Trekking oder Gravel Rahmen gesucht

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Hallo,
ich suche seit geraumer Zeit nach einem geeigneten Rahmen als Nachfolger für mein Cube Travel Exc.
Einsatzzweck ist der tägliche Arbeitsweg von 15km und kompromisslose Ganzjahres Tauglichkeit. Das Cube fahr ich nun schon ein paar Jahre und bin bis aufs Gewicht auch ganz zufrieden. Das Ganze ist mir mittlerweile zu langsam und schwer geworden. Möchte sportlicher und leichter unterwegs sein und trotzdem auf nix verzichten.

Vorallem die Frage ob Trekking oder Gravel beschäftigt mich: Wegen Flatbar fällt Gravel eigentlich raus, wäre aber leicht und auf Speed ausgelegt, trotzdem alles dran... dropbar fällt für mich raus.

Folgende Kriterien sind mir wichtig:

  • möglichst leichter Alu Rahmen oder ist Stahl vielleicht doch eine alternative?
  • flatbar
  • voll STVZO tauglich, also Gepäckträger Ösen, Schutzblech Ösen, am besten interne Verkabelung für Licht und Co. möglich
  • Reifenbreite bis 2.2 sollte möglich sein
  • Kettenschaltungs tauglich (fahre 2x10 aktuell)
  • BSA Lager
  • Steckachsen
  • Starrgabel
  • 29er wäre gut, aber nicht zwingend. Das Cube hat auch 29"

Möchte möglichst viele meiner bestehenden Parts an einen neuen Rahmen bauen... insgesamt sollte der Rahmen nicht mehr als 800 Euro kosten. Wobei ich für das perfekte Teil zur Not nochmal drauf legen würde.

Bewegt wird das Rad das ganze Jahr über, mal nur auf Asphalt, mal Schotterwege. Stets bei jedem Wetter, Matsch, Schnee, Eis usw.

Hintergrund ist, dass mir das Cube zu schwer ist. Mein MTB HT wiegt um die 11 Kilo und damit ist man echt flott unterwegs. Das Cube hat bestimmt 17 Kilo aufm Tacho und da muss was leichteres her...
Es gibt ja unendlich viele Trekking und Gravel Komplett Bikes aber einen passenden und erschwinglichen Rahmen hab ich noch nicht gefunden.

Freue mich auf Hinweise und Ideen.

Gruß
 
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Hilfreichster Beitrag geschrieben von BigJohn

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Wenn du nur den Rahmen wechselst, sparst du dir allenfalls 500g, mit Stahl wird es eher noch schwerer. Die Cube Travel Rahmen sind recht massiv und müssten bei ~2,5kg liegen, trotzdem würdest du unter diesen Bedingungen auch nur minimal 14,5kg erreichen, selbst wenn du den Rahmen komplett weg lässt. Mit deinen Anforderungen (speziell die Reifenfreiheit) landest du bei Mountainbike- oder Reiserad-Rahmen. Die sind schwer und/oder haben keine Ösen für die Trekking-Ausstattung. Wenn es wirklich leicht werden soll, musst du das Rad als Ganzes betrachten. Laufradsatz+Reifen, Sattel+Stütze, Gepäckträger, (überflüssige?) Taschen. Da gibt es einige Punkte, an denen man je nach Anspruch ansetzen kann oder muss. Und je nachdem, wie wild man es dabei treibt, ergeben sich unter Umständen Einschränkungen im Alltag oder bei der Dauerhaltbarkeit. Ich habe mein Pendelrad mit viel Carbon und einem leichten Träger mit leichten Taschen ziemlich leicht bekommen, dürfte Fahrbereit für den Alltag aber auch bei 12-13kg liegen (ich muss es mal wiegen). Mit Vollausstattung, also Dynamo+Licht, Schutzblechen und Gepäckträger (in meinem Fall kein Seitenständer) ist etwas Übergewicht nicht zu vermeiden.

Ich denke, du solltest dein Konzept nochmal überdenken. Bei Trekkingrahmen ist die Situation auch ohne Corona-Ausverkauf eher mau, weil die Sparte stark von OEM-Zeug und Kompletträdern dominiert wird. Bis 2" bringst du in manchem neueren Gravelrahmen auch mit Schutzblechen unter. Mehr braucht es mit dem richtigen Luftdruck auch bei den schlechtesten Wegen nicht. Teilweise lässt die Oberrohrlänge auch einen Aufbau mit Flatbar zu. Darüber hinaus solltest du aber jede Komponente mal in die Waagschale legen und schauen, ob ein Upgrade sinnvoll ist. Gerade bei Reifen, Gepäckträger und Taschen lassen sich relativ bezahlbar ganze Kilos rausholen. 35-40kg Zuladung und unkaputtbare Reifen brauchen die wenigsten im Alltag.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von BigJohn

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Kommt was gebrauchtes in Frage?
Ungern weil ich keine Lust auf unliebsame Überraschungen hab... gibts denn da nen guten Markt aktuell?

Das Marakesch hatte ich auch schon aufm Schirm. Wie sieht es da Gewichtstechnisch aus?

Reifenfreiheit könnte ich auch mit 2" max. Leben...
Fahrradtaschen am Gepäckträger sind für mich Pflichtprogramm. Leider lassen sich Gravels ja schlecht mit flatbar testen.

Das Cube Nuroad mit STVO Ausstattung gefällt mir z.B. auch. Gibts ja leider nur komplett... angeblich fertig bei unter 12 kg... sowas wäre schon top. Aber solche Rahmen gibts nicht einzeln oder?
 
Wobei sich für mich das Problem mit dem Flatbar stellt.
Da ist das Gravel ja eigentlich raus...
Oder gibts Rahmen die man auch mit Flatbar fahren kann?

Sowas wie einen DropBar oder FlatBar Rahmen gibt es eigentlich nicht. Da sind Begrifflichkeiten, die eine gewisse Zuordnung vereinfachen sollen. Du kannst aber prinzipiell jeden Rahmen mit jedem Lenker fahren, solange er Deinen Maßen entspricht. Ich kenne Leute die fahren 80er MTBs mit DropBar. Die treten sich halt auch beim Laufen ab und zu auf die Finger...

Ich würde aber schon gerne nochmal auf @BigJohn Beitrag verweisen. Ein neuer Rahmen bringt Dir, wenn es gut läuft, vielleicht 500g. Das angesprochene Salsa Marrakesh dürfte Dir beispielsweise in der Hinsicht exakt gar nichts bringen - und das führt ja dann irgendwie Dein ganzes Vorhaben ad absurdum.

Schliersee Bikeparts ist prinzipiell seriös. Aber die Homepage ist nicht immer aktuell und der ganze Prozess des Bestellens etwas durchwachsen.
 
@BigJohn

Gute Gedanken... wenn ich vom MTB, Trekking, Reiserad Rahmen wegkomme, wo komme ich dann hin...? Einzelne Gravel Rahmen gibt es sowas ?
Ich hätte als Start mal das Sonder Camino empfohlen, aber das könntest du in Deutschland momentan nicht mal bekommen, wenn es bei Alpkit nicht ausverkauft wäre. Die Situation ist momentan echt Beschissen un der Markt leergefegt. Ein Cube Hyde (ohne Race, ohne Pro) könnte sogar alle deine Anforderungen erfüllen und etwas leichter sein. Normal gibt es da immer Rahmen (auch andere Cube und Radon) sehr günstig bei Bike-Discount, aber im Moment absolut gar nichts. Ein Fussle Causeway könnte noch in Frage kommen (wurde hier im Forum schon aufgebaut), das ist aber recht teuer und wieder aus UK. Eine wirklich zufriedenstellende Antwort habe ich zum jetzigen Stand leider nicht.
 
Wenn du auf Steckachsen und die Reifenbreite verzichten könntest, kann ich meinen Rahmen den ich Ende 2018 aufgebaut habe, absolut empfehlen. Ist ein schlichter VSF T700 Rahmen mit Soma Gabel. Bin gestern
erst gefahren. Mit 38er Bereifung (habe auch schon 42er getestet) läuft das Rad super. Laut VSF gehen auch 47er Reifen mit Schutzblechen. Hab es leider im letzten Sommer nicht sehr viel bewegt da der verbaute Brooks Swift und ein anderer Swift leider Reklamiert werden mussten und einige Zeit keiner lieferbar war. Deswegen jetzt auch B17 (Brooks Team wird nicht mehr produziert).


20201221_164134.jpg


Gruss Thomas
 
Danke für den Tipp @goodie
Werde ich mir mal ansehen.

@BigJohn und @pefro
Danke auch für eure Tipps.
Momentan bin ich auch am überlegen ob ein leichter Laufradsatz ne gute Lösung wäre wobei ich dann auf den dünnen QR Achsen hängen bleiben würde... und den Rahmen ersetzen will ich so oder so.

Vielleicht sollte ich mir das Cube Hyde nochmal ansehen, ist mir aber auch bekannt eigentlich...

Leider hab ich auch so gar keinen Überblick über aktuelle Rahmengewichte bei Trekking und Gravel Bikes und im Vergleich zum 2016er Travel Exc von mir. Mittlerweile ist nix mehr original an dem Rad von daher muss ich wohl eh mal nachwiegen... und dann vergleichen.

Mit Stahl wirds dann alleine deshalb wohl eh nix werden. Was ist vom Rose Multicross mit Flatbar zu halten? Also quasi wie das backroad nur mit Flatbar.

Als Komplettrad find ichs nur auch unverschämt teuer und eigene Teile dranbauen ist dann auch nicht...
 
Dann schau dir doch mal das VSF T500 an. Kostet mit Scheibe und Deore meines Wissens 1200 Euro. Ist der gleiche Rahmen wie der des T700.
 
(...) Da ist das Gravel ja eigentlich raus...
Ja richtig, Flatbar bedeutet: Es ist kein Gravel. Es ist dann halt ein Starr-MTB alter Schule, oder ein Trekkingrad, aber 'Gravel' bezeichnet ein Langstreckenrad fuer schlechteren Untergrund als ein Rennrad ab kann, und Langstrecke bedeutet nun mal (von wenigen Mutationen abgesehen) Dropbar.
Oder gibts Rahmen die man auch mit Flatbar fahren kann?
Vielleicht ja, vielleicht nein.
Ich sag immer, einen Rahmen zu kaufen, der fuer Dropbar passt (kurz nach vorne, Risiko von Toe Overlap), und den dann mit Flatbar zu fahren, ist ungefaehr so sinnvoll, wie ein gruenes Auto zu kaufen und es dann anthrazit neu zu lackieren.

In beiden Faellen gibt es Faktor hundert mal so viele Moeglichkeiten, gleich was 'Passendes' zu kaufen.
Also einen Rahmen der eh nur fuer Flatbar passt (weil er nach vorne sehr lang baut) bzw. halt ein Auto was schon ab Werk grau ist.
 
Ja richtig, Flatbar bedeutet: Es ist kein Gravel. Es ist dann halt ein Starr-MTB alter Schule, oder ein Trekkingrad, aber 'Gravel' bezeichnet ein Langstreckenrad fuer schlechteren Untergrund als ein Rennrad ab kann, und Langstrecke bedeutet nun mal (von wenigen Mutationen abgesehen) Dropbar.

Vielleicht ja, vielleicht nein.
Ich sag immer, einen Rahmen zu kaufen, der fuer Dropbar passt (kurz nach vorne, Risiko von Toe Overlap), und den dann mit Flatbar zu fahren, ist ungefaehr so sinnvoll, wie ein gruenes Auto zu kaufen und es dann anthrazit neu zu lackieren.

In beiden Faellen gibt es Faktor hundert mal so viele Moeglichkeiten, gleich was 'Passendes' zu kaufen.
Also einen Rahmen der eh nur fuer Flatbar passt (weil er nach vorne sehr lang baut) bzw. halt ein Auto was schon ab Werk grau ist.

Genau das Problem hatte vor einigen Jahren die Marke VSF. Die haben einfach auf den Standard T700 Rahmen einen Rennradlenker drangeschraubt und das wurde dann als der Randonneur verkauft. Das ging total in die Hose da sich sehr viele Kunden über die Sitzposition beschwert hatten wurde der Rahmen im nächsten Modelljahr überarbeitet.
 
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Genau das Problem hatte vor einigen Jahren die Marke VSF. Die haben einfach auf den Standard T700 Rahmen einen Rennradlenker drangeschraubt und das war dann der Randonneur verkauft. Das ging total
in die Hose (...)
Ich gebs ja zu, ich hab diesen Fehler auch schon gemacht. Keinen Verdacht geschoepft, dass es eine 'Botschaft' ist, wenn der vom LBS empfohlene Rahmen im Prospekt immer nur mit Flatbar zu sehen war, dann musste ich mit kurzem Vorbau gegensteuern und bin nie zufrieden gewesen.
Aber halt ich, ich bin ja kein OEM. Und lang her ist es auch ...

Dass solche Leute diesen Fehler auch machen, ist natuerlich faszinierend. Die sollten es eigentlich besser wissen. Naja. Falsch gedacht 😆
 
Gerade dort werden oft die meisten Fehler gemacht. Bei VSF gab es vor einigen Jahren noch einen Fall. Wenn ein Hersteller bei Magura HS Bremsen kauft, sind die in der Regel ohne Brakebooster. Genauso wie
viele anderen Hersteller ohne montiert. Da der Hinterbau keine "Snake Stays" hat, wurde er beim Bremsen immer auseinandergedrückt. Folge war das an der Verbindungsstrebe die Pulverbeschichtung gerissen ist und sich mit der Zeit Rost unter der Pulverbeschichtung gebildet hat. Diese Rahmen wurden aber anstandslos von VSF getauscht. Muss sagen, habe mittlerweile schon von ein paar Leuten gehört, die denen genau das passiert ist. Absolut toller Service von VSF.
 
Danke für eure Antworten.

Vielleicht ganz interessant, hab ich zum Thema gefunden: Flatbar Gravels 2021

Das BC- Flint könnte was sein:
https://www.bike-components.de/de/bc-original/Flint-28-Gravel-Rahmenkit-p79422/Gibts hier im Forum mehrere Threads mit massig Infos. Reifenfreiheit halt eher so ~45mm

Hab ich schon gesehen. Die Farben sind halt leider murks wie ich finde... sonst wäre es ziemlich genau das was ich mir vorstelle.

Das Marin DSX find ich auch gut aber über die Farben kann man ja mal wieder streiten...
Also ich bin immer noch unentschlossen und werd es wohl noch ne Weile bleiben.

Was ich interessant finde, ist, dass ROSE mit dem Backroad bzw. dem Multicross echt Gewichte um 10 Kilo hinbekommt während andere deutlich mehr wiegen. Also mit kompletter STVO Ausstattung und Gepäckträger packt man eh nochmal 2 Kilo drauf. Für mich würde es sich nur lohnen wenn ich von meinem 16 Kilo Hobel auf mindestens 13 Kilo springe, alles darüber ist eh witzlos.
 
(...) Vielleicht ganz interessant, hab ich zum Thema gefunden: Flatbar Gravels 2021 (...)
Witzigerweise geben sie auch dort zu, dass es 'Flat bar gravel' eigentlich gar nicht gibt (zumindestens nicht als 'neue Entdeckung'), denn im Endeffekt sind es nur 1990er Bikes in Neuauflage.
Die heissen jetzt halt so 😜 Haben jetzt groessere Raeder, Steckachsen, 1x Antrieb und kosten das fuenffache wie damals.
Aber das macht andererseits ja nix, denn die Leute, die in den 90ern bestenfalls kleine Kinder waren, fuer die ist das neu, und reiche Eltern haben sie auch 😄

Wait… aren’t these just hybrids, 1990s mountain bikes and rigid mountain bikes?
You could definitely argue that case (...) they are available in shops right now
 
Hab jetzt meinen Hobel mal gewogen und bin mit allem drum und dran bei 15,5kg, wobei daran schon nix mehr original ist...

Überlege einfach leichtere Laufräder zu kaufen. Aber gibts da halbwegs erschwinglich etwas, was deutlich weniger wiegt als die Felgen vom Cube Travel? Wohl kaum... (Cube Ex21 oder sowas)

Auch sonst scheint es mir wenig Sinn zu machen da jetzt viel geld ins Tuning zu stecken. Auf die 10-11 Kilo komm ich eh nicht ohne Weiteres. Wie seht ihr das?

Werde wohl noch waren bis es bessere Liefermöglichkeiten gibt und Rahmen die mir auch optisch gefallen...
 
(...) Auf die 10-11 Kilo komm ich eh nicht ohne Weiteres. Wie seht ihr das? (...)
In der Tat nicht einfach. Wenn Du bei jedem Wetter faehrst und das ganze Jahr, dann sind IMHO aber andere Kriterien vordringlicher als ein Kilo oder zwei hin oder her.
Und zwar Zuverlaessigkeit und Haltbarkeit. Ich meine, man will ja nicht morgens damit in die Arbeit fahren, abends zurueck, und die Nacht mit Wartungsarbeiten verbringen (leicht uebertrieben gesprochen).
Sondern den dritten Akt des o. g. Dramas vll lieber weglassen.

Ich fuer meinen Teil habe das auch immer sehr positiv wahrgenommen, wenn ich z. B. fuer eine Radreise vom heavy-duty nukeproof Alltagseimer auf das schmaler bereifte und leichter rollende Reiserad umgestiegen bin - fuehlt sich dann gleich mal wie Rueckenwind an und sobald man die ersten hundert Kilometer (die sind jeden Morgen immer etwas zaeh 😜 ) hinter sich hat, laeuft es dann wie von allein.

Du hast von Deinem leichten MTB gesprochen. Da hast Du dann doch einen aehnlichen Effekt.
 
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