Da hätte ich gerne mal ein paar Beispiele von dir, wenn das bei dir "häufig" vorkommt. 70 oder 80 Grad habe ich bei Biketouren sehr selten, und noch seltener länger andauernd.
Es müssen ja keine langen Stellen sein. Es genügt im Prinzip eine pro Tour, um das Unterfangen der nachträglichen Ergänzung der Höhendaten aus einem DEM scheitern zu lassen. Das meinte ich mit häufig - auf vielen meiner Lieblings-Touren gibt es eine oder mehrere solcher Stellen, auch wenn sie nur einige hundert Meter lang sind oder sogar noch kürzer, um das Ergebnis unbrauchbar zu machen.
Des weiteren achte ich beim Biken eher auf die Steigung, die ich gerade hinauffahre, und stelle mich nicht mit einem Neigungsmesser in die Landschaft - die 70 bis 80 Grad waren also (natürlich) eine Schätzung. Ich bleibe aber dabei, daß das doch halbwegs realistisch ist, wenn ich daran denke, wie oft ich mich schon darüber gewundert habe, daß die Wipfel bereits der dritten Baumreihe (vom Weg aus gesehen) niedriger liegen als ich.
Das kommt praktisch immer zumindest stellenweise vor, wenn der Weg mehr oder weniger parallel zu einem Bach verläuft, der sich unter Hinterlassung steiler Talwände ins Gelände gefressen hat.
Trotzdem einige Beispiele (wobei ich mir hierfür jetzt nicht viel Zeit nehmen kann):
- Terrasse Karwendelhaus (Wand fällt fast senkrecht ab)
- Auffahrt von Garmisch zur Reintalangerhütte (wo es über den an der Wand befestigten Holzsteg geht, sowie die Meter davor und danach)
- Auf einer der Moser-Touren (ich weiß jetzt gerade nicht mehr, welche) gibt es kurz hinter Valepp eine solche Stelle
- Auffahrt von Scharnitz zur Kastenalm (relativ am Anfang - dort, wo sich der Weg über die Isar hochschraubt)
- Auffahrt von der Kastenalm zur Hallerangeralm (auf dem extrem steilen Stück gleich am Anfang)
- Einige Stellen der Querung vom Reintalangerweg zu Schloß Elmau (gesperrt, weil der Bach einen Teil des Weges weggerissen hat, aber ich fahre ihn trotzdem immer wieder gern
)
- Auch in der Nähe von Vorderriß komme ich regelmäßig durch einen für Biker gesperrten Weg (auf dem ich lustigerweise noch nie einen Fußgänger getroffen habe), wo es links auch steil in die Schlucht geht, jedenfalls stellenweise
- Auffahrt von Pederü auf den Seekofel (auf dem extrem steilen Stück über die ersten 500 hm)
usw ... aber das wird jetzt doch etwas off-topic.
Zusammenfassend finde ich es aus meiner Erfahrung heraus und für meine gefahrenen Strecken -unabhängig von den genauen Häufigkeiten und Neigungen- nicht praktikabel, Höhendaten nachträglich aus einem DEM zu ergänzen. Ich bin damit jedenfalls mehrmals gründlich aus dem oben genannten Grund auf die Nase gefallen, und ich hatte absolut keine Lust, nach Fahren einer Strecke die möglicherweise problematischen Stellen zu identifizieren (sei es über die Steilheit der Hänge oder sei es über die Sprünge in der Höhe) und dort dann von Hand die Daten zu korrigieren.
Seit diesen Erfahrungen haben alle meine Geräte einen barometrischen Höhenmesser, und damit hatte sich das Thema für mich erledigt.
Das ist aber immer noch besser als die GPS-Höhen
... und schlechter als die Barometer-Höhen. Aber so "geringe" Hangneigungen sind ohnehin nach meiner Ansicht nicht als Rechengrundlage geeignet, weil eben eine einzige, kurze, entsprechend steile Stelle genügt, um die Daten zu "versauen" und manuelle Nacharbeit zu erzwingen - für mich ist das nichts.
Vielleicht sprechen wir auch von unterschiedlichen Anwendungen. Mir kommt es hauptsächlich auf eine fehlerfreie Berechnung der gesamten gefahrenen Aufwärts-Höhenmeter an, und da spielen 200 hm Differenz bei einer Tour mit 2000 hm für mich eine große Rolle. Daß ich nachträglich nachsehe, welche Stelle jetzt wie hoch genau lag, kommt bei mir nie vor.