Splitix - von Kroatien nach Süden durch Montenegro, Albanien und Griechenland

07.11. 14:45 Castel Lekuresi bei Sarande, 250m

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Nach dem halbwegs misslungenen Vormittagsexperiment auf der Maja Nakos ist Kettle am Nachmittag wieder mit dabei.

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Wir strampeln kurze Zweihundertfünfzig rauf zum Castel Lekuresi.

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Ausblick vom Hausberg von Sarandë auf die lustigen Buchten der albanisch-griechischen Adria.

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Castel Lekuresi: Spaß auf der Burgmauer.

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Castel Lekuresi: Trailsuche für die Abfahrt.

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Castel Lekuresi: Trail gefunden?

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Castel Lekuresi: Naja... auch nicht so der Riesenhit. Vielleicht bleibt man in Sarandë besser im Liegestuhl auf der Terrasse über dem privaten Novemberstrand.
 
Das mit den mangelnden Trails ist natürlich schade. Aber wenn ich mir so ansehe was Ihr im November so anhabt, recht oft luftig. Alleine das lohnt schon den Besuch Albaniens im November 8-):daumen:
 
Das mit den mangelnden Trails ist natürlich schade. Aber wenn ich mir so ansehe was Ihr im November so anhabt, recht oft luftig. Alleine das lohnt schon den Besuch Albaniens im November 8-):daumen:
Es gibt natürlich auch in Albanien ein paar Singletrack-Hotspots, gerade eben haben wir zB 1200 Tiefenmeter Essdreieinhalb verspachtelt. Trailforks ist da zum Bleistift gar nicht so unergiebig. Aber wenn man das ganze Land durchkreuzt und durchquert, bleiben "Fahrtechnik-Durststrecken" natürlich nicht aus. Das passiert dir auf längeren Strecken überall auf der Welt, außer in den Alpen.
 
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08.11. 11:30 Blue Eye von Sarandë, 170m

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Nach zwei Nächten in Sarandë...

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... verlassen wir unser 28-Euro-Luxus-Appartement mit Privatstrand...

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... und radeln von der Küste zurück in die Berge.

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Das "Blue Eye" von Sarandë ist ne dicke Quelle, grundlos tief und mit fast 20.000 Litern glasklarem Wasser pro Sekunde auch ziemlich ergiebig. Taucher waren bisher knapp vierzig Meter tief, erreichen den Boden allerdings nicht. Der Wasserdruck bläst sie einfach wieder raus.

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Könnte man baden... aber zehn Grad Wassertemperatur sind dann doch etwas unflauschig. Füße rein muss reichen. Was uns heute sonst noch auffällt: Schon weit außerhalb des touristifizierten Blue-Eye-Geländes ist Albanien in dieser Ecke zwischen Sarandë und den Bergen blitzsauber aufgeräumt. Müll am Strassenrand sieht man hier kaum, Plastikflaschen und Coladosen muss man mit der Lupe suchen. Es geht also auch anders!
 
Komplizierend bezüglich Zielauswahl kommt hinzu, dass die insgesamt sonnigsommerliche Großwetterlage der letzten fünf Wochen wohl übermorgen langsam aber sicher abzustinken beginnt. Und irgendwann wird's selbst in dem Bergen des Balkan etwas ungemütlich im Spätherbst.
 
Ist es "normal", dass es Mitte November in den Balkanbergen noch so sommerlich ist- natürlich super für euch? Meine Freunde waren vor 4 Wochen in Nordgriechenland und hatten auch nur gutes Wetter.
Na ja, auch bei uns gibt es am WE nochmals ein stabiles Herbst Hoch- zwar "nur" bis 12 gr.- das wir natürlich für ein Bike WE (at home) nutzen. Im Herbstlaub das Mittelgebirge genießen.....
Schön, aber auf der anderen Seite merkwürdig.
 
Hab mich auch gefragt, ob das "normal" ist ... Also in den bergen war ja perfektes wander-/radwetter, da könnte ja tourimäßig dann eigentlich mehr los sein? eine gewollte "umbaupause" für die wintersaison braucht man dort ja vermutlich nicht?
 
Hab mich auch gefragt, ob das "normal" ist ... Also in den bergen war ja perfektes wander-/radwetter, da könnte ja tourimäßig dann eigentlich mehr los sein? eine gewollte "umbaupause" für die wintersaison braucht man dort ja vermutlich nicht?
Es gibt halt kaum Wandertourismus auf dem Balkan. Die allermeisten Leute machen hier im Sommer Strandurlaub und fahren vielleicht zur Abwechslung maximal einen Tag in die Berge oder zu ner "Inland-Attraktion" in Strandhotelnähe. Gibt da zwar Bestrebungen (zB "Peaks Of The Balkans Trail") die Gebirge mehr zu promoten, aber mit dem Herbstangebot in den Alpen wirst du das nie vergleichen können. Machen hier ein paar verrückte Hansl, sonst niemand.
 
08.11. 17:00 Gjirokaster, 200m

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Nach der Quelle ist vor dem Berg: Der kleine Straßenpass "Quafa Muzines" führt mit kaum sechshundert Höhenmeter über die erste küstenparallele Bergkette in die Ebene von Gjirokastër.

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Hübsche Straßen...

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... und noch hübschere Teervermeidungspisten...

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... bringen uns schließlich...

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... Albaniens "Stadt der Steine", das osmanische Gjirokastër: Ist eine Art "must-see" für Städtereisende, und uns passt's auch gerade in die Route: https://wander-lush.org/things-to-do-in-gjirokaster/

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Abendlich verwöhnt mit lokalen Spezialitäten werden wir vom "berühmtesten Koch der Stadt", wovon wir keine Ahnung hatten. Er stand einfach so nett vor seinem Laden und hatte uns beim raufstrampeln durch die steilen Gassen angefeuert.

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Deutsche Reisezeitschrift mit Koch und random dudes an der Wand... warum nicht.

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Vollmond über Gjirokastër.

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Finsternis über Gjirokastër.
 
09.11. 10:30 Burg von Gjirokaster, 280m

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Gjirokastër am Morgen: auch nicht unhübsch.

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Wie umrunden zum Frühstück erst mal die osmanische Burg auf osmanischen Singletracks...

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... und betrachten selbige dann von der Innenseite. Das coole am Castle ist allerdings nicht der ganze Waffenkrempl, ...

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... sondern dass man einfach überall rum- und raufklettern kann.

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Geländer oder Absperrungen sind in Gjirokastër unbekannt...

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... und oben auf der Burgmauer hat's tolles Panorama.

Video ansehenAuch spannend: Tief im Untergrund in den halb verschütteten Gängen verschwinden.

Video ansehenKeine Ahnung ob das zur "offiziellen Besichtigungsrunde" gehört, aber niemand hindert einen daran, sich in die Finsternis zu stürzen. Da steh ich drauf.

Video ansehenWo ist der Ausgang??!
 
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09.11. 18:00 Guesthouse in Sheper, 900m

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Mittags verlassen wir den angenehmen Ort Gjirokastër...

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... und nehmen die nächste Bergkette im Osten in Angriff.

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Verkehr ist lediglich in der vierbeinigen Version unterwegs.

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Dafür mausert der als leicht angedachte Nachmittagsuphill zu einem stattlichen Pistenritt durch einen formidablen und vor allem ewig langen Canyon. War mir vorhin auf der Karte nicht so aufgefallen, dachte wir rollen gemütlich irgendwo nen Hang rauf.

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Ständig geht's hoch und runter und geradeaus... sehr hübsch und sehr einsam zwar, aber dauert halt.

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Am Ende der Schlucht klettern wir auf eine kleine Hochebene mit einigen weit verstreuten Minimaldörfern. Hier fühlt sich Albanien definitiv anders an als in Shkodra... anders als an der Küste... anders als in Theth und Valbona.

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Um kurz vor fünf ist's quasi stockfinster und wir haben noch einige Kilometer vor uns. Herzlichen Glühstrumpf, November ist einfach deppert:
Zwei Radler, sich heftig am schinden,
müssen den Berg überwinden.
Der Weg endlos weit,
Es ist höchste Zeit.
Die Sonne denkt schon an's verschwinden.

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Endlich ist das Minimaldorf Sheper erreicht...

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... und damit das einzige Guesthouse weit und breit. Ist sowieso ein Wunder, dass man hier in der Pampa irgendwo einkehren und übernachten kann. Sheper hat in ein paar verstreuten Häuslein etwa sechzig Einwohner, einigen Ziegenhirten mit Familie sind wir vorhin auf der nächtlichen Piste begegnet. Die schauen dich an, als ob du vom Mond kommst. Ein bisserl fühlt man sich dann auch so... sehr lustig.

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Heiß geduscht und in Abendgarderobe beim Dinner von der Gastmama ist dann alles wieder in Butter. Sheper ist damit eingetütet, aber der richtige Übergang wartet erst morgen.
 
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Mal eine banale Frage, wann wollt ihr wieder zu Hause sein und wie geht es einem dann so zu Hause wieder, ohne all den Freiheiten auf dem Balkan?

So ein bisschen mehr Abenteuerer wäre ich ja auch gerne, statt immer nur 4 oder 5 Sterne Unterkünfte.
 
Gjirokaster ist einfach ein schönes Städtchen! Und sieht nach einer schönen Route aus. Sheper kenn ich nicht, bin schon gespannt wie's weitergeht. Richtung Permet und dann Berat? Beides sehr zu empfehlen mMn. Aber hängt wohl vom Wetter ab.
 
Und da meldet ihr euch im Laufe des Tages zur Übernachtung/Essen an?
"Guesthouse" ist ja kein Hotel und wird auch nicht ganzjährig offen haben?
Banale Frage, aber áuf dem wenig touristischen Balkan ggf. von Interesse.
Zwei SMSe warens in Sheper, nach dem wir ne Telefonnummer irgendwo im Netz gefunden haben. Anmelden schon am Vorabend oder wenigstens bevor man tausend Höhenmeter investiert. Wir haben quasi nix zum Essen dabei, Läden gibt's keine, draussen schlafen am Berg ist im November auch eher unspaßig.

Aber Sheper war die absolute Ausnahme für Albanien, normalerweise funktioniert hier alles über booking.
 
10.11. 11:00 Qafa e Dhembelit über Permet, 1550m

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Die Vierbeiner fühlen sich sichtlich wohl im und auf dem Guesthouse in Sheper, und wir finden's bei Tageslicht auch nicht schlecht. Gefüttert werden wir jedenfalls reichlich und auch noch mit der dicken Picknicktasche für den Berg versorgt.

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Wir verlassen die paar vereinzelten Häuserl des Bergdorfs im Bildhintergrund. Der Berg ruft, und zwar in Form des "Qafa e Dhëmbelit": Ein alter Maultierübergang verbindet an dieser Stelle die Täler von Gjirokastra im Westen und Permet im Norden. Hab vorgestern irgendwo im Netz was von "Trekking in Südalbanien" gelesen, die gehen hier wohl ab und zu drüber. Unsere Wirtsleute und die Ziegenhirten von Sheper denken zwar, wir spinnen, aber die Karte zum Pass rauf sieht eigentlich recht vernünftig aus. Und die dreizehnhundert Tiefenmeter drüben runter werden schon auch irgendwie gehen.

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Freilich, bergauf sind fahrenderweise keine Blumentöpfe mehr zu gewinnen. Nach ein bisserl Alibistrampelei wollen knapp sechshundert Höhenmeter geschoben und getragen werden.

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Kettle steht drauf... oder lacht nur für die Kamera?!

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Passt schon: mal wieder korrekte Mountainbike-Action.

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Und oben... easypeasy aber doch irgendwie sackanstrengend. Für ein kleines Tänzchen mit Bike ist allerdings noch genug Energie vorhanden.

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Picknickbesuch am Qafa e Dhëmbelit: Zwei (später vier) knuffige albanische Patous(?). Erst verbellen sie uns ein bisserl, weil ihre Herde wohl auf dem Weg hier rauf ist und den Platz beansprucht. Aber wir waren zuerst da und bleiben. Irgendwann beruhigen sie sich...

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... und spielen Wachhund beim Powernap.

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Fertig für die Abfahrt?

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Dann schauen wir mal, was hier so geht.
 
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Katzen, Schafe, Hunde, Sonnenschein, ein herrliches Bergpanorama, Picknick im Gepäck, ein Tänzchen mit Rad, blauer Himmel und noch mehr Sonnenschein. - Besser geht es doch nicht, oder?? - Ich muß jedenfalls aufpassen, nicht grün im Gesicht zu werden. :D
 
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