Erbse73
…alternder Typ aus der V-Brakes Ära
Kommt mir bekannt vorMan wird ja auch nicht jünger.Anhang anzeigen 2064796
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Kommt mir bekannt vorMan wird ja auch nicht jünger.Anhang anzeigen 2064796
@drWalliser was soll man dazu sagen...mir fehlen jedenfalls die Worte...außer: großes Kino!Ein letzter Dezembermorgen mit einem Beitrag von der Frankreichtour - die Rückreise steht an!
Auf französichen Bahnhöfen sind oft interessante Persönlichkeiten unterwegs. In Rochefort ist es nebst den üblichen Obdachlosen mit Hund Le Père Noël, ein älterer Mann im Weihnachtsmannkostüm. Scharfsinnig und witzig seziert er die Befindlichkeit der Grande Nation. Zu La Rochelle hat er eine klare Meinung: keine gute Stadt, und wenn ich nicht aufpasse, werde mein Velo innert kürzester Frist weg sein.
Die Fahrt im TER von Rochefort nach La Rochelle verläuft problemlos. Dort angekommen peile ich sofort einen Brunnen an, den mir Google Maps anzeigt, denn das Cutthie ist nach der Schlammschlacht von heute Morgen maximal verdreckt.
Sodele, frisch geputzt
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Nächste Etappe: Check-in im Zimmer für die Nacht. Der Vermieter hat was von der "schmalen Tür" geschrieben. Tatsächlich, die Tür ist so schmal, dass das Cutthie keinesfalls durchpasst. Zwei Franzosen machen gerade Rauchpause vom Firmenessen und helfen mir, den Lenker zu drehen (ich hätte die vier Schrauben vorne am Vorbau gelöst, sie machen mich auf die zwei Schrauben bei den Spacern aufmerksam - wahrscheinlich Ingenieure).
Als sie mein Billigschloss von Knog sehen, kriegen sie einen Lachanfall: so vertrauensvoll-naiv könne nur ein Schweizer sein
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Ufff, Check-in geschafft. Jetzt nur noch ein bisschen auspacken und die morgige Fahrt im TGV vorbereiten. Bis Paris habe ich einen Velostellplatz, danach will ich durch die Stadt radeln, an der Gare de Lyon das Cutthie einpacken und den TGV nach Lausanne nehmen.
Nach dem Türschreck der nächste Schock: meine Handy lädt nicht mehr, und der Akku ist bei 4%. Ok, ruhig bleiben: mit den Zugtickets würde es wohl schon irgendwie gehen, bloss das frühmorgendliche Wecken und die Navigation in Paris machen mir echt Sorgen.
Ich notiere die Türcodes des Zimmers auf einen Zettel und mache mich auf die Suche nach meinen Ingenieuren - vielleicht sind das nicht nur exzellente Velomechaniker, sondern auch exzellente Elektroniker. Ich schaue in den zwei anliegenden Beizen rein, finde sie aber nicht. Dafür hilft mir ein Wirt mit zwei Zahnstochern aus. Tatsächlich grüble ich ziemlich viel schwarze Materie aus dem USB-Port - und da lädt es wieder
Und noch ein Schock: die Kamera kann die SD-Karte nicht mehr lesen. Ach herrje, wenn ich jetzt tatsächlich nicht mehr auf die Fotos dieser Tour zugreifen kann?!
Die Nacht ist übel: nach all der Aufregung habe ich Mühe mit Einschlafen, um 11h poltern die ersten Nachbarn nach Hause, um 3h die nächsten, und dann bin um halb fünf ich dran mit Poltern.
Das Cutthie hat zwar einen Liegeplatz, scheint mir aber auch nicht sonderlich gut ausgeruht.
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Eine weitere Nur-bei-Nacht-Stadt auf dieser Tour: La Rochelle. Das Cutthie steht tapfer bereit für den Weg zum Bahnhof.
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Ich liebe den TGV
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Im Halbschlaf rase ich Richtung Paris. Kaum aus der Gare Montparnasse raus, kommt mir Züri West in den Sinn: Hie geits mer einigermasse miess - Schissparis. Vielleicht radle ich so gerne durch Frankreich, weil in diesem grossen Land alles Schlechte in Paris versammelt wird und in der angeradleten Peripherie daher nur das Helle und Schöne übrigbleibt? Das ist natürlich masslos übertrieben, aber der Verkehr, der Nebel, die Bise und die schiere Menschenmassen sind mir einfach zu viel.
Die Bürgermeisterin Anne Hidalgo bemüht sich redlich um bessere Verkehrswege für Velofahrer, aber die Radstreifen sind recht schmal und mit wenig Schlaf nicht ganz einfach anzupeilen. Und es hat einfach nach wie vor extrem viele Autos. Und Fussgänger. Und Tauben. Und Velofahrer.
Es hat wirklich von allem viel, ausser vom Eiffelturm - da hat es nur einen
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Grauer Fluss unter grauem Himmel...Anhang anzeigen 2064703
...und farbige Wände in den Tunnels der Voie Georges-Pompidou:
Im nächsten Tunnel fallen mir nicht die Graffiti auf, sondern die Zelte der Obdachlosen. Ja, ich habe auch gefroren auf dieser Tour. Aber ich konnte in jeder Sekunde ein Taxi rufen und in mein kuscheliges warmes Nest zurück. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist, jeden Tag alternativlos dieser Kälte ausgeliefert zu sein...
Notre-Dame darf ich natürlich nicht auslassen.
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Gare de Lyon. Ich kaufe ein bisschen Vorräte ein und mache mich ans Einpacken der Cutthie, denn die TGVs in die Schweiz nehmen nur auf maximal 130x90 cm verpackte Velos mit. Mich als Antithese zum Schraubergott macht diese Aufgabe immer recht nervös - mit gutem Grund, wie sich bald herausstellt: ich habe tatsächlich den Inbus für die Demontage des Schaltwerks nicht dabei. Entsprechend passt die Gabel nicht in den Sack, und wie's mit den Massen aussieht, will ich lieber auch nicht wissen... (Und wie's dem Schaltwerk geht, habe ich bis heute nicht gewagt nachzuschauen).
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Ich spreche zwei Mitarbeiter von SNCF Sécurité an. Einer hat tatsächlich ein Multitool mit dem passenden Inbus dabei - hurra!
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(Notiz an mich selbst für ein andermal: so bin ich auf 120x80 cm)
Das Boarding und die Reise verlaufen dann absolut problemlos. Die Gepäckablagen im TGV sind wirklich riesig!
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Umsteigen in Lausanne, und dann der Blick auf den Beginn der Tour am anderen Ufer des Léman.
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Um halb sechs schliesse ich meinen Sohn an der Bushaltestelle von Savièse in die Arme
Das war's!
Danke ward ihr dabei, es war wie immer sehr angenehm mit euch! Danke insbesondere für die Likes und Kommentare, von denen ich in den nächsten Tagen noch ein paar beantworten werde.
Und danke meinen Liebsten, die mich ziehen lassen und wieder mit offenen Armen empfangen
Savièse - Atlantique: Tag 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - hier
Vielen Dank an DichEin letzter Dezembermorgen mit einem Beitrag von der Frankreichtour - die Rückreise steht an!
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Danke ward ihr dabei, es war wie immer sehr angenehm mit euch!
Fährt der einfach so von der Haustür an den Atlantik, Hochachtung lieber @drWalliserDas war's!
Danke ward ihr dabei, es war wie immer sehr angenehm mit euch!
Das an sich habe ich auch schon gemacht, sogar mehrmals - nur halt nicht im tiefsten Winter.Fährt der einfach so von der Haustür an den Atlantik, (...)
Ich weiss, ich bin klar voreingenommen, aber für mich der Spruch des Jahres in diesem Faden„Spieglein, Spieglein an der Wand,
wer macht die schönsten Touren im ganzen Land?“
„Herr Attaché, Ihr macht die schönsten hier,
aber der @drWalliser drüben in den Schweizer Bergen
tourt noch tausendmal schöner als Ihr.“
Na, wäre das auch geklärt.![]()
Na ja, es hat halt nicht jeder einen Job, bei dem man während der besten Reisezeit 2-3 Monate Urlaub kriegtdoch obwohl das alles grossartig aussieht, reizt es mich nicht wirklich, dir diese Tour nachzumachen. Zu gut weiss ich, wie pénible es ist, in der Kälte zu touren
Du schätzst mich glaub recht gut ein, danke. Ja, ich bin gerne unterwegsUnterhaltsam und spannend zu lesen und man merkt in jeder Zeile, mit wieviel Herzblut und Leidenschaft du auf deinen Touren unterwegs bist und mit welchem Entdeckergeist und welchem Fernweh es dich auf zwei Rädern in die Welt hinaus zieht.
Nein, der Leuchtturm ist im Winter leider nicht zugänglich.Ich hoffe Du hast den La Coubre bestiegen, absolut sehenswert.
Das muss eine optische Täuschung sein. Jedenfalls mussten meine Frau und ich ziemlich lachen, als wir das gelesen habenDu hast eine innere Ruhe und Zufriedenheit die mich etwas neidisch macht...
Die Auvergne ist einfach SCHÖNUnd fuhren dann auch durch die Auvergne.
Hier die geplante Route in einem Rutsch. Und hier eine südlichere Variante, die sich teils am Jakobsweg orientiert.Ich hab mir jetzt vorgenommen Deine Tour mal als Vorlage/Inspiration zu nehmen
Ja, Gravel schnell hat es so gewollt, entsprechend habe ich es so gemachtBist du wirklich über das Viaduc de Martrou geradelt?
Genau darum poste ich lieber hier als bei den Liveberichten@drWalliser und ich wollte heute um 6:30 Uhr schon rumstänkern, wo der Bericht von 5:30 Uhr bleibt![]()
Ich denke, dass jegliches Gefühl von Unabhängigkeit eine Illusion ist. Man ist immer verbunden, eigentlich mit allem.Gerade im letzten Text ist mir aufgefallen, wie intensiv du deine Umgebung in deine Reiserei einbeziehst, die Ingenieure, den Wirt, die Sécurité - die haben dann alle zu Hause auch etwas zu erzählen von dem verrückten Schweizer mit dem Velo kurz vor Weihnachten![]()
Dank booking.com: ja, immer drinnen. Die Auswahl war meistens recht gross, v.a. wenn man ein wenig flexibel war bezüglich dem angepeilten Ort.Aber sehe ich das richtig, Du @drWalliser hast immer drinnen geschlafen? Das fasziniert mich erst recht, wenn ich je in FR nach einer solide gemauerten Unterkunft suche (die kein Platz unter einer Bruecke sein soll), dann finde ich in aller Regel nur 'geschlossen' oder 'ausgebucht'