Definitiv. Kettenblätter haben verschiedene offsets, Steuersätze macht jeder wie er will, superboost...allein das es keinr standardisierte Motoraufnahme bei ebikes gibt...bei Getriebe gibt's das seit 20 Jahren.
Aber so will man den Konsum hoch halten....
Standardisierte Motoraufnahmen sind kaum umzusetzen und reines Wunschdenken, selbst Bosch CX, SX und PX sind nicht untereinander immer zu tauschen trotz einheitlichem Lochbld, da der Ausschnitt der Motoren je nach Rahmen unterschiedlich ist. M1 hat deshalb unhübsche 3D-Druck Abdeckungen teilweise am Rad.
Ohne die Motorgröße zu berücksichtigen gibt es grob gesagt 3 Bauarten von eBike Motoren: klassisch mit quer eingebautem E-Motor (DJI, Bosch, Shimano, Brose, Pinion, ...), zylindrische (TQ, ZF, der neue Sram aus den Patenten) und längs orientierte E-Motoren (Fazua, Maxon). Theoretisch gäbe es noch die Rocky Antriebe, die sind aber extremst im Rahmen und der Kinematik integriert, deshalb lasse ich die mal außen vor. Während man zylindrische und längs orientierte Motoren nahezu unsichtbar integrieren kann wie man bei TQ, Fazua und Maxon sieht, sieht des bei den klassischen wieder anders aus. Selbst einen Specialized SL oder Bosch SX sieht man immer. Der Tretlagerbereich wird unnötig groß und auch schwerer als er sein muss werden wenn man sich auf einen Standard beschränkt. Würde ich als Kunde nicht wollen, stell dir mal ein Light Assist Bike vor, das klobiger als aktuelle Full Power Räder ist. Zu guter Letzt kommt noch die Einbaugröße des Motors dazu. Ein Specialized SL ist bedeutend kleiner als der Ziegelstein von FullPower 3.1, entsprechend bräuchte es noch zusätzlich zu den Bauarten verschiedene Größen.
Somit wären bis zu 6 verschiedene Einbaumaße von Nöten, um das ganze Spektrum abzudecken. Bei worst case 6 verschiedenen Standards kann man es auch gleich bleiben lassen. Man könnte zwar ein paar Sachen einigermaßen standartisieren, zbsp TQ und Fazua haben recht ähnliche Motoraufnahmen, einen SX könnte man wegen des Getriebes aber nicht auf den selben Standard bringen und man müsste um einen Standard herum konstruieren wenn man mit dem Standard konstruieren sollte und idealerweise dadurch keine oder keine allzu großen Kompromisse eingehen sollte. Stell dir mal vor, du musst Teile abändern, weil es keine passende Schraubenlänge zur Auswahl gibt. Wichtiger und sinnvoller wäre es nur offene Akkusysteme zu erlauben, natürlich muss dann der Motorhersteller für Defekte wegen des Akkus nicht zu Verantwortung ziehen, und die Baupläne für die wichtigsten Teile (Getriebe, Steuerelektronik) der Motoren nach Beendigung des Herstellersupports zu veröffentlichen, dann könnten andere Hersteller 3rd Party Komponenten anbieten oder der Hersteller ist gezwungen, länger Ersatzteile auf Lager zu haben, wenn man diesen Umsatz für sich selbst beanspruchen will. In der Automobilbranche sind alle Hersteller gesetzlich verpflichtet mindestens 10 Jahre, nachdem das letzte Auto vom der Baureihe vom Band gerollt ist, sämtliche Ersatzteile anbieten zu können.
Steuersatz gibt es ja inoffizielle Standards (ZS, EC, IS, etc) unter den Steuersatzherstellern wie Hope, Cane Creek oder Acros und sonstige Kugellager sind Standardteile, die sind eh schon genormt mit DIN/ISO Norm.
Kettenblätter haben verschiedenen Offsets wegen der Tretlagerbreiten und Hinterbaunaben, Kettenblätter sind somit auf den Mist anderer Komponenten gewachsen. Beispiel: 73mm Tretlager, einmal 148mm und einmal 142mm Einbaubreite hinten. In diesem Fall könnte man es per Flipflop Kettenblatt und einem Spider realisieren, QR135 Hinterradnaben gehen dann aber trotzdem leer aus. XSync2 wäre aber mittels Flipflop Kettenblatt nicht möglich. Entweder macht man einen Kompromiss aus beidem, hat bei einem eine bescheidene Kettenlinie und beim anderen eine passende, hinterradnabenspezifische Tretlager (QR135, TA142, TA148, TA157; man bräuchte dann wieder verschiedene Spider/Kettenblätter für eBikes) oder man macht verschiedene Kettenblätter/Spider. Würde man sich auf ein einziges Maß, zbsp 148mm, für alle Räder festlegen, könnte man sich auf ein Tretlagermaß und entsprechend Kettenblatt einigen. Die alten Standards werden aber weiterhin noch benötigt, damit der Altbestand nicht obsolet wird. Aber selbst ein einheitlicher Achsstandard wäre schon undenkbar, die Rennradfraktion weigert sich ja immer noch UDH flächendeckend einzusetzen, da die Ausfallenden dicker werden (Achtung, sollte man nicht zu ernst nehmen). Bei manchen Custombuden entscheidet man sich auch bewusst dagegen, obwohl die es am allernötigsten hätten.
Außerdem würden zu viele Standards Innovation behindern. Hätte man vor 10 Jahren die Form der Zähne für Kettenblätter festgelegt, gäbe es jetzt kein Narrow-Wide. Man könnte aber gerne aktuelle Standards etwas reduzieren, beim Tretlager gibt es so viele, dass die Hälfte auch reichen würde. Ein einheitliches Gewindemaß, ein einheitlicher Außendurchmesser bei Pressfit, einheitlicher Innendurchmesser und ein einheutliches Maß, wie viel das Lager ab Flasch aufträgt, gerne für Pressfit und geschraubt unterschiedlich, kann man eh nicht untereinander tauschen. Man bräuchte also nur verschiedene Hülsen für verschiedene Tretlagerbreiten und Lager gäbe es genau nur Pressfit und geschraubt. Solche nebensächlichen Sachen kann man gerne vereinheitlichen aber nichts sowas zentrales wie Motoren. Dann könnte man gleich Openmold Rahmen nehmen