Achtung Herzinfarkt! - Gravelbike mit Flatbar ([A]ufbau BC Flint)

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Hallo in die Runde,

in der Vergangenheit hatte ich mir testweise eine Gravelbike aufgebaut, um hinterher festzustellen, dass der schmale Rennradlenker im Gelände leider nicht taugt. Zumindest so meine Einschätzung.

Genauer war es ein China-Rahmen, den ich mit einer AXS Gruppe von Sram versehen hatte, um damit auch im unebenen Gelände schnell voranzukommen und im Urlaub ein vielseitig einsetzbares Rad dabeizuhaben. So zumindest der ursprüngliche Gedanke.
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Da ich ein Hardtail und ein Rennrad besitze, war ich schlussendlich von der neuen Mode enttäuscht. Auf der Straße war das Gravelbike schnell aber nicht schnell genug und im Gelände war das fahren von kleineren Trails alles andere als ein Genuss. Schließlich habe ich das Setup verkauft und starte nun ein neues Projekt.

Ein Gravelbike für Touren und Alltagsfahrten muss her. Eine Bedingung für den Aufbau ist ein flacher Lenker. Rennradlenker im Gelände sind definitiv **** und nicht für mich geeignet.

Das zweite Kriterium ist ein einfacher und wartungsarmer Aufbau. Mit anderen Worten, ich möchte mechanische Komponenten verbauen. Keine elektrische Schaltung, keine hydraulischen Bremsen.

An dritter Stelle stehen die Kosten. Die sollten im Rahmen bleiben, was auch immer das bedeuten soll. 😉

Die Basis soll der BC-Flint-Rahmen bilden. Folgend eine Teileliste. Die Laufräder sind Relikte vom ersten Aufbau mit dem China-Rahmen. Kommentare erwünscht!
Teileliste_I.png
 
für mein Empfinden stimmt das P/L Level nicht. für das anvisierte Budget sehe ich kein solides Alltags/Tourenrad. Bei vielen Komponente springt das Pferd gefühlt 10cm zu kurz.

  • LRS sehe ich nicht im Alltag, Touren vllt.
  • würde mittlerweile jede 0815 Shimano Bremse einer BB7 vorziehen. P/L, Haltbarkeit, Wartung, alles top.
  • zum einen 10€ Beton Lenker, dann aber wieder 140g Spielzeugstütze mit M4er Schräubchen, die den Klemmwinkel nicht ausgleichen können.
  • Eher Esi statt Ritchey Griffen, haltbarer und komfortabler.
 
für mein Empfinden stimmt das P/L Level nicht. für das anvisierte Budget sehe ich kein solides Alltags/Tourenrad. Bei vielen Komponente springt das Pferd gefühlt 10cm zu kurz.

  • LRS sehe ich nicht im Alltag, Touren vllt.
  • würde mittlerweile jede 0815 Shimano Bremse einer BB7 vorziehen. P/L, Haltbarkeit, Wartung, alles top.
  • zum einen 10€ Beton Lenker, dann aber wieder 140g Spielzeugstütze mit M4er Schräubchen, die den Klemmwinkel nicht ausgleichen können.
  • Eher Esi statt Ritchey Griffen, haltbarer und komfortabler.
Vielen Dank für deine Kritik.

Der LRS ist nur eine Übergangslösung. Der wird früher oder später verkauft und gegen etwas Alltagstauglicheres getauscht.

Was meinst du mit "Klemmwinkel nicht ausgleichen"? Alternativ kann ich auch die Thomson verbauen, wenn die Länge passt. Das werde ich dann sehen.
 
Eine Thomson hat unter dem Schraubenkopf eine Linsenscheibe und ebenfalls einen Kugelsitz in der Stütze, dies sorgt dafür, dass die Klemmkräfte immer vollflächig und linear aufgenommen werden. Bei den wenigsten Ali Stütze habe ich eine Lösung für diesen Fall gesehen.
Am Renner hat es mit 80 in der Anfahrt geknallt und der Rest der Abfahrt hab ich angsterfüllt überlegt, was nun den Geist aufgegeben hat. Es war die Sattelbefestigung. Mit lösen Sattel fertig fahren ist auch eine besondere Erfahrung.

Umrunder und oder untermaßiger Klemmbereich kommt dann meist ebenfalls hinzu.
 
Ok, nachvollziehbar. Ich meine für nen Zwacken riskier ich es....ist ja schon bestellt! -.-
Zumal ich die Stütze ebenfalls am RR habe und ich eher ein Leichtgewicht bin.

Zu den Bremsen: Meinst du eine mechanische Shimanobremse wie die BR-M375? Die ist wirklich preiswert.
Alternativ kommt evtl. doch eine hydraulische Bremse mit FM infrage, da ich gerade festgestellt haben, dass die FM-PM-Adapter hinten wenig Platz bieten, um die Montageschrauben anzuziehen.
 
Leider gibt es schon den ersten Rückschlag. Nachdem ich den Rahmen ausgepackt hatte, wollte ich die Steckachse ausbauen. Nach einigen Umdrehungen quitschte es, dass sich mir die Nackenhaare aufstellten.

Leider ist die Bohrung im Rahmen am Schaltauge nicht mittig zm Gewinde des Schaltauges. Beim Ein- und Herausschrauben der Steckachse quitscht es ganz fürchterlich und in der Rahmenbohrung hat das Gewinde der Steckachse einen Gewindeabdruck hinterlassen. Das gilt für das schwarze und das orangene Schaltauge wobei letzteres etwas besser funktioniert.

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Spaß, was lernen und dabei auch noch Geld sparen? Ja, geht. Mit einem Fahrtechnik-Kurs. :D
Hab schon etwas Erfahrung, so ist es nicht... ;-). Aber warum sollte man sich mit einem Rennradlenker im Gelände geißeln?

Zum Rahmen: Der Rahmen wurde nach einer kurzen Begutachtung meinerseits reklamiert und ist nun zurück auf dem Weg zu BC. Die BB7 Bremsen lassen sich nach meinem Dafürhalten trotz Adapter nicht am Rahmen sinnvoll moniteren. Die Sitzstrebe versperrt den Zugang zur hinteren Befestigungsschraube.

Somit zur Planänderung: Ich werde nun doch eine Flatmount-Bremse kaufen müssen. Die sind zwar im Set für Flatbar rar gesät aber ich habe schon ein Angebot im Blick.
 
Aber warum sollte man sich mit einem Rennradlenker im Gelände geißeln?
Naja, ein Gravel ist ja auch kein Mountainbike. Sondern ein Rennrad für Waldautobahnen. Man fährt damit da, wo man mit nem Rennrad nicht ohne nen Achter an beiden Laufrädern und Sattel im Popo reingerammt nach ein paar hundert Metern fährt. Mit dem Gravel macht man solche Strecken dann tief gebückt in Rennposition mit 30++ Sachen. Die Grenze ist natürlich fließend hin zu einem Cross-Country 29er Hardtail mit "geradem" Lenker, das geht damit auch, aber du sitzt da halt windschlüpfig wie eine Schrankwand auf dem MTB. So ein Gravel macht auf Waldautobahnen und notfalls auch auf der Straße voll Bock! Für richtiges Gelände hat man dann ein MTB - wo dann auch der breite Lenker Sinn macht um dem Gelände seinen Willen aufzuzwingen, und für nur Straße eben ein Rennrad. Wenn man mag, dass einem die Autos so dicht auf die Pelle rücken dass sie einen an den Rückspiegeln mitnehmen, wenn die Landstraße mal keinen Seitenstreifen hat - ich hab in solchen Situationen insbesondere bei Gegenverkehr immer voll Schiss - als Radfahrer und Autofahrer. Deswegen versuche ich solche Situationen (Landstraße) wo es geht zu vermeiden und deswegen hab ich auch kein Rennrad.
 
Naja, ein Gravel ist ja auch kein Mountainbike. Sondern ein Rennrad für Waldautobahnen. Man fährt damit da, wo man mit nem Rennrad nicht ohne nen Achter an beiden Laufrädern und Sattel im Popo reingerammt nach ein paar hundert Metern fährt. Mit dem Gravel macht man solche Strecken dann tief gebückt in Rennposition mit 30++ Sachen. Die Grenze ist natürlich fließend hin zu einem Cross-Country 29er Hardtail mit "geradem" Lenker, das geht damit auch, aber du sitzt da halt windschlüpfig wie eine Schrankwand auf dem MTB. So ein Gravel macht auf Waldautobahnen und notfalls auch auf der Straße voll Bock! Für richtiges Gelände hat man dann ein MTB - wo dann auch der breite Lenker Sinn macht um dem Gelände seinen Willen aufzuzwingen, und für nur Straße eben ein Rennrad. Wenn man mag, dass einem die Autos so dicht auf die Pelle rücken dass sie einen an den Rückspiegeln mitnehmen, wenn die Landstraße mal keinen Seitenstreifen hat - ich hab in solchen Situationen insbesondere bei Gegenverkehr immer voll Schiss - als Radfahrer und Autofahrer. Deswegen versuche ich solche Situationen (Landstraße) wo es geht zu vermeiden und deswegen hab ich auch kein Rennrad.
Prinzipiell ist mir das schon klar, wozu ein Gravelrad gedacht ist. Nur lassen sich meine Routen nicht so akkurat planen, (...bzw. bin ich dazu nicht bereit) da ich auch gern neue Wege und Abzweigungen ausprobiere. Und hier bin ich leider zu oft und zu schnell am Limit, was das Gravelbike hergibt.
 
Update: Nachdem ich den Rahmen bei BC reklamiert hatte, wurde mir recht schnell das Geld zurücküberwiesen, sodass ich einen neuen Rahmen ordern konnte.

Die Gabel aus Fernost ist auch ein getroffen und macht für 80€ (inkl. Rabattschlacht bei ALI) einen guten Eindruck. Da ich schon Erfahrung mit importierten Fahrradteilen aus China habe, bin ich zuversichtlich, dass die Gabel genau das erfüllt, was sie erfüllen soll.

Die BB7-Bremsen inkl. Adapter, Bremszügen und Hebel habe ich zurückgeschickt. Alternativ wurde eine günstige Shimano-Bremse bestellt, welche auch eine PM-Aufnahme besitzt.

Gestern habe ich den Aufbau begonnen. Die Lager waren leicht zu montieren und die Bremse waren schnell gekürzt und eingestellt. Leider musste ich feststellen, dass die Kette, die ich noch über hatte, zu kurz ist. Dehalb verzögert sich die Jungfernfahrt noch etwas.

Hier eine aktualisierte Teileliste:

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Wenn du öfter mal an deine Grenzen kommst solltest du auch Reifen montieren, die dafür geeignet sind anstatt der Pendler-Dinger.

Den LRS würde ich behalten.

Die Thomson Stütze halte ich für maßlos überbewertet. Die als wertig empfundenen Frässspuren scheifen sich irgendwann blank. Die Stütze neigt dann zum durchrutschen. Zusätzlich ist sie teuer, schwer und unkomfortabel.
 
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Sieht gut aus, und für den Preis bekommt man wahrscheinlich kein fertiges Rad neu. Übrigens in der aktuellen Bike ist ein Vergleich zwischen Gravel und Hardtail-MTB drin, und das Fazit ist wie ich schon feststellte, dass die Übergänge zwischen beiden Klassen fließend sind - und das beste Gravel ist wohl ein Hardtail ohne Federgabel... Du hast jetzt so einen Zwitter gebaut, wie er auch am Artikelende gezeigt wird, quasi MTB ohne Federgabel...
 
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