Habt ihr eine Gabel mit 0 Offset getestet?
Interessanter Punkt! Bei Bionicon konnte man früher, als es flache Lenkwinkel nur an DH-Bikes gab, durch die sehr spezielle Geometrievertstellung den Einfluß des Lenkwinkels direkt und einfach ausprobieren. Da gab es eine Gabel mit Null Offset, also der Achse direkt mittig unter den Standrohren und eine andere Gabel mit Offset (schätzungsweise 35 oder 37mm?), dazu kam eine für damals geringe Vorbaulänge.
So konnte man gut vergleichen und mit der etwas stelzigeren Null-Offset-Gabel - so fand ich - kam man einfacher um enge Spitzkehren, HR versetzen usw. auch mit flachem Lenkwinkel. @damage0099 könnte hierzu sicherlich mehr sagen, da er beide Gabeln hat und das Bionicon viel technischer fährt.
Vielleicht kennt ihr da eine Bionicon Gabel die ich nicht kenne? Zwar ist die Achse in einer Flucht mit den Standrohren angebracht aber der Offset wird über die Brücken realisiert.
Eine Gabel mit 0 Offset kenne ich jetzt nur aus dem BMX-Flatlandbereich. Am Mountainbike ist mir noch keine untergekommen.
Ich habe das so verstanden das du die Gabel wegen der Kombination aus flachen LW und zu viel hebel (Wegen viel FW) zwangsweise traveln musstest um die Kräfte im "System" zu minimieren, aber ich glaub wir haben da ein Missverständnis
Der Prototyp sollte nicht zu viel Federweg haben, damit die damit einhergehende Geometrieänderung beim Einfedern keine solch große Rolle spielt. Beim Einfedern kommt das Vorderrad nach hinten und das Hinterrad bewegt sich nach vorne. Je nachdem wie das angelegt ist, muss man darauf als Fahrer mit einer Gewichtsverlagerung reagieren. Stell dir ein kurzes Bike vor mit einem flachen Lenkwinkel. Wenn du über der Front fährst und dann in eine Kurve steuerst komprimierst du die Front zuerst. Gegenüber dem Bike wandert dein Schwerpunkt weiter nach vorne und du bringst mehr Last aufs Vorderrad. Gleichzeitig entlastest du das Heck. Kommt dann noch ein Schlag aufs Vorderrad läufst du Gefahr das nicht mehr halten zu können und das Hinterrad das eh schon entlastet ist, wird dich überholen.
Viele Federgabeln die bis maximal 140 mm Federweg ausgelegt sind von ihrer Struktureinheit, zielen auch auf eine entsprechende Gewichtsreduktion für diesen Sektor ab. Wenn man die dann als schwerer Fahrer in "Enduro" Gelände bewegt ist die Lenkpräzision teilweise grenzwertig. Darum entschloss ich mich lieber die schwerere 36 im Federweg zu verkürzen.
Du schreibst "manche" ich hoffe mal das da noch andere als die üblichen USD Gabeln gesteste werden/wurden!?
Das wäre nämlich tatsächlich mal interessant, leider gibt es momentan sehr wenig auf dem markt.
Es gab wohl auch mal eine von WP in Hai E-bikes die wohl tatsächlich sehr "weich" sein soll..... ist halt auch nicht immer alles Gold was vom MX kommt, leider
Da würde ich jetzt kommende Geschichten spoilern. Kann ich dir beantworten in ein paar Wochen.
Kannst du das genauer erkären, ich befürchte das hab ich jetzt nicht so ganz erfasst
Ich habe dafür ne Kiste Lego-Technik daheim und paar Modelle gebaut. Morgen kann ich mal versuchen das in einem Video zu zeigen.
Die einzige "Lösung" die ich dagegen hatte war immer nur maximal viel Druck vorne drauf geben, mein Eindruck war, dass das Abklappen des Vorderrads umso weniger prägnant ist, je mehr Druck man auf der Front hat. Eine Erklärung hab ich dafür aber auch nicht, evtl ganz banal einfach mehr Sag an der Gabel durch mehr Last und dadurch ein steilerer Lenkwinkel was das Vorderrad ja auch wieder näher unter den Lenker bringt.
Es gibt einen ganzen Schwung Parameter, die beeinflussen wie sich ein Fahrrad lenkt. Es auf den Offset zu reduzieren ist leider etwas zu einfach. Letztendlich kann man das erweitern auf folgende Punkte:
- Offset
- Lenkwinkel
- Einbauhöhe Gabel
- Laufradgröße
- Reifenhöhe
- Sag
- Dynamische Fahrhöhe
- Lenkerhöhe
- Vorbaulänge
- Lenkerbreite
- Körperbau (Körper-Geometrie) des Fahrers
- Fahrposition
- Dynamische Fahrposition
- Winkel des Geländes in dem es gerade bewegt wird (bergauf, bergab, flach und alles dazwischen)
Wenn man dann noch etwas nerdiger werden möchte:
- Gabelflex
- Laufradflex
- Lenkerflex
- Vorbauflex
- Reifenprofil
- Reifenluftdruck
- Reifenkarkasse
- Lenkkopfsteifigkeit des Rahmens
- Steifigkeit des Rahmens
ich bin mir nicht sicher ob bei grinsekater und dir der gleiche film abläuft, wenn ihr "kurve fahren" hört...
kann mir vorstellen, dass du eher an stolperkurven denkst, grinse aber an anliegerballerei..
Du wirst lachen.
Primär natürliche Kurven (ohne Anlieger) und besonders unter rutschigen Bedingungen. Gerade da ist mir die Balance und das Handling am wichtigsten. Anlieger kann man mit allem fahren.