Bericht: Scheiss da nix, dann feid da nix!

31.07.17, 13:15 Uhr: Deutschnofen
Nach dem Stopp muss ich noch 250hm bergauf, dann geht es bergab. Ich probiere einen Trail, der aber nicht komplett fahrbar ist … und dreckig ist er zudem auch. Den zweiten Trail lasse ich sein, da auch noch ein Zutritt-Verboten-Schild schräg davor steht. Ich ich höre auch die Motorsäge, scheinbar Waldarbeiten.
Im steten Auf und Ab geht es auf Forstwegen bis zum Wolfl-Hof. Könnte jetzt Mittag machen, der Hof schaut auch nett aus, aber leider ist alles voll. Also fahre ich weiter nach Deutschnofen und stärke mich am Marktplatz mit einer Gerstelsuppe.


Ein paar Kehren noch …


… dann bin ich oben …


… aber ich mag nicht noch mehr schieben …


… ich nehme die Straße …


… auch weil ein Verbotsschild meinen Weg versperrt


Die Bäume verschwinden …


… kurz vor Deutschnofen …


… ich brauche eine Gerstensuppe
 
31.07.17, 16:00 Uhr: Obereggen
Nach Obereggen nehme ich die Asphaltstraße, was sich als Fehler herausstellt, da ich mir zusätzliche 150hm einhandle, die ich auf der stark befahrenen Staatsstraße wieder nach oben treten muss. In Rauth zweige ich dann auf den steilen Uphill nach Obereggen ab … ich wünsche mir ein paar Serpentinen und mehr schattenspendende Bäume herbei.
Dann reicht's für heute. In Hotel Piccolo finde ich eine Bleibe. Es haben gute Bewertungen und das zu Recht … nettes Personal und gutes Essen.


Meine falsche Planung führt mich erst runter …


… und schweißtreibend …


…rauf auf Teer nach Obereggen …


… wo es eine Belohnung gibt
 
Wer kann mir was anderes in der Größe empfehlen?
Die Probleme mit Steigung und schwankender Geschwindigkeit kenne ich. Darum habe ich jetzt an meinem Edge 1000 den Geschwindigkeitssensor. Damit sind diese Probleme deutlich reduziert.

Als Kamera habe ich bei solchen Touren eine Ixus dabei, die ich in einer Tasche des Hüftgurts meines Transalpine habe Das funktioniert auch wunderbar. Die Bildqualität dürfte wahrscheinlich an die der Sony heranreichen, reicht mir für solche Schnappschüsse aber aus.
 
Warum ich dann noch ein Garmin Edge 520 habe? Damit ich während der Fahrt die wichtigsten Daten immer im Blick habe. Denn das Display meines S5 ist ja normalerweise aus. Nur zum Weg checken mache ich es an. Aber das Garmin würde ich nicht nochmal kaufen, da es bei Geschwindigkeit und Steigung extrem schlecht ist. Wenn ich gleichmäßig mit 20 km/h in der Ebene fahre, dann zeigt es innerhalb von 5 Sekunden alles zwischen 21,5 und 18,5 an. Und die Steigungsanzeige steht bergauf auch oft 0% an, wenn ich langsam unterwegs bin. So ein Glump!!! Eine Kaufwarnung. Wer kann mir was anderes in der Größe empfehlen?

Wenn Du Interesse an einem wenig gebrauchten Edge1000 hast dann PN.
Ich habe einen rumliegen den ich nicht verwende.......
 
Der Gamin Edge 1000 ist mir zu groß und schwer. Hatte ja vorher einen alten Edge 705 und der hat auf den Trails ganz schön gewackelt.
Grüße, Gewicht und Funktionsumfang des Edge 520 passen, sollten aber eben auch gut funktionieren.

Die Probleme mit Steigung und schwankender Geschwindigkeit kenne ich. Darum habe ich jetzt an meinem Edge 1000 den Geschwindigkeitssensor. Damit sind diese Probleme deutlich reduziert.
Auf den Geschwindigkeitssensor will ich eben verzichten.

Muss ich mir mal anschauen
 
01.08.17, 9:00 Uhr: Obereggen
Plan heute: Richtung Sella Ronda und diese dann im Gegenuhrzeigersinn starten. Schau mer mal wo ich lande.
Ich will diesmal auf dem oberen Weg zum Karerpass. Der Juniorchef des Hotels hat mir den besseren Weg beschrieben, aber so ganz zur Karte passt er nicht. Straße runter bis zur ersten Kehre, dann hoch zum Herrenwald, aber nicht den 21A, und dann zum Hinterleger. Ein paar kleine Schiebestücke sollen es sein, aber oben dann eine schöne Ausblick zur Wand. Ich fahre mal los und checke dann dort die Lage.
 
01.08.17, 11:30 Uhr: Pera di Fasa
Bin doch wieder auf dem unteren Weg zum Karersee gefahren. Denn als ich angehalten habe um den Weg zu prüfen ist mein Bike umgefallen, genau mit dem Lenker in meine Wade. Ergebnis war ein kleiner Cut und eine dicke Beule, die sicher zu einem schönen blauen Fleck wird. Da lasse ich das Experiment lieber sein und fahre auf bekannten Pfaden.
Am Karersee bin ich schnell … er kommt mir kleiner als 2015 vor. Dann schnell ein paar Höhenmeter auf Asphalt und einigen Waldwegen und schon bin ich am Karerpass. Hier nehme ich die Asphaltstrasse ins Fassatal, dann spare ich mir unten einige Höhenmeter.
In Pera di Fassa gibt es den spätmorgendlichen Cappo an der üblichen Sack Bar.


Als ich die Lage checke …


… fällt mir mein Bike in die Wade mit unschönen Ergebnis


Ich bleibe auf dem einfachen Weg …


… zum Karersee


Ein paar Meter muß ich auf der Straße radeln …


… dann weiche ich wieder auf den Forstweg aus …


… bis kurz vor dem Karerpass


Dann geht …


… es bergab …


… ins Fassatal …


… und wieder auf den Radweg
 
01.08.17, 13:30 Uhr: Baita Fodom
Bis Canazei fahre ich auf dem leicht ansteigenden Radweg. Dort hole ich mir die Fahrkarte für Seilbahn zum Pardoijoch. Eigentlich dachte ich die Seilbahn geht direkt zum Joch, dem ist aber nicht so. Auf Anraten des Kassieres fahre ich ganz hoch und dann rüber zum Rifugio Baita Fredarola. Jetzt kann ich zum Pardoijoch fahren oder die neu angelegte MTB-Route in Richtung Arraba nehmen. Natürlich wähle ich die Bikepiste. Sattel runter und los.
Der Trail endet an der Baita Fodom … es ist Zeit für eine Stärkung. Essen und Trinken sind okay, aber sauteuer … nächstes mal speise ich lieber mit schlechterer Aussicht.


Mit der Seilbahn …


… düse ich hinauf …


… Panorama … passt


Am Rifugio Fredarola ist der Blick zurück ist schon gut …


… und nach vorne noch besser


Nach ein paar Meter …


… werden die Wanderer ausgesperrt …


… auf den neu angelegten bikeparkähnlichen Pisten
 
01.08.17, 16:00 Uhr: Corvara
Die restliche Abfahrt bestreite ich auf der Schotter-Holper-Piste. Nicht schwierig aber auch nicht der Hit.
In Arraba reizt mich kurz ein Umweg … der Falzarego-Pass ist nicht weit entfernt, da könnte man einigen Unsinn machen. Aber die Vernunft siegt, ich fahre hoch zum Campolongo-Pass und runter nach Corvara. Die Hotels sind alle teuer hier … ich gehe ins 4-Sterne-Hotel Marmolada … geht schon mal.


Noch ein kleiner Trail …


… und etwas Geholpere …


… dann beginnt in Arraba …


… die kurze Auffahrt …


… zum nächsten Pass


Die letzte Abfahrt …


… vernichte ich wieder auf Asphalt
 
01.08.17, 20:00 Uhr: Corvara
Das Essen im Hotel ist gut, auch wenn es für einen Biker zu kleine Portionen sind. Gut dass ich mittags schon Spagetti hatte.


Ein Schneider-Weißbier … fast wie in meiner Wahl-Arbeits-Heimat


Eine Variation von „Scheiss da nix, dann feid da nix“
 
Fazit
Sella Ronda im Uhrzeigersinn bin ich 2015 gefahren. Diesmal andersrum, da gibt es unbekannte Pisten. Und die Berge kann man sicher auch ein zweites Mal anschauen. Leider ist das hier kein Geheimtipp und dementsprechend ist es auch teuer hier.

Obereggen - Karersee - Karerpass - Pera di Fasa - Canazai - Seilbahn Col dei Rossi - Rifugio Fodom - Arabba - Passo Campolongo - Corvara
54km, 930hm↑, 1868hm↓
Track auf gpsies
 
02.08.17, 9.:00 Uhr: Corvara
Plan heute: Erst zum Grödnerjoch, dann über Trails runter nach Wolkenstein und wieder hoch Richrung Sellajoch. Dort sind ein paar "Hütten", hoffentlich haben die ein Bett für mich
 
02.08.17, 13:45 Uhr: Rifugio Salei in der Nähe des Sellajoch
Von Corvara fahre ich erst ein Stück auf der Schottepiste hoch, dann nehme ich die Asphaltstraße bis zum Grödnerjoch. Einige Autos, viele Rennradler und viele E-Biker sind aufwärts unterwegs. Andere MTBler sehe ich nicht.
Am Grödnerjoch gibt's ein paar Fotos, dann nichts wie runter. Heute nehme ich die ausgewiesene MTB-Route, die oben Spaß macht, weiter unten aber zu einer breiten steilen Schotterpiste wird.
Kurz vor Wolkenstein treffe ich wieder auf die Asphaltstraße und fahre bergauf. Bis zur Abzweigung zum Grödnerjoch überholen mich noch Autos, aber dann habe ich freie Fahrt, denn am Mittwoch ist die Straße von hier bis zum Rifugio Passo Sella für Autos gesperrt. Warum? Keine Ahnung, aber es ist eine Wohltat und das nutzen scheinbar viele Radler aus. Der Anstieg zieht sich trotzdem, da meine Beine nicht mehr frisch sind.
Am geplanten Ende, dem Rifugio Saldo, ist nichts mehr frei. Also schiebe ich auch noch die steile Rampe zur Friedrich-August-Hütte hoch und frage nach einem Zimmer. Nur noch Lager oder ein Zimmer mit Etagendusche. Das Zimmer ist dann aber nur ein kleiner Verschlag mit Bett und Dachluke in einem umgebauten Schuppen, abgetrennt von nächsten Raum durch eine dünne Bretterwand … also Lager luxuriös. Ich verneine und fahre wieder zum Rifugio Saldo für ein kleines Mittagessen.


Auf Asphalt …


… raus aus dem Tal …


… über die kurvenreiche Straße …


… hoch zum Joch


Oben schaue ich ins nächste Tal … auch der Langkofel gibt sich die Ehre


Runter vom Grödnerjoch …


… erst auf einem …


… schönen einfachen Trail …


… dann wird’s ruppig auf dem losen groben Schotter … die Steilheit sieht man auf dem Bild mal wieder nicht


Für Autos gesperrt … wie wenn ich es geplant hätte …


… also fahre ich …


… nur von ein paar anderen Bikern begleitet hoch zum Sellajoch


Kurz vor dern Friedrich-August-Hütte … der Stier wird ausgebaut


Blick gen Portjoch … da war ich gestern
 
02.08.17, 16:30 Uhr: St. Christina
Zum Übernachten muss ich jetzt hinunter ins Grödnertal. Dafür wähle ich den Schotterweg durch die steinerne Stadt. Die Felsbrocken finde ich jetzt nicht so außergewöhnlich, mehr fasziniert mich die Trennung von Wanderern und Mountainbiker. Bei jeder Steigung ist ein Absperrband gespannt und beschildert, wer wo hin muss. Krass, sowas habe ich ja noch nie gesehen. Aber es werden immer mehr MTBler, auch noch gepuscht durch die E-Biker, und damit gibt es wohl auch immer mehr Konflikte.
Ich genieße kurz in friedlicher Koexistenz mit den Wanderern die Aussicht und mache mich auf den weiteren Weg zum Rifugio Emilio Comici. Die Hütte liegt schön, das erklärt auch die Menschenmenge. Weiter fahre ich auf dem für Biker ausgeschilderten Weg nach St. Christina … meist auf typischen Dolomitenschotterwegen, gewürzt mit ein paar Trailstücken. Ein bisschen Suchen und Probieren ist auch immer dabei. Zum Ende würde mich mein Track einen steilen zerfurchten Wanderweg hinunterführen. Ich teste das erste Stück, was mir nicht gefällt, und schiebe es wieder hoch. Mit Orux finde ich einen schönen Wanderweg, der mich bald an einer Asphaltstraße ins Tal ausspuckt.
In St. Christina sehe ich einen kleinen Imbiss, ideal für die Unterkunftssuche. Alles teuer hier. Ich frage auf blau einfach mal beim nächsten Hotel Carmen. Ein Zimmer ist frei, wenn auch nicht billig, aber egal, ich habe keinen Bock mehr weiter zu suchen.


Am Weg durch die Steinerne Stadt wird strickt zwischen Wanderer und Radler getrennt … crazy


Den Sellastock im Blick…


… fahre ich weiter …


… vorbei an glücklichen Kühen …


… zum vollem Emilio Comici


Bergab wechseln sich …


… Schotterpiste und …


… einfache Trails ab


Kurz vor dem Tal …


… suche ich mir einen Ausweg auf die Asphaltstraße
 
Fazit
Wunderschöne Gegend, aber fast zu voll. Hatte aber keinerlei Probleme mit irgendwelchen Wanderern.

Corvara - Grödnerjoch - Selva di Val Gardena - Rifugio Friedrich August Hütte - Rifugio Salei - Rifugio Emilio Comici - St. Christina
34km, 1382hm↑, 1522hm↓
Track auf gpsies
 
03.08.17, 11:00 Uhr: Borgles Hütte
Nach St. Ulrich fahre ich auf der Hauptstraße und dann hoch auf 2100hm mit der Standseilbahn Raschötz. Kurz auf, ab und wieder auf, dann bin ich auf einer panoramareichen Schotterstraße. Gut fahrbar, aber ich brauche wegen der Fotopausen länger als die Wanderer, die ich öfters überhole. Kurz vor der Brogles-Hütte kommen noch einige Steinplatten bergab, die ich scheinbar zu schnell nehme. Denn als ich an der Hütte nach einem Foto weiterfahren will, habe ich einen Platten. Dann habe ich auch Zeit für einen Cappo, während ich flicke.


Die Standseilbahn verkürzt den Anstieg


Ein kurzes Steilstück …


… dann habe ich das erstmalig den Blick auf den Langkofen


Bald schwinden die Bäume …


… auf dem letzten Metern bergauf


Biketechnisch einfach …


… überzeugt der Weg …


… auf andere Weise


Am Ende fahre ich über Steinplatten …


… hinunter zur neuen Borgles-Hütte
 
03.08.17, 12:30 Uhr: Zans
Die 400hm Trails runter von der Hütte sind im Mittelteil etwas schwerer. Dann noch 200hm auf Schotterstraße vernichtet, die ich anschließend gleich wieder bergauf fahren muß bis zum Parkplatz Zans. Jetzt brauche ich was zum Trinken.


Der Weg …


… ist für mein Bike …


… und mich zwingend vorgegeben


Erst ein Stück Trail …


… und dann ein Schotterweg bergab


Ein Hydrant mitten im Wald nach Zams … welchen Sinn hat der?
 
03.08.17, 14:30 Uhr: Schlütterhütte
Nach der kurzen Pause vertraue ich meinem Track nicht, sondern den Wegweisern … ein Fehler. Denn ich nehme den falschen Weg zur Gampenalm. An der Kaserill-Alm geht nichts mehr mit Fahren. Am Ende schiebe ich über eine steile Wiese bergauf … mir platzt fast die Pumpe.
An der Alm will ich trotzdem nicht rasten, die ausgeschilderten 40 Minuten zur Schlütterhütte mache ich jetzt auch noch. Schiebend geht es weitere auf der steilen Schotterpiste bis nach der letzten Kehre endlich die Hütte auftaucht.
Mein erster Weg ist zum Wirt, der mir einen Platz in einem Dreibettzimmer gibt. In Nachhinein erfahre ich, dass eine Reservierung abgesagt hat … Glück gehabt. Sonst wäre ich weiter zum Würzjoch und hätte da mein Glück versucht.


Unten noch ein breiter Schotterweg …


… dann querfeldein zur Gampenalm


Weiter bergauf …


… wird es wieder schön …


An der Schlütterhütte …


… brauche ich Kohlenhydrate
 
03.08.17, 17:00 Uhr: Schlütterhütte
Ich wandere noch kurz auf den Zendleser Kofel und erfreue mich an dem Ausblick. An der Hütte bestelle ich ein Wasser und 1/4 Rotwein und bin ebenso erfreut über die Preise. Auf der Hütte ist es billiger als im Grödnertal. Da bleibe ich doch gern hier oben.


Am Kreuzkofeljoch zweigen einige Pfade ab …


… ich nehme den zum Zendleser Kofel


360° Panorama


Und noch ein Blick auf meine Auffahrt und zur Schlütterhütte
 
03.08.17, 21:00 Uhr: Schlütterhütte
Zum Abendessen setze ich mich noch genau zu den zwei Wanderern, die auch noch in mein Zimmer eingezogen sind. Auch zwei ältere Bayern … es wird ein geselliger feuchtfröhlicher Abend.
 
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