Trainingssteuerung und Leistungsdiagnostik

Ganz einfach: an meinem Ergometer ist keine Wattanzeige, ich kann also nur das Schwungrad hemmen nach Gefühl.
das wird der springende punkt sein.

wenn du kein ergometer mit drehzahlunabhängiger leistung hast, dann steigt mit höherer trittfrequenz bei konstantem widerstand auch die leistung.

300W mit 100rpm ist was anderes als 300W mit 50rpm
[...]
Die P bleibt natürlich (annähernd) gleich, ebenso die v.
Und damit auch die Leistung.
was das watt-mässig passiert, ist angesichts fehlender wattanzeige nur spekulation.
 
es begann mit
prozak schrieb:
die watt die der ergo anzeigt, sind der widerstand, nicht die erbrachte (watt) leistung.
was das mit dem eigentlichen thema zu tun hat, wo der unterschied zwischen leistung und widerstand sein soll bzw. ob es dabei um ergometer im allgemeinen oder dein lumpiges gerät zuhause ging, war bis dahin nicht klar.


sowas nenn ich wirr.

a065.gif
 
den rest zitier ich von hand, sonst wirds noch unübersichtlicher:

prozak: die watt die der ergo anzeigt, sind der widerstand, nicht die erbrachte (watt) leistung.

dubbel: erklärt mir das mal bitte

prozak: wenn der ergo auf 300 watt eingestellt ist, kann ich die mit 100 RPM treten oder auch nur mit 70 RPM. wenn ich die mit 70 RPM trete, sind das wahrscheinlich 298 watt leistung, wenn ich die aber mit 100 RPM trete, wahrscheinlich eher 310 watt.

dubbel: wenn du kein ergometer mit drehzahlunabhängiger leistung hast, dann steigt mit höherer trittfrequenz bei konstantem widerstand auch die leistung.

prozak: nichts anderes meinte ich.

dubbel: d.h. deine wattanzeige stimmt nicht.

prozak: die wattanzeige an MEINEM ergometer nehm' ich eh nicht für voll (ist eh drehzahlunabhängig). ... beim SRM hoff ich doch sehr, dass die wattanzeige stimmt

> also entweder geht's um dein ergo, von dem du selbst sagst, dass die anzeige nicht stimmt - dann muss man sich fragen, was das ganze rumgeiere jetzt soll.
oder es geht um geräte à la SRM, dann sollte klar sein, dass sich da nix an der leistung ändert und 300 watt immer 300 watt sind. un davon gehst du offenbar auch selbst aus, so wie du dich ausdrückst...
 
Ich habe eine Diss. zum Thema Laktatdiagnostik und Leistungs- bzw. Trainingssteuerung gefunden. Passend zum Threadtitel ... und Ergometer kommen auch drin vor ;-)

Genauer Titel: Charakteristika ergospirometrischer und metabolischer Parameter während submaximaler Belastung über 100 Minuten auf dem Fahrradergometer (Autor: Florian Wenk)

Ich zitiere mal die Zusammenfassung seiner Dissertation:

"In Ausdauersportarten wie dem Radsport sind die Laktatkonzentrationen des Sportlers in einem Stufenleistungstest die traditionellen Parameter zur Festlegung der Herzfrequenz-Trainingsbereiche. Da bisher nur wenige Autoren die physiologischen Parameter während längerer Ausdauerbelastung betrachteten, werden in der vorliegenden Studie metabolische wie auch spirometrische Parameter von 18 Radsportlern in zwei Tests über jeweils 100 Minuten Dauer untersucht.
Die Aufteilung der Probanden in zwei Gruppen erfolgte aufgrund ihrer Trainings- und Rennaktivität. Gruppe A umfasste 13 gut-trainierte Straßenradrennfahrer, die ganzjährig ein wettkampforientiertes Training sowie Straßenrennen bestritten. Gruppe B bestand als Vergleichsgruppe gleicher Altersstruktur aus 5 gut-trainierten Tourenfahrern, die ohne Wettkampforientierung deutlich weniger Jahreskilometer als Gruppe A absolvierten.
Basierend auf dem Stufenleistungstestprotokoll des Bundes Deutscher Radfahrer (BOR; Start bei 100 Watt, Steigerung der Leistung um 20 Watt pro 3 Minuten) hatten die Probanden einen zweiten Test unter konstanter Herzfrequenz- sowie einen dritten
Test unter konstanter Leistungsvorgabe zu bestreiten. Während aller drei Tests wurden Laktat, Respiratorischer Quotient, Sauerstoffaufnahme und Sauerstoffpuls, Leistung sowie Herzfrequenz aufgezeichnet. Die Intensitäten für die beiden 100¬minütigen Tests wurden aufgrund der individuellen Werte des einzelnen Athleten bei einer Laktatkonzentration von 3,0 mmol/I im Leistungstest berechnet. Unter Laborbedingungen bietet dieser Testaufbau unserer Meinung nach die beste Möglichkeit, darzustellen, wie weit die Vorhersage von Trainingsintensitäten aufgrund eines gebräuchlichen Stufenleistungstestprotokolls möglich ist.

Die in der vorliegenden Studie deutlich unter der Berechnungsgrundlage von 3,0 mmol/I liegenden mittleren Laktatspiegel beider Gruppen in beiden 100-minütigen Tests legen keine Korrelation zwischen den Laktatkonzentrationen aus dem Stufentest und denen während Ausdauerbelastung nahe (Test 2: 1,78 :!::0,82 mmol/I (Gr. A) resp. 1,86 :!:: 1,09 mmol/I (Gr. B); Test 3: 2,07 :!:: 1,42 mmol/I (Gr. A) resp. 3,05 :!:: 1,34 mmol/I (Gr. B).
Sowohl in Test 2 als auch in Test 3 entspricht in beiden Gruppen der bis zur 100. Minute recht konstante Verlauf des RQ um jeweils 0,95 einer gemischten Utilisation von ca. 70% Kohlenhydraten und 30% Fett. Dies ist Nachweis einer bedeutenden Lipolyse während langer Ausdauerbelastungen selbst unter submaximalen Intensitäten.

Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen, dass
1. Leistungstests mit einer Stufendauer von 3 Minuten weder eine verlässliche Schätzung des Laktat-Steady-States eines Athleten noch eine Voraussage über den Stoffwechsel während Ausdauerleistungen bei konstanten Intenstitäten zulassen,
2. in Gruppen von Athleten mit unterschiedlichem Trainingshintergrund V02, Leistung und HF eine viel höhere Übereinstimmung zwischen stufenförmiger und herzfrequenz- bzw. leistungskonstanter Belastung darstellen als der metabolische Parameter Laktat,
3. die erbrachte Leistung zusammen mit der Herzfrequenz des Athleten die ideale Methode zur Bestimmung von Trainingsintensitäten und zur Trainingsüberwachung darstellt."

Die ganze Diss. gibt es hier:

http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=976887649&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=976887649.pdf

Gruß
Ralf
 
Mir raucht der Kopf... Mal angenommen ich habe 160-170 HF als GA1-Bereich imletzten jahr gehabt. Wäre ich nun besser trainiert, müsste der GA1 Bereich dieses Jahr...... (sinken/steigen-bitte einsetzen :D )

Is mir grad voll peinlich, aber ich check im moment gar nichts mehr :D
 
Lese mal wieder sehr interessiert die Diskussionen hier über die Länge einzelner Trainingseinheiten und die Aussagen über Grundlagentraining.
Ich denke doch, dass man keine allgemeingültige Aussage über die Länge der GA1-Einheiten machen kann. Es kommt doch immer auf die Zielvorgabe an.
Wenn ich an Langstreckenmarathons teilnehme und ordentlich ankommen will, sollten entsprechend lange Einheiten dabei sein. Beim Ziel CC-Rennen mit 1h Renndauer sieht es wieder völlig anders aus.
Da ich persönlich lange reine GA1-Rolleinheiten als ausgesprochen langweilig und öde empfinde, interessieren mich besonders die Alternativen dazu, die es auch gibt. Gerade hat auch Greg Lemond in der letzten "ProCycling" interessante Aussagen dazu gemacht.
Ein gutes Beispiel gegen GA-rumgerolle im Winter ist ein erfolgreicher Freund: im Winter (Nov-Feb) null Rad-km, nur laufen und Krafttraining. Crossläufe (5-10km) als Wettkampf. Ab März Kombination aus laufen und biken. Das ganze Jahr höchstens 1 lange Einheit (>3h) pro Woche. Ergebnis: Altersklassensieger in CC und Marathon-Rennen (Mittelstrecke).
 
Ich denke doch, dass man keine allgemeingültige Aussage über die Länge der GA1-Einheiten machen kann. Es kommt doch immer auf die Zielvorgabe an.
seh ich komplett anders:
unabhängig vom ziel ist das wichtigste der bestehende trainingszustand.


Wenn ich an Langstreckenmarathons teilnehme und ordentlich ankommen will, sollten entsprechend lange Einheiten dabei sein. Beim Ziel CC-Rennen mit 1h Renndauer sieht es wieder völlig anders aus.
ich bin der meinung, dass die ideale GA-einheit möglichst lange dauern sollte,
die kurzen, intensiveren einheiten, die immer wieder erwähnt werden, sind eher sinnvoll für die, die schon jahrelang trainieren (und deswegen auf einem hohen niveau sind) und auch viel fahren, d.h. pro woche viele stunden im sattel sitzen. natürlich trainieren die auch ihre ausdauer damit, das sie einfach das vierlfache von unsereinem trainieren (jetzt mal unabhängig von der intensität jeder einzelnen einheit).
und bei so jemandem ist es sicher auch der fall, dass er durch GA-training nicht "schneller" wird, weil der bereich schon stark ausgereizt ist.
wenn aber jemand anfängt zu beiken ist es sicher nicht richtig, dass er ausdauernder, schneller o.ä. wird, wenn er GA weglässt und durch die gegend bolzt.


Ein gutes Beispiel gegen GA-rumgerolle im Winter ist ein erfolgreicher Freund:
das ist allerdings nur ein beispiel und kein beleg.
 
seh ich komplett anders:
...
wenn aber jemand anfängt zu beiken ist es sicher nicht richtig, dass er ausdauernder, schneller o.ä. wird, wenn er GA weglässt und durch die gegend bolzt.
...
Bin ich deiner Meinung, klar. Aber ich denke doch, hier geht es um Biker, die jahrelange Erfahrung haben und ihr Training qualitativ aufbessern wollen. :)
Von GA weglassen hat keiner was gesagt.
 
Körpergewicht...................82kg

Körpergröße:.....................182 cm

Körperfettanteil................ca. 10 %

Max. Lstg. (3 Min.) 420 Watt

Leistung an der IAS............311Watt

Entspricht.........................3,96 Watt/Kg Körpergewicht

Herzfrequenz an der IAS......151/min

Herzfrequenz max...............187/min

Herzfrequenz min...............48/min

Laktat in Ruhe ...................? mmol/L

Laktat max .......................11,6 mmol/L
 
Von GA weglassen hat keiner was gesagt.
aber sicher: hier wird argumentiert, dass man lange, "öde" GA-einheiten ersetzt durch schnellere, intensivere einheiten.


Aber ich denke doch, hier geht es um Biker, die jahrelange Erfahrung haben und ihr Training qualitativ aufbessern wollen.
und das lesen und missverstehen ausserdem auch die ganzen anfänger, die hier immer wieder nachfragen.
denn denen wird geraten, dass das ganze abhängt von der zielstellung.
 
deine kumpels haben wahrscheinlich keinen so großen spaß mehr, mit dir zu biken, oder?

Naja, ich kenne immer noch welche die strärker sind als ich aber das ist schon richtig, mit Bekannten mit denen ich früher unterwegs war, die aber "nur" Gelegenheitsfahrer sind, bin ich heute nicht mehr unterwegs, mal abgesehen von kleinen Familientouren.

Mein Ziel ist es aber dennoch auf 78 Kg bis Mai zu kommen und evt. mehr Watt zu treten.
 
4 watt/kg sind im prinzip ja schon ein recht ordentlicher wert. da tut einem kein einziger berg mehr weh.

ich wünschte, ich wär schon so weit ...
 
Naja, ich kenne immer noch welche die strärker sind als ich aber das ist schon richtig, mit Bekannten mit denen ich früher unterwegs war, die aber "nur" Gelegenheitsfahrer sind, bin ich heute nicht mehr unterwegs, mal abgesehen von kleinen Familientouren.

Mein Ziel ist es aber dennoch auf 78 Kg bis Mai zu kommen und evt. mehr Watt zu treten.

Hallo Chris

Trainierst Du nach Plan, wenn ja wie? Würde mich interessieren.

Happy trails
 
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