Änderung des Betretungsrechts in Baden-Württemberg

Na, wenn das aus meinem Post alles ist, was ankommt...

*dieaugenverleier

Hey Robert,

kannst die Augen wieder gerade stellen, Dein Beitrag ist durchaus angekommen:

Meine Erfahrung (Bayern): auf schmalen Wegen wie Trails werden die "Konflikte" weniger, je technischer der Weg ist.

Auf breiten Wegen laufen in der Haupt-Ferienzeit die Ötzi-Wanderer (erkennbar -wie Ötzi- an Sandalen. Nur statt Stroh jetzt mit Socken!) nebeneinander, versperren den Weg und führen sich auf. Auch -selbst erlebt- wenn man absteigt und schiebt.

Das deckt sich mit den Erfahrungen in Baden-Württemberg:
- schmale Wege konfliktfrei, weil Rücksichtnahme selbstverständlich (liegt an der Wegbreite und an dem Typus von Leuten, die auf diesen Wegen unterwegs sind (Radfahrer UND Fußgänger))
- breite Wege eher mal konflikt-trächtig (dito)

Die gern propagierte gegenseitige Rücksichtnahme ist nicht ausschließlich die Aufgabe der Biker.

Richtig und funktioniert in der Praxis in 95% bereits bestens.

Ich hoffe und wünsche für die BaWü-Biker das die 2-Meter Regelung abgeschafft wird und nicht durch das Faß, welches die DIMB hier aufgemacht hat so in den Fokus geraten ist, das ihr in Zukunft verstärkt mit Kontrollen zu rechnen habt.

Danke für die guten Wünsche! Bisher gibt es aus meiner Erfahrung und was ich so höre keine Verschlimmerung der Situation und schon gar nicht verstärkte Kontrollen.

Zum Thema "Faß aufmachen" gerne noch mal den Post oben lesen:
(...)
der Anstoß für die Kampagne samt Petition kam im Grunde von außen:
1) der Bürgerentscheid gegen die Trainingsstrecke am Geißberg/UltraBike
2) das Anpreisen des Schwarzwald als Singletrail-Paradies seitens des Schwarzwald Tourismus
3) das Ansinnen, den 10%-Kompromiss als großzügiges Zugeständnis an die Biker zu verkaufen
4) Bondes ignorante und hetzerische Art, mit 2 Anfragen im Landtag umzugehen (kein Änderungsbedarf, Biker verursachen ständig tödliche Unfälle (stimmt nicht, auf Nachfrage beim Ministerium kein Fall bekannt) und sind eine große Gefahr für Wanderer)
(...)
 
Dem Argument, hätte man mal besser nicht am Landeswaldgesetzt gerührt, dann wäre heute noch alles besser oder zumindest nicht schlechter geworden. Dem, begegne ich auch sehr oft.

Mal ganz abgesehen vom konkreten Fall und den Motivationen das Waldgesetzt (zugegebenerweise sehr sehr verspätet) anzugehen, ist es für mich sehr stark auch eine prinzipielle Sache. Ungerechtigkeiten verjähren sich nicht, auch wenn sich alle damit arrangiert haben, bleibt eine ungerechte Regelung ungerecht. Viele Mountainbiker argumentieren, es sei doch faktisch geduldet auf schmalen Wegen zu fahren und von daher fast schon erlaubt. Umgekehrt ist die 2 Meter-Regelung von den Mountainbikern geduldet und damit fast schon wieder gerecht? Ob man sich daran hält oder nicht, spielt dabei keine Rolle.

Auch das Argument, Leute es gibt viel wichtigere Themen, fällt dann oft. Ja, stimmt, es gibt wesentlich größere Ungerechtigkeiten im tagtäglichen Leben. Aber wird eine Ungerechtigkeit weniger ungerecht, weil es auch größere Ungerechtigkeiten gibt? Oder wie unser Vizekanzler gestern in Stuttgart meinte, Leute warum stört Ihr Euch an den Verwüstungen in Stuttgart, an einem weiteren unbeherrschbaren Großprojekt und demonstriert gegen S21, wenn gleichzeitig die Menschen in der Ukraine um ganz andere Dinge kämpfen? Das heißt dann doch, solange ich einen Fall finde, der schlimmer, ungerechter und unmenschlicher ist, als meiner, solange halte ich stille und warte ab? Ein seltsames Demokratieverständnis hat der Hr. Gabriel da geäußert. Ich hätte ihn ja gerne gefragt, weshalb der Bundestag überhaupt noch Gesetze berät und verabschiedet, solange es auch nur noch einen Krieg auf der Welt geführt wird?
 
(...) Mal ganz abgesehen vom konkreten Fall und den Motivationen das Waldgesetzt (zugegebenerweise sehr sehr verspätet) anzugehen (...)

Es wurde in den 18 Jahren immer wieder versucht, die Regel abzuschaffen. Wir waren nur noch nie so nah dran, dass es auch klappen könnte. Wir waren vielleicht auch noch nie so viele wie heute und wir waren sicherlich noch nie so gut vernetzt wie heute. Die sozialen Netzwerke ermöglichen es jetzt eben, auch Individualsportler zu vernetzen und ihnen eine Stimme zu geben.

Nutzen wir die Chance!
 
...den Hinweis auf das verspätete Angehen einer Kampagne gegen die 2 Meter-Regelung, war nicht als Kritik gemeint.

Aber das ist ein weiteres Argument, das man oft hört, warum erst jetzt? Hättet Ihr Euch doch gleich gewehrt!
 
Hier gibt es ein Voting über das bevorzugte Bikerevier. Wäre schön wenn Ihr da mitmachen würdet.
http://community.ispo.com/welches-m...ting-ansehen/46f53370b7a99bf67578ba23b7862217
Die ISPO ist im Bereich der Sportrends ein wichtiger Meinungsbildner.

Ich hatte es schon vor einer Weile entdeckt, fand die Umfrage aber so schwachsinnig, das ich die für einen schlechten Witz hielt... Welche Matschbirne hat sich die Fragestellung ausgedacht und vor allem die zur Auswahl stehenden Kandidaten ausgesucht? Hat schon mal jemand vom "Bikerevier Nahetal" gehört und auch noch eine Idee, wie und auf welcher Grundage man das mit dem "Bikerevier Hessen" vergleichen soll? Wo sind Harz, Sauerland, Fränkische Schweiz, Fichtelgebirge, Zittauer Gebirge usw. usf.?

Na, immerhin werden die Klickzahlen jetzt steigen...
 
Heute entdeckt.....Wahlplakat zur Kommunalwahl. Jetzt wird mir auch klar, warum sich die Grünen so gegen die Abschaffung der 2-Meter wehren.....offensichtlich wollen sie die Radler lieber auf die Schiene bringen:lol:.....ich werd mich da nicht daran halten....hab ja keinen grünen Sattel und auch nicht die grüne Lampe:D
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Heute entdeckt.....Wahlplakat zur Kommunalwahl. Jetzt wird mir auch klar, warum sich die Grünen so gegen die Abschaffung der 2-Meter wehren.....offensichtlich wollen sie die Radler lieber auf die Schiene bringen:lol:.....ich werd mich da nicht daran halten....hab ja keinen grünen Sattel und auch nicht die grüne Lampe:D
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Das geht ja wohl gar nicht - jetzt bewerben die Grünen auch noch das Befahren von Schienentrassen, deren Normalspur bekanntlich ein Nennmaß von 1435 Millimetern hat (http://de.wikipedia.org/wiki/Normalspur), so dass ein Befahren gegen die 2-Meter-Regel verstoßen würde :spinner: Darauf fallen wir aber nicht herein :aetsch:
 
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Das geht ja wohl gar nicht - jetzt bewerben die Grünen auch noch das Befahren von Schienentrassen, deren Normalspur bekanntlich ein Nennmaß von 1435 Millimetern hat (http://de.wikipedia.org/wiki/Normalspur), so dass ein Befahren gegen die 2-Meter-Regel verstoßen würde :spinner: Darauf fallen wir aber nicht herein :aetsch:

Wieso? Das sind doch beste Absichten! Nachdem wir den 10%-Kompromiss verschmäht haben, hat sich Bonde was Neues einfallen lassen. Und er hat endlich zugehört: 1) die Biker wollen schmale Wege, breiter als 2m scheint nicht akzeptabel 2) Forstautobahnen sind langweilig, zu eben, keine Wurzeln und 3) die Biker wollen von der Haustür aus losfahren können.

Also hat er nach besten Wissen und Gewissen ein attraktives, aber von den Wanderern getrenntes, Wegenetz gesucht und er ist fündig geworden: 3.900km feinste Single(t)rails, durchgehender Wurzelteppich, für fast jeden Biker im Ländle von zu Hause aus gut erreichbar.

Was will man mehr? :anbet:
 
Zuletzt bearbeitet:
In dem Beitrag von Herrn Pix wird eigentlich nichts Neues gesagt. Aber unterschwellig wird schon wieder die Lösung "10% Kompromiss" verkauft.

http://www.reinhold-pix.de/tourismus/mountainbiking-im-wald-baden-wuerttembergs


Und das Ganze dann auch noch unter dem Titel "Gemeinsam mit allen Beteiligten erarbeiten wir Lösungswege" - die Wirklichkeit sieht ja wohl anders aus

"Da werden Verbände, die die Interessen von Radfahrern und Mountainbikern vertreten und unbequeme Fragen stellen, bei Gesprächen erst gar nicht berücksichtigt. So geschehen gerade kürzlich bei der Erstellung eines "Konsenspapiers" zum Mountainbiken im Schwarzwald. Auf die Einbeziehung von ADFC, BDR und DIMB hat man schlicht verzichtet; so viel zum Thema "Konsens"! Da gibt es Arbeitspapiere zum Thema "Betretensrecht - Nutzungskonflikte und Steuerungsbedarf (http://forstbw.de/fileadmin/Website_downloads/Arbeitspapier_Betretensrecht.pdf), die von kleinen Zirkeln erarbeitet wurden; wir zitieren:

"Es besteht ein gemeinsames Interesse von Land, Kommunen und Privaten als Waldbesitzer, der Wanderverbände, der Städte und Gemeinden, welche die Freizeitnutzung der freien Landschaft für Ihre Bürgerinnen und Bürger und zur Förderung des Tourismus gestalten möchten, Problemfelder zu identifizieren, Nutzungskonflikte zu minimieren und Fehlentwicklungen zu korrigieren."

Fehlt da was? Wo steht da etwas von den Interessen der Radfahrer, der Mountainbiker, der Reiter, der Geocacher, etc. Haben Radfahrer, Mountainbiker, Reiter, Geocacher, etc. kein Recht, die Freizeitnutzung der freien Landschaft mit zu gestalten? Statt miteinander zu reden, bilden sich elitäre Kreise, reden über Radfahrer, Mountainbiker, Reiter, Geocacher, etc. und pflegen ihre Vorurteile über Radfahrer, Mountainbiker, Reiter, Geocacher, etc. und, wen mag es noch verwundern, machen sie zu Problemfeldern, Verursachern von Nutzungskonflikten und Fehlentwicklungen. Auch das hat etwas mit Willkür zu tun, wie folgendes Zitat zeigt:

"In einer gemeinsamen Arbeitsgruppe unter Beteiligung des Schwäbischen Albvereins, des Schwarzwaldvereins und des Odenwaldklubs für die Wanderverbände, des Gemeindetags für die Städte und Gemeinden, der Forstkammer für den Kommunal- und Privatwald, des MLR wurde deshalb eine Problemanalyse und Bewertung für die beteiligten Akteure erarbeitet."

Fehlt da jemand? Warum hat man nicht die Verbände aller Akteure wie z. B. den ADFC, den BDR und die DIMB einbezogen. Da wird analysiert, problematisiert und bewertet, aber die Betroffenen hält man schön aussen vor. Da möchte man sich mit einem gerüttelten Maß an Sarkasmus ja fast schon eine förmliche Anklage vor einem Strafgericht wünschen, denn dort hat man wenigstens das Recht auf Gehör." http://www.dimb.de/images/stories/pdf/publikationen/Waldwegenutzung_im_Spannungsverhaltnis.pdf

Dass sich jetzt der Petitionsausschuss des Landtags mit der Thematik befasst, basiert schlicht auf der Tatsache, dass wir uns das nicht weiter haben gefallen lassen und mit der Unterstützung von über 58.000 Bürgern eine Petition eingereicht haben. Und wenn man sich die Presseerklärung von Herrn Pix genauer durchliest, dann wird auch deutlich, dass er und seine Partei weiter gegen Radfahren und Mountainbike im Wald im Wald sind und munter weiter an dem Märchen von den ach so bösen Mountainbikern, vor denen man Gott und die Welt schützen müsse, schreiben. Da reibt man sich verwundert die Augen und fragt sich, ob Herr Pix und andere in seiner Partei überhaupt zuhören und etwas verstanden haben oder einfach nur reflexhaft an ihrem verdrehten Weltbild und ihrem Leitbild des Verbietens festhalten? Andere sind da glücklicherweise schon weiter und haben letztes Jahr in Hessen ein Gesetz verabschiedet, das schlicht und einfach auf Rücksichtnahme setzt, wie folgendes Zitat aus der Gesetzesbegründung zeigt und beweist:

"Der Gesetzentwurf stellt das Erfordernis der gegenseitigen Rücksichtnahme der Waldbesucherinnen und Waldbesucher im Hinblick auf die verschiedenen Nutzungsarten sowie auf die Lebensgemeinschaft des Waldes in den Vordergrund. Für das Radfahren, Reiten und Fahren mit Krankenfahrstühlen wird daher für Waldwege keine Wegebreitenregelung mit Meterangabe vorgesehen. Wesentlich ist, dass unter gegenseitiger Rücksichtnahme Waldbesucherinnen und Waldbesucher - ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder zu Pferd - sich auf den Waldwegen so bewegen, dass durch umsichtiges Verhalten keine Gefahrensituationen entstehen."
 
Das ist doch nichts neues und ich glaube immer noch nicht, dass wir mit der Strategie allein auf die fehlerhaften Argumente hinzuweisen und für gegenseitige Rücksichtnahme zu plädieren erfolgreich sein werden. Nach wie vor haben die Politiker sich aus gutem Grund kein einziges mal auf die Frage der rechtlichen Grundlage für die Einschränkung von Bundesrecht auch vor dem Hintergrund der in der Verfassung geforderten Verhältnismäßigkeit eingelassen. Für mich ein sicheres Zeichen, dass es unseren Politikern am Hintern vorbeigeht für unsere Rechte ein zu treten oder sich selber an Gesetze zu halten.
 
Das ist doch nichts neues und ich glaube immer noch nicht, dass wir mit der Strategie allein auf die fehlerhaften Argumente hinzuweisen und für gegenseitige Rücksichtnahme zu plädieren erfolgreich sein werden. Nach wie vor haben die Politiker sich aus gutem Grund kein einziges mal auf die Frage der rechtlichen Grundlage für die Einschränkung von Bundesrecht auch vor dem Hintergrund der in der Verfassung geforderten Verhältnismäßigkeit eingelassen. Für mich ein sicheres Zeichen, dass es unseren Politikern am Hintern vorbeigeht für unsere Rechte ein zu treten oder sich selber an Gesetze zu halten.
Genauso denke ich auch!
Was ist mit dem Thema Klage! Ist dieser Weg nicht möglich, nicht von uns gewollt oder fehlt es an Geld, um eine Klage einzureichen.
 
Das ist doch nichts neues und ich glaube immer noch nicht, dass wir mit der Strategie allein auf die fehlerhaften Argumente hinzuweisen und für gegenseitige Rücksichtnahme zu plädieren erfolgreich sein werden. Nach wie vor haben die Politiker sich aus gutem Grund kein einziges mal auf die Frage der rechtlichen Grundlage für die Einschränkung von Bundesrecht auch vor dem Hintergrund der in der Verfassung geforderten Verhältnismäßigkeit eingelassen. Für mich ein sicheres Zeichen, dass es unseren Politikern am Hintern vorbeigeht für unsere Rechte ein zu treten oder sich selber an Gesetze zu halten.
Dabei darf man aber beachten, dass der Angriff über § 14 Abs. 1 Bundeswaldgesetz ins Leere liefe.
Wenn man gut ist... und das sind wir, kann man allerdings die Verfassungswidrigkeit des § 37 Abs. 3 Satz 3 LWaldG, inkl. des zweiten Halbsatzes begründen.
 
Genauso denke ich auch!
Was ist mit dem Thema Klage! Ist dieser Weg nicht möglich, nicht von uns gewollt oder fehlt es an Geld, um eine Klage einzureichen.

Eine Klage - selbst wenn sie erfolgreich sein könnte - wäre die ultima ratio und ist nicht im Sinne einer einvernehmlichen Lösung, einem rücksichtsvollen Miteinander und einem tragfähigem Frieden im Wald. Wir sind an einem guten Miteinander interessiert und nicht an einem eingeklagten Recht.

Wir sind doch nicht den langen Weg durch den politischen Prozess gegangen, um jetzt eine Woche vor der Anhörung über eine Klage nachzudenken, oder? Das können wir immer noch machen, wenn wir die Absage schriftlich haben.
 
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