Boah, viel Text, langer Beitrag: aber ich bin halt im Urlaub. Trotzdem möchte ich euch die Insel näher bringen: Meinen ersten Urlaub dieses Jahr verbringe ich auf Sylt. Nachdem wir zur Hochzeit einen Aufenthalt hier geschenkt bekamen haben wir festgestellt, dass diese Insel fernab der ganzen Yuppies ein absolutes Naturparadies ist (die halbe Insel steht unter Naturschutz) die sich auch wunderbar mit dem Rad erkunden lässt. Dieses Jahr ging's also zurück nach Westerland

Hier gibt es zwar viele Firmen die Räder verleihen aber das sind entweder E-bikes oder 29er slope Geometrie MTBs mit richtig fetten Stollenreifen, die den ein oder anderen zwar archaisch ansprechen mögen, auf den hauptsächlich Asphalt- oder ab und an Schotterwegen völlig fehl am Platze sind. Fragt man dann nach einem leichten Cruiser bekommt man dann einen völlig abgerockten Gaul aus der pre E-Bike Zeit, kurz: da nehme ich mir dieses Mal selbst was mit. Ein 28er Tourer passt nicht so gut auf die Rückbank, also kam das gute Fisher HK II mit. Vorher nochmal poliert (wir sind immerhin auf Sylt) und hohlraumversiegelt (hier isses salzig). Passt in die Rennrad Transporttasche auf die Rückbank, bereit die Insel zu erkunden:
Erstmal Richtung Norden, List, zur Uwe-Düne, fantastischer Ausblick:
Traumhafte Strände, wo man trotz der vielen Touristen echt Platz hat. Also wir sind ja auch Touristen, da nichts gegen, es ist aber nie überlaufen.
Frau fährt E-Bike, muss deshalb auch das Gepäck tragen
Hier wird noch mit Körpereinsatz getreten
Man muss sehr pünktlich da sein (11:50) bekommt dann aber bisschen was außergewöhnliches: der Aussteiger Maurice (mit Google findet man mehr, hat wohl auch ein Buch geschrieben) verkauft in List unfassbar leckere Suppe.
Und dann sitzt man da in kleinen Hügeln verteilt. Netter Kerl, egal wie lange die Schlange ist, er quatscht mit jedem ohne Zeitdruck und Nachschlag ist im Preis mit drin.
Alles vegan. Ich bin kein Veganer und war erstmal enttäuscht weil ich dachte, ich kriege hier ne richtig geile Fischsuppe, Maurice verarbeitet aber nichts was Augen hat. Lohnt sich umso mehr, ich hätte nie gedacht dass man vegan eine Erbsensuppe so unfassbar gut hinbekommt. Ich hätte gedacht, ohne Speck geht das nicht aber doch: richtig richtig lecker.
Satt und glücklich:
Weiter Richtung Ellbogen: bei dem Schild geht mir das Herz auf, ich liebe Schafe
Die liegen da einfach überall rum. Meine Frau sagt aber, dass ich keines mitnehmen darf. Auch nicht son kleines. Schade
Dieses Bild ist nicht KI generiert: die laufen wirklich am Strand rum und fressen die Gräser
Lecker Bierchen gibt's auch überall in schöner Atmosphäre
Am nächsten Tag Richtung Hörnum, Wattseite
Schafe zwischen Surfbrettern
Ach, um alte MTBs geht's ja auch. Ja, es ist bestenfalls Mittelklasse aber ein liebevoll restauriertes Fisher bringt dich komfortabel aber auch mit viel Spaß zu jedem Ende der Insel. Jeder Meter auf dem Ding macht Spaß. Über die Zuverlässigkeit einer LX 550 brauchen wir ja nicht reden...
Weiter geht's. 45kmh Gegenwind waren herausfordernd, dafür ging der Rückweg ziemlich flott.
Muscheln direkt von der See. Omnomnom! War Sau lecker, die Rückfahrt dank Rückenwind auch. Ich darf nicht mehr als zwanzig Bilder, war ja auch hier Tapete genug. Was fehlt? Ich wollte ja eigentlich mitm Fahrrad übern Strand fahren, auf den Spuren der alten schwinn Cruiser. Ist hier aber überall verboten und man kommt nicht an den Strand ohne an den Kontrollstellen vorbei. Vielleicht schleiche ich mich heute Nacht noch einmal raus?

Fazit: Sylt ist für Radfahrer eine traumhafte Insel, auch ohne die ganzen Yuppies
