Dankeschön.
Da gibts einige Sachen die ich anders machen würde bzw. gerne mal ausprobieren würde. (Ich denke) Es kommt auch immer drauf an wo und wie lange man unterwegs sein möchte. Das Setup für eine 3 Tagestour unterscheidet sich durchaus von einer 2 Wochentour. Wobei der Unterschied zwischen 2 Monaten und 6 Monaten vermutlich nicht mehr so groß ist.
Vielleicht noch mein Wissenststand bevor es los ging. Ich habe nicht stundenlang Literatur gelesen um danach zu wissen was das perfekte Reisesetup ist. Ich wusste was ich zum Zelten brauche, zum Wandern oder zum Fahrrad fahren und was an "geeignetem" Material da war. Bis auf den Rucksack (den ich eigentlich auch nicht nur für die Radtour gekauft hatte) war ich davor nicht groß auf Shoppingtour.
Sowohl ich als auch mein Kumpel hatten beide Federgabeln und keine Lowrider. Ich habe versucht schwere Sachen (
Werkzeug) in die Rahmentasche zu machen, damit nicht alles Gewicht hinten ist. Ein gleichmäßigere Gewichtsverteilung wäre vielleicht angenehmer gewesen, Probleme hatten wird damit allerdings keine. Hätten wir mehr Volumen dabei gehabt, wäre die Befestigung von Material an der Gabel früher oder später nötig geworden. Dann hätte uns die Federgabel möglichweise gestört. So war sich höchstens etwas Mehrgewicht, dafür hat sie es doch etwas angenehmer gemacht bei Wurzeln, groben Schotter oder Schlaglöchern. Die war dann eher Komfort, nötig war sie nicht.
Bei der Schaltung kommt es auch drauf an wo man unterwegs ist und wie gerne man an seinem Fahrrad rumschraubt. Bei einer Kettenschaltung der Verschleiß höher als vielleicht im normalen Alltag, die Reparaturen bleiben allerdings dieselben. Bei mir gabs diese Diskussion gar nicht, da ich zu dem Zeitpunkt nur das eine Fahrrad hatte mit 3x10fach Schaltung
Mein derzeitig Auffassung dazu wäre in etwa: In Europa gibts ein jeder größeren Stadt eine Radladen der für die gänigen "modernen" Schaltungen (10fach, 11fach, 12fach) Teile da hat. Und jeder Radladen oder Fahrradwerkstatt im hinterletzten Dorf hat Teile für 7fach oder 8fach. Für eine sorgenfreie und wartungsarme Tour ist eine Rohloff vermutlich die einfachste Lösung. Ich denke es ist nicht nur gutes Marketing weshalb viele Radreisende damit unterwegs sind.
Die Übersetzung vieleicht etwas kleiner wählen, da man sowieso nicht so schnell unterwegs ist. Kommt auch auf das Höhenprofil an. Meine Übersetzung (650b) war 22x36, was total in Ordnung war. Nachdem ich dann die Kassette notgedrungen gewechselt hatte war es 22x46, was dann doch schon etwas lächerlich klein war.
Zum Dropbars kann ich nichts sagen, da ich keinen besitze. Ich würde durchaus wieder einen Flatbar nutzen, allerdings mehr auf die Ergonomie achten. Die Lenkerbreite korreliert mit der Schulterbreite und auch der Backsweep ist eine individuelle Sache. Ergonomische
Griffe würde ich auch in Betracht ziehen. Lenkerhörnchen oder Innerbarends sind zum temporären wechseln der Handposition bestimmt hilfreich, müsste ich allerdings auch mal ausprobieren.
Der
Sattel ist ein hochgradig individuelles Thema. Das ist auch kein Thema über das man gerne ausführlich spricht. Ja der Hintern wurde irgendwann wund, eine Radhose habe ich dennoch nicht genutzt. Dann wurde halt mal öfter Pause gemacht oder öfter im Stehen gefahren. Wenn du einen
Sattel hast auf dem du lange beschwerdefrei fahren kannst, freu dich

. Es muss aber auch nicht immer der
Sattel Schuld sein, die richtige Einstellung vom Rad ist da genauso wichtig. Von der Körpergröße oder Hüftumfang auf eine Sattelgröße zu schließen ist vollkommen hanebüchen. Ich darf mich im Rahmen meines Studiums zur Zeit unter anderem mit Fahrradsatteln beschäftigen auf einem mehr oder weniger wissenschaftlichen Level. Deswegen bin ich mittlerweile der Meinung, dass fast keiner meiner Fahrradsättel wirklich gut passt. Da wird in den nächste Monaten allerdigs was geändert. Ein
Sattel der nicht passt wird auch mit Radhose nicht besser passen. Die Beschwerden setzen eher verzögert ein. Eine Radhose kann die Reibung auf der Haut reduzieren und ist eine weitere Lage zur Dämpfung von Stößen. Dadurch hilft sie bei Hautproblemen, gegen Taubheitsprobleme im Genitalbereich, die hauptsächlich durch zu viel Druck auf den Dammbereich entstehen, hilft sie allerdings nur bedingt.
Reifen würde ich auf jeden Fall pannen"sichere" nehmen. Wenn ich nur die Hälfte der Platten gehabt hätte, wäre schon deutlich angenehmer gewesen. Da würde ich vielleich auf 28/29" oder 26" gehen, das findet man überall. Die 650B die ich hatte waren schon weniger häufig anzutreffen.
Die 2.15" Nobby Nic/Raceking waren wenn es holpriger wurde ganz angenehm, häufig aber nicht nötig. Die würde ich auch nicht wieder nehmen für so eine Tour, einfach aus dem pannenaspekt heraus.
Die verschiedenen Bremstypen haben bestimmt alle ihre Legitimation. V-Brakes sind super einfach konstruiert und es gibt überall Ersatzteile. Mit hydraulischen Felgenbremsen und mechanischen Scheibenbremsen hab ich noch keine Erfahrung. Ich würde wieder hydraulische Scheibenbremsen nehmen, die haben bei mir super funktioniert. Wieso die Hinterradbremse bei meinem Kumpel ausgelaufen ist, weiß ich bis heute nicht genau, irgendwo am
Sattel muss sie undicht gewesen sein.
Mit guter Ausrüstung macht es mehr Spaß und gute Ausrüstung kostet normalerweise mehr Geld. Aber nur weils teuer war heißt auch nicht dass es gut ist. Preis und Qualität sollten allgemein stimmig sein. Ich wollte nicht mit einem 100€ Zelt unterwegs gewesen sein, gleichzeitig wollte ich auch kein 10.000€ Luxus-Setup haben, bei dem ich jedes mal wenn ich mal kurz nicht hingucke Angst haben muss, dass vielleicht doch etwas abhanden kommt. Beispielsweise beim Einkaufen. Zu Zweit kein Problem, da einer immer bei den Sachen bleibt. Alleine muss man das Rad mit einem Teil des Gepäck wohl oder übel unbaufsichtig draußen lassen.