Wow, krass steile Nummer.
Hoffe Du kommst gut unten an.

Der nächste Wellness-Tag geht auf meine Kappe :)
 
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Das sieht schon auf den Bildern heftig aus. Was mir aber viel heftiger erscheint ist die Tatsache, dass selbst unserem @stuntzi der Arsch auf Grundeis geht! Das zeigt wie unmöglich die Geschichte für normal sterbliche wie mich ist.

Chapeau. Ich finds geil.
 
06.05. 17:40 New Galaxy Guesthouse in Jomsom, 2750m

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Als wenn man einfach einen Schalter umlegt: Auf 4900 Metern Höhe mutiert der Mesokanto-Trail mitten im Hochgebirge von unmöglicher Kletteraktion zum fluffigen Spaßweg, innerhalb von einem einzigen Meter.

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Vielleicht soll der Übergang wirklich irgendwann mal durchgängig ausgebaut werden? Nur um hier oben ein paar Yak-Weiden zu versorgen, schnitzt man doch nicht solch breite Serpentinen in der Berg.

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Mir soll's rechts sein, hab ich doch so noch eine Riesenmenge Trailspaß vor und unter mir. Das Kali Gandaki Tal mit seiner Hauptstadt Jomsom liegt immer noch schlappen zweitausend Meter tiefer unten im Dunst.

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Etwa sechshundert Meter unterhalb der Passhöhe entdecke ich dann die Zelte meiner Spurmacher: Zwei Kunden aus Frankreich, unterstützt von zehn Nepalis, bestehend aus zwei Guides, einem Koch und sieben Trägern. Ist das Standard-Setup für eine Überquerung des Mesokanto La in drei Tagen ab Tilicho Basecamp. Die Guides bestätigen mir nochmal, dass der höhere Übergang weiter im Norden eigentlich der leichtere wäre, insgesamt deutlich flacher. Warum dann dort von drüben keinerlei Pfadspuren hinführen und alle Markierungspfeile zum steilen Pass zeigen, wissen sie auch nicht. Na wie auch immer, ein pures Vergnügen wäre wohl auch der flachere Pass nicht geworden. Weniger Schnee vielleicht, dafür aber sowohl im Auf- als auch im Abstieg über längere Zeit komplett weglos. Und hier unten laufen dann sowieso alle Routen wieder zusammen.

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Gezoomter Blick zurück zum Pass, halb rechts versteckt im Schatten des Felsgipfels. Vielleicht das nächste Mal doch besser im altschneefreien Herbst probieren?! Wobei das Gefälle als steiler Schotterhang dann sicher auch nicht direkt zum riesigen Flowspaß mutieren dürfte... aber S5 statt S99 wäre auch schon ein Fortschritt.

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Riesenflowspaß gibts dafür dann weiter unten, und das nicht zu knapp. Sage und schreibe zwanzig Kilometer lang ist das restliche Stückerl hinab nach Jomsom, mit jedem gerollten Tiefenmeter fließt mehr Sauerstoff durch die geplagten Lungen und mit jedem gerollten Tiefenmeter fühl ich mich wieder besser.

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Ab und zu tauchen jetzt sogar ein paar verknurzelte Bäume auf, schöner Kontrast zum Hochgebirge und den kargen Yak-Weiden davor.

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Dann führt mein Trail eine halbe Ewigkeit lang mit leichten Gefälle als Querung über dem tiefen Einschnitt des Thini Khola dahin. Bremsen auf und einfach durchs schwindende Abendlicht cruisen...

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... bis schließlich der Boden des Kali-Gandaki-Tals aus dem Schatten auftaucht.

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Tilicho-Basecamp über Eastern Pass und Mesokanto-La nach Jomsom: 1500m rauf, 3000m runter, 13 Stunden im Sattel... oder besser: drei Stunden im Sattel und zehn Stunden nebendran : - ).

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Finisherbierchen und Spiralixparty in der besten Bar in Jomsom? Heute erst mal nicht glaub ich...
 
Das sieht schon auf den Bildern heftig aus. Was mir aber viel heftiger erscheint ist die Tatsache, dass selbst unserem @stuntzi der Arsch auf Grundeis geht! Das zeigt wie unmöglich die Geschichte für normal sterbliche wie mich ist.

Chapeau. Ich finds geil.
Glaub in den Alpen stell ich mich nicht ganz so an. Aber Nepal auf über fünftausend Meter ist irgendwie ne andere Hausnummer fürs Nervenkostüm.

Apropos "Normalsterbliche": die normale Annapurnarunde würde ich ausnahmslos jedem empfehlen. Die leistet einfach. Der Mesokanto La mit Bike ist dagegen wirklich nur was für Spinner.
 
Gut, dass Du die Todeszone (Offline-Zone) verlassen hast. Biwak jetzt, oder Abstieg nach Jomsom? Bin sehr erleichtert, dass es Dir gut geht.

Ich bin schon in Tatopani, das Bierchen müssen wir mal in München trinken. Alles Gute, weiterhin.
Na dann... wie war die Baustelle des Grauens vor Tatopani? Bin schon mal gespannt, wie dir die "Straße" hinauf nach Ghorepani gefällt...
 
Manmanman das sah echt nicht witzig aus. Ist wohl zur Nachahmung nicht wirklich empfohlen.

Aber chapo Gibt's jetzt hoffentlich das erste Bier ? Verdient hast es auf alle Fälle
Gestern Abend war ich zu fertig für ein Bier. Hat nur für Rösti und Tee gereicht. Aber heute wird das sicher nachgeholt!
 
wow...
Mal wieder ganz ganz grosses Kino. Danke!
Nicht nur die körperlichen Anstrengungen, sondern auch der Mut beim Abstieg verdienen absoluten Respekt.
Die Schneefeldquerungen sind sau gefährlich, da hast Specki aber optimal eingesetzt.
Wahnsinns...
Ja ja... die Querungen. In den Alpen wär ich vermutlich etwas mutiger gewesen und hätte die direkte Falllinie probiert. Sowas ist in Schneefeldern eigentlich immer deutlich einfacher und viel schneller. Aber irgendwie haben gestern die Nerven nicht so mitgespielt.
 
Alter Schwede, da wird mir ja vom zugucken schlecht. Du hast gerade eines Deiner Katzenleben verbraucht, würde ich sagen.

Erstaunlich ist der perfekt gebaute Weg auf dem Du jetzt stehst: Wo geht der denn in der Einöde hin? In OSM sehe ich keine anderen Weg, als den, den Du gekommen bist. Bauen die da gerade einen Weg für die Touris auf den Pass? :eek: - So gut wie der gebaut ist, kann man dann mit dem E-Bike da hoch. ;)
Ab 4900m bis runter nach Jomsom auf 2500m ist das Wegerl wirklich ebike-uphill-tauglich... wenn du einen Akku für zweieinhalbtausend Höhenmeter Bergauftrail einbaust.

Der gute Weg hört oben einfach abrupt mitten in der Einöde auf und geht direkt in die Schotterfelder des Grauens über.
 
Der erste Biker auf diesem Pass! Respekt. Respekt.
Das stimmt leider nicht ganz. Im Herbst geht da schon ab und zu ein Biker drüber. Allerdings meistens mit Trägern und Gruppensupport. Alleingänge an einem einzigen Tag vom Basecamp sind extrem selten, glaube ein Sherpabiker aus Kathmandu hat das vor ein paar Jahren mal gemacht. Im Frühling war ich nach meinen Recherchen tatsächlich der erste.
 
Ich bewundere, wie Stuntzi auch noch nahe am Ausdauer-Limit und im schwierigsten Gelände immer noch Top Fotos und den dazugehörigen spannenden Text bringt.
Grosse Story - DANKE!

RedOrbiter
www.Trail.ch
Die Texte entstanden zugegebenermaßen nicht direkt auf dem Trail sondern später beim Abendessen. Die Bilder sind natürlich von oben vor Ort. Musste mich dazu allerdings wirklich mehr überwinden als sonst... so locker flockig wie üblich gingen die nicht mehr von der Hand.
 
Hi @stuntzi, ich lese von Anfang an mit, aber jetzt muss ich es mal rauslassen: das ist echt der Hammer hier!
Super Story, tolle Bilder, alleine heute wieder der Weg zum Tilicho Basecamp, klasse!
Was mich auch fasziniert, die ganze Tour kommt so unaufgeregt und selbstverständlich rüber als wäre es eine Fahrt über den Hometrail.
Ich drück Dir die Daumen am Mesokanto La und freue mich auf die Fotos!
Die allermeisten Wegerl hier sind auch eher flowigen mit freundlichem Untergrund und bis auf die dünne Höhenluft und die Länge durchaus eher mit spaßigen Hometrails als mit Gardasee-Dalco-Schotter zu vergleichen... bis auf den Mesokanto-La. Der ist obenrum eher böse...
 
Großes Kino. Stuntzi, deine Liveberichte sind meine einzige Bikelektuere, seitdem ich seit zwei Jahren kein Rad mehr gefahren bin. Das ist einfach eine tolle Mischung aus Reisebericht, Lebensstil, immer besseren Fotos und ein bisschen MTB.
Ich kann kaum glauben, dass das in dem Interview erwähnte Alter echt ist, wurde wohl der Marketingzielgruppe angepasst.

Saludos de Cusco (wo man lustigerweise mit dem Linienbus für 5USD auf 5000m Höhe kommt)
Cusco... muss ich auch mal wieder hin. Den 5000er Bus kenn ich noch gar nicht.
 
@stuntzi Geiler Thread! Sehr unterhaltsam und spannend mit wirklich grandiosen Bildern. Vielen Dank dass du uns daran teilhaben lässt.
Du solltest dir wirklich überlegen damit mal auf Multimedia-Vortragsreihe zu gehen.
Ich würde mir definitiv Karten holen!

Und viel Erfolg beim 2. Versuch. Diesmal klappt es!

Gesendet mit Tapatalk
Vorträge sind immer so "vergangenheitig". Nach der Tour ist vor der Tour, ich denke dann lieber schon ans nächste Abenteuer als in den alten Kamellen rumzuwühlen :)
 
Was für 'ne Plackerei! Und was für Bilder! Respekt und danke für's Teilen.
 
Auf der einen Seite die Wandersleute mit Sherpas und auf der andere Seite Stuntzi mit Sherpaspecki :) Krasser Scheiss
Mich würde ja schon fast interessieren, was die Wandergruppe so über den bekloppten Deutsch mit Fahrrad im Himalaya erzählen

Sehr spannend Stuntzi, Danke ich habe gestern richtig den Bildern und der Erzählung entgegen gefiebert.
 
Ich bin ja eher nur der Typ Stiller Mitleser, aber nach dieser spannenden Geschichte muss ich doch auch meine Hochachtung ausdrücken.
Als wenn 13 Stunden auf dem Beinen nicht schon genug wären, kommen da noch die Höhe, der Schnee, das Radl auf der Schulter, die permanenten Unterbrechungen für die tollen Fotos..... dazu.
Großen Respekt für diese Leistung und danke für's Teilen.
Namensvetter

Gesendet von meinem One mit Tapatalk
 
Gratulation!
Aller größten Respekt vor der Leistung!

Schaut auf den Fotos immer so „machbar“ aus, aber wenn man dann selbst drinnen steht geht die Düse.

Jetzt bist dann da Nepalzorro :daumen:

Lg nicht mehr aus Nepal sondern aus Graz,
Florian
 
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