Sind es also tatsächlich nur die Mitgliederzahlen, bzw. liegt es nur daran die hier mehr Nachdruck erreichen ?
Ich weiss es nicht ?!
Die Mitgliederzahlen sollten ja in den letzten Jahren gestiegen sein, die Erfolge scheinbar aber ausgeblieben.
Je mehr Mitgliederzahlen man vorweisen kann, desto besser wird man gehört. Denn letztlich entscheiden die Politiker oft nicht nach Argumenten, sondern wer die größere Wählerzielgruppe hinter sich vereint. So war zu Zeiten der 2-Meter-Regel Petition das Gegenargument, das SAV und SWV gemeinsam rund 200.000 Mitglieder in BW vertreten. Die DIMB hat derzeit bundesweit ca 80.000 Mitglieder.
Mehr Mitglieder bedeutet mehr Geld. Mehr Geld bedeutet, dass man Hauptamtliche beschäftigen kann. So ist es momentan so, dass von anderen Verbänden meist Hauptamtliche kommen, die beruflich sehr tief im Thema drin sind und auch immer als gleicher Ansprechpartner zur Verfügung stehen.
Bei der DIMB ist es so, dass wir sehr oft nach Ehrenamtlichen suchen müssen, die uns dann vor Ort vertreten. Da Termine oftmals zur Arbeitszeit gelegt werden, muss sich ein Ehrenamtler dann Urlaub nehmen. Das funktioniert 1-2 Mal im Jahr, aber nicht öfter.
Auch eine Stellungnahme zu einem Gesetz zu schreiben erfordert viele Stunden Einarbeitung und Schreibarbeit, die von unseren Ehrenamtlern nach Feierabend erbracht wird.
Ich selbst arbeite (auf eigenen Wunsch) Teilzeit für die DIMB. Bin aber der einzige hauptamtliche Ansprechpartner für ganz Deutschland für den Bereich Betretungsrecht, Gesetze, Verordnungen und Streckenbau. Dazu kommen noch weitere Aufgaben wie Dienst auf Messen, Interviews, Konferenzen usw.
Seit einem Jahr habe ich einen hauptamtlichen Kollegen, der mich teilweise unterstützt. Der aber in erster Linie andere Aufgabenbereiche hat.
Wir würden eigentlich in den Bundesländern, wo es topograpisch viele Mountainbiker gibt, jeweils einen Hauptamtlichen benötigen, der nur die Interessensvertretung und Beratung übernimmt. Davon sind wir leider ein gutes Stück entfernt. Genauso müssen wir bei speziellen Fragen auf Fachleute wie Juristen, Gutachter usw. zurückgreifen. Auch das kostet richtig Geld.
Ich lese heraus, dass du kein Freund der DIMB bist. Du magst deine Gründe haben. Und auch kleines persönliches Engagement ist wichtig. Letztlich funktioniert politische Willensbildung in Deutschland aber nur über organisierte Verbände. Nur diese werden zu den Gesprächen der Verbände und in den Ministerien eingeladen. Und dort wird dann die Politik gemacht.
Ich sag mal ganz ehrlich. Mir tut es weh was du über uns schreibst. Aber neben der DIMB engagiert sich auch der BDR, der DAV oder der ADFC im Thema. Und es gibt viele Vereine vor Ort, die auch wichtige Arbeit leisten. Ich würde es zwar begrüßen, wenn die DIMB unterstützt wird, aber falls es da Hemmungen gibt, dann stehen auch andere Optionen offen.
Zu den Erfolgen habe ich bereits den Link genannt.
https://www.dimb.de/fachberatung/interessenvertretung/projekte/Ob das für dich ausreichend ist musst du beurteilen. Ich denke für die gerade mal 24.- EUR Mitgliedsbeitrag hat die DIMB schon sehr vieles erreicht.
Man muss es aber auch immer im Verhältnis sehen zu Verbänden, die es schon viele Jahre gibt und die in der Politik sehr gut vernetzt sind und z.T. auch eigene Leute im Parlament haben, bzw. Parteien die ihnen vom Programm nahe stehen. Wie z.B. die Waldbesitzer, Bauern, Jäger oder Naturschützer.
Wir sind da als Mountainbiker noch ziemlich am Anfang.