Westalpentour durch die Cottischen Alpen (Süd/Nord) - fast live

Fubbes

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neben Bingen am Rhein
In diesem Thread werde ich in den nächsten Tagen oder Wochen meine diesjährige Tour durch die Cottischen Alpen beschreiben.
Fahrzeit war die letze Augustwoche, also ist das Ganze fast noch ein Live-Bericht 🙂

Eine weitere Tour in den Westalpen war eine ziemlich spontane Idee. Eigentlich zieht es mich gar nicht mehr so sehr ins hochalpine. Außerdem kenne ich die Gegend von zwei Touren ans Mittelmeer. Doc die Durchquerung der Cottischen Alpen von @stuntzi beim Lissabix hatte mich ziemlich begeistert. Die Idee, die Strecke von Süden nach Norden zu befahren, eröffnet nämlich komplett neue Möglichkeiten.

Da nur eine Woche zur Verfügung stand und ich die südlichen Seealpen nicht noch einmal durchfahren wollte, sind wir in Cuneo
am Eingang zum Val Stura gestartet. Das Ende der Tour sollte im Susatal liegen. Nach einigem Hin und Her in meiner Planung sind wir letztendlich in Bardonecchia gelandet, was ich im Nachhinein nicht optimal fand. Der Ort liegt einfach noch zu weit in den Bergen und fühlt sich nicht wie ein Tourende an. Vermutlich wäre Susa die bessere Wahl gewesen.
Auch wenn Start und Ziel in Italien liegen, verläuft ein Teil der Strecke durch Frankreich und endlich auch mal nach Briançon, wo ich tatsächlich noch nicht war.

Die Strecke gibt es hier als aktive Karte ...
... oder zum groben Überblick als Bild:
Bildschirmfoto vom 2025-09-24 21-37-00.png
 

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Re: Westalpentour durch die Cottischen Alpen (Süd/Nord) - fast live
Schau mal hier:
live .
Nachdem das Auto am Morgen im gemeinsamen Tetris mit drei Bikes und drei Bikern gepackt war ...

20250823_072654.jpg


... ging es durch den Großen Sankt Bernhard Tunnel in ca. 10 Stunden nach Turin. Die Innenstadt mit dem Auto zu befahren, ist bei der dortigen Ampeldichte schon ein echtes Geduldsspiel. Einen Parkplatz für eine ganze Woche zu finden, ist allerdings das Highlight. Beim nächsten Mal besser an einen Bahnhof außerhalb fahren!

Bei der Fahrt mit dem Rad durch die Stadt bis zum Bahnhof heißt es Augen zu und durch. Finaler Stress dann beim Kauf der Zugtickets nach Cuneo. Missglückte Versuche in der Trenitalia-App und am Ticketautomat enden letztendlich am Fahrkartenschalter. Mit zuschlagenden Türen betreten wir den Zug.
Was für ein Ritt. Ich bin bedient ... was am Ende des nächsten Tages auch seine Folgen hat.
 
Im Vergleich zu manch anderer Tour ist diese eher unspannend 🙂
Hubschrauber oder krasse Defekte gab es keine.
Ich habe mich allerdings mit einem fiebrigen Infekt über einige Etappen gequält. Vermutlich ein Folge von zu Hause gesammelten Viren + stressiger Anreise + mangelnder Fitness wegen 2 Wochen Familienurlaub + anstrengender erster Etappe.
 
Ich freue mich als Mitfahrer schon auf deinen Bericht.
Es war auf jeden Fall eine Super Tour (mehr sei nicht verraten).
Danke nochmal fürs Mitnehmen, inklusive der ganzen Organisiererei.
 
Haha,ja.
In weiser Voraussicht hast du ja schonmal etwas tiefgestapelt.
Stichwort "unspannend ".;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Sonntag, 24. August 2025
Auf die Gardetta-Ebene

Strecke: Cuneo - Borgo San Dalmazzo - Demonte - Colle Valcavera - Rifugio Gardetta
Start: 08:00 Uhr
Stop: 16:00 Uhr
Kilometer: 61 km
Höhenmeter: +2200 hm / -500 hm
Maximale Höhe: 2450 m
Schnitt: 10,6 km/h
Fahrzeit: 6:00 h


In Cuneo mussten wir gestern Abend zum Glück keine großen Sprünge mehr machen. Das Hotel Victoria liegt direkt in der Nähe des Bahnhofs.

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Dann kann es ja los gehen. Die erste Etappe kennt im Prinzip nur eine Richtung. Nach oben.

20250824_060000.png


Das heutige Ziel ist die Rifugio Gardetta, als einzig sinnvoller Ausgangspunkt für die morgen angepeilte "epische" Querung entlang der Roburent-Seen.

Bei ziemlich bewölktem Himmel rollen wir über die Straße nach Borgo San Dalmazzo ...

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... und über ruhige Nebenstraßen durch das Val Stura bis nach Demonte.

Hier beginnt der 1.600m lange Asphaltanstieg zur Gardetta-Ebene durch das Val d'Arma. Zu unserer Aufheiterung gibt es sogar ein paar Sonnenstrahlen.

20250824_114108.jpg


Dennoch sind die Wolken zäh, sorgen aber für abwechslungsreiche Bilder.

20250824_123110.jpg


Nach etwa 1.000 hm erreichen wir die Rifugio Carbonetti, die einzige Verpflegungsmöglichkeit am heutigen Tage.

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Danach noch 600 hm bis zum Col Valcavera. Da muss ich mich schon ordentlich strecken. Bin wohl nicht mehr ganz so fit nach einigen Wochen Radlpause durch den vorausgegangenen Familienurlaub.
 
Zuletzt bearbeitet:
Am Pass dann eine kleine Enttäuschung. Ich dachte, hier stünde das Pantani-Denkmal, doch das ist am nahegelegenen Colle d'Esischie, also nicht auf unserem Weg. Noch dazu zieht es fürchterlich. Ungemütlich.

Über die Kammstraße geht es auf Schotterpiste im leichten Auf und Ab über den Col Bandia ...

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... zum Col Cologna, wo sich die beeindruckende Weite der Gardetta-Ebene dann in voller Pracht zeigt.

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Tolle Gegend. Vor genau 10 Jahren war ich das letzte Mal hier oben.

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Ziemlich früh erreichen wir die Rifugio ...

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... und genießen die Landschaft in der Abendsonne.

20250824_184912.jpg


Ich fühle leider ein beunruhigendes Kratzen im Hals.

Dieses weitet sich in der Nacht maximal aus. Ich kann nur mit Schmerzen schlucken, die Nase läuft und ich spüre Fieber. Ein Hüttenlager ist natürlich der allerbeste Ort, um krank zu werden.
 
Sieht schon mal gut aus. Bin gespannt wie es weiter geht. War in der Gegend nur mal mit dem Rennrad. Selbst da war es mit Ausnahme des Agnel schon oftmals sehr einsam. Auf dem Mountainbike dürfte das ja noch ruhiger sein. Den Angel hab ich mich übrigens damals mit dem Taxi hochfahren lassen :-( Sonnenstich vom Vortag. Das war im "Jahrhundert" Sommer 2015. Da haben wir drei Tage vorher auf dem Weg zum Bonette auf 2.300 m Höhe im See gebadet.
 
Sieht schon mal gut aus. Bin gespannt wie es weiter geht. War in der Gegend nur mal mit dem Rennrad. Selbst da war es mit Ausnahme des Agnel schon oftmals sehr einsam. Auf dem Mountainbike dürfte das ja noch ruhiger sein. Den Angel hab ich mich übrigens damals mit dem Taxi hochfahren lassen :-( Sonnenstich vom Vortag. Das war im "Jahrhundert" Sommer 2015. Da haben wir drei Tage vorher auf dem Weg zum Bonette auf 2.300 m Höhe im See gebadet.
Der Colle dell'Agnello war für uns weniger spaßig. Heiß war es auch nicht. Kommt aber noch.
Die Temperaturen waren dieses Jahr Ende August sowieso nicht besonders hoch. Zwar noch nicht einstellig, aber auch nicht sommerlich.

Einsam ist es auch nicht überall. Auf der Gardetta trifft man immer wieder mal Leute, auch dort, wo kein motorisierter Verkehr mehr hin darf. Allerdings verläuft sich das in der Weite.
Gar nicht schön, sind Pisten, die auch bei EBikern beliebt sind (hatten wir bei La Colletta an Tag 3). Da herrscht Party 🙄

Im Vergleich zu den Ostalpen ist es in den Cottischen Alpen und anderen Teilen der Westalpen natürlich deutlich weniger touristisch. Deshalb mag ich die Gegend auch sehr gerne.
 
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