Es ist schlicht nicht vergleichbar. Ob andere Faircloughs Line einfach so gefahren wären? Ich denk mal nicht. Wenn sie sich länger damit auseinandergesetzt hätten, die meisten wohl schon. Trotzdem war da teils mehr Risiko bei den Traversen, weil einfach nicht so glatt gebügelt, vor allem am Anfang. Ob man das riskieren will, ist individuell. Genauso wie der TVS Frontflip. Prinzipiell können tut den dort auch fast jeder, ob man das aber probieren will? Fairclough kann ja auch mehr Tricks, aber die sind in seiner Linie halt nicht machbar…
Wen du dann vorne siehst, hängt eben imho davon ab, wo du den Sport gerade siehst und welche Vision man hat. Würde man gerne wieder mehr Variabilität im Fahren sehen, müsste man Fairclough hoch setzen. So ist jetzt halt die Message: Tricks rule! Ist ja auch okay, aber in der Richtung gibt es halt schon einige Events und in der anderen Richtung eigentlich gar keine. Daher würden halt viele gerne mehr BF sehen, nicht nur in Videos. Frage der Perspektive. Grandiose Läufe waren viele, und in der jeweils speziellen Art waren Semenuk auf der einen und Fairclough auf der anderen Seite herausragend. Godziek wäre die Synthese mit Tendenz Semenuk und T-Mac mit Tendenz Fairclough. Das Ergebnis jetzt ist mehr ein Statement als ein sportliches Ergebnis. Offensichtlich können sich mit dem Statement nicht so viele identifizieren.
Zum Thema Wind muss man aber sagen, dass der Run von Semenuk wegen geringerer Amplitude in den Drops halt eher noch geht als jetzt zum Beispiel das Isted Gap. Und was hätte Godziek denn machen sollen, wenn er nochmals oben gestanden wäre? Ich wüsste nicht, wie er seinen Lauf hätte verbessern können, ohne da krass was zu ändern, und das ist sicherlich keine Option. Einen Tailwhip oder Barspin konnte er nicht einbauen, und irgendwas zu den Big Rotations dazu bei dem Wind sicher auch keine Option. Wenn die Judges den Ansatz von Semenuk vorne sehen, dann ist das halt so. Lag ja nicht an Godzieks Leistung. Van Steenbergen hätte seinen Fronflip sauber hinstellen können, das hätte ihn weiter gebracht, aber dass er das nicht nochmal versuchen wollte, ist schon verständlich.
Insofern ist dann die Entscheidung der Veranstalter auch unter dem Aspekt Nachhaltigkeit für den Event verständlich. Wenn es Richtung Slopestyle geht, kann man an der Venue bleiben und die Sprünge werden wegen kleinerer Amplitude und dadurch auch insgesamt geringerer Geschwindigkeit etwas risikoärmer. Kann man dann so einfach noch ein paar Jahre weiter machen. Wenn du krass Richtung Freeride willst, brauchst du eventuell eine neue Venue, was selbst in Utah nicht mehr ganz so problemlos sein dürfte, und das Risiko, das etwas krass schief geht, steigt auch.