Warwohlnix - 2011 und das dicke Ende

@surfjunk, meine Karten sind meistens Kompass Digital, bis auf den Col Becher, das ist Freytag&Berndt eingescanned. Übersichtskarten sind Michelin 1:1Mil.

tuubaduur, der Grappaquickie von Brixen eignet sich absolut zum nachfahren, ist eine runde Sache wenn man nur fünf Tage hat. Leider nicht mehr in diesem Jahr... :)
 

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Re: Warwohlnix - 2011 und das dicke Ende
Tag 2 kenne ich vom Winter :) wenn ich das so sehe, sollte ich auch mal im Sommer hin ;)

Die Scharte kommt schon wieder unter die Bretter :daumen:
 
GUTE BESSERUNG
jetzt hast Du ein wenig mehr Zeit und kannst uns täglich schöne Bilder Deiner "vergangenen Touren" posten. Vielleicht fallen Dir auch hier und da "kleine lustige Episoden" ein......Danke für Deine Reise-Berichte in den letzten Jahren und Toi, Toi Toi
 
31.07.2011 12:00 Dolograppix: Ein Fünftagesquickie zum Monte Grappa - 3. Tag

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Schiebender Start am Passo Valles. Statt dem "Normalweg" (Strasse bergab und wieder rauf) ins bekannte Val Venegia probieren wir mal den Seiteneinstieg. Etwa zwanzig Minuten dauert die gemütliche Schiebung in die kleine "Forca di Venegia".

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Dann folgt ein netter Karrenweg/Kuhwiesentrampelpfad/Spaßtrail, bis man oberhalb der Malga Venegiota wieder auf die Originalroute trifft. Zeit spart man keine, Höhenmeter auch nicht, aber mehr Laune als auf der Straße macht diese Variante allemal.

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Rauf zur Baita Segantini, runter zum Passo Rolle, weiter nach San Martino. Eine Alpencrosserautobahn, ...

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... die wir schon alsbald wieder verlassen. Für zehn Euro gondeln wir gemütlich auf die Pala-Hochebene hinauf. Diese tausend Höhenmeter mechanisch zu bewältigen ist relativ alternativlos, obwohl es auch Leute geben soll, die ihr Bike dort raufschleppen.

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Muss nicht sein, die Abfahrt braucht noch genug Körner. Der Beginn ist noch relativ zahm auf gutem Slickrock.

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Man rollt genüsslich über die Hochebene und tastet sich langsam an die Schwierigkeiten heran.

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Ernst wird's früh genug. Der Weg dreht nach rechts...

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... und stürzt über eine Felsflanke ins Tal.

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Will jemand Serpentinen zählen?

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Teils ist der Pfad ein bisserl absturzgefährdet und grobschottrig, ...

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... aber viele Stücke machen auch einfach nur Spaß.

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Nachdem die erste Steilstufe glücklich überwunden ist, ...

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... folgt eine geniale Felsflankenquerung...

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... hin zu einer grünen ...

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... Edelweisswiese.

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Die Verschnaufspause ist allerdings nur kurz, die nächsten dreihundert(plusminus zweihundert) Kurven warten schon.

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Kurzes Kletterintermezzo, ...

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... und weiter geht's.

Bin den 702er das erste Mal im Sommer 2009 beim Heraklix gefahren, das zweite Mal war noch besser! Mehr Federweg ist jedenfalls nicht verkehrt, anstrengend genug sind die 1000hm trotzdem. Aber wer sich auf S3-Gelände relativ daheim fühlt, sollte sich den kleinen Sidetrip auf die Pala bei San Martino keinesfalls entgehen lassen.

Weiter bergab nach Fiera di Primero rollt man auf der östlichen Talseite über spaßige Waldtrails, das sind dann nochmal fast 1000hm Abfahrt. Die Pala hat definitiv einiges zu bieten. Schade nur, dass die meisten Alpencrosser diesen Felsklotz links liegen lassen und rechterhand über die Malga Tognola in Richtung Lago verduften. Ihr verpasst was!

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Von Fiera di Primero rollen wir auf Nebenstraßen noch ein Stückerl talwärts und biegen dann bei Mezzano links ab in die enge Schlucht des "Val Noana". Ein steiles und teils recht kühn gebautes Teerstraßerl klettert hinauf bis zum Noana-Stausee, an dessen Ende das gemütliche Albergo Fonteghi zum Übernachten einläd. Wer noch siebenhundert Höhenmeter in den Beinen hat und es uriger mag, kurbelt noch weiter zum Rifugio Boz. Wir bleiben lieber hier unten und gönnen uns heisse Duschen statt eines kalten Brunnens.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja der 702er ist ja auch nicht jederman' s Sache, da sollte man schon absolut schwindelfrei sein und sehr sicher auf dem Bike. Ansonsten heißt es wohl tragen, und dann ist dieser Trail wohl auch nicht mehr interessant.
 
boah alder, alleine bei den Bildern werden die Knie schon weich, sieht das nur auf den Fotos so "abgründig" aus oder ist die Wirklichkeit noch schlimmer?!

ansonsten gefällt mir das Foto mit dem Franzi Weißbier ganz gut, wäre was als Fototapete im Partykeller ;-)!
 
01.08.2011 12:00 Dolograppix: Ein Fünftagesquickie zum Monte Grappa - 4. Tag

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Vom Albergo Fonteghi im Val Noana steil bergauf zum Rifugio Boz, dann größtenteils schiebend...

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... über einen wunderschön gepflegten Weg...

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... in einer elend matschigen halben Stunde hinauf zum ...

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... Colle Finestra.

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Hier beginnt das schmale aber flowige 805er-Wegerl...

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... hinab ins Val Canzoi. Mit Highspeed einen Trail runterbrezeln macht Laune, zumindest so lange man gescheit aufpasst.

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Wenn nicht, fährt man wegen des talseitigen Tiefblicks vielleicht kurzzeitig mal ein Stückerl zu weit links und trifft dabei genau dieses fiese Wurzelstück. Was folgt ist ein lupenreiner Lenkersalto bei 20 km/h. Ross und Reiter fallen leider nicht auf den Trail sondern katapultieren sich selbst ungebremst und freifliegend rechts hinab in den Abgrund.

Ich bin etwa zwanzig Meter voraus und höre zunächst nur den Schrei. Vom Reiter sehe ich erst mal nix, sein Radl jedoch fliegt bereits dutzende Meter tiefer in großen Sprüngen den steilen Hang hinab. Sieht fast aus wie eine einstudierte Choreographie: Lenker und Sattel schlagen ein... Bike springt viele Meter hoch in die Luft mit 180 Grad Drehung... zurück auf die Reifen... nächste Drehung auf Lenker und Sattel... unglaublich regelmäßig und fast wie in Zeitlupe. Nach einigen Sekunden, vielen Saltos und etwa 200 Tiefenmetern verschwindet das Radl schliesslich aus meinem Blickfeld.

Der Reiter hatte erfreulicherweise wesentlich mehr Glück als sein Untersatz. Ich renne das Stückerl zurück und sehe ihn schließlich kaum fünf Meter unterhalb des Trails in einem einzelnen, einsamen, dürren Bäumchen hängen. Irgendwie hat er's geschafft, seinen Fall dort abzufangen. Muss ein reflexartiges Kunststück gewesen sein, ich schätze den Hang an dieser Stelle auf etwa siebzig Grad. Er krabbelt auch schon wieder vorsichtig bergauf, ausser ein paar Kratzern ist scheinbar nix passiert. Verdammt... das war knapp.

Nach einer kurzen Bestandsaufnahme und dem Abzählen aller Gliedmassen gehen wir ein Stück zu Fuß und schliessen zum Rest der Gruppe auf. Was nun? Sollen wir das Radl suchen gehen? Mehr als ein Haufen Aluschrott ist sicher nicht übrig. Ein Versuch wird trotzdem unternommen und über einige Um- und Irrwege wird der Drahtesel schließlich geborgen.

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Was soll ich sagen: Diese Kratzer, ein verbogenes Lenkerhorn und ein Plattfuss waren der einzige sichtbare Schaden, nach einen Absturz von über zweihundert Höhenmetern. Sachen gibts.

Den Rest des Trails hinab ins Valle Canzoi lassen wir alle etwas gemütlicher angehen und machen uns dann nach einem gemütlichen Mittagessen und abgebautem Adrenalin auf die lange Auffahrt von Fiero di Primero zum Monte Grappa. Kurz unterhalb des Gipfels, im Albergho Forceletto, wir der Tag dann standesgemäß mit vorgezogenen Finisher- und Survival-Bierchen...

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... und kleinen süßen Miezekätzchen beendet.
 
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Gott sei Dank ist dem Fahrer nichts passiert.

Ein Fehler auf so einen Trail, und dann wars ...
Laut Foto ist es nur S0, wohl mit ein Grund der Unkonzentriertheit.


@Enrgy, ich würde mich nicht wundern wenn stuntzi "nur" aus dem Bett gefallen ist. Manchmal sind es die harmlosen Sachen die einen das Genick brechen.

stuntzi, konnte der Abgestürtze danach überhaupt noch fahren?
ich weis nicht ob ich mental dazu noch in der Lage gewesen wäre.


ray
 
Mal wieder das alte Problem der Blickführung, man "fährt" dahin, wohin man schaut.

Unglaublich was für Sachen gut ausgehen können! Glückwunsch unbekannterweise nachträglich zum zweiten Geburtstag...
 
02.08.2011 12:00 Dolograppix: Ein Fünftagesquickie zum Monte Grappa - 5. Tag

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Das Ende ist schnell erzählt, der Sprint vom Albergo Forceletto auf den Gipfel des Monte Grappa ist nur kurz.

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Der Trail ist neblig aber cool.

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Und Bassano del Grappa hat zwar keinen See zum Finisherjump, aber die Pizza schmeckt genau so gut. Um zwei springen wir dann in den Zug und zuckeln gemütlich durchs Val Sugana nach Trento und zurück nach Brixen. Noch ein bisserl autofahren, und nach fünf Tagen und vier Nächten sind wir auch schon wieder daheim. Aus die Maus.

Fazit zum Dolograppix? Für die kurze Zeit schafft man bei diesem Quickie eine erstaunlich weite Strecke. Die Höhenmeter bergauf halten sich dank diverser Gondeln in Grenzen, die Trails gehören mit zum besten was die Dolomiten zu bieten haben. Nachfahren durchaus empfohlen: GPS-Track auf gpsies.com

Dem Knie gehts immer noch gut...
 
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@ray, der Crashpilot ist ganz normal weiter gefahren. Naja, ein bisserl langsamer vielleicht. Und er war sogar der einzige, der am Nachmittag den kompletten Kaugummi-Uphill auf den Grappa durchgefahren ist. Mit dem Passo Finestra und ein paar Ups and Downs werden das wohl an die 3000 Hömes gewesen sein. Wir anderen konnten der Versuchung eines vorüberfahrenden Pritschenwagens bei leichtem Nieselregen nicht widerstehen :).

Das Freefall-Bike wurde inzwischen übrigens zum Citybike degradiert, er hat sich nach der Tour was nettes neues geschenkt. Man sah zwar nix am Rahmen, aber nach so einem Monstercrash, wer weiss. Neu fühlt sich da einfach besser an.
 
wow!
geniale show + nervenkitzel !
freue mich auf die - wenn auch leider tragische - fortsetzung...


kurze frage zum zugtransport:
habt ihr die bikes zerlegt (mülltüten = handgepäck) oder war im bikeabteil immer genug platz?
frage deswegen, weil wir dieses jahr in rovereto 1x stehen gelassen wurden und einen zug später in bozen, weil 1 bike auf einem klappsitzplatz stand, wieder aussteigen "durften"... :mad:
 
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zefix fünferl halleluja - Was für ein epischer Sturz. Gott sei Dank ist nix Schlimmeres passiert. Der Beschreibung nach wohl sogar eine ästhetisch gelungene Performance. Gratulation v.a. auch zur Unversehrtheit!

A propos dürres Bäumchen. Ich persönlich kann aus eigener Erfahrung Latschen als Sturzauffangbäume sehr weiterempfehlen. Es fällt sich angenehm weich und zach san die Dinger auch, sodass sie nicht gleich wegbrechen.

Was diese fiese Wurzel am Wegrand angeht: Da ist mir mal ein Sturz zu Fuß beim Joggen auf einem Waldweg gelungen: Man nehme ein elendiges Hundeviech (nicht meins, gell), das aus Langeweile mir ständig versucht hat die Hose vom Hintern runter zu ziehen oder mich rechts an den Wegrand zu drängen und eben genau so eine Wurzel wie hier gezeigt: --- Schon machte es platsch und ich hatte eine Portion Schotter im Gesicht. Zum Glück ist auch nix weiter passiert, ausser dass dieses Hundeviech geil auf meine blutigen Schürfwunden war und diese genüsslich abschleckte.

Dem Lachkrampf meines Spezls nach zu urteilen, dem auch dieses Viech gehörte, waren meine Haltungsnoten wohl nicht so gut. Muss ziemlich behindert ausgesehen haben...
 
Züge waren gähnend leer, war auch ja nur ein Dienstag nachmittag. Wer's am Wochenende in Rovereto probiert, braucht dagegen stärkere Nerven :).
 
da sagst du was...!!!

bisher ging's ja immer... aber an diesem tag... ...da war nichts mit italienischer gelassenheit - eher typisch deutsche bürokratie - keinen milimeter haben die sich bewegt...

zum glück hatten wir dann beim zweiten versuch in bozen die selbe zugbegleiterin, die uns auch im zweiten anlauf in roverrto mitgenommen hat... ...war kurz vor der rente und deutlich entspannter, als die übergenauen in "unserem alter" davor...
 
Wieder mal eine geniale Tour von dir, die zum nachfahren förmlich einlädt:love: Vielleicht bekomme ich es ja im Jahr 2012 mal wieder hin ein paar Tage in den Bergen zu verbringen:D Die Tour wäre genau der richtige Grund:daumen:
Danke für den Link:)
Gruß aus dem Pott!
 
Hallo Stuntzi,

ich muss ja wirklich gestehen, ich bin einer dieser neidischen Spiesser, die denken "Wie macht der Sack das bloss mit seinen Reisen?" und "Was habe ich bloss falsch gemacht in meinem Leben?"

Erst einmal vielen Dank, Deine Reisen und Reiseberichte sind wirklich toll!

Und Kopf hoch, das wird schon wieder! Gute Genesung!
 
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Hallo Stuntzi,sehr schone Tour, nachstes Jahr mochte ich versuchen diese Tour nachzufahren, aber von Bassano nach Brixen,ciao, und gute Besserung fur dein Knie,ciao.
 
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