Sind Hardtails wieder zunehmend im Aufwind?

Edged

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Der Gedanke treibt mich um, weil ich das Gefühl habe, dass das Thema Federweg zunehmend kritisch gesehen wird.

Mit meinen Bikekollegens sind wir vornehmlich auf XC-lastigen Waldtrails und vielen Ups and Downs unterwegs. Es wurden bislang alle Kategorien, vom Enduro bis zum HT gefahren. Nun haben sich einige Kollegens Hardtails mit sog. moderner Geometrie geholt und fassen ihre Fullys garnicht mehr an.
Für ein Wochenende konnte ich mir ein solches HT mal ausleihen (BMC; danke Fredy) und war begeistert. Antritt, Reaktion, Geschwindigkeit etc. - eigentlich geht alles besser als mit meinem alten 26" Liteville. Zumindest für den oben genannten Einsatzbereich. Die hintere Federung habe ich nicht die Bohne vermisst. 'Moderne' Geometrie? Mein altes Hardtail in der Garage kann da ebenso keinesfalls mithalten.

Wenn ich mir also mein Umfeld anschaue, wird wieder mehr auf den passenden Einsatzzweck geachtet und dann das entsprechende Bike ausgewählt. Vor einiger Zeit war noch max. Federweg das Maß der Dinge ... o_O

Sind meine Beobachtungen übertragbar, oder ...
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von null-2wo

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Wenn ich mir also mein Umfeld anschaue, wird wieder mehr auf den passenden Einsatzzweck geachtet und dann das entsprechende Bike ausgewählt. Vor einiger Zeit war noch max. Federweg das Maß der Dinge ... o_O
Ich denke, die Ambitionierten legen schon Wert auf passendes Material, Stichwort N+1.

Bei einer eierlegenden Wollmilchsau würde ich auch auf den Federweg achten. Nicht als Hauptkriterium, aber durchaus ausreichend, um verschiedene Einsatzbereiche abzudecken.
 
Ich habe mir zu meinem Ibis Ripmo v2 dieses Jahr noch ein Yeti Arc gegönnt, dass ich mit den Teilen aus meinem ausgemusterten Hightower v1 versorgt habe (fahre die Gabel deswegen mit 140 statt 130mm).
Habe bewusst für die Hometrails was gesucht ohne bzw. mit wenig Federweg (hinten).
Was soll ich sagen...obwohl die Geometrie des Arc für viele im Forum hier als unfahrbar gelten dürfte, bin ich echt immer wieder erstaunt was damit alles möglich ist. Fahre die Trails kaum langsamer und kann sogar alle Sprünge mitnehmen.
Aber HT fahren ist definitiv auch anstrengender und geht mehr auf den Körper....zumindest wenn man die gleichen Trails wie mit dem Fully fährt.
 
2017 mit Hardtail in Finale und Ainsa, das ging brutal auf die Gelenke (Knie!) und wenn es bergauf holprig wurde war man schnell komplett ohne Traktion.
Schnell bergab wird es gern unruhig und versetzt hinten, wer hätte das gedacht. Auf winkligen Trails dafür wendig.

Die Geometrie ist aber auch nicht soo modern, nur mäßige 64 Lenkwinkel bei 140er Gabel und recht langes Sitzrohr 500mm bei nur 475 reach.

Insgesamt eine nette pflegeleichte Ergänzung auf berghoch anspruchslosen und bergab nicht zu schnellen Trails, n÷1 eben.
 
2017 mit Hardtail in Finale und Ainsa, das ging brutal auf die Gelenke (Knie!) und wenn es bergauf holprig wurde war man schnell komplett ohne Traktion.
Schnell bergab wird es gern unruhig und versetzt hinten, wer hätte das gedacht. Auf winkligen Trails dafür wendig.

Die Geometrie ist aber auch nicht soo modern, nur mäßige 64 Lenkwinkel bei 140er Gabel und recht langes Sitzrohr 500mm bei nur 475 reach.

Insgesamt eine nette pflegeleichte Ergänzung auf berghoch anspruchslosen und bergab nicht zu schnellen Trails, n÷1 eben.
Genau das wollte ich damit sagen. Wegen der als nicht modern geltenden Geometrie würde das für viele hier im Forum als unfahrbar gelten. Und trotzdem bin damit sehr flott unterwegs...viel schneller als gedacht.
Das Sitzrohr ist mit seinen 495mm kein Problem. Fahre damit die 185er Revive und könnte auch ohne Problem die 213er fahren.
Technische Trails bergauf sind mit dem HT aber definitiv anstrengender!
Alles im allem bin ich mit dem HT glücklich für die Hometrails. Nach Finale fahre ich damit aber sicher nicht! :)
 
War das dann das neue Twostroke? und wenn ja,wie fuhr sich das Teil genau?
Ja, hat der Kollege mir gerade bestätigt.
Wie soll ich das beschreiben? Insgesamt vielleicht 50 Km gefahren. Kam mir vom Rollverhalten sehr smooth vor. Über bockige Trails ging es drüber weg wie nix. Halt sehr präzise lenkbar und ich hatte nie das Gefühl unterfedert zu sein. Bergauf, sehr druckvoll und auf steilen Rampen nie das Gefühl, dass die Front zu leicht wurde. Die Sitzposition habe ich als sehr entspannt empfunden, irgendwie war ich im Bike integriert. Im Wiegetritt bergauf war Turbo.
Müsste ich mal über einen längeren Zeitraum fahren. Kostet aber über 4KEus ... :eek:


EDIT: Jaja, ich bin hardtailinfiziert - obwohl der Ausritt schon ein paar Wochen her ist.

Allen einen schönen Weihnachtsbaum!
christmas_tree.png
 
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Spaß, oder?...das ist doch ein Ragley mmmbop in XL? 🤩
last ffwd

Ein BMC Twostroke ist aber ein reines XC ohne Versenkstütze und mit langem Vorbau und steilem Lenkwinkel. Das erfordert schon ein Messer zwischen den Zähnen um damit irgendwo wos rumpelt schnell rauf oder runter zu kommen. Puls 200, Lycra und rasierte Beine. Und immer Flickzeug dabei. Springen...?
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommt auf den Anwendungsfall an. Ein Hardtail XC geht wie die Hölle bergauf und einigermaßen bergab.
Ich habe ein XC Hardtail mit semi moderner Geometrie (nicht ganz so flacher Lenkwinkel), ein XC Fully (Mondracker) und ein All Mountain.
Ich fahre mit alle drei gerne aber auf total unterschiedlichen Strecken. Das ist bei den Pros ja auch so. Die XCO Strecke in Albstadt ist eine klassische Hardtail Strecke da weniger technisch aber Nove Mesto ist eher eine Fully Strecke. Wenn du den Sport als Hobby betreibst und dir nur ein Bike leisten kannst, musst du halt Kompromisse eingehen. Und meistens findet man dann immer Gründe warum gerade diese Entscheidung die beste war:)
Wenn deine Kumpels aktuell die Hardtails bevorzugen liegt es wohl ehe daran weil sie neu sind:)
 
Gefüllt gibt es wieder mehr als vor ein paar Jahren, grade wenn es um Hardcore Hardtails geht.
ich fahre meins seit 5 Jahren und damals gab es definitiv kaum komplett Bikes.

fahren kann man mit der passenden Fahrtechnik und Linienwahl viel und Spaß macht es auch.
Vllt sind aktuelle HTs auch "besser zu fahren" und ein Fully ist "nicht nötig" weil der fehlende Federweg durch eine bessere Geometrie kompensiert wird
 
... Aber am Hardtail ist mehr Federweg nur durch mehr Federweg zu ersetzen :D
Auch mit supersteiler und kurzer Trial-Geo wie beim schon angesprochenen Last FFWD (Scherz - die Geo geht finde ich auch heute noch voll klar zum Ballern, man muss nicht immer Extreme haben, zumal diese nicht immer was bringen).

Je nach Terrain kann ein HT echt Sinn machen. Es gibt Trails, da braucht es kein Fully. Und meistens braucht man es nur, wenn es um maximale Geschwindigkeit und Schonung der Haxen geht 😅
Das ist gerade auf längeren Touren sicher ein Thema.
 
Der Gedanke treibt mich um, weil ich das Gefühl habe, dass das Thema Federweg zunehmend kritisch gesehen wird.

Mit meinen Bikekollegens sind wir vornehmlich auf XC-lastigen Waldtrails und vielen Ups and Downs unterwegs. Es wurden bislang alle Kategorien, vom Enduro bis zum HT gefahren. Nun haben sich einige Kollegens Hardtails mit sog. moderner Geometrie geholt und fassen ihre Fullys garnicht mehr an.
Für ein Wochenende konnte ich mir ein solches HT mal ausleihen (BMC; danke Fredy) und war begeistert. Antritt, Reaktion, Geschwindigkeit etc. - eigentlich geht alles besser als mit meinem alten 26" Liteville. Zumindest für den oben genannten Einsatzbereich. Die hintere Federung habe ich nicht die Bohne vermisst. 'Moderne' Geometrie? Mein altes Hardtail in der Garage kann da ebenso keinesfalls mithalten.

Wenn ich mir also mein Umfeld anschaue, wird wieder mehr auf den passenden Einsatzzweck geachtet und dann das entsprechende Bike ausgewählt. Vor einiger Zeit war noch max. Federweg das Maß der Dinge ... o_O

Sind meine Beobachtungen übertragbar, oder ...
Persönliche Meinung bzw. Erfahrungen dazu.

Ich selbst hab zum Enduro seit 2 Jahren ein Trail-HT. Die Vor- und Nachteile wurde bereits passend erläutert.

Ja, hat der Kollege mir gerade bestätigt.
Ich hab das TwoStroke mal ein paar Meter auf Asphalt angerollt. Das Teil war in L mit ca. 9,9kg ohne Pedale super mega leicht. Extrem vortriebsstark aber einfach eine XC-Rennfeile in meinen Augen. Für mich obwohl ich ein Trail-HT fahre, war das Teil bocksteif mit keinem Komfort.
Obwohl mir das L für meine 1,86m mit SL 88cm zu kompakt war, empfand ich es nicht mehr so typisch über dem Bike sitzend wie frühere HTs.

Ich hab dann auch mal das Ghost Lector SF in L und XL getestet, aber auch nur auf Asphalt. Der Rahmen war deutlich komfortabler, aber auch deutlich schwerer das gesamte Bike. Die Kombination mit 2.35 Reifen, kurzem Vorbau und langem Reach hat mir gut getaugt.
Tatsächlich habe ich mit dem Gedanken gespielt das XL zu kaufen und an meine Vorstellungen an zu passen, Dropper, 30mm LRS mit 2.35/2.4 Reifen etc.. Zum Schluss ist es dann doch ein DC geworden mit 120/105mm, da der Kostennachteil bei meinem Projekt nur ca. 15% war bei fast identischem Gewicht zum Lector in SF in XL. Aber diese Rechnung funktioniert nicht mit einem Markennamen auf dem Rahmen.

Die neuen modernen HTs finde ich super spannend, aber leider ist die Auswahl mit TwoStroke, Lector SF, Chisel und eins fällt mir gerade nicht ein, noch sehr gering.

Meine Vorstellungen bzw Erfahrungen beruhen nicht auf maximalen Vortrieb, sondern effizient, komfortabel und spaßig bergab. Wer mehr aus dem XC etc Bereich kommt, sieht es natürlich mehr mit anderen Augen. Ich glaube so ist auch etwas mehr deine Sichtweise.
 
Für ein Wochenende konnte ich mir ein solches HT mal ausleihen (BMC; danke Fredy) und war begeistert. Antritt, Reaktion, Geschwindigkeit etc. - eigentlich geht alles besser als mit meinem alten 26" Liteville.
Gut, der Unterschied zwischen dem 26" und einem aktuellen BMC sollte schon gegeben sein.

Wer sich mit der Materie auseinandersetzt, wird ein Bike passend zum Einsatzgebiet wählen. Der Rest fährt 160mm Federweg spazieren. Da mangelt es wohl an Info für Einsteiger. Als ich mir vor Jahren wieder ein MTB kaufen wollte - Cube Stereo mit 160mm - fragte der Verkäufer, wo ich fahren wolle, Vogesen oder Alpen ... Ich sagte dann "Hier so rum!" ... dann hat er gelacht. Bin dann mit einem Merida HT raus aus dem Laden :) Wobei am Scalpel der "Lockout" wirklich taugt . Da tut sich fast nichts mehr.

Gerade beim Selbstaufbau denke ich z.Z. an ein HT... N+1 halt: Schlechtwetter, schnelle Alternative zum Fully, wartungsarm ... so halt. Sobald ich ein Chisel finde, kann es losgehen :)
 
Cotic BFeMax, Solaris. Chromag Stylus, Cmencal Metaz.. oder ist das nicht die passende Kategorie?
Sind alles Trail- / Enduro HTs da ist die Auswahl groß. Da bekommst in Stahl, Titan, Alu eigentlich alles.

Ich meinte moderne XC HTs wie die oben genannten. Da sieht es mau aus.
Klar kannst dir einen leichten Titanrahmen aufbauen, das ist dann halt schon eher speziell. Sicherlich nicht für jeden was.
 
Insgesamt will ich ein patentes HT nie mehr missen, obwohl ich das FFWD mit ner Starrgabel gerade „kastriert“ habe, aber sonst wäre mir der Unterschied zum Fully (Last Glen) zu klein, so ergänzt es sich prima.
Fully habe ich mir nach 5 Jahren ausschließlich HT Fahren doch wieder geholt weil ich den vollgefederten Mitfahrern zu oft den Vortritt ( bergab) lassen mußte. Und im Bikepark ( Klino) war ich schon in der Streckenwahl eingeschränkt.
Natürlich immer abhängig von der eigenen Fahrtechnik und Leidensfähigkeit. :dope:
 
"krasses Pferd" 👍...da war Last aber schon ganz schön der Zeit voraus 2015....heute wäre das "state of the art" oder?
Nein, zu kurz bzw zu hoch. Mir ist es leider 5cm zu kurz, das spüre ich deutlich und bergauf ist es mit den ultrakurzen Kettenstreben ein ziemliches Gehampel. Aber ich mag es, hab seit 2016 auch nichts verändert.
Aber Klino Finale LP usw nur mit Fully, (Capra), des Komfort wegen.
Einmal halbes Jahr Knieschmerzen nach Finale mit ffwd, nicht nochmal.

Ein XC Hardtail halte ich für unsinnig, denn bei XC will man ja schnell sein, und ein XC Fully bringt da wesentlich mehr Effizienz im Gelände.
Wenn man kein Gelände fährt, ist ein Gravelbike immer schneller. Die Gravelbikes haben ja mittlerweile modernere Geo und breitere Reifen als alte XC Hardtails.
 
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Hab mir dieses Jahr mit meinem Pole Taival ein modernes Hardtail aufgebaut.

Im Vergleich zum RAAW Madonna finde ich den Effizienzunterschied erstaunlich gering, das Hardtail ist halt nur 1-2 kg leichter und gleich bereift.

Klarer Vorteil ist die Sorglosigkeit bei Nässe, Matsch und Schnee. Nachteil für mich aber das es mehr auf den Körper geht, gerade Rücken ist bei mir eine Schwachstelle. Fahre mit dem Hardtail deswegen lieber langsamere, technische Trails als schnelles und grobes, oder auch mal am Pumptrack.

Unterm Strich also eine gute Ergänzung zum Fully, das aber mein Haupt- und Do-It-All-Bike bleibt.
 
Also ich denke, dass sich die modernen HT-Geometrien weit in den XC-Fullybereich hineinbewegen.
M.E ein schlüssiger, und wie ich erfahren konnte, funktionierender Ansatz.
 
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