"Früher war alles besser"? Nein, aber früher habe Bike-Firmen Bikes verkauft, jetzt lassen sie Rahmen um einen Motor + Batterie im Fernost schweissen oder laminieren, damit delegieren sie alles, was delegierbar ist.
Und die Schuld liegt nicht bei den Konsumenten, wenn, wie du sagst "Fahrrad ist ein Statussymbol geworden". Biken ist das neue Golfen, wie oft haben wir es gehört? Haben das die Konsumenten gepusht? Nein.
(E)Mountainbiken ist eine Zeitvertreibung für alte Leute geworden, die Geld genug haben, sich es zu leisten. Alle andere gehen ins Fahhradgeschäft, sehen sich die Preise an, und gehen Padel spielen.
[Marco Toniolo, das bin ich]
Das Traurige ist, dass sich die gesamte Branche - inkl.
uns Käufern - sich das lange Zeit schön geredet hat.
Fängt schon an mit der Frage, wann der erste Kipppunkt war. Wann sind die Preise merklich angezogen und ab wann sind sie dann komplett durch die Decke gegangen.
Wirklich erst während der Corona Krise?
https://www.bike-magazin.de/special/mobilitaet/fahrraeder-sind-teurer-geworden-das-sind-die-gruende/
Oder fing das nicht viel früher an und man hat sich das alles mit dem Glauben an Fortschrittsdenken schön geredet ?
https://www.joergspaniol.de/texte/tests-und-service/der-preis-des-fortschritts/
Ich selbst komme aus der Rennradecke und bin MTB mäßig immer noch mit einem sehr betagten old-school MTB unterwegs. Manchmal werde ich deswegen sogar belächelt. Aber mit den Rädern hatten wir schon Transalp Touren unternommen und sind gut ins Ziel gekommen. Wobei natürlich nichts dagegen spricht, das alte Material durch Neues zu ersetzen (will da nicht falsch verstanden werden!) und wenn ich häufiger mit dem MTB unterwegs wäre, dann hätte ich natürlich das alte etwas in die Jahre gekommene MTB schon längst ersetzt.
Ist dann aber auch eine Preisfrage, alle Hobbys, die man so betreibt (Rennrad vs. MTB und viele weitere Hobbys) kann der normal verdienende Mensch sicherlich nicht in vollem Maße genießen, läuft dann immer auch auf einen Kompromiß hinaus.
Möglicherweise ist dieser Kipppunkt bei MTBs später eingetreten, aber im Rennradbereich war sehr früh abzusehen, dass zumindest Rennradfahren immer
elitärer wird. Und leider färbt das dann doch auch auf uns Kosumenten ab, auch was das Verhalten innerhalb der eigenen Peergroup oder Blase, in der man sich bewegt, betrifft.
Ist jetzt womöglich weit hergeholt und die Rennradszene ist sicherlich anders gestrickt als
die MTB-Szene, aber beim Rennrad hat die E-Bike Technik ja noch nicht (wirklich) Einzug gehalten und trotzdem sind die Preisentwicklungen ähnlich der MTB-Branche durch die Decke gegangen.
Vielleicht findet jetzt notgedrungen mal wieder sowas wie eine neue
Erdung statt, alleine schon aus wirtschaftlichen Gründen. Würde all diesen Szenen wahrscheinlich nicht schaden.
PS: Ähnliches erlebt man ja auch in der Musikszene: Konzertticketpreise fern von gut und böse. Gibt zwar noch Alternativen (kleinere Clubs), die preislich im Rahmen geblieben sind, aber das Gros der Konsumenten hat die letzten Jahre sämtliche Preiserhöhungen akzeptiert (weil einfach genug Kohle über war und man vieles nicht hinterfragt hat).