Der Thread ist zwar schon uralt, aber ich habe Duke versprochen, was zu meiner Manitou zu schreiben, wenn ich sie mal gefahren bin.
Es geht um eine
Manitou Travis Single 203 mit TPC+ Dämpfung Baujahr 07
Vorwort:
Ich war stolzer Besitzer einer RS Totem. Eine Woche lang. Dann fingen die ersten Probleme an. Nach 3 Monaten hatte ich dann drei neue Gabeln zu Brei gefahren und mir mein Geld zurückgeholt. Da ich eine 1.5er Singlecrown-Gabel gesucht habe, hatte ich zunächt eine MZ 66RC3 ins Auge gefasst.
Nachdem ich mich darüber genauer informiert hatte, habe ich mich gegen die Gabel entschieden und bin hier im Forum auf die Manizou Travis Single mit 180mm Federweg aufmerksam gemacht worden.
Ich habe mir dann nach 2 Wochen Hin-und-her-Überlegen einen Ruck gegeben und mir so eine "grottenschlechte" [weiterlesen!] Manitou Gabel gekauft.
Leider war die 180mm Gabel nur in grau verfügbar. Ich musste aber eine schwarze haben und habe dann zur 203mm Version gegriffen.
Nun gehts los:
Die Gabel kommt zusammen mit einer Anleitung, ein paar speziellen Kabelbindern [zur Befestigung der Bremsleitung] und 'nem Aufkleber in einem Beutel aus Samt. Flauschig halt
Hab die Gabel ausgepackt und war sofort begeistert. Sehr schön verarbeitet!
Manitou hat aus den Fehlern gelernt und zum Beispiel die Krone zuerst seitlich gebohrt, entgradet und dann gepulvert.
Auch die PM8 Aufnahme ist plangefräst und ausreichend groß dimensioniert.
Die Tauchrohre wurden offensichtlich gebürstet, dann klar gepulvert, abgeklebt und dann nochmal schwarz gepulvert.
Die Steckachse und die Klemmung ist auch erstklassig gearbeitet.
Zum Einbau der Gabel braucht man nichts zu schreiben. Geht wie bei jeder anderen auch.
Der Anbau der Gustav M an meine Totem Gabel hat damals ganze 2 Stunden gedauert, bis sie endlich schleiffrei war, weil die PM8 Aufnahme zu wenig Auflagefläche bot und noch nicht einmal plan gefräst war.
Bei der Travis habe ich noch keine 10 Minuten dafür gebraucht.
Also Daumen hoch
Einstellung:
Ich habe die Gabel vor der Fahrt ein paar mal federn lassen.
Sie federt richtig sauber und die Zug- und Druckstufenverstellung bewirken eine problemlos spürbare Veränderung.
Extrem positiv ist mir aufgefallen, dass sich die Einstellrädchen sehr leich drehen lassen. Später mehr dazu...
Die Gabelsimmeringe sitzen übrigens schön eng an den Standrohren und werden garantiert keinen Dreck durchlassen.
Noch was zum Federverhalten. Man merkt, dass die Gabel eingefahren werden muss. Das steht auch extra in der Anleitung. Ich bin aber der Meinung, dass die Büchsen nicht kalibriert werden müssen, um Spass mit der Gabel zu haben.
Später mehr dazu.
testing:
Durch die Bauhöhe der Gabel und die 23mm Mehr an Federweg [im Gegensatz zur Totem] wird die Klettereigenschaft meines Bikes nicht im geringesten beeinflusst. Ich komme weiterhin jeden Berg hoch, den ich vorher hochgekommen bin und der Lenkwinkel ist vollkommen akzeptabel.
Ich bin die Gabel jetzt schon auf schnelleren Strecken mit vielen, kleinen Schlägen gefahren und habe auch schon 2m Drops gemacht.
Die Gabel liefert eine hervorragende Federungsperformance und wird bei richtig schnellen Schlägen schön progressiv. Wenn man wärend der Fahrt merkt, dass die Gabel noch progressiver sein müsste, wartet man, bis man auf ein ruhiges Stück kommt und verstellt die Progression ganz einfach während der Fahrt.
Der Einstellknopf auf dem oberen rechten Standrohr lässt sich mit dem kleinen Finger drehen. Kein Witz!
Und die Gabel wird dann durch die -ich glaube 26 klicks gezählt zu haben- nicht nur ein wenig progressiver, wie es manche vielleicht von der Totem kennen, sondern richtig progressiv.
Die Zugstufe lässt sich auch sehr leich verstellen. Natürlich nicht während der Fahrt, da der Einsteller am unteren, rechten Tauchrohr sitzt.
Leider gibt es zwei Dinge, die ich da zu bemängeln habe. Der Zugstufeneinsteller hat keine Rasterung und die Zugstufe lässt sich auch nicht so weit aufstellen, dass die Gabel -auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt- ohne gebremst zu werden ausfedert. Bei schnellen Schlägen ist die Gabel meinem Gefühl nach also einen Tick zu langsam beim Ausfedern. Aber nur bei wirklich kalten Temperaturen.
Ansonsten arbeitet die Gabel wirklich fantastisch und man merkt auch, dass sie mit jeder gefahren Stunde an Einfahrzeit, noch einen Tick besser läuft.
Mein Fazit:
Manitou hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt.
Die Travis ist sehr gut verarbeitet, liefert eine wirklich tolle Federungsperformance und lässt sich sehr einfach und vor allem spürbar verstellen.
So. Wenn ich die Gabel 'ne Zeit lang gefahren bin, gibt es mehr.