Meine Frau bekommt ein neues Rad - "The Lean Machine"

So jetzt wieder zurück zum Metallbau.
Trittbrett hab ich auch fertig gedengelt und zum nachschneiden der Gewinde an Engstellen noch ein praktisches Minitool gebastelt.
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Hoffentlich regnet es morgen mal ausnahmsweise nicht und ich kann eine kleine Testfahrt bergauf und bergab machen. Sonst hab ich aber auch noch genug zum tun.
Gute Nacht,
Thom
 
Heute hat es wie aus Kübeln geschüttet. Also noch immer keine Testfahrt. Ich hab aber noch ein paar Fotos.
Die verbauten Kreuzgelenke mit 13mm Durchmesser haben für meinen Geschmack zu viel Spiel und zu schwache Pins die sie zusammenhalten also hab ich beim Umbau des Lenkgestänges größere mit 16mm verbaut. Die wiegen allerdings, mit 48g/Stück fast doppelt so viel wie die Kleinen weshalb ich sie noch bearbeitet hab.
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So, jetzt hab ich schon lange nichts mehr geschrieben und dafür gibt es auch "gute" Gründe.
Einen großen Anteil daran trägt das Wetter.
Erstens, war die letzten drei Wochen nicht an testfahren mit einem unlackierten Rad in dem so viel Arbeit steckt zu denken. Also habe ich die Zeit genützt und einige Teile verfeinert und um Werkzeuge herzustellen, die mir bei Sevicearbeiten helfen und auf die ich einfach Bock hatte.
Dazu poste ich dann noch später mal was.
Zweitens, und damit will ich ein Thema ansprechen das für uns zum Alltag gehört und ihn oft prägt,
das aber die Meisten nicht gleich mit einer Querschnittlähmung verbinden.
Schmerzen!
Die letzten Wochen waren nämlich nicht nur verregnet, sondern extrem unbeständig. Das ist ein Zustand, der bei Tina zu ausgeprägten Nervenschmerzen führt, die man wie Elektroschocks verstehen kann die bevorzugt an den Narben auftreten wo bei den Not-OPs nach dem Unfall, in der Eile viele Nerven durchtrennt wurden. Sie können sich allerdings auch andernorts zeigen. Ein Bekannter von uns, der auch eine Querschnittslähmung hat, ist deswegen sogar nach Teneriffa emmigriert weil dort das Klima so gleichmäßig ist. Aber auch Tinas Rückenschmerzen sind ausgeprägter wenn das Wetter so ist.
Es hätte jedenfalls keine unpassendere Zeit sein können um ihr ein neues Rad hinzustellen.
Das ist nur eine "Begleiterscheinung" die mit einer Querschnittslähmung einhergehen kann.
Über Vieles wird selten geredet. Dazu gehören z.B. Infekte der Harnwege, die häufig sind,
da MmQL (Menschen mit Querschnittslähmung) i.d.R. zum Harnlassen, mehrmals täglich katheterisieren müssen und dabei schnell Keime in die Harnwege gelangen. Das führt dazu, dass sie oft Antibiotika nehmen müssen was der Verdauung zusetzt, die ohnehin schon ein schwieriges Thema ist weil man ja ständig sitzt oder weil vielleicht Bereiche des Darms gelähmt sind, usw.
Ich schreibe das nicht um Mitleid zu erzeugen, sondern ein Bewusstsein, dass ein Mensch mit Behinderung oft mit Situationen umgehen muß die nicht so offensichtlich sind wie, dass sie/er Probleme mit Treppen hat und dass deshalb oft nicht Alles so läuft wie man geplant hat.

Viele Grüße,
Thom
 
Danke für die Einblicke, wie du schon schreibst, das bekommt man gar nicht so mit, wenn man niemanden kennt, der gelähmt ist.
Kopf hoch, es kommen wieder bessere Zeiten. Und nach wie vor Respekt für den Einsatz, den du schiebst! :daumen:
 
Zu eurer Information, Tina geht es wieder deutlich besser. Es ist warm und wir freuen uns daran wie alles
ums Haus herum gedeit.
In der Werkstatt ist auch viel passiert und ich will bald fertig werden. Einige Sachen haben gleich geklappt, andere dafür deutlich länger als erwartet und wieder andere sind noch in der "trial and error" Phase
Ich fang mal an:

- Ringe aus alter Teichfolie gestanzt um den Schwenkvorgang ein wenig zu dämpfen.
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- Kleines Tool um die Kettenschlösser zu schließen.
Ich hab lernen müssen, dass es bei Linkglide Kettenschlössern nur! mit Werkzeug geht.
Leider war das Shimano Tool gerade vergriffen.
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- Becher und AGB-Deckel für die Hope Tech3 Hebel zum befüllen und entlüften.
War auch vergriffen also DIY! Ich hab den Becher zweiteilig verklebt um Material zu sparen.
Dichtung des Deckels ist aus Fahrradschlauch geschnitten.
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So jetzt wieder zurück zum Metallbau.
Trittbrett hab ich auch fertig gedengelt und zum nachschneiden der Gewinde an Engstellen noch ein praktisches Minitool gebastelt.
Selbstgebautes Werkzeug: 🥰

Hast Du eigentlich einen Mechaniker verschluckt oder war dein Vater einer - oder...?
 
Dann habe ich mich gefreut, wie gut sich mit meinem Exzenter-Tretlager die Kette spannen ließ...
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...hab den Torque Sensor montiert wie ich mir gedacht hab, dass es voll cool wär
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und musste feststellen, dass durch den Freilauf des Motors, beim Kurbeln gar kein Zug auf die kleine Kette am Motor kommt :wut:
Also hab ich Tage damit verbracht, den Torque Arm so zu positionieren, dass die Kette von der Kurbel ihn aktiviert. Ich erspare euch Details welche Probleme dabei aufgetreten sind. Die Liste ist laaaang :D
Das exzentrische Tretlager ist jetzt natürlich unnütz geworden. Tja, was soll´s?
Ich bin noch nicht ganz zufrieden aber es läuft:

Video ansehen
 
Zuletzt bearbeitet:
Selbstgebautes Werkzeug: 🥰

Hast Du eigentlich einen Mechaniker verschluckt oder war dein Vater einer - oder...?
Danke!
Ja, ich liebe selbstgemachte Tools und mittlerweile werden die auch gleich ganz gut.

Mein Vater war tatsächlich Dreher. Davon hab ich aber nie etwas mitbekommen. Seine Arbeit war daheim nie Thema, dafür Radsport (Strasse). Er hat mit seinem Verein sein Leben lang Rennen veranstaltet und moderiert seit ich klein war und alle Grössen der Zeit gekannt, viele von Aldag über Zabel und Ullrich persönlich. Er hat uns Kinder immer unser Ding machen lassen und mich nie zum Radsport gedrängt und ich bin erst sehr spät, mit ca. 20Jahren, über ein altes MTB eines Freundes zum Biken gekommen.
Von da an war ich Feuer und Flamme!

Viele Grüße,
Thom
 
Mich erinnert manches was Du machst, nämlich an meinen Vater, der Mechaniker war. - Daheim hat er eigentlich nie sooo viel mechanisches gemacht, aber trotzdem gab es für ihn kein Werkzeug, welches man nicht aus dem (in Haus oder Keller) Vorhandenen hätte selbst herstellen können.

Kellerregale aus einigen Latten und irgendwelchen Holzplatten - halten schon jahrzehntelang und sehen beinahe aus wie gekauft.

Und seiner Erstgeborenen hat er mal in frühen Jahren ein kleines Spielzeug-Kettenkarussel aus einigen Zahnrädern und Hebeln, etwas Holz, Pappe, Buntpapier und Klarlack selbst gebaut.

Und vieles mehr.
 
Und seiner Erstgeborenen hat er mal in frühen Jahren ein kleines Spielzeug-Kettenkarussel aus einigen Zahnrädern und Hebeln, etwas Holz, Pappe, Buntpapier und Klarlack selbst gebaut.

Und vieles mehr.
Mit dem hast du wahrscheinlich noch spielen können.
Béla und ich haben vor Jahren einen großen Pinball aus Karton, Leim und Gummibändern mit zu kurz gewordenen Buntstiften als Achsen gebaut. Damit spielt er immer noch gelegentlich.
 
Mit dem hast du wahrscheinlich noch spielen können.
So ein Karussell habe ich auch noch von meiner Oma. Ihr Vater hat es in der Kriegszeit aus Teilen gebaut, die er irgendwie bekommen konnte. Das ist super durchdacht und passt zerlegt bis auf die Grundplatte vollständig in einen kleinen Schausteller LKW. Aufgebaut kann es dann über eine Kurbel angetrieben werden.
 
Guten Abend.

Es hat sich gezeigt, dass die Schwenkbremse so wie ich sie gebaut habe nicht gut funktioniert. Als Lenkbremse hat sich das System mit der feststellbaren BB7 auf einer Scheibe bewährt und jahrelang keine Probleme bereitet. Beim Schwenkvorgang sind die auftretenden Kräfte aber zu groß und die alleinige Reibung der Brakepads auf der Scheibe reicht nicht aus um die LM in der gewünschten Position zu halten. Ich hab ja schon mit angeflexter Scheibe und auch mit größeren Discs experimentiert aber das funzt alles nicht zuverlässig. Jetzt spiele ich gerade herum mit modifizierten, alten Belagsträgern.
Die hab ich bis auf das Grundmaterial abgeschliffen und dann zwei Träger, zusammen mit einem Pin verlötet. Der Pin passt in die Langlöcher der 140er Grimeca Scheibe und arretiert so die Position.
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Bis jetzt ein sicheres System das aber Schwächen hat.
Die Langlöcher der aktuellen Scheibe lassen ein gewisses Spiel zu und erlauben nur grobe Sprünge zwischen den Arretierungswinkeln. Wenn sich das Modell als langlebig erweist bestelle ich bei Brake-Stuff eine Sonderanfertigung, die den Ansprüchen entspricht. Die haben schonmal sehr gute Qualität geliefert als ich für Bélas erstes Laufrad - eines meiner Lieblingsprojekte - eine 90mm Disc bestellt hab.
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Schönen Abend noch,
Thom
 
Guten Abend.

Es hat sich gezeigt, dass die Schwenkbremse so wie ich sie gebaut habe nicht gut funktioniert. Als Lenkbremse hat sich das System mit der feststellbaren BB7 auf einer Scheibe bewährt und jahrelang keine Probleme bereitet. Beim Schwenkvorgang sind die auftretenden Kräfte aber zu groß und die alleinige Reibung der Brakepads auf der Scheibe reicht nicht aus um die LM in der gewünschten Position zu halten. Ich hab ja schon mit angeflexter Scheibe und auch mit größeren Discs experimentiert aber das funzt alles nicht zuverlässig. Jetzt spiele ich gerade herum mit modifizierten, alten Belagsträgern.
Die hab ich bis auf das Grundmaterial abgeschliffen und dann zwei Träger, zusammen mit einem Pin verlötet. Der Pin passt in die Langlöcher der 140er Grimeca Scheibe und arretiert so die Position.
Anhang anzeigen 1955413
Anhang anzeigen 1955415
Bis jetzt ein sicheres System das aber Schwächen hat.
Die Langlöcher der aktuellen Scheibe lassen ein gewisses Spiel zu und erlauben nur grobe Sprünge zwischen den Arretierungswinkeln. Wenn sich das Modell als langlebig erweist bestelle ich bei Brake-Stuff eine Sonderanfertigung, die den Ansprüchen entspricht. Die haben schonmal sehr gute Qualität geliefert als ich für Bélas erstes Laufrad - eines meiner Lieblingsprojekte - eine 90mm Disc bestellt hab.
Anhang anzeigen 1955431
Anhang anzeigen 1955432
Schönen Abend noch,
Thom
Kannst du nicht auch was mit blockierbaren Gasdämpfern an nem Hebel bauen?
Weist du was ich meine?
Oder halt ne absenkbare Sattelstütze.
Oder reicht dann der Schwenkbereich nicht.
solche Kartuschen die auch in Sattelstützen oder viel Dicker auch in Bürostühlen sind, kannst du in teilweise auch selbst in Kraft, Hub und Blockierkraft konfigurieren.
 
Kannst du nicht auch was mit blockierbaren Gasdämpfern an nem Hebel bauen?
Weist du was ich meine?
Oder halt ne absenkbare Sattelstütze.
Oder reicht dann der Schwenkbereich nicht.
solche Kartuschen die auch in Sattelstützen oder viel Dicker auch in Bürostühlen sind, kannst du in teilweise auch selbst in Kraft, Hub und Blockierkraft konfigurieren.
Moin!
Die Idee hab ich am Anfang gehabt als das Thema Schwenkkontrolle an der Reihe war. Dann erschien mir das Modell, wie es jetzt aussieht als die bessere Option. In letzter Zeit habe ich schon gegrübelt ob nicht eine klemmbare Linearführung gut wäre. Ich muß mal schauen in welchem Hubbereich ich mich bewege und was der Bauraum hergibt. Ich bräuchte entweder zwei GDDÄMPFER für links und rechts die jeweils, in der neutralen Position, den benötigten Hub für den Schwenkweg vorgespannt haben oder einen zweiwege GDDÄMPFER. Hast du vielleicht einen Link wo ich blockierbare GDDämpfer finde?
Viele Grüße,
Thom
 
Gasfedershop
Novotec
Krause

Bei denen hatte ich vor ein paar Jahren mal ein wenig gesucht. Ich hatte nach Ersatz für ne absenkbare Sattelstütze gesucht.
Die Gasfedern sind aber alle vom Durchmesser zu dick und passen damit nicht in die Stütze.
Alternativ kannst du auch nach Ersatzkartusche Dropperpost suche.
OnUp hat z.b. welche. Wenn du da nett nachfragst und dein Projekt beschreibst dann bekommst du vielleicht welche günstig. Der Service dort ist echt super.
 
Dast Thema "Schwenkbremse" hab ich seit gestern nochmal durchgespielt und halte ein hydraulisches System ohne Federkraft für die beste Lösung. Das könnte ich sogar aus ein paar alten Teilen bauen, die sich über die Jahre in diversen Kisten angehäuft haben. Vorerst werde ich aber ein mechanisches System mit Linearführung und Klemmung bauen, von dem ich für das hydraulische, wenn ich es denn bauen sollte, einige Teile und das daraus gewonnene Wissen nutzen kann. Hab dazu geschaut welche Teile es in der Werkstatt gibt und ein paar schnelle Skizzen gemacht die ich heute noch in eine tech. Zeichnung bringe um das Ding morgen zu bauen.
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Heute hab ich endlich (hab ein bissi Schiss davor gehabt) den DIY Akku mit dem Motor verbunden.
Für den Fall, dass ich das Teil zur Tür rausschmeissen muß, weil es brennt, hab ich mir dicke Schweißhandschuhe zurechtgelegt :D Strom hat für mich noch immer was von schwarzer Magie.
Zu meinem Erstaunen war alles gut :ka:
Ich hab nämlich schon das Ladegerät getötet glaube ich und kann nicht sicher sagen warum. Der Akku zeigt, wenn ich ihn mit dem Multimeter vermesse, auf Ladekabel und Entladekabel die selben, korrekten Werte. Morgen checke ich noch einmal ob es wirklich nicht lädt. Ich vermute einen Kurzschluss beim ersten Anstecken. Auf dem Pin des Pluspols sehe ich einen kleinen Punkt. So ein Ladegerät hat doch bestimmt Sicherungen die fliegen können. Leider ist das Gehäuse verklebt. Billiges Klumbad!
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Jedenfalls hab ich eine kurze Runde mit Motor fahren können und was soll ich sagen.
:love:

Schönen Abend,
Thom
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab auch volles Verständnis dafür. Ich hab eher das Gefühl ich müsste mich rechtfertigen warum das so lang dauert :D
Passt schon. Was Du da so treibst ist ja auch ganz schön abgefahren, da gibt es wenig (oder keine) Erfahrungswerte. Ist ja nicht so, als würde man ein normales MTB bauen :lol:
 
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