche in großen Stückzahlen bei zB. eBay zu erwerben sind, und diese sind sehr günstig.
Wie kommt das, wenn die Artikel nur für bestimmte Modelle eines Fahrradherstellers hergestellt wurden? Tja, man plant von einem Modell 20.000Stück zu bauen, bestellt aber 50.000Reifen, da man ja auch etwas auf Lager braucht, wenn es zu Reklamationsgeschichten kommt. Egal ob jetzt der Reifen fehlerhaft ist, oder der Kaufvertrag aufgrund eines anderen Fehlers annuliert wurde - es werden neue Reifen für dieses Fahrrad benötigt. Jetzt hat man also 10.000Stück an Reifen, für ein bestimmtes Modell, aber man ist nur 2000Stück los geworden, also werden die übrigen 8000Stück bei der Lagerräumung weiterverkauft, und diese landen dann bspw. bei eBay für einen Kurs, den kein Fachhändler halten kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch der Handel mit den schwarzen Schafen liegt bei Shimano. Sorry, aber genau das ist Preispolitik. Würden die das nur über den Generalimporteur zulassen, das Problem gebe es garnicht.
Schuld an den krassen Preisdifferenzen sind weder die Händler noch die Kunden und auch nicht Paul & Lange. Das Problem liegt bei Shimano
 
Auch der Handel mit den schwarzen Schafen liegt bei Shimano. Sorry, aber genau das ist Preispolitik. Würden die das nur über den Generalimporteur zulassen, das Problem gebe es garnicht.
Schuld an den krassen Preisdifferenzen sind weder die Händler noch die Kunden und auch nicht Paul & Lange. Das Problem liegt bei Shimano

Das ist so auch nicht ganz richtig.
Leider sind nämlich auch dem Hersteller die Hände gebunden, denn er darf bspw. einen schon belieferten Kunden nicht ohne weiteres nicht mehr beliefern ( deutsches Recht ). Genauso darf er den Verkauf der Teile direkt an den Endkunden nicht unterbinden, wenn nicht vertraglich geregelt ( deutsches Recht ). Er darf den Verkaufspreis aber auch nicht vorgeben ( deutsches Recht ).
Wie soll der Hersteller dann verhindern, dass zB. Fahrradhersteller ihren Überschuss über irgendwelche Subunternehmen verscheuern?

Es ist also ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Ist einmal ein Vertrag geschlossen, und der Hersteller bekommt dann mit, dass die UVP vom Verkäufer maßgeblich unterschritten wird, kann dieser nur gegen ihn vorgehen, wenn vorher vertraglich geregelt. Manche Verträge bestehen aber noch aus Zeiten, wo es Internet noch gar nicht gab, es nicht so weit verbreitet war, und es nicht die Möglichkeiten gab, wie heute. Diese Dinge konnte man damals nicht wissen, und sind durch die deutsche Gesetzeslage auch nicht rückgängig zu machen.

...wenn ich für Kassette und Kette statt 68€ bei Bike Components (da bestell ich das meiste)80€ zahle. Aber ich bin da nicht beim doppelten Preis oder sogar mehr..

Sag mir mal bitte genau, um welche Teile es sich handelt, such sie irgendwo im Internet raus, sag mir was sie kosten, und ich sage Dir die UVP im Anschluss.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Sheeeeeep

Ich habe mittlerweile ein wenig (Betonung auf wenig) Erfahrung mit dem basteln an Fahrrädern. Bis auf wenige Ausnahmen ist vieles aber trivialer und einfacher, als ich es mir vorher vorgestellt habe. Es gibt natürlich auch Ausnahmen. Die Idee dahinter war aber auch weniger, dass die Arbeitszeit zusätzlich zum UVP auch noch Gewinn abwirft, sondern das man für den Kunden etwas zum Internetpreis kompensieren kann und um den Kunden zu binden. Besonders wenn dann irgendwann die nächste Reparatur anfällt.

Aber wenn ihr wirklich die Einkaufspreise verringern wollt, dann ruf 1000-2000 kleine Schrauberbuden in Deutschland an und macht einen Großhandel auf und haltet darüber die Marge des Großhandels klein.
 
Das ist so auch nicht ganz richtig.
Leider sind nämlich auch dem Hersteller die Hände gebunden, denn er darf bspw. einen schon belieferten Kunden nicht ohne weiteres nicht mehr beliefern ( deutsches Recht ).
Ohne mir jetzt sicher zu sein, kenne nur die Sicht des Endkunden: Wenn ich meinen Kram als Endkunde in Japan bestelle, dann gilt japanisches Recht und nicht deutsches. Keine Ahnung wie das gewerblich aussieht.
Wie soll der Hersteller dann verhindern, dass zB. Fahrradhersteller ihren Überschuss über irgendwelche Subunternehmen verscheuern?
Vertragsstrafen wären eine Möglichkeit.
http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=267366

Was natürlich stimmt ist, dass sich aktuelle Verträge nicht ändern lassen. Ändert aber weiterhin nichts daran, dass das Problem von Shimano ausgeht.
 
Aber wenn ihr wirklich die Einkaufspreise verringern wollt, dann ruf 1000-2000 kleine Schrauberbuden in Deutschland an und macht einen Großhandel auf und haltet darüber die Marge des Großhandels klein.

Der Weg erscheint mir der sinnvollste, aber es ist ein langer und schwieriger Weg, der nicht einfach so umzusetzen ist.

Ich habe mittlerweile ein wenig (Betonung auf wenig) Erfahrung mit dem basteln an Fahrrädern. Bis auf wenige Ausnahmen ist vieles aber trivialer und einfacher, als ich es mir vorher vorgestellt habe.

Und die Ausnahmen sind es, die bei jedem 10.Rad zu finden sind, und nicht kalkulierbare Arbeitszeit kosten. Wenn die Arbeitszeit mit 60€ zu Buche schlägt, und ich mich an einer Kleinstreparatur 2h aufhalte, ist das wirtschaftlich gesehen ein tritt in den Arsch. Natürlich wäre das der Härtfall, aber ich gehe stark davon aus, dass das die Kundschaft ausnutzen wird, wenn sie zumindest grob wissen, dass ihr Rad nicht mehr so rund läuft, und ich damit vermehrt an totalen Schrottmühlen für Lau arbeiten muss.

Ohne mir jetzt sicher zu sein, kenne nur die Sicht des Endkunden: Wenn ich meinen Kram als Endkunde in Japan bestelle, dann gilt japanisches Recht und nicht deutsches. Keine Ahnung wie das gewerblich aussieht.

Interessanter Gedanke. Da werde ich mich mal schlau machen.


Vertragsstrafen sind nur umsetzbar, wenn ein Vertragsbruch vorliegt. Also wären wir wieder bei dem Punkt; wenn vorher nicht vertraglich geregelt.

Was natürlich stimmt ist, dass sich aktuelle Verträge nicht ändern lassen. Ändert aber weiterhin nichts daran, dass das Problem von Shimano ausgeht.

Das Problem liegt bei Shimano, aber die Lösung liegt, wenn vertraglich nicht anders machbar, beim Gesetzgeber - sofern der Hersteller überhaupt gewillt ist etwas daran zu ändern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem liegt bei Shimano, aber die Lösung liegt, wenn vertraglich nicht anders machbar, beim Gesetzgeber - sofern der Hersteller überhaupt gewillt ist etwas daran zu ändern.
Und da wird man sich bei Shimano bedanken.
Die Situation ist, so wie sie ist, für Shimano ja nicht wirklich schlecht. Shimano hat ja nicht den größten Marktanteil, weil der Kram unbedingt besser funktionieren würde. Durch die billigen Preise (und teilweise auch durch die extrem billigen Einstiegsgruppen)ist man einfach interessant für Firmen.
 
...
Ich bin nicht der Geschäftsinhaber, sondern der junge Mechaniker, der gerne weiterhin in diesem Bereich arbeiten würde, und sich daher Gedanken über seine Zukunft und die des Geschäfts macht.
Fahrradmechaniker ist manchmal ein undankbarer Job.
Im Winter Langeweile, im Sommer bei bestem Radelwetter stürmen(wenn&falls der Laden läuft!)die Leute die Werkstatt und wollen ihr Rad gerichtet haben...
...
Man kann nicht pauschal kalkulieren, wie lange eine Reperatur, oder ein Austausch einer Komponente dauert.
zB. eine HT2-Kurbel mit Innenlager ist binnen von Minuten montiert, aber was ist, wenn das alte Lager ein festgerostetes 4kant-Lager ist, welches es erst einmal gilt demontiert zu bekommen? Was ist, wenn das nicht die einzige Baustelle an dem Rad ist, und überall, hier und da einem auch nur Rost und Zerstörung entgegen kommt, sobald man es öffnet?

Kunde: Einmal Bremsbeläge neu
Ich: Klar, kein Problem

Nun steh ich dann, wie ich es zB. gerade habe an einer uralten Julie, mit Geberkolbenversagen und festen Bremskolben, die total vergammelt sind. Soll ich dem Kunden jetzt jedesmal dann erklären, warum der Einbau nun doch nicht kostenlos war, und der Betrag um einiges höher wird, wenn ich die Reparatur durchführen würde?
Der Kunde wird sich dazu natürlich noch hintergangen fühlen, denn der Einbau war ja kostenlos, und jetzt soll er doch blechen.
Das ist mA eine Sache der Kalkulation.
Ein Vorabcheck bei der Annahme des Rads sollte obligatorisch sein, da gibt es auch keine bösen Überraschungen.
bike24 (in Dresden) haben für ihre Werkstatt eine Preisliste aushängen für die jeweiligen Leistungen. Das finde ich besser als ein nerviges:
"nujaa, da müsmer ma sehn wie lange das dauerd un was kabudd iss..."
:rolleyes:

Beim Beispiel dieser Julie... dort sollte man das wirklich vorher abchecken, ob da noch was zu machen ist oder die ein Totalschaden ist.

Dafür hat eine richtig geführte Werkstatt eine Checkliste, auf der angekreuzt wird, was zu machen ist, genau wie in einer Autowerkstatt.
 
Und da wird man sich bei Shimano bedanken.
Die Situation ist, so wie sie ist, für Shimano ja nicht wirklich schlecht. Shimano hat ja nicht den größten Marktanteil, weil der Kram unbedingt besser funktionieren würde. Durch die billigen Preise (und teilweise auch durch die extrem billigen Einstiegsgruppen)ist man einfach interessant für Firmen.

Da stimme ich Dir voll und ganz zu.

Am Ende ist es ein riesiger Kreislauf, und der Fachhandel scheint mir im Strudel den Bach herunter zu gehen.

Auf der einen Seite beschweren sich die Kunden über zu hohe Preise, aber dem Händler bleibt z.T. auch gar nichts anderes übrig. z.T wird sich über die Servicequalität aufgeregt, aber auch hier ist es so, dass man im Fachhandel heute sehr genau aufpassen muss, wie lange man sich an einer Reparatur aufhält, und was es kosten darf, wie auch, welchen Kunden man jetzt wirklich intensiv berät, und welcher nur verschwendete Zeit ist, damit das Geschäft am Ende noch irgendwie den Selbsterhalt gesichert hat.
Auf der anderen Seite wird auch gemeckert, wieso viele Händler erst immer bestellen müssen. Was sollen wir mit der zum Vergleich überteuerten Waren denn anfangen - Jahrzehnte drauf sitzen bleiben?

Was ich mir an dieser Stelle wünsche würde, wenn man zumindest das Kriegsbeil "Preise" so langsam begräbt. Wer im Internet kauft, der kauft da, und es sei ihm der Umstand gegönnt. Nur bitte zieht nicht über die Preise der Händler her, wenn diese an die UVP anlehnen. :rolleyes:

Fahrradmechaniker ist manchmal ein undankbarer Job.
Im Winter Langeweile, im Sommer bei bestem Radelwetter stürmen(wenn&falls der Laden läuft!)die Leute die Werkstatt und wollen ihr Rad gerichtet haben...

Also meine Werkstatt läuft im Winter eig. ganz gut, und im Sommer bin ich völlig überlaufen.
lol2.gif


Das ist mA eine Sache der Kalkulation.
Ein Vorabcheck bei der Annahme des Rads sollte obligatorisch sein, da gibt es auch keine bösen Überraschungen.
bike24 (in Dresden) haben für ihre Werkstatt eine Preisliste aushängen für die jeweiligen Leistungen. Das finde ich besser als ein nerviges:
rolleyes.gif

Pauschalpreise für Reparaturen sind ja auch relativ kalkulierbar, aber was nicht kalkulierbar ist, sind Reparaturzeiten für kostenlose Montage gekaufter Teile, und unbekannter Fahrräder.

Beim Beispiel dieser Julie... dort sollte man das wirklich vorher abchecken, ob da noch was zu machen ist oder die ein Totalschaden ist.

Jau, das war ein ungünstiges Beispiel. Der Kunde hatte den Auftrag schon gemacht, und ich war im Stress. Habe ihn, als er mir das Rad brachte nur kurz gefragt, was denn damit sei. Was ich hier nur verdeutlichen möchte ist, dass kostenlose Montagearbeiten nicht realisierbar sind.
Im Normalfall sage ich dem Kunden, was die Stunde arbeitet kostet, schaue mir kurz das Rad an, sage ihm was es in etwa kosten wird, und rufe ihn an, wenn der abgesprochene Betrag um sagen wir mal 10% überschritten wird. Zusätzlich setze ich den Betrag meist etwas höher an, als persönlich erwartet, und wenn der Kunde geschockt ist, erkläre ich ihm dann lieber, wieso ich das mache, und dass er sich doch am Ende darüber freut, wenn es 10€ weniger gekostet hat, weil alles so lief wie geplant, als dass ich ihm hinterher erklären muss, warum die Rechnung so hoch wird. ;)
 
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... Wenn die Arbeitszeit mit 60€ zu Buche schlägt, und ich mich an einer Kleinstreparatur 2h aufhalte, ist das wirtschaftlich gesehen ein tritt in den Arsch. Natürlich wäre das der Härtfall, aber ich gehe stark davon aus, dass das die Kundschaft ausnutzen wird, wenn sie zumindest grob wissen, dass ihr Rad nicht mehr so rund läuft, und ich damit vermehrt an totalen Schrottmühlen für Lau arbeiten muss.
...

Solche Sachen vermeidet man mit einer vernünftigen Checkliste, die aufführt, welche Arbeiten wie zu erledigen sind.
 
Solche Sachen vermeidet man mit einer vernünftigen Checkliste, die aufführt, welche Arbeiten wie zu erledigen sind.

Der Vorschlag war, eine kostenlose Montage einzuführen. Da hilft mir auch die Checkliste nichts, wenn der Kunde eine HT2-Kurbel mit Innenlager wünscht, und das alte festgerostet ist.
Einmal festgelegt, dass der Einbau für Lau ist, pocht der Kunde auf sein Recht.

Einen Check der Fahrräder führe ich zu 90% aus, sofern ich da bin. Bei kleinere Reparaturen werden ich auch gerne mal übergangen ( zB. ein Schlauchwechsel, und ich stelle dann im Gegensatz zu meinen Kollegen fest, dass zB. das Lager lose ist. ).
 
@Sheeeeeep
Sonst bliebe ja noch der goldene Mittelweg. Preisliste aushängen und dem Kunden sagen, welcher die Teile für den UVP-Preis im Laden kauft...
Bsp1 - nur das Tretlager: Wir verbauen es dir, wenn alles gut läuft für 10 Euro statt 22 Euro, wenn nicht, dann wird es teurer.
Bsp2 - neues Tretlager + neue Kurbel: Wir verbauen es dir ohne Zusatzkosten (statt 22 Euro), falls allerdings Probleme auftreten, dann kommt es dich 5 oder 10 Euro, statt 22.

Oder z.B. allgemein die Montagekosten bei UVP-Kauf halbieren.

"Der Weg erscheint mir der sinnvollste, aber es ist ein langer und schwieriger Weg, der nicht einfach so umzusetzen ist."

Morgen könnte die Arbeit beginnen ;)
 
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