[A] 95er Rocky Mountain Altitude von stsfreak

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Nachdem ich ende letzten Jahres mein 94er Altitude weggegeben hatte, hab ich es aus unerfindlichen Gründen irgendwie immer vermisst.

RM1.jpeg


Es abzugeben war wohl doch eher ein spontaner Impuls gewesen. Gerade zu viele Räder, zu viele Projekte und nach einer längeren Tour fand ich es in allen Lagen irgendwie weich wie eine Nudel. Auch Lenkbewegungen schien es nur als grobe Handlungsanweisung zur Richtungsänderung zu verstehen. Ich war etwas enttäuscht von der vermeintlichen Stahl-Luxusklasse, die ja eigentlich ein toller Fang gewesen war und die ich liebevoll zu komplettieren versucht hatte. Jetzt durfte es weg.

Eine Kurzschlussreaktion aufgrund subjektiver Empfindung? Wahrscheinlich. Es zu zerlegen und anschließend wegzuschicken hinterließ jedenfalls ein merkwürdiges Gefühl, das immer wiederkam wenn irgendwo der Name Rocky Mountain aufpoppte.

Kein Wunder, dass eine Kleinanzeigensuche entsprechenden Namens gespeichert war, die kürzlich dies zu Tage förderte:

IMG_E9843.JPG


Beim Betrachten der Annonce entspann sich schnell ein innerer Monolog: "Ein 95er Altitude. Fast in der Nähe. Nett. Hey! Da stand doch in diesem ganzen Marketingsprech im 95er RM Katalog, dass es voll viel steifer wäre als das Vorjahresmodell. Ob das stimmt???!!!".

Vordergründig redete ich mir die nächsten Tage ein, dass ich warten wolle bis der Preis fiele, oder es sich eben jemand anderes hole. Aber eigentlich war es schon geschehen. Wenig später saß ich im Auto und fuhr in die Nähe von Bayreuth.

Lange Story kurz: Die Fotos in KA waren mies, was schon erste wage Rückschlüsse auf den Zustand des Rades zuließ. Vor Ort sah es dann doch noch ein wenig vernachlässigter aus. Eine festsitzende Sattelstütze gab mir schwer zu denken und ließ mich fast wieder ohne das Rad nach Hause fahren.

Positiv war allerdings, dass alle goldenen RF Teile und die originale RM Stützenklemmschelle vorhanden und in gutem Zustand waren. Wheeltech LRS und ursprüngliches Cockpit waren auch noch dran. Da kann man doch was draus machen. Büschi verhandelt. Mitgenommen.

Klar war von vornherein, dass das Rad neu aufgebaut werden muss.

Unter anderem inspiriert vom wunderbaren @Thogarma möchte ich dazu einen Aufbauthread starten und hier auch mal was anderes teilen als irgendwelche KA Links zu zweifelhaften Zweirädern.
 
Und da sind wir nun am heutigen Tage:

IMG_E9864.JPG


Einerseits ist Aufatmen angesagt. Die Kurbeln haben keine Risse. Originales RF Innenlager und offensichtlich kein Dran-Rumgeschraube sei Dank?

Am Ausbau von besagtem Innenlager habe ich mich noch nicht versucht. Das läuft aber äußerst samtig und erzählt von doch eher niedriger Gesamtlaufleistung.

Die Stütze ist allerdings fest.

IMG_E9865.JPG


Und ich meine fest.

MOS Rostlöser ist schon im Rohr.

Die Stütze bewegt sich keinen Millimeter.

Gewalt kann ob der dünnwandigen Rohre wohl keine Lösung sein.
 
Wahnsinn, Glückwunsch zu diesem Fang!
Das sind ja so viele gute und schlimme Nachrichten zugleich.
Und du hast „wundersamen“ falsch geschrieben 🤣🤣🤣
Wunderschönes Rad, aber Katastrophe mit der Stütze und eigentlich noch schlimmer, dass du dieses wirklich wunderschöne 94er Altitude hast ziehen lassen. Ob die so weich sind, würde ich ja selber gerne mal ausprobieren… Aber das ist eine andere Geschichte.
Drücke alle vorhandenen Daumen bezüglich der Stütze, zu retten ist die doch eh nicht mehr. Habe da ja auch ewig dran rumgeorgelt und zum Schluss half sowieso nur noch brutale Gewalt.

Von Herzen viel Erfolg bei dem Projekt, toll!
💪🏻💪🏻💪🏻
 
Ich hatte vor Jahren mal das gleiche Problem mit einem Rennrad-Rahmen.
Mit Gewalt ging da nix, obwohl so ein Col. Aelle Rohr schon was abkann.
Letztendlich habe ich die Stütze oberhalb des Rahmens abgesägt (mit Überstand, damit man das Stück später noch gut greifen kann). Danach mit einem Sägeblatt der Länge nach innen aufgeschnitten.
Der Rest verliert die Spannung im Rahmen und ging so relativ gut raus.
Das dauert natürlich, aber wie es aussieht, steckt bei deinem Rahmen nicht mehr so viel drin.
Und jetzt kommt eh‘ die dunkle Jahreszeit…😕
Viel Erfolg, wie auch immer!
 
Wurde es deshalb so günstig angeboten? In der Anzeige stand nichts von der festgegammelten Stütze. Wenn es eine 425er ist, ist da noch ein Stück drin. Wobei sich das Rohr nach unten weitet.
 
Wurde es deshalb so günstig angeboten? In der Anzeige stand nichts von der festgegammelten Stütze. Wenn es eine 425er ist, ist da noch ein Stück drin. Wobei sich das Rohr nach unten weitet.

Ja, ich finde sowohl die festgegammelte Stütze als auch die Codierung hätte man schon in der Beschreibung erwähnen könnnen.

Weiß jemand was das 95er für einen Stützendurchmesser braucht? Ich messe 27,2mm. Das 94er hatte 26,8mm.
 
Ich würde meinen, dass da eine 27,2 reinpasst, mein 93, 94 hat auch 27,2

Der Code heißt, dass es dort registriert wurde? Ist das an der Stelle überlackiert? Sind irgendwo Blasen unter dem Lack?
 
Ich würde meinen, dass da eine 27,2 reinpasst, mein 93, 94 hat auch 27,2

Der Code heißt, dass es dort registriert wurde? Ist das an der Stelle überlackiert? Sind irgendwo Blasen unter dem Lack?

Echt? Okay. Hatte die Hoffnung gehegt, dass da (vielleicht mal) eine 26,8er reingehen würde.

Ja, das wurde nach Auskunft vom Verkäufer dort im Landkreis registriert.

Überlackiert ist da nix. Blasen unter dem Lack kann ich auch keine entdecken.

IMG_9870.jpeg
 
...wenn sich bei der Stütze wirklich nichts bewegt und der Rahmen nicht leiden soll, könnte man die Stütze auf deine Länge kürzen und sich eine Sattelaufnahme selber schnitzen.
So in Richtung Syncros 1Gen., Roox, Shannon usw. kann aber sein das dabei der Innensteg stört.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Stütze ist allerdings fest.

Anhang anzeigen 2261847

Und ich meine fest.

MOS Rostlöser ist schon im Rohr.

Die Stütze bewegt sich keinen Millimeter.

Gewalt kann ob der dünnwandigen Rohre wohl keine Lösung sein.
Bevor du jetzt schwere Geschütze auffährst:

  • Innenlager raus - und von da ins Sitzrohr Spülen
  • Kältebeutel um die Stütze wickeln.
  • Wärmflasche an das Sitzrohr (nicht unbedingt überschneiden)
  • liegen lassen
  • wiederholen - und/oder mal umgekehrt

Idee ist die gleiche, wie als wenn man da mit dem Brenner rangeht: Durch immer wieder ausdehnendes und schrumpfendes Material wird sich die unbewegliche Korrsionsmasse, die noch wie ein harter Kleber wirkt langsam lösen und das Kriechöl weiter vor- und drurchdringen.
 
Bevor du jetzt schwere Geschütze auffährst:

  • Innenlager raus - und von da ins Sitzrohr Spülen
  • Kältebeutel um die Stütze wickeln.
  • Wärmflasche an das Sitzrohr (nicht unbedingt überschneiden)
  • liegen lassen
  • wiederholen - und/oder mal umgekehrt

Idee ist die gleiche, wie als wenn man da mit dem Brenner rangeht: Durch immer wieder ausdehnendes und schrumpfendes Material wird sich die unbewegliche Korrsionsmasse, die noch wie ein harter Kleber wirkt langsam lösen und das Kriechöl weiter vor- und drurchdringen.

Hast Du das schonmal so gemacht?
 
Bevor du jetzt schwere Geschütze auffährst:

  • Innenlager raus - und von da ins Sitzrohr Spülen
  • Kältebeutel um die Stütze wickeln.
  • Wärmflasche an das Sitzrohr (nicht unbedingt überschneiden)
  • liegen lassen
  • wiederholen - und/oder mal umgekehrt
Der Grundgedanke dahinter ist durchaus richtig, ich hab' aber noch nie hier im Forum von jemandem gehört, bei dem das geklappt hätte. Ob's an der leicht abgeänderten Vorgehensweise lag?
  • Sitzrohr mit dem Haarföhn erwärmt
  • In die (gekürzte) Sattelstütze Eisspray
Wenn's klappt, wäre das aber die mit Abstand schonendste Vorgehensweise für den Rahmen.
 
Sattelstütze absägen, mit einer Stichsäge (langes Blatt) den Steg durchtrennen und dann mit einem Sägeblatt vorsichtig das eigentliche Stützenrohr ansägen, dann sollte sich das "entspannte" Stützengeröhr doch lockern lassen oder?
Wie hast Du denn das Rohr mit Rostlöser geflutet, während das Innenlager noch drin ist? Oder war das Bild mit dem IL vorher aufgenommen?
Hast Du oben mal eine passende "Stange" in die Sattelstütze (da wo vorher die Halbschalen waren) eingebaut und dann mit einem richtigen Hebel an der Stütze gedreht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Grundgedanke dahinter ist durchaus richtig, ich hab' aber noch nie hier im Forum von jemandem gehört, bei dem das geklappt hätte. Ob's an der leicht abgeänderten Vorgehensweise lag?
  • Sitzrohr mit dem Haarföhn erwärmt
  • In die (gekürzte) Sattelstütze Eisspray
Kochend heißes Wasser in Massen übers Sitzrohr kippen und die Sattelstütze tatsächlich mit Eisspray oder evtl gleichzeitig von innen mit Eiswasser fluten? Und gleichzeitig dran ziehen? Brauchst wahrscheinlich ein paar helfende Hände dafür.
 
Eine andere, milde Aktion hatte bei mir schon mal Erfolg.
Falls die aktuelle Auszugslänge der Sattelstütze einigermaßen passt, das Rad aufbauen, Sattelklemme lösen oder entfernen, regelmäßig Rostlöser oder Kriechöl auf den Übergangsbereich Stütze und Sattelrohr sprühen, und fahren.
Durch die Vibrationen und wechselnden Belastungen ist der Bereich immer am Arbeiten und das Öl dringt langsam immer weiter ein, bis sich die Sattelstütze löst.
Braucht ne Weile, hat aber bei mir funktioniert. Und ich konnte fahren, statt in der Werkstatt an der Stütze rumzuwürgen. 8-)

Viel Erfolg, welche Methode du auch immer anwendest.

VG
Andreas
 
Der Rostlöser (durch das Flaschenhaltergewinde eingefüllt @Jazzman1991) konnte ein paar Tage einwirken.

Die Stütze war am Kopf fest eingespannt und ich habe den Rahmen über die Zeit immer wieder gefühlvoll ohne großen Krafteinsatz etwas hin und her bewegt.

Nach einigen Wiederholungen schien spürbar zu werden, dass sich etwas bewegt. Noch etwas abwarten und einige dutzend Läufe später begann es zu knarzen, minimale Bewegung wurde sichtbar und der Rostlöser begann auszutreten.

Noch etwas später habe ich dann den Rahmen verkehrtherum auf den Boden gestellt, eine Metallstange durch den Stützenkopf geschoben, mich auf diese gestellt und den Rahmen unter hin und herbewegen nach oben von der Stütze gezogen.

Habe das schon öfter nach dieser Methode gemacht, aber diesmal war es wirklich was anderes.

IMG_9894.jpeg
 
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