Problem Internetpreise


Was anderes viel mir dazu auch nicht ein, nachdem ich alles gelesen habe. Zerpflücken werd ich den Beitrag morgen mal, denn dafür fehlen mir gerade die Nerven, bei so einem weit ausholenden Beitrag, der durchsetzt ist mit Fäkalien, subjektiven Wahrnehmungen, und z.T. halb durchdachten Verbesserungsvorschlägen.
 
Hier steht jetzt alles, was ihr wissen müsst. Also hört auf, zu jammern. Die fahrradläden sind mit die letzten, die verstehen müssen, worum es im neuen jahrtausend geht.

Zu viel anmaßende, beleidigende Sprache. Glaubst du eigentlich an das was du schreibst?

Und die ganzen Unterstellungen :lol:

Hast du auch noch eine Weltformel im Angebot die du schnell "durchkalkulieren" kannst?
 
habe jetzt nicht alles gelesen und man verzeihe mir die vielleicht dumme frage:
warum kauft der fachhändler beim teuren zwischenhändler und nicht auch wie alle günstig bei bike-components und co?

darf er das nicht? wenn ja, wieso nicht?
 
Vielleicht lernt ja irgendwer ein wenig drauß. Außerdem kann man soviel Quatsch ja nicht einfach stehen lassen:

Das internet ist nicht das problem. Das problem ist, dass das internet mittlerweile teil unser aller leben ist. Menschen wie ich sind damit aufgewachsen. Die kommen garnicht auf die idee, den fernseher einzuschalten, oder die zietung zu lesen, oder generell darauf zu warten, wenn sie etwas wissen wollen. Wir kriegen information wann und worüber wir wollen.

Das Problem ist: Ihr bekommt nur die Information. Die Teile auch, günstiger OK. Aber beim Einbau/Anbau/Umbau hilft das Internet dem Laien wenig und man muss sich doch mal von Google in die echte Welt bewegen. Dann brauchst du einen Mechaniker.

Gleiches gilt für Versicherungen. Wenn ihr ein 3500 euro bike verkauft (das im internet 30% weniger kostet), glaubt ihr allen ernstes, dass jemanden die 100 euro versicherung überhaupt jucken, die ihr ihm obendrauf verkauft?
Nette Idee, nicht zu Ende gedacht. Bei ca. 10.000 Euro Fixkosten/Monat sind 100 Euro ein Tropfen auf den heißen Stein. Dafür muss der Geschäftsführer erstmal einen Partner für die Finanzierung finden. Er muss sich Prozesse überlegen, wie es in seinen Verkauf passt. Dann muss er eventuell noch Werbematerialien für diese Angebot produzieren. Also eine Menge Aufwand und es wurde noch kein Geld damit verdient.

3.3 Fahrradkaufberatung

DAS(!) ist die zukunft des fahrradladens. Ihr mokiert euch über leute, die in euer Geschäft kommen und ein Rad probefahren wollen. Ihr lasst sie probefahren, umsonst, und sie kaufen sich das rad im internet.

...
Wie wärs damit. Ihr stellt euch die gleichen räder ins schaufenster, die schon drin stehen, aber statt zu zittern, dass dieser böse mensch das rad vielleicht im internet kauft, lasst ihr euch 100 euro für die probefahrt geben. Ihr lasst euch erklären, welchen zweck das rad haben soll, und dann ladet ihr 3 räder ins auto und geht ne stunde mit dem kunde biken. Ihr schaut euch das an, ob das rad passt, wie er damit klar kommt, habt was vergleichbares dabei, und wenn ihr das gefunden habt, was zu ihm passt, geht ihr getrennte wege und er kauft sichs im internet.

Nette Idee, überhaupt nicht zu Ende gedacht. Gehen wir von einem Einkaufspreis von 2.000 Euro aus, Restwert 500. D. h. das Rad muss 15 mal gefahren werden, damit es überhaupt bezahlt ist. 15 mal mit 3 Rädern auf dem Hänger irgendwo hingurken. Wer kümmert sich in der Zeit um den Laden? Muss der Geschäftsführer jetzt jedes zweite Wochenende opfern? Wenn du drei Modelle anbieten willst, 3 Größen hast du 9 Räder (irgendwo) rumstehen, die dich erstmal 18.000 Euro Investition kosten. Das Geld muss man erstmal haben und es sollte auch irgendwie zurückkommen > 180 Probefahrten und noch keinen Cent verdient.

Geht in schulen. Kinder sind zu fett. Nehmt euch einen nachmittag in der Woche zeit und besucht eine Schule mit einem haufen bikes. Jeder darf mal fahren. Bringt jemanden mit, der demonstrieren kann, was damit alles tolles geht.

Ganz schlechte Idee. Wenn wir jetzt anfangen, dass die Privatwirtschaft Werbung an Schulen machen darf werden die Schulkantinen bald von McDonalds bewirtschaftet.

Und wenn hier irgendjemand ernsthaft daran interessiert ist, dass ich dieses oder jenes vernünftig kalkuliere, tu ich das.

Ich bin ernsthaft daran interessiert, dass du das mal kalkulierst.

Sorry, das in der Deutlichkeit sagen zu müssen, aber: Du hast wirklich keine Ahnung. Mit BWL Wissen aus der Uni-Schnupperstunde kann man vielleicht gut solche Ideen entwickeln, aber nicht ernsthaft der Meinung sein, so würde es in der Wirtschaft laufen. Ich mag eigentlich Leute die eher "out of the box" denken, aber dann sollte das auch einer strengeren Überprüfung standhalten.

Dein Problem ist, dass du offenbar noch keinen Laden gefunden hast, bei dem du dich wohlfühlst. Das tut mir leid für dich.
 
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...warum kauft der fachhändler beim teuren zwischenhändler und nicht auch wie alle günstig bei bike-components und co?

Weil das am Ende auf +/- Null hinaus läuft. Man hat nur mehr Stress, da der örtliche Zulieferer innerhalb von 24h liefert, und einen Großteil aller Ersatzteile auf Lager hat. Dazu gibt es einen Katalog mit den UVPs, die man dem Kunden präsentieren kann.
Außerdem bietet der Zulieferer auch nicht unwesentliche Servicedienste an.
 
Mal eine ernstgemeinte Frage: Finanziert jemand sein 3.500 € Bike? Ich habe immer das Gefühl, dass Mountainbiker eher aus den einkommenstärkeren Haushalten stammen. Da wird immer mal was beiseite gelegt und irgendwann das Sparschwein geplündert.
Während man bei Handys und Co. viele Kiddies findet, die durch ein teures Smartphone ihr Image aufpolieren müssen, ist die Penisverlängerung durch ein sündhaft teures Bike im wesentlichen auf dieses Forum beschränkt. Ich denke daher, dass es für eine Finanzierung von Edelbikes (ab 3,5 T€) gar keinen Markt gibt. Dann wohl eher im Bereich 500 bis 1.500 €, damit sich auch der Niedrigverdiener ein Pedelec leisten kann.
 
Vielleicht lernt ja irgendwer ein wenig drauß. Außerdem kann man soviel Quatsch ja nicht einfach stehen lassen:



Das Problem ist: Ihr bekommt nur die Information. Die Teile auch, günstiger OK. Aber beim Einbau/Anbau/Umbau hilft das Internet dem Laien wenig und man muss sich doch mal von Google in die echte Welt bewegen. Dann brauchst du einen Mechaniker.


sry das is falsch ...die allgemeine Erfahrung hier ist das die radläden wenig peil haben ...ultra überteuert sind und schlechten service bieten, es geht auf keine kuhhaut was ich schon an Pfusch gesehen habe welcher vom "profi" vermurkst wurde!. Es gibt gute händler aber die heulen dann auch nicht rum. Es sind immer nur die schlechten händler die rumheulen das der laden net leuft.
 
Du musst immer Bedenken, dass nur die Leute schreien, bei denen etwas nicht stimmt. Wenn ich mal beim Händler war, zur "Montage" hatte ich nie Probleme.

Mir ging es auch eher darum zu unterstreichen, dass die Teile nicht vom Onlineshop ans Rad fliegen, sondern man entweder eigenes Know-How oder Unterstützung braucht.
 
die allgemeine Erfahrung hier ist das die radläden wenig peil haben

Selbst wie ich noch Kunde war, war ich meistens mit der Qualität zufrieden. Deshalb wundert mich auch immer die Ansammlung von Beschwerden. Aber du kannst ja gerne mal zu mir kommen! :daumen:

...ultra überteuert sind

Falsch! Die Preise erscheinen Dir nur zu hoch ( wenn man von der UVP ausgeht und diese mit den Netz-Preisen vergleicht ).

Es gibt gute händler aber die heulen dann auch nicht rum. Es sind immer nur die schlechten händler die rumheulen das der laden net leuft.

Ich "heule" nicht, sondern finde es ärgerlich. Wie würdest Du es finden, wenn Du sagen wir mal Autos verkaufen würdest, und Deine Autos kann man zum halben Preis im Internet kaufen? Ich spinne das mal weiter, und gehe weiter auf Lebensmittel - was z.T. ja schon angeboten wird. Wie das enden kann, kannst Du Dir ja sicher vorstellen! Es gibt vom Hersteller vorgesehen UVPs nicht dafür, dass man in Hersteller/Händler-Vereinigung zusammen den Kunden über den Tisch zieht, sondern um einen relativen Einheitspreis am Markt zu erzwingen. Nur einige schaffen dies zu umgehen und bringen so den ganzen Markt durcheinander. Die Thematik gibt es ja nicht nur im Fahrradbereich!

Ich bin stets bedacht gute Qualität abzuliefern, und habe selten Rückläufer, oder Beschwerden. 90% aller der Beschwerden, die ich vom Kunden bekomme, lassen sich recht schnell klären, und sind meist auf den Kunden, oder einer Kombination aus Kunde und Rad zurückzuführen.

Okay, das hätte ich jetzt nicht erwartet.

Das hätte ich zuerst auch nicht gedacht, aber derartige Finanzierungen haben gerade im E-Bike - Segment stark zugenommen, da immer mehr Otto-Normalverbraucher sich ein E-Bike wünschen, um auf Arbeit zu fahren, oder einfach Dank der Unterstützung gewisse körperliche Einschränkungen kompensieren können. Die bei uns verkauften Räder gehen zu 40% würde ich mal schätzen an mittelständige Arbeitnehmer, die mal nicht so eben 2000-4000€ unterm Kopfkissen liegen haben.
Aber wir haben auch schon Simplons, oder andere hochwertige Räder finanziert.
Auch wenn der Kunde direkt 500-2000€ auf den Tisch legt, bleibt es eine Finanzierung!
 
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Ich "heule" nicht, sondern finde es ärgerlich. Wie würdest Du es finden, wenn Du sagen wir mal Autos verkaufen würdest, und Deine Autos kann man zum halben Preis im Internet kaufen? Ich spinne das mal weiter, und gehe weiter auf Lebensmittel - was z.T. ja schon angeboten wird. Wie das enden kann, kannst Du Dir ja sicher vorstellen! Es gibt vom Hersteller vorgesehen UVPs nicht dafür, dass man in Hersteller/Händler-Vereinigung zusammen den Kunden über den Tisch zieht, sondern um einen relativen Einheitspreis am Markt zu erzwingen. Nur einige schaffen dies zu umgehen und bringen so den ganzen Markt durcheinander. Die Thematik gibt es ja nicht nur im Fahrradbereich!

Dann wird das im Internet bestellte Auto geliefert und man benutzt es bis Sachen repariert werden müssen. Dann bringt man das Auto zu einer freien Werkstatt. Denen ist es egal wo das Auto herkommt, sie reparieren es und man bezahlt die Rechnung für die erbrachte Reparaturleistung.

Der Rest ist dann Marktwirtschaft. Wenn man dieselben Preise im Internet und beim Fachhändler haben möchte, dann geht das nur über den Hersteller. Alternativ können sich auch viele Einzelhändler zusammenschließen und selbst einen Großhandel eröffnen, der große Mengen günstig einkaufen kann und bei dem dann wenig Marge hängen bleibt.

Zum Thema Service muss ich Wayne allerdings teilweise zustimmen. Servicepreise gibt es hier bei gar keinem Händler, das muss immer erst erfragt werden. Noch ein Beispiel aus dem letzten Jahr:

Das hintere Schutzblech verschob sich kurz nach dem Kauf (ja Internet) ein wenig zur Seite und schliff leicht am Hinterrad.
1. Händler: Warf einen kurzen Blick drauf und meinte, ich solle das Fahrrad zwei Tage dort lassen und es könne zwischen 15-30 Euro kosten.
2. Händler: Guckte sich das Problem gar nicht erst an und bot mir nur eine Komplettdurchsicht für 40 Euro an.
3. Händler: Guckte sich das Problem an, holte einen Maulschlüssel, werkelte 30 Sekunden dran herum und wünschte mir danach noch einen schönen Tag.

Und die Konsequenz daraus? Mehr als 90% der örtlichen Investitionen in diesem Bereich liefen über den 3. Händler ab.
 
Mal eine ernstgemeinte Frage: Finanziert jemand sein 3.500 € Bike?
Man finanziert normalerweise vom großen zum kleinen. Aber da gibt es ja inzwischen Auswüchse...Leute die ihr Eigenheim aus der Tasche bezahlen können finanzieren ein Auto, Leute die ein Auto bezahlen finanzieren plötzlich einen Fernseher...
Das ist einfach zu undurchschaubar aber die depperte Finanziererei bis hin zur Schuldenfalle macht vor dem Radbereich sicher keinen Halt.

Mir ging es auch eher darum zu unterstreichen, dass die Teile nicht vom Onlineshop ans Rad fliegen, sondern man entweder eigenes Know-How oder Unterstützung braucht.
Tja, dafür gibt es Fahrradmechaniker. So lange es denen so gut geht, dass sie keine im Internet gekauften Teile verbauen ist doch alles in Ordnung.
Funktioniert auch beim Friseur: Der schneidet auch mitgebrachte Haare und lebt davon.:D

Selbst wie ich noch Kunde war, war ich meistens mit der Qualität zufrieden. Deshalb wundert mich auch immer die Ansammlung von Beschwerden. Aber du kannst ja gerne mal zu mir kommen! :daumen:
It's no rocket science...
99% der Arbeiten bestehen doch aus Schraube auf, Schraube zu...eigentlich sollten da gar keine Beschwerden auftreten können.

Es gibt vom Hersteller vorgesehen UVPs nicht dafür, dass man in Hersteller/Händler-Vereinigung zusammen den Kunden über den Tisch zieht, sondern um einen relativen Einheitspreis am Markt zu erzwingen.
Naja, es gibt in Deutschland seit über 40Jahren ein Gesetz, welches Preisbindungen fast im kompletten Handel verbietet. Warum? Weil Preisbindungen immer zur Bildung von Kartellen und dem Missbrauch von marktbeherrschenden Stellungen geführt hat.
Die Erzwingung eines Einheitspreises wäre genau so eine Kartellbildung. Mit Lebensmitteln ist das übrigens nicht zu vergleichen. Da zahlen wir Preise knapp über dem Herstellungspreis und keine Mondpreise wie bei Radlteilen.

90% aller der Beschwerden, die ich vom Kunden bekomme, lassen sich recht schnell klären, und sind meist auf den Kunden, oder einer Kombination aus Kunde und Rad zurückzuführen.
Die Einstellung haben die Radlhändler hier auch. :daumen:

3. Händler: Guckte sich das Problem an, holte einen Maulschlüssel, werkelte 30 Sekunden dran herum und wünschte mir danach noch einen schönen Tag.

Und die Konsequenz daraus? Mehr als 90% der örtlichen Investitionen in diesem Bereich liefen über den 3. Händler ab.
Und das würde er vermutlich auch tun wenn er gesagt hätte "Wirf doch etwas in die Kaffeekasse, dann passt das. Ansonsten gute Fahrt und einen schönen Tag. "
 
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Mit welchem recht maßt ihr euch denn eigentlich an, kunden zu beleidigen, zu verarschen, an der nase herum zu führen und zu jammern, dass ihr euren gatekeeperstatus verliert?

Ich kauf anfang juni mein erstes mountainbike, gebraucht, und hol mir am nächsten tag einen platten. Ich stolper damit in einen fahrradladen. Der besitzer reißt 3-4 dumme sprüche über dieses oder jenes verbaute teil und deren setup. Mitte 50, 20 kilo zuviel, typ handwerksmeister. Ich steh da, mitte zwanzig, t-shirt und kurze hose, und hör mir das gesabbel an. Ich wollte ja nur mein rad repariert haben. Hat er dann auch gemacht. Das diese person 25 euro an mir verdient hat, sei ihr gegönnt. Das waren aber auch die letzten. Hat mich angeraunzt, dass son junger Mann wie ich das auch selbst könnte. Klar kann ich? Ich kann einiges selbst. Das ist wie wenn ich bei aldi wieder heimgeschickt werde, weil ich äpfel auch selbst vom baum pflücken kann. Grotesk.

Vor zwei wochen hab ich wieder einen platten. Ich geh zu einem anderen laden. Der verkäufer sieht das rad, fragt mich ob ich damit auch "berg runter" fahre, was ich bejahe, und verkauft mir dementsprechend einen freeride schlauch. Als ich das rad abhole, fällt ihm auf, dass der vorbau locker ist bzw. dass eine schraube fehlt. Er holt schnell eine aus dem lager, bringt das in ordnung und erklärt mir, dass der vorbau zu dem Zweck nicht geeignet ist. Hier werde ich immer wieder 25 euro für einen neuen schlauch lassen. Den gibts im internet 4 euro billiger. Ist mir völlig egal.


So möchte ich behandelt werden. Und nicht anders. Es ist mir als kunde auch völlig egal, ob alle bikeläden baden gehen. So what? Der markt regelt das.

Das internet ist nicht das problem. Das problem ist, dass das internet mittlerweile teil unser aller leben ist. Menschen wie ich sind damit aufgewachsen. Die kommen garnicht auf die idee, den fernseher einzuschalten, oder die zietung zu lesen, oder generell darauf zu warten, wenn sie etwas wissen wollen. Wir kriegen information wann und worüber wir wollen.

Das einzige, was du als mechaniker leisten kannst, ist, mir dinge zu sagen, von denen ich garnicht weiß, dass ich sie wissen musste.




Nun zum Problem der Händler (und deren lösung)

1. Persönlichkeit

Wenn du persönlichkeit hast, ist das toll. Wenn die so aussieht, dass ich mir verarscht vorkomme, komm ich nie mehr.

Das ist das generelle problem dieser Handwerkertypen, die läden führen. Das ging früher, weil es eben nur den laden gab. Das internet macht den kunden zum gatekeeper. Wir entscheiden ganz allein, wer unser geld bekommt. Das deshalb die händler weinen, interessiert uns auch nicht, denn wir sitzen an der quelle. Wir brauchen euren scheiß nicht. Ihr braucht unser geld. Verhaltet euch entsprechend.


2. Das Geschäftsmodell

Das Geschäftsmodell der Händler sieht so aus:

Ihr stellt euch, teilweise 20-30 hochwertige fahrräder in den Laden (3499,- ).

Da fängt die verarschung übrigens schon an. Wenn bei aldi die butter 39 cent kostet ist mir das wurscht. Wenn ich für ein fahrrad 3500 euro ausgeben soll, aber eben nur fast, ist das lächerlich. Und nichts anderes.

Das sind teilweise vorjahresmodelle. Ich weiß das, weil ich mich vor das fahrrad mit dem smartphone hinstellen und die herstellerseite aufmachen kann, und wenn da der dämpfer, oder was weiß ich, nicht das gleiche ist, dann ist das eben nicht das korrekte modell. Trotzdem behauptet der besitzer das rotzfrech. Das ist übrigens betrug, ist aber völlig egal, denn wer das weiß, betritt den laden ohnehin niemehr.

Diese fahrräder kosten dann 25-30% mehr als internet. Das sind dann irgendwann auchmal mehr als tausend euro. Das sind zwei von den lila scheinen, die noch nie jemand in der hand hatte.


Nebenher darf man sich sein fahrrad reparieren lassen, aber nur wenn der Herr des Hauses grade lust drauf hat. Und das fahrrad hier gekauft wurde. Denn das ist ja sein kerngeschäft.

Und weils nichtmehr funktioniert, stellt ihr euch vor euren laden mit premiumlage, schweineteuer, mit euren 15 specializeds, 7 felts, cannondales, was weiß ich, im schnitt 3000. Beim groben überfliegen, bin ich auf einen niedrigen sechsstelligen betrag gekommen, der da langsam vor sich her verrottet. Da eure margen so winzig sind, lassen wirs 80000 sein, die im schaufenster stehen. Kein normaler mensch nimmt euch ab, dass es euch schlecht geht, obwohl ihr hohe fünfstellige beträge dem schleichenden wertverlust hingebt. Ich kann das schon glauben, aber die breite masse scheißt auf das gelaber.

Nun ist das so. Kein normaler mensch kauft sich irgendwas bei leuten die ihn verarschen. Wenn ich ein auto beim mobile.de Türke kaufe, ist das ein Opel Corsa mit 10 jahren und 160tkm runter. Ihr verkauft aber keine abgewrackten schrotthaufen. Ihr wollt ferraris verkaufen. Und ihr gebt euch trotzdem wie kleine beleidigte schreiende kinder, die zähneknirschend mit jemandem reden, der gegensätzliche vorstellungen von einem guten geschäft habt wie ihr. Spaziert mal in ein autohaus. Nicht in eins von den ganz edlen. Geht mal zum VW händler und lasst euch einen neuen Golf zeigen. Schaut euch ein wenig von deren attitude ab.


Euer geschäftsmodell ist *******. Und das ist überhaupt nicht böse gemeint. Aber es ist so dermaßen ******* wies überhaupt nur geht. Wie man mit diesen praktiken überhaupt überleben kann, ist mir ein rätsel.


3. Ein neues Geschäftsmodell

3.1 Fahrradfinanzierung/Versicherung

Ich weiß nicht, ob fahrradläden das anbieten, denn ich hab ja noch kein fahrrad in einem laden gekauft.

Wenn ihr eine Finanzierung verkauft, verdient ihr daran. Insb. könnt ihr leuten fahrräder verkaufen, die sich das sonst nicht leisten können.

Die Specialized super enduro evo fsrs dieser welt kosten jenseits der 3500 euro. Das geld hat man nicht mal eben.

Wenn diese Person nichtmehr zahlt, wird das auch nicht zu eurem problem. Ihr verkauft lediglich die Finanzierung. Die Bank kümmert sich um die Abwicklung.

Gleiches gilt für Versicherungen. Wenn ihr ein 3500 euro bike verkauft (das im internet 30% weniger kostet), glaubt ihr allen ernstes, dass jemanden die 100 euro versicherung überhaupt jucken, die ihr ihm obendrauf verkauft?

Upsells haben eine conversion rate von 20%.

Angenommen, du verkaufst 2 dieser Fahrräder im monat. Bei jedem fünften verkaufst du eine versicherung mit dazu. Je nachdem was die versicherung sich das kosten lässt, machst du damit 100 euro im monat extra. Wenn du darauf verzichten kannst, kannst du auch aufhören zu jammern, denn dann gehts dir noch viel zu gut.

3.2 Fahrradservice

Mach aus dem laden ne werkstatt. Ne offene werkstatt. Wie bei autowerkstätten. Lass mich dabei zusehen, wie du das rad reparierst. Was ist das für ein laden, bei dem ich nicht in die werkstatt darf. Ich geb dir mei n rad in die hand und bekomm dafür einen zettel, auf dem ne auftragsnummer drauf steht, und dann darf ich nichtmal in die werkstatt? Wer versichert mir denn, dass die hochwertige bremse, die an dem rad dran war, gegen eine gammlige alte, verrostete, ausgetauscht wurde? Und selbst wenn ich das feststell hab ich keinerlei beweise dafür. Aber dem laden kann man ja uneingeschränkt vertrauen. Der ist immerhin auch keineswegs schlecht drauf, weil ihm durch solche bösen internetkunden das geschäft flöten geht.

Sag mir ganz offen:

"Ich erklär dir, welche teile du brauchst, aber du kaufst die nicht bei mir. Kauf sie im internet. Oder ich kauf sie direkt für dich im internet. Und dann bau ich dir alles zusammen, für den betrag X."

Folgende recherche hat 3 sekunden gedauert:

http://www.fabial.de/p10433-boxxer-r2c2-federgabel-26-zoll-200mm-schwarz-.kaufen.html

326 euro (25,6%) differenz. In welcher welt lebt irgendwer, dass er denkt, kunden wüssten das nicht, oder es wäre ihnen egal, "um den lokalen händler zu unterstützen". Warum soll ich denn bitte ein Geschäftsmodell unterstützen, dass es nicht Wert ist (weil nicht selbstständig überlebensfähig).



3.3 Fahrradkaufberatung

DAS(!) ist die zukunft des fahrradladens. Ihr mokiert euch über leute, die in euer Geschäft kommen und ein Rad probefahren wollen. Ihr lasst sie probefahren, umsonst, und sie kaufen sich das rad im internet.

Lächerlich.

Buhu, die Radläden müssen die probefahrten des internets tragen. Voll gemein.

Wie wärs damit. Ihr stellt euch die gleichen räder ins schaufenster, die schon drin stehen, aber statt zu zittern, dass dieser böse mensch das rad vielleicht im internet kauft, lasst ihr euch 100 euro für die probefahrt geben. Ihr lasst euch erklären, welchen zweck das rad haben soll, und dann ladet ihr 3 räder ins auto und geht ne stunde mit dem kunde biken. Ihr schaut euch das an, ob das rad passt, wie er damit klar kommt, habt was vergleichbares dabei, und wenn ihr das gefunden habt, was zu ihm passt, geht ihr getrennte wege und er kauft sichs im internet.

Das will ich haben. Scheißt darauf, teile zu verkaufen, die ich schneller geliefert und eingebaut krieg, für weniger geld, wenn ich sie selbst kaufe.

Ich hab keine ahnung von diesem ganzen zeug. Ich will bloß rad fahren. Aber ich kann ahnung haben. Das die rockshox boxxer r2c2 gejrig d 240mm air compression multi adjustment was weiß ich die tollste gabel auf der welt ist, rauszufinden, kostet mich 5 minuten.

Er hat dann was richtig gutes, auf ihn abgestimmtes. Er hat vertrauen. Er ist euer kunde. Er hat dann auch lange spaß am rad, denn es passt ihm ja gut. Wenn was dran kaputt geht, oder er ne dickere gabel haben will, oder auf downhill umsteigen, dann kauft der kerl sich nichtmehr die bike, sondern kommt zu euch.

Customer. Lifetime. Value.

Dann hört auch das geflenne auf. Aber der will ein cube fahren, vielleicht will er ein radon kaufen und der rahmen ist eventuell gleich. So macht man keine geschäfte. Das ist wie der rentner der langsam auf die grüne ampel zufährt weil sie ja noch rot werden könnte.

Wenn rot ist, sperrt ihr den laden zu.

Und wenn das rad die saison überstanden hat, habt ihr daran 1000euro verdient. Ich hab keine ahnung. Das müsste man kalkulieren. Dann sind aber die 1000 euro, die ihr zu teuer seid, beglichen, und ihr könnt das rad gebraucht hier im bikemarkt verkaufen. Oder weiß der Teufel wo.



Und tut euch selbst den gefallen, und hört auf, in einem forum im internet anzufangen, über die bösen internetkinder zu jammern. Das ist so einfältig wie es nur irgendwie sein kann. Und dann gleich nochmal. Denn einmal reicht da nicht.


Das ist ein gut gemeinter ratschlag. Du hast darum gebeten. Du musst das nicht annehmen. Keiner muss das.

Ob der Laden X morgen noch existiert, ist völlig egal. Unsere Räder werden immer repariert werden. Wenn die läden sich dem verweigern, wird es unternehmer geben, die Werkstätten gründen, denn es entsteht eine nachfrage nach etwas, zu dem es kein angebot gibt. Jegliche scare tactic seitens der Läden ist bloß das. Deshalb schreien sie ja auch. Weil sie wissen, dass sie am kürzeren hebel sitzen. Es wird diese "läden" nichtmehr geben. Es wird auch diese Handwerksmeister, die "Läden" führen wollen, nichtmehr geben. Wenn ihr von werbung keine ahnung habt, holt euch hilfe. Hört auf anzeigen in Zeitungen zu schalten. Kein mensch schaut mehr in irgendeine Zeitung. Schon gar nicht auf die Seite, auf der schön aufgereiht die Anzeigen aller möglichen "Läden" der region landen.


Ich hab gestern wieder 2 dieser downhill kinder mit ihren downhill bikes gesehen. Die haben bunte RedBull Helme mit Schriftzügen von berühmten fahrern drauf. Stellt euch die in die Vitrine. Die finden das cool. Und seid nett zu denen. Das sind die kinder von reichen säcken. Die müsst ihr im laden haben.

Geht in schulen. Kinder sind zu fett. Nehmt euch einen nachmittag in der Woche zeit und besucht eine Schule mit einem haufen bikes. Jeder darf mal fahren. Bringt jemanden mit, der demonstrieren kann, was damit alles tolles geht.

Die leute werden euch die bude einrennen, wenn ihr aufhört, diese ******* zu fabrizieren. Es kann nicht so schwer sein. Hier steht jetzt alles, was ihr wissen müsst. Also hört auf, zu jammern. Die fahrradläden sind mit die letzten, die verstehen müssen, worum es im neuen jahrtausend geht.

Und wenn hier irgendjemand ernsthaft daran interessiert ist, dass ich dieses oder jenes vernünftig kalkuliere, tu ich das. Denn ich will ja vernünftigen fahrradservice in meiner nähe haben.

Tut das, was ihr könnt. Wenn ihr schrauber seid, macht ne werkstatt. Wenn ihr Beratung toll findet, macht beratung. Wenn ihr gutmenschen sein wollt, seid gutmenschen. Aber hört auf, auf irgendeinem albernen ehrenkodex rumzureiten. Unser hobby ist nicht, im bikeladen darauf zu warten, dass sich jemand unseres problems annimmt. Unser hobby ist, mehr oder weniger erfolgreich berge rauf und runter zu gurken. Der laden ist ein notwendiges übel.
:)
 
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