Canyon/Syntace K.I.S. im Test: Die Lenkungs-Revolution fürs Mountainbike?

Canyon/Syntace K.I.S. im Test: Die Lenkungs-Revolution fürs Mountainbike?

Das neue K.I.S.-System von Canyon und Syntace soll für frischen Wind in der Mountainbike-Lenkdynamik sorgen. Wir konnten das aus zwei in die Lenkung eingreifenden Federn bestehende System bereits für euch ausprobieren. Hier gibt es unseren Ersteindruck.

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Canyon/Syntace K.I.S. im Test: Die Lenkungs-Revolution fürs Mountainbike?

Was hältst du von der Syntace-Entwicklung – glaubst du, das K.I.S.-System kann dir auf dem Trail helfen?
 

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Re: Canyon/Syntace K.I.S. im Test: Die Lenkungs-Revolution fürs Mountainbike?
Wie schon geschrieben, beim Driften oder Flick ist das doch super.

Du verspannst deinen Körper quasi zwischen Lenker und Pedalen gegen die Federspannung.
 
Beim Motorrad wird der Lenkungsdämpfer gegen Lenkerschlagen eingesetzt. Lenkerschlagen entsteht meist bei starkem Beschleunigung. Dann wird das Vorderrad leicht und kann sich bei Bodenwellen oder wenn es leicht schräg wieder Bodenkontakt bekommt zu einer Frequenz und Stärke aufschaukeln (schlagen von einem zum anderen Lenkanschlag), die vom Fahrer nicht mehr kontrollierbar ist und auch zu heftigen Stürzen führen kann. Vor 25 Jahren war das nur bei "starken" Superbikes nötig. Heute hat diese Motorleistung schon jedes Furz- und Feuerstein Motorrad. Deshalb auch die weite Verbreitung. Ich denke das geschilderte Problem gibt es beim Fahrrad eher selten.
Naja, du beschreibst halt nur einen Grund, warum ein Lenkungsdämpfer beim Motorrad eingesetzt wird. Insbesondere im Offroad-Bereich soll der aber auch verhindern, dass Hindernisse und Unebenheiten zu unkontrollierten Lenkbewegungen führen und für diesen Zweck könnte ein Lenkungsdämpfer auch beim MTB verwendet werden.
Das würde meiner Meinung nach deutlich mehr Helfen als die hier vorgestellte Feder, da diese ziemlich stark sein müsste, um ein verreissen des Lenkers zu verhindern und ein normales Lenken deshalb stark erschweren würde. Ein geschwindigkeitsabhängiger Lenkungsdämpfer wäre deshalb vorteilhafter.
 
Kann mir schon vorstellen dass das funktioniert. Manchmal macht es durchaus Sinn mehr Reibung in ein System zu implementieren um die Bedienung zu verbessern. Jeder Handwerker nützt das Prinzip. Es wird abgestützt, Führungen genutzt etc um möglichst präzise zu arbeiten.
Wir nehmen halt den aktuellen Standard als Optimum an. Wir haben uns daran gewöhnt und es funktioniert sehr gut. Das ist aber noch lange kein Beweis das man das System nicht noch verbessern kann.
 
Kann mir schon vorstellen dass das funktioniert. Manchmal macht es durchaus Sinn mehr Reibung in ein System zu implementieren um die Bedienung zu verbessern. Jeder Handwerker nützt das Prinzip. Es wird abgestützt, Führungen genutzt etc um möglichst präzise zu arbeiten.
Das System Lenken beim MTB in allen Facetten und Sitationen dürfte aber etwas komplexer und dynamischer sein, als das Vorhaben, einen möglichst sauberen Schnitt mit einer Säge erzeugen zu können.
 
Und Bar-Spin gibt es dann als In-App-Kauf :lol:

Du kannst in der App dann ganze Murmelbahnen buchen. Die sind da ganz praktisch hinterlegt.

Wichtig ist noch eine Lösung, sodass der Vorbau nicht fest mit dem Gabelschaft verbunden ist.

Der Lenkereinschlag muss elektronisch mit einem weiteren Sensor abgegriffen werden und geht dann lediglich als eine weitere Input-Variable in die KI-Box ein.

:lol:
 
Mehr Feedback, also ein ansteigender Gegendruck je mehr man den Lenker einschlägt hätte tatsächlich was.
Aber nicht bei dem Aufwand, der dazu nötig ist.
Nur bitte keine Mittellage, die in dem wichtigen Bereich sich fast gleich anfühlt.
Dann bringt das wieder nix.
 
Könnte man statt der Federn beim Fahrrad keinen größeren Nachlauf verwenden um die Lenkung stabil zu bekommen?
Mehr Nachlauf erreichst du durch ein kürzeres Offset der Gabel oder einen flacheren Lenkwinkel und beides führt zu mehr Wheelflop, also gewissermassen zu dem "Problem", was mit der Feder gelöst werden soll.
 
Was für eine unglaubliche Scheisse.

Ich hab jetzt keine Kommentare gelesen, weil mir dazu echt die Nerven fehlen, aber das dürfte vermutlich hier mal tatsächlich der allgemeine Konsens sein. Ansonsten kann ich euch auch nicht mehr helfen.

Welcher BWL-Praktikant hat das eigentlich entwickelt?! Wie kann man auf die Idee kommen, dass eine Federung statt einer Dämpfung die Stabilität verbessert? Also mal rein vom Grundkonzept...

HOLY SHIT! Canyon/Syntace ich hoffe, ihr schämt euch, das ist echt bodenlos.
 
Lustig, jetzt sind es schon über 150 Beiträge, und keiner hat tief in der Historie gegraben.

Ganz früher, als alle Fahrräder schwarz waren, haben die auch sehr flache Lenkwinkel gehabt. So etwa vergleichbar wie unsere jetzigen Enduro-MTBs (geschätzt, habe keine Zahlen dazu). Und die sind brutal spurstabil gefahren. Und freihändig hast du mit denen auch bei etwas mehr als Schrittgeschwindigkeit fahren können. Also bleibt die Frage, was bei den alten Radln anders war. Es war die Gabelgeometrie. Die hatten einen ganz erheblichen "Offset", der damals Gabelvorbiegung geheißen hat. Die Folge davon war, dass beim Einlenken der Gesamtschwerpunkt vom Radl angehoben wurde. Folglich hat sich der Lenker beim bloßen draufsetzen schon gerade gestellt. Also genau das Gegenteil von den heutigen MTBs.

Dass die Gabelgeometrie der heutigen MTBs so ist, wie sie ist, kann auch an diesen alten Radln abgeleitet werden. Die waren nämlich bei höheren Geschwindigkeiten kaum noch in eine nennenswerte Kurve zu bringen. Dann also lieber eine Geometrie, die statisch (also ohne Geschwindigkeit und deren Einflüsse) leicht labil ist, aber bei höheren Geschwindigkeiten ausreichend stabil ist, und dabei wendig genug bleibt.

Das mit der statischen Labilität habe ich auch mal am Liegerad erlebt. Das war vor etwa 25 Jahren ein Flux S-Comp, das statisch labil war. Das hast du mit einem Finger am Lenker fahren können, aber freihändig fahren war unmöglich. Ist also kein MTB-spezifisches Thema.

Ob es jetzt ein System wie das hier vorgestellte braucht, kann ich nicht beurteilen. Mir fehlt es auf jeden Fall nicht. Interessanter wäre, die Gabelgeometrie mal zu ändern. Das kann der Offset sein, aber auch der Winkel zwischen Stand/Tauchrohren und Lenkachse/Steuerrohr. Auch Gabeln mit Hebeln (z.B. Trapez) hätten da Potenzial, aber halt auch andere Herausforderungen oder Nachteile.
 
Ich bin enttäuscht, obschon ich es schon erwartet habe.
Es werden in einem schön differenzierten Bericht sehr sachlich die Funktionsweise und die dadurch zu erwartenden Vor- und Nachteile theoretisch und experimentell aufgezeigt.
Die allermeisten Forumsteilnehmer hauen aber nur drauf mit dem wundervollen Argument "braucht kein Mensch".
Das ist so nicht korrekt. Einige wäre die richtige Mengeneinheit.
Bei den meisten lese ich eine Begründung dazu:
  • "etwas Zusätzliches, was kaputt gehen kann ".
  • "das selber dran Schrauben wird erschwert"
  • "ist zu schwer" (habe ich selber hinzugefügt)
Ok, kann ich verstehen, auch wenn ich anderer Meinung bin.
oder auch
* Eine Lösung ohne (wirkliches) Problem.

Ok, ich kann es nicht beurteilen, da ich einen solchen LW nicht habe.
Aber, das ist für mich der Tenor aus den Hate-Beiträgen und ich unterstelle einigen, dass sie Bikes mit solchen LW auch haben.

Wenn ich mir nun einen Massenlieferanten wie Canyon dazu vorstelle, sehe ich eine Innovation am Markt und Kunden vorbei. Zumindest aus technischer Sicht. Jetzt kann es natürlich sein, dass der typische Canyon-Kunde so oberflächlich ist, dass er sich jeden Quatsch unterjubeln lässt.
Ich hätte Canyon-Kunden jetzt als zu presibewusst eingestuft, um sich so einen teuren Quatsch unterjibeln zu lassen.
 
Dieses "Problem" lässt sich leicht erfahren, wenn man von 51 Offset auf 44 wechselt, bei zB 63.5 LW.
Ich fuhr damit auf langsam Asphalt zuerst Schlangenlinien. Aber schnell umgewöhnt - für Neulinge auf dem Canyonparkplatz aber evtl überraschend, und evtl dafür erfunden?
 
So ein Quatsch. Braucht kein Mensch
Was verbohrte Radler bei JEDER Neuerung sagen.

Federung, Scheibenbremsen, breite Lenker, Variostützen, 29", flache Lenkwinkel, breite Felgen...

Meine Meinung: offen sein für Neues, nicht alles, was immer schon "so" war, muss immer so bleiben.
Und: eine Meinung bilden durch Versuch.
 
Lustig, jetzt sind es schon über 150 Beiträge, und keiner hat tief in der Historie gegraben.

Ganz früher, als alle Fahrräder schwarz waren, haben die auch sehr flache Lenkwinkel gehabt. So etwa vergleichbar wie unsere jetzigen Enduro-MTBs (geschätzt, habe keine Zahlen dazu). Und die sind brutal spurstabil gefahren. Und freihändig hast du mit denen auch bei etwas mehr als Schrittgeschwindigkeit fahren können. Also bleibt die Frage, was bei den alten Radln anders war. Es war die Gabelgeometrie. Die hatten einen ganz erheblichen "Offset", der damals Gabelvorbiegung geheißen hat. Die Folge davon war, dass beim Einlenken der Gesamtschwerpunkt vom Radl angehoben wurde. Folglich hat sich der Lenker beim bloßen draufsetzen schon gerade gestellt. Also genau das Gegenteil von den heutigen MTBs.

Dass die Gabelgeometrie der heutigen MTBs so ist, wie sie ist, kann auch an diesen alten Radln abgeleitet werden. Die waren nämlich bei höheren Geschwindigkeiten kaum noch in eine nennenswerte Kurve zu bringen. Dann also lieber eine Geometrie, die statisch (also ohne Geschwindigkeit und deren Einflüsse) leicht labil ist, aber bei höheren Geschwindigkeiten ausreichend stabil ist, und dabei wendig genug bleibt.

Das mit der statischen Labilität habe ich auch mal am Liegerad erlebt. Das war vor etwa 25 Jahren ein Flux S-Comp, das statisch labil war. Das hast du mit einem Finger am Lenker fahren können, aber freihändig fahren war unmöglich. Ist also kein MTB-spezifisches Thema.

Ob es jetzt ein System wie das hier vorgestellte braucht, kann ich nicht beurteilen. Mir fehlt es auf jeden Fall nicht. Interessanter wäre, die Gabelgeometrie mal zu ändern. Das kann der Offset sein, aber auch der Winkel zwischen Stand/Tauchrohren und Lenkachse/Steuerrohr. Auch Gabeln mit Hebeln (z.B. Trapez) hätten da Potenzial, aber halt auch andere Herausforderungen oder Nachteile.

Einige kleine Hersteller (Jones Plus, Stooge Bicycles) machen da ganz interessante Sachen. Halt mit Starrgabeln.

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Das System ist doch zum Erfolg verdammt. Es ist neu und damit hip, bringt evtl. eine Verbesserung zum Ausgleich für flachere LW und wird über Canyon ins Massengeschäft gebracht. Und die, die es nicht brauchen, müssen sich halt umgewöhnen, wie von 26 auf 29".
So war es doch im Test auch: erst kommt man damit nicht zurecht, weil anders gelernt. Übt man eine Weile, lässt sich das kompensieren und man kann wieder ganz toll fahren ... Denkt doch auch mal an die Wirtschaft.
 
Naja, du beschreibst halt nur einen Grund, warum ein Lenkungsdämpfer beim Motorrad eingesetzt wird. Insbesondere im Offroad-Bereich soll der aber auch verhindern, dass Hindernisse und Unebenheiten zu unkontrollierten Lenkbewegungen führen und für diesen Zweck könnte ein Lenkungsdämpfer auch beim MTB verwendet werden.
Das würde meiner Meinung nach deutlich mehr Helfen als die hier vorgestellte Feder, da diese ziemlich stark sein müsste, um ein verreissen des Lenkers zu verhindern und ein normales Lenken deshalb stark erschweren würde. Ein geschwindigkeitsabhängiger Lenkungsdämpfer wäre deshalb vorteilhafter.
Für eine Dämpfung braucht es aber halt ein hydraulisches System und das wird dann tatsächlich aufwendig und sicher auch schwerer.

Es geht bei dem vorgestellten System ja nicht darum, dass da eine unterstützende Kraft aufgebracht wird, weil du die alleine nicht aufbringen kannst, sondern es ist ein System, das helfen soll und vielleicht tatsächlich kann, dass du deine Lenkbewegungen - nach einer anfänglichen Gewöhnungsphase - intuitiver and besser auf die Situation angepasst einsetzt. Stell dir das vielleicht so vor wie ein Sportschütze, der irgendeinen schweren Anzug trägt. Dadurch dass er beim Zielen gegen den Anzug arbeitet, kann er im Endeffekt ruhiger bleiben beim Zielen, weil er kleine Bewegungen durch den Anzug bewusster wahrnimmt.
 
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