Der "ich war heute mit dem Gravelbike unterwegs" Thread

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Etwas Regen zu Beginn der dritten Etappe. Heute wirds kurz, 80 km bis Saverne, meinem Hauptziel der Reise. Hier verbringe ich zwei Nächte im schicken Appartement. Der Grund meines Besuches dort steht auf meinem Fahrrad.
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Aber zunächst warte ich den kurzen Schauer im Zelt ab und starte um 7:30 Uhr. Über die hügeligen Agrarflächen der Lorraine erreiche ich schließlich den Canal des Houillières de la Sarre 🥳
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Die erste Boulangerie nach 16 km hat wegen Krankheit geschlossen, die nächste in Sarre-Union ist noch 10 km entfernt. Dort wird mein unbändiger Hunger gestillt.
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Dann wird es Mittelalterlich, auf einem Hügel liegt das Städtchen Petite-Pierre, oder Lützelstein.
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Neuwiller-les-Saverne hat eine beeindruckende Kirche.
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Störche sind auch hier reichlich vertreten.
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Nun erreiche ich Saverne, mit einer Schleuse mitten in der Stadt, da passt kein Blatt Papier mehr zwischen Schiff und Schleusenwand.
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Ich fahre jedoch zunächst hindurch, um das 230 m hoch über der Stadt gelegene Chateau de Haut-Barr zu besichtigen. Großartiger Ort !
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Die Zeit, bis ich das Appartement beziehen kann, überbrücke ich mit Essen.
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So, das Festival vor dem Chateau de Rohan kann nun kommen.
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Ich putze meine Bleibe der letzten beiden Nächte und schaue noch rasch beim Tempel vorbei. Danach radle ich ein weiteres Mal dem Südufer des Balaton entlang.
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Der See ist einer der touristischen Hotspots Ungarns, entsprechend ist auch das Verkehrswesen gut ausgebaut.
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Weite Landschaft unter blauem Himmel – heute ist’s einfach wunderbar 🥰 Und dank ein bisschen Dharma-Lektüre diese Nacht fühle ich mich auch geistig wohler als die letzten paar Tage.
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Andere sind heute geistig nicht ganz auf der Höhe, und zwar im wahrsten Sinn des Wortes: als ich die Kamera hervorkrame, kommt von links ein Schwan geflogen. Er will offensichtlich im Teich rechts der blauen Brücke landen, bloss schätzt er dummerweise die Höhe des rechten Brückenträgers falsch ein. Und so schlägt er mit dem Bauch voll auf den Träger und fällt neben der Brücke schnurgerade in den Teich. Ach herrje, der Ärmste, das sah ziemlich schmerzhaft aus! Nach dem Unfall schweben ein paar Federn auf die Brücke, aber der Schwan kann zumindest noch schwimmen…
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Noch viel schöner als der Balaton: der Kis-Balaton :love:
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Und wieder Weite.
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Zalakomár ist eines dieser typischen ungarischen Strassendörfer.
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Die Leute haben nicht viel, und ich merke mal wieder, was für ein verdammt privilegiertes Leben ich habe…
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Nach den 2-3 Tagen im Land habe ich mich aber ans Ärmlich-Verhärmte Ungarns gewöhnt, und ich kann die Sonnenseiten dieses schönen Landes von Herzen geniessen.
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Wie die Österreicher scheinen die Ungarn eine gewisse Affinität zum gekreuzigten Jesus zu haben.
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Ungarn ist immer wieder für eine Veloüberraschung gut: mal kommst du nicht weiter, weil’s eine Hauptstrasse ist, auf der Velos nicht zugelassen sind. Und mal hast du den schönsten Veloweg unter den Rädern. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass das Potential des (touristischen) Veloverkehrs erkannt wird, aber die Veloinfrastruktur ist noch ein ziemlicher Flickenteppich.
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Dieser Flickenteppich ist mit ein Grund, warum ich heute nach Süden fahre, obwohl ich bei einer allfälligen Fortsetzung dieser Tour weiter nach Osten will: an der Südgrenze Ungarns verläuft bekanntlich der Drauradweg und der Iron Curtain Trail. Auf denen rechne ich mit weniger Schwierigkeiten im Stil von Hauptstrassen mit Fahrverboten als auf dem direkten Weg vom Balaton nach Osten.

Sehr schön, hier kündigen sich bereits Drau- und Murradweg an :daumen:
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Und dann erreiche ich das Städtchen, welches ich gestern zum Ziel meiner Tour erklärt habe 🤗
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Mir wurde gesagt, Nagykanizsa sei nichts Besonderes, aber ich schliesse das Provinzstädtchen sofort ins Herz: auf den Strassen verkehren noch ein paar alte Busse (aber auch viele Neue), auf den Bänken im Park schwatzen die Leute, und natürlich hat es auch die üblichen paar Alkis im Park. Einer kann recht gut deutsch und fragt für ein bisschen Geld. Ich habe ein bisschen Forint übrig und gebe ihm ein paar, sage aber zugleich «nicht für Alkohol». In der Folge darf ich erleben, wie viele widersprüchliche Stimmungen ein Gesicht gleichzeitig ausdrücken kann.

In Nagykanizsa scheint noch das Ungarn durch, welches ich vor 20 Jahren erlebt habe: diese Mischung von Aufbruch und Stillstand, von Hoffnung und Resignation, von Neuem und Vergangenem. Und für einen Augenblick denke ich an all die Ungeheuerlichkeiten, die schon nur im 20 Jahrhundert durch dieses Land gefegt sind. Als Kuhschweizer ist man schon unglaublich verwöhnt 🙏
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An einer Tanke kaufe ich Vorräte für die Rückreise ein, dann radle ich zum Bahnhof.
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Dort angekommen ruht mein tapferer Begleiter einen Moment an der Seite einer sehr grossen und starken Schwester aus 😅
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Nach 1480 km und 21'000 Höhenmetern findet unser diesjähriger Weg von Savièse Richtung Osten ein Ende :love:
Karte.

Zell am See - Rabten Tashi Ling - Nagykanizsa: Tag 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - hier - Rückreise
 
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Um 11:14 fährt mein Zug nach Budapest. Dank reserviertem Velostellplatz bin ich total entspannt, und so visiere ich nach der Katzenwäsche auf der Bahnhofstoilette noch ein Bier im Bahnhofsbuffet an. Die Wirtin hat aber Wichtiges mit anderen Gästen zu besprechen, und so begebe ich mich auf den Bahnsteig. Ich bin leicht irritiert, dass mein Intercity nach Budapest noch nicht bereitsteht. Planen die Ungarn wirklich mit dermassen knappen Zugumläufen?

Egal – der Anblick zweier Brotbüchsen absorbiert mich total 😅
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Dann frage ich doch mal einen Bahnmitarbeiter, wo der IC nach Budapest fährt. Der sagt bloss Bus und zeigt auf den Bahnhofsplatz. Au Backe!
Aber alles total easy: ich hieve das Cutthie in den Bus und schiele ein bisschen nach dem Chauffeur, dem ist aber mein Manöver total egal. Und den anderen Fahrgästen sowieso, schliesslich sind wir im entspannten Osten :love:
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Wir fahren los, und nach einer Weile auf der Autobahn können wir in Balatonszentgyörgy auf den Zug umsteigen.
In Budapest habe ich reichlich Umsteigezeit eingerechnet. Erstens muss ich Bahnhof wechseln, zweitens plane ich bei Velomitnahme immer sehr grosszügig, denn wenn man einen Anschluss verpasst, kann es wegen den Veloplatzreservierungen ziemlich mühsam werden. Und drittens kann ich so noch ein bisschen die Stadt angucken.

Nach der Donauüberquerung folgt der wilde Ritt von Budapest-Déli nach Budapest-Keleti. Ich reihe mich mit den Taxis und Diplomaten auf der Busspur ein. Mal schreit am Strassenrand einer was rum, was wahrscheinlich mich betrifft – aber was soll ich tun? Die Unverständlichkeit des Ungarischen hat auch seine Vorteile 😆
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Auf der Essenssuche treffe ich Chili :love:
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Mein Eindruck von Budapest nach zweieinhalb Stunden: viel Verkehr, aber auch viel Charme.
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Zurück am Bahnhof besteige ich den Railjet nach Wien. Hier habe ich den Veloplatz schon vor ein paar Wochen reserviert.
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Die Fahrt nach Wien vergeht wie im Flug. Angekommen düse ich zum Stephansdom, denn ich finde die farbigen Dächer hinreissend. Dort hat es mir aber fast ein bisschen zu viele Touristen.
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Vielleicht hätte ich hier Hinweise gefunden, wie ich das Rätsel Österreich lösen kann?
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Ja, das Rätsel Österreich: in den letzten Tagen habt ihr mein Verbösterreich-Gejammer ertragen müssen. Hier in Wien frage ich mich, ob’s vielleicht in Österreich gerade andersrum ist wie in Frankreich:
Vielleicht radle ich so gerne durch Frankreich, weil in diesem grossen Land alles Schlechte in Paris versammelt wird und in der angeradleten Peripherie daher nur das Helle und Schöne übrigbleibt?
Jedenfalls gefällt mir Wien sehr gut: schönes Licht, harmonisches Stadtbild, einigermassen brauchbare Radwege, eindrückliche Bauten :love:
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Und hier sitzt Jesus endlich mal wieder auf dem Schoss seiner wunderbaren Mutter, statt am Kreuz zu hangen 🙏
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Nach einer Weile bin ich zurück am Hauptbahnhof.
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Am Westende eines Bahnsteigs verspeise ich mein Nachtessen und schliesse die Tour geistig ab.
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Als der Nachtzug nach Zürich einfährt, helfe ich einer Familie beim Einladen des Kinderanhängers. Dank der Reservation geht der Veloverlad total einfach. Das einzige Problem sind meine stinkigen Klamotten und der Rucksack, der wirklich bestialisch riecht. Die Lösung ist einfach: ich lasse alles Stinkige beim Cutthie zurück (dient auch als Diebstahlschutz 😅) und ziehe dufte in das Viererabteil.

Wir kommen minimal verspätet in Zürich an, und ich purzle gleich weiter ins Wallis. Zur geplanten Zeit steige in Sion aus. Ich find's immer wieder toll, wie problemlos das Reisen mit Zug und Velo ist 🤗
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Und so bin ich zurück in meinen geliebten Walliser Alpen. Nach der alpinen und der voralpinen Tour von der Haustür ans Mittelmeer kenne ich nun auch das östliche Ende der Alpen – ein sehr schönes Gefühl 😍

Weniger schön ist der Umgang mit Velofahrern in Österreich: bis Tirol geht's noch einigermassen, ab der Steiermark wird's dann wirklich mühsam. Diese Verschlimmerung fällt mit einem Nachlassen der landschaftlichen Schönheit zusammen – entsprechend fiel der zweite Teil der Tour ab Zell am See wenig inspiriert aus...
Daher mein Tipp: falls ihr auch mal an ein Alpenende radeln wollt, fangt mit dem Westen an. Offene Forststrassen und Trails, ein lockerer Umgang mit Biwakieren, Marienstatuen statt Jesus am Kreuz – ich krieg gleich wieder Lust loszufahren 😅

Zum Schluss eine grosse Umarmung für meine Familie, die immer viel Verständnis für mein Reiselust hat. Ihr seid super 🥰

Zell am See - Rabten Tashi Ling - Nagykanizsa: Tag 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - hier
 
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Vielen Dank an @drWalliser für einen mal wieder traumhaften Reisebericht!

Etwas bescheidener mein Bericht von der heutigen Tour aus dem Bergischen Land an die schöne Ruhr mit meinem Schwiegersohn. Er hat letztes Jahr mit dem graveln angefangen und wollte mit mir mal gerne eine 💯er Runde fahren. Eine Kombi aus Trassen und Ruhrtalradweg sollte es werden...müsste von der Länge passen. Start in Velbert Neviges...
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Von dort auf die Panoramatrasse nach Essen Kettwig
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Stauwehr in Werden am Baldeneysee
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Alte Stahlbrücke in Essen Kupferdreh
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Idylle pur auf dem Ruhrtalradweg
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Entspannte Kühe in Hattingen
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Mittagessen...Blick vom Biergarten
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Und dann über die Glück auf Trasse und die Nordbahntrasse wieder Richtung Heimat...mit einigen schön kühlen Tunneln. Ein Träumchen bei schwülen 30°C.
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Abschluss im Biergarten Varresbeck direkt an der Trasse
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Schön war's!
LG
Der Stefan
 
Ich hatte letztens in einem Artikel über die Lüneburger Heide gelesen, dass es einen kleinen Bereich in der Nähe von Schneverdingen gibt, wo die seltene und streng geschützte Moorlilie ab Mitte Juli blüht.

Damit war mein heutiges Ziel gesetzt. Mit dem Zug bis nach Tostedt und dann durch die niedersächsischen Moore bis nach Schneverdingen, wo schon der Tourismus bereit für die Heideblüte ist. Vereinzelt ist die Heide auch schon zart rosa, aber das war heut nicht mein Ziel. da ich relativ spät losgefahren bin, war es auch kein Problem, im Pietzmoor über die Bohlen Wege zu fahren, weil es eh niemand gab, der sich an diesem verbotenen Tun hätte stören können. ein paar Kilometer weiter durch die Heide habe ich dann das kleine Habitat der Moorlilie gefunden.
Kurz vor der Heideblüte, die die ganze Region in ein leuchtendes lila taucht, schafft diese kleine, gelb blühende Pflanze, ein kleinen Fleckchen Moor mitten in der Heide zu einem gelben Leuchten zu bringen. Wunderschön.
Da ich dann schon mal in der Lüneburger Heide war, habe ich einen weiten Bogen rund um die Heide gedreht, ich hatte vorsorglich Licht eingepackt, die Rückfahrt war dann lang und erst spät war ich zurück in Hamburg.

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Hier bei mir nur 125 Jahre Fruehrunde 😁
Ja oder so aehnlich 😜


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Ich wollte auch mal was in poerpel haben und das war gar nicht so einfach.
Ca drei oder vier mal hat mir der Aliexpress die Bestellung storniert
Erst im wiederholten Anlauf gelang es mir Ventilkappen zu ergattern. Hab dann gleich zwei Achterpacks geordert 🤣

Jetzt ist noch die Frage ob ich mich dann dazu werde durchringen koennen diese nach Einstaubung wieder rauszuputzen 😄 Ich glaubs ja nicht

Schoenen Sonntag allerseits 👍
 
Gestern war ich wieder mit meinem Bike-Buddy los. Er hatte sich eine schöne, schattige Runde ausgedacht, weil hier dicker Sonnenschein mit entsprechenden Temperaturen angekündigt war. Also los.

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Aber dann hatte er mehrere, längere Abschnitte durch den Wald eingeplant. Hier war es ja noch lustig:
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Die nachfolgenden S0 und S1 Abschnitte konnte ich leider nicht fotografieren, weil ich permanent damit beschäftig war, nicht zu stürzen. Das war nicht so mein Fall...

Endlich wieder raus aus dem Wald.
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Tja, und dann hatte er noch weitere MTB-taugliche Abschnitte vorbereitet... ohne Worte.
Nach 80km war ich völlig platt wieder zuhause und mache mir heute einen lazy Sunday.

Schönen Sonntag weiterhin,
Heiko
 
So schöne Touren hier allerseits 👍

Ich hab die letzten Wochen bis fast schon Monate so selten auf dem Gravelbike gesessen, dass ich fast gar nicht mehr weiss, ob das noch mein Hobby ist. Ich hatte viel zu tun, dann Corona, dann war ich schlapp wie ich es von mir gar nicht kenne und zwischendurch raubte mir Erwachsenenkram den letzten Nerv.

Am Donnerstagnachmittag tat sich ein 54 Stunden Zeitfenster auf und das wollte ich nutzen... Allerdings wurde das Gravelbike nur als Autoersatz verwendet, um von zu Hause in die Berge zu kommen.
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Nach 50km "versteckte" ich alles im Wald und hoffte, dass es zwei Nächte später noch da sein würde.
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Der Rest war dann zu Fuss. Am ersten Abend gings aus den Glarner immerfeuchten Nebelwald steil bergauf, bis die Bäume zurücktraten,
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die Vegetation allgemein weniger wurde
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und am Schluss nur noch Stein und Nebel übrig blieben.
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Die Claridenhütte liess ich links liegen, es war schon 21 Uhr, der Znacht also schon lange vorbei.
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Bald fand ich eine ebene Stelle für mein Tarp, hatte jedoch ziemlich Mühe mit den Heringen. Der Gletscher ist hier vielleicht 50 Jahre weg, da gibt es noch nicht viel Hummus. Überhaupt war ich etwas neben den Schuhen: Statt die Fotos aufs Handy zu übertragen formatierte ich die SD-Karte der Kamera...
Am Morgen. Zu sagen, dass ich gut geschlafen habe, wäre gelogen, doch aufwachen in den Bergen ist immer toll.
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Wo bin ich denn da gelandet? Auf der Grundmoräne des ehemaligen Claridenfirns Iim Angesicht des Tödi.
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Nach gemütlicher Morgenroutine mit Pancakes zotteln wir weiter. Wir wollen über über die Beggilüggi in den Sand.
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Da runter und dann hinten wieder hoch auf den Piz Cazarauls, den hintersten Berg auf dem Bild.
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Doch zuerst bewundere ich den Claridenfirn.
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Ich deponiere die Biwakausrüstung hinter einem Stein und dann folgt der lange Aufstieg zur Planurahütte. Es wird wieder steinig, heiss und schliesslich zu alpin für die Kleine.
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Bei der Planurahütte mach ich mich an die Traverse zum Piz Cazarauls, doch irgendwie passt es heute nicht. Ich trau mich mit dem durch den Hund ungünstigen Schwerpunkt nicht durch die abschüssige und ausgesetzte Traverse von der Hütte rüber zum Grat und so lass ich den Gipfel bleiben. Egal, hier ist auch toll.
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Dann geht's auf demselben Weg wieder runter zum Sand. Dort lade ich mein Gepäck wieder auf und mach mich auf die Suche nach einem gäbigen Biwakplatz. Dazu folge ich der Traverse zur Fridolinshütte. Die Sonne geht schon um 20:17 unter, doch dieses Mal habe ich vorher einen schönen Platz gefunden.
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Balkon in der ersten Reihe.
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Die Nacht wird etwas geruhsamer als die erste, doch so auf dem Boden zusammen mit dem Hund auf einer schmalen Isomatte, da gibt's bequemeres. Egal, es geht ja nur um den Morgen und der ist prima.
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Ich verplemper noch mehr Zeit als am Tag zuvor, ist ja klar: Heute geht's wieder ins Tal, da hab ich es nicht eilig. Noch dem Claridenfirn Tschüss sagen
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Und bald darauf den Bifertefirn begrüssen.

Geht gleich weiter...
 
Das Konzert gestern war der Hammer. Unglaublich, wie die Franzosen hier mitgegangen sind. Chapeau! Danke an MEUTE aus St. Pauli.
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Die sind zwar der Grund meiner Reise, aber die Beine wollte ich auch heute nicht hochlegen. Also ging es hinaus zu einem Ausflug vor die Tore von Saverne.
Zunächst ganz geschmeidig am Canal de la Marne au Rhin entlang.
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Wenn man mal den Kanal verlässt, geht es gleich zackig zur Sache. In Trois Maisons Haut, auf der Nebenstrecke nach Phalsbourg, hat es 18 % Steigung. Die 12 % kurz dahinter sind danach schon fast erholsam. Dennoch, Phalsbourg ist nett.
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Zurück am Kanal besichtige ich das Schiffhebewerk Le Plan Incliné de Saint-Louis -Arzviller. Die Schiffe werden mit 20 PS in ca. 4 Minuten parallel zum Berghang in einem Bassin 44,5 m hochgezogen bzw. Hinabgelassen. Total beeindruckend.
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Die Region ist wirklich gemütlich und wildromantisch. Eins noch oben darauf gesetzt ist das Vallée des Éclusiers.
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In Arzviller wird es für die Kapitäne dann finster. Hier verschwindet der Kanal für knapp 3 km im Tunnel und führt durch den Berg hindurch.
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Nun kurbele ich ständig bergauf und bergab durch die hügeligen Wälder des Elsass. In Dabo war ich auf einer meiner ersten Allein-Radreisen vor 13 Jahren schonmal. Der Blick auf den Rocher de Dabo ist spektakulär.
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Ungewöhnlich, dass am Samstagnachmittag die Eingangstüre einer Boulangerie aufsteht. Ich gehe hinein und frage nach Kuchen. Eigentlich geschlossen, aber ich bekomme zwei Pain au chocolat vom Vortag und einen Kaffee. Wir quatschen und ein Freund des Bäckers kommt hinzu. Er war Profi-Radfahrer, sein Freund zweimaliger Weltmeister. Wer sie waren, habe ich vor lauter Verdutztheit vergessen zu fragen 🫣
Was solls, zum Rocher möchte ich vor dem Gewitter noch hoch. Von der Anfahrt bietet sich tatsächlich die beste Ansicht...
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... und die Aussicht auf das Wetter.
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Schnell weiter, bevor es ungemütlich wird. Kurz vor dem Col de Valsberg donnert es ordentlich hinter mir. Bis zum "Pass" komme ich trocken hin.
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Hinter dem Pass ist die Straße nass und von oben scheint die Sonne. Ich bin trocken geblieben.
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Ich mag diese Zweisprachigkeit hier, so gibt es die Auberge de Waldmeister auf dem Weg nach Marmoutier.
Marmoutier selbst ist schön, mit einer tollen und mächtigen Kirche. Erinnert mich an Speyer im Kleinstformat.
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Von Mamoutier ist es nur ein kurzes Stück nach Saverne. Zu kurz. So fahre ich zurück nach Reinhartsmunster und von dort bergauf durch den Wald
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vorbei am Chateau du Grand Geroldseck nochmals zum Haut-Barr, wo ich gestern bereits war.
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Hier ist außerdem die alte Sendeanlage Telegraphe Chappe.
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Tolle Tour, 102 km, 1522 Hm ! Schade, morgen reise ich ab.
 
Hallo Bifertefirn
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Und Hallo Tödifirn
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Direkt am Bifertefirn steht übrigens die erste Unterkunft des Schweizer Alpen Clubs von 1863: Die Grünhornhütte
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Damals war mehr Eis denn der Gletscher ging da noch bis zur Endmoräne hier im Vordergrund des Bildes.
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Wir zotteln abwärts in den Sand und zurück in den Glarner Wald.
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Der jungen Linth entlang
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zur Pantenbrücke.
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Das Velo hat brav 2 Nächte gewartet. Wir satteln wieder auf. Und machen an einer Quelle Mittagspause, wo schon Felix und Regula gerastet haben sollen.
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Auf dem Rückweg erwischt uns dann noch ein Gewitter, aber alles easy.
 
Gestern waren wir Familiengraveln :love:
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Heute brachte ich den Jungen zu meiner Mutter ins Berner Oberland. Die schnellste Verbindung führt via Goppenstein, mit dem Postauto von der Rhoneebene ins Lötschental. Mich schaudert's als ich realisiere, dass die Endstation des Postautos nicht mehr Blatten, sondern Wiler ist 😥
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Im Oberland angekommen beschloss ich, meinem Nachwuchs endlich mal die Familienländereien am Niesen zu zeigen.

Der Weg hinauf führt an prächtigen Simmentäler Kühen vorbei.
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Wie nicht anders zu erwarten am Niesen ist's eine stotzige Sache. Die Weide hat nicht einen ebenen Quadratmeter 😅
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Dem Sohn und den Tieren gefällt's dort oben :love:
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Es hat alles, was es braucht 🤗
Wasser ✅
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Strom ✅
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öV-Anbindung ✅
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Besonders hervorheben möchte ich die beschauliche Liegenschaft mit viel Potential 😅
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Und natürlich die für Gravelbike-Enthusiasten ideale An- bzw. Abfahrt!
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Und das Zückerchen: die Bikepark-ähnlichen Strassenelemente in umittelbare Nähe 🤘
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Schöne Woche allen 😘
 
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Und jetzt noch etwas ganz anderes: es ist höchste Zeit, dieses Versprechen einzulösen!
Und irgendwann muss ich noch auf eure Kommentare zur 🇦🇹-Tour antworten. Kommt, versprochen!

Also, los geht's.

zumindest müsste es mit dem Teufel zugehen, wenn ich damals nicht die gleiche Kirche abgelichtet hatte
Ja, da hast Du die Kirche von Ernen abgelichtet ☺️

WOW - immer wieder beeindruckender Bericht :anbet: und tolle Bilder :daumen: !
Danke & gern geschehen 🙏

Und hinter dem Kunkelspass beginnt einer der schönsten Kantone der Schweiz: St. Gallen. Der ist so schön, dass früher sogar Wal(li)ser dahin ausgewandert sind. Warst du mal in St. Martin und im Calfeisental?
St. Gallen gefällt mir immer wieder, z.B. bei den Fahrten durchs Toggenburg, aber dieses Mal hat's nicht so gefunkt... Calfeisental steht weit oben auf meiner Liste :love:

Wenn man die Bilder von @drWalliser sieht, will man selber eigentlich gar nicht mehr posten, weil man sich dann so klein vorkommt 8-)
Wenn ich jeweils die täglichen Kilometer von @velolaf, @dominik_bsl und anderen sehe, komme ich mir auch ganz klein vor 😅 Aber im Ernst: ich denke, hier passt alles rein, egal ob Pott oder Berge, Mikrofamilienrunde oder epische Solotour, Highend-Cam oder Handyknipse. Genau von dieser Diversität lebt dieser Faden.

Karwendel ist einfach der Hammer.
Nachdem ich nun die Alpen vom Geschriebenstein bis nach Nizza kenne, kann ich das defintiv unterschreiben 😍

fuhr ich leider über die Schwanzspitze einer 1,5 m langen Schlange [...] Das beschäftigt mich immer noch ein wenig 😥
Das verstehe ich gut 🙏 Es gibt einem immer ein schlechtes Gefühl, wenn man andere verletzt, egal wie viel Schuld man trägt...

Vom Glück sich finden lassen muss der Mensch @drWalliser 😍
Da erinnere ich mich nicht mehr an den Zusammenhang, aber stimmen tut's definitiv :love:

Wunderbar @drWalliser !
Ja, die Tour nach Zell am See war in der Tat ziemlich wunderbar!

Danke fürs mitnehmen.
Danke für die Teilhabe an dieser schönen Tour
Gern geschehen 🙏

Vielen Dank an @drWalliser für einen mal wieder traumhaften Reisebericht!
Für Dich immer gerne!

Und weil wir alle das Karwendel lieben :love:
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Wir sind seit zwei Tagen im Sommerurlaub, zuerst im Gardertal und dann geht es in einer Woche weiter zum Gardasee.

Hier gibt es nicht so viele Gravelpfade, so das ich mit dem Gravel versuche die Pässe unsicher zu machen. Nachdem wir gestern zum Einrollen den Campolongo beidseitig gefahren sind, ging es heute auf die Runde Corvara/Arraba/Falzrego und Valparola retour nach Stern.
Auf der Abfahrt vom Valparola nach San Kassian gab es eine ungewollte gravel Sektion, da aktuell die Strasse saniert wird und der Belag fehlt.
Hier unser Ausgangspunkt..Stern
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Oberhalb von Corvara
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Falzrego
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Valparola
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Nach dem Valparola..
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Unterhalb vom Falzrego auf dem Weg zur und in der Galerie.
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Dienstag soll es dann auf die Sella Umrundung gehen.
LG
 

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Für mich ist der Gravelfotofaden hier mit das Beste was das Internet so hochgebracht hat. @drWalliser mit seinen Beiträgen hat, völlig klar, einen ganz gehörigen Anteil daran.

Hier kann ich aber nicht ganz mitgehen... 😉
Weniger schön ist der Umgang mit Velofahrern in Österreich: bis Tirol geht's noch einigermassen, ab der Steiermark wird's dann wirklich mühsam. Diese Verschlimmerung fällt mit einem Nachlassen der landschaftlichen Schönheit zusammen
Die vielen Radlverbote in Verbösterreich sind in der Tat ziemliche Abtörner um abseits der offiziellen Fahrradwege Touren zu machen, aber landschaftlich liegen für mich das Burgenland und die Steiermark ganz vorn, wenn ich den gesamten Alpenrand betrachte.

kommt mir grad so in den Sinn -
Verdammter Mist... einfach erschreckend wie lange das schon her ist...🤔

Die Region ist wirklich gemütlich und wildromantisch. Eins noch oben darauf gesetzt ist das Vallée des Éclusiers.
Hmm, das wäre ja etwas für die Augustwoche... werde ich meiner Frau mal vorschlagen.

An diesem Wochenende saß ich ausnahmsweise mal nicht auf dem Fahrradsattel. Aber Bergsteigen mit Sohn I und II in den Berchtesgadener Alpen hat ja auch was 🙂
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Euch allen eine schöne Woche!
 
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Wenn ich jeweils die täglichen Kilometer von @velolaf, @dominik_bsl und anderen sehe, komme ich mir auch ganz klein vor 😅 Aber im Ernst: ich denke, hier passt alles rein, egal ob Pott oder Berge, Mikrofamilienrunde oder epische Solotour, Highend-Cam oder Handyknipse. Genau von dieser Diversität lebt dieser Faden.
jenau ... :doppeldaumen: :)
 
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