Canyon meldet Umsatzrückgang im dritten Quartal: Marktumfeld belastet Bilanz

Ein Versenderbike sollte einfach 20 min günstiger sein, als ein Vergleichbares Handlerbike. Das ist halt die Weitegabe dessen, dass man keine Handlermarge und kein Netz hat. Alles andere ist halt Geld einschieben.
 
Nicht vergleichbar: Ich hole mein Bike ab, weil ich es schneller haben will. Stattdessen wird mir ein ominöses Übergabe-Erlebnis suggeriert, das am Ende von einer Aushilfskraft mit wenig Fachwissen ausgeführt wird, die mir meine mitgebrachten Pedale dranschraubt und mir erklärt, wie eine Dämpferpumpe funktioniert. Das ist einfach nur noch lachhaft, wenn ich dafür 149 Euro zahlen soll. Die müssten mir als Kunden eigentlich Rabatt geben, da ich ihnen das Einpacken des Bikes in den Karton erspare.
Wobei die "Übergabe-Erlebnis"-Idee ja erstmal nicht doof ist.

Heute noch ein schlechtes Fahrrad zu kaufen, ist ja (mit Ausnahmen: Discounter, Baumarkt etc) quasi nicht mehr möglich. Die Produkte sind alle gut, die Ausstattung für den 0815-Kunden so gut wie nicht unterscheidbar (Fahrwerk Fox oder RS, Antrieb Shimano oder SRAM). Wirkliche Differenzierung über das Produkt, also einen USP, den nur Marke x bieten kann, gibt es ja kaum noch (vielleicht Atherton und Boutique-Schiene). Ich rede hier von der Masse, nicht vom nerdigen Forenuser, der sich am halben Grad abweichenden Lenkwinkel stört.

Wenn es also nicht über das Produkt als solches möglich ist, den Kunden zu locken, muss es eben anders gehen und da sind u.a. emotionale Werbeansprache und individuelles Kauferlebnis doch legitim. Wenn es denn gut gemacht ist.
 
Dazu kommt noch der Fachkräftemangel. Welche Nichtskönner inzwischen den Chat bei CANYON betreuen, geht auf keine Kuhhaut. Die haben weitestgehend null Ahnung von Technik und wissen noch nicht einmal, welche Produkte ihr Arbeitgeber verkauft.
Nur weil man die Lüge vom Fachkräftemangel immer wieder widerholt wird sie nicht wahr. Denn wenn permanent alle kosten um einen rum steigen dann kann man sich gewisse Jobs heute einfach nicht mehr leisten.
 
Wobei die "Übergabe-Erlebnis"-Idee ja erstmal nicht doof ist.

Heute noch ein schlechtes Fahrrad zu kaufen, ist ja (mit Ausnahmen: Discounter, Baumarkt etc) quasi nicht mehr möglich. Die Produkte sind alle gut, die Ausstattung für den 0815-Kunden so gut wie nicht unterscheidbar (Fahrwerk Fox oder RS, Antrieb Shimano oder SRAM). Wirkliche Differenzierung über das Produkt, also einen USP, den nur Marke x bieten kann, gibt es ja kaum noch (vielleicht Atherton und Boutique-Schiene). Ich rede hier von der Masse, nicht vom nerdigen Forenuser, der sich am halben Grad abweichenden Lenkwinkel stört.

Wenn es also nicht über das Produkt als solches möglich ist, den Kunden zu locken, muss es eben anders gehen und da sind u.a. emotionale Werbeansprache und individuelles Kauferlebnis doch legitim. Wenn es denn gut gemacht ist.
Da wird halt das kopiert was VW mit der Autostadt auch schon anbietet nur warum Geld dafür bezahlen wenn ich mein Rad/Auto persönlich abhole und das nicht extra für mich Verpackt und Verschickt werden muss? Wenn dann muss das günstiger sein und nicht teurer zumal man sich auch den kompletten Demontage- und Verpackungsschritt spart.
 
Mit Gravel hat man sich aber auch einen eigenen Konkurrenten zum MTB geschaffen. Gefühlt sind das jetzt MTB der 90er Jahre die modernisiert wurden und einen „RR-Lenker“ haben. Aber sind wir mal ehrlich 1.7 bis 1.9 Zoll Reifen, Stargabel oder Federweg von 40-60 mm etc. kommt uns doch schon recht bekannt vor. Gravel muss möglichst lange Rennen haben, wie früher MTB. Da hatte eine WorldCup im CrossCountry fast schon Marathon-Ausmaße und bis auf eine Handvoll extreme Athleten sind die Rennen im Gravel zu lang. Die Gravel-Rennen werden kürzer. Stehen dem MTB-Marathon somit mehr in Konkurrenz. Und Marathon war nun einmal die Masse im MTB-Sport. Dann kommt XCO gefolgt von Enduro und Downhill.

Wenn du heute MTB fahren willst braucht es am Besten auch Strecken die du mit dem Gravel einfach nicht fahren willst und nimmst ein 100-120mm Fully, hast geile Trails und richtig steile Rampen usw. Aber und das merke ich immer mehr, ist ein MTB schneller, wenn man sich im Gelände bewegt. In Daun konnte ich den führenden der Gravel-Wertung ohne Mühe bei jeder Schotter-Kurve stehen lassen. Nur wenn es geradeaus ging, war er schneller aber irgendwann war es vorbei mit Schotter und schlingerte nur noch so durch den Nassen und noch nicht mal schlammigen Untergrund … Macht das wirklich Spaß???

Für mich ist Gravel eigentlich eine Ultra-Disziplin und ein geniales Trainingsgerät um Straße zu fahren wo es geht und da wo es sich anbietet Stressfrei auf Radwege (auch die mit schlechtem Zustand) zu verdrücken oder auf dem Waldweg des Forst nebenan und Km zu schrubben ohne Autofahrer zu nerven und trotzdem sauber (nach Watt) trainieren zu können.
Ich zitiere mich hier mal selbst. Gravel scheint zumindest in D auch nicht der Heilsbringer der Fahrradindustrie zu sein. Dazu müssten deutlich mehr verkauft werden:

Die Aussagen zu den Gravel-Bikes finde ich immer wieder interessant. Klar verkaufen die sich nicht schlecht (auch im Vergleich zu motorlosen MTBs). Aber so die wahnsinnige Cash-Cow ist das trotzdem nicht. Trekking-, City- und ATB-Bikes liegen da (seit Jahren) weit darüber. Ein wirklicher "Boom" müsste da bzgl. Verkaufszahlen doch anders aussehen, oder?

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"Früher war alles besser"? Nein, aber früher habe Bike-Firmen Bikes verkauft, jetzt lassen sie Rahmen um einen Motor + Batterie im Fernost schweissen oder laminieren, damit delegieren sie alles, was delegierbar ist.
Und die Schuld liegt nicht bei den Konsumenten, wenn, wie du sagst "Fahrrad ist ein Statussymbol geworden". Biken ist das neue Golfen, wie oft haben wir es gehört? Haben das die Konsumenten gepusht? Nein.
(E)Mountainbiken ist eine Zeitvertreibung für alte Leute geworden, die Geld genug haben, sich es zu leisten. Alle andere gehen ins Fahhradgeschäft, sehen sich die Preise an, und gehen Padel spielen.

[Marco Toniolo, das bin ich]
Du hast einen aus meiner Sicht sehr guten Artikel geschrieben.

Ich bin nur nicht der Ansicht, dass die Frage "Was braucht der Kunde?" lauten muss, das ist der Syntace-Ansatz. Richtigerweise müsste sie mE lauten: Was kann/will/wird der Kunde kaufen?
 
Nur will heute keiner mehr Rad fahren weil die gesamte Bevölkerung auf maximale Faulheit konditioniert wird. E-Roller, Pedelecs (selbst E-Rennräder oder E-Gravels werden immer mehr), E-Autos. Alles darauf ausgelegt das sich keiner mehr bewegt. Bald kommen dann noch die E-Schuhe also Inliner mit E-Antrieb damit man sich bloß nicht mehr bewegen muss.
Wenn du dich umguckst siehst ja jetzt schon Kinderräder für die ganz kleinen die elektrisch unterwegs sind.
Deswegen bin ich Back to the Roots! Ich reite zur Arbeit und mein Essen schieße ich mit einem alten Vorderlader selber! Wenn ich dann doch mal mit meinem Rad unterwegs bin, habe ich immer einen Barden dabei der mir lyrische Lieder mit seiner engelsgleichen Stimme singt und das noch richtig fetzig auf seiner Laute untermalt. Weil garstige E-Akku Kopfhörer mit E-Akku Handy ist nicht! Zum telefonieren habe ich übrigens ein Preußisches Feldtelefon aus dem 1 Weltkreig was schon bei der Schlacht um Flandern dabei war.

und wer is schuld? Diese Ebike teile die von Skynet gesteuert werden.
 
Deswegen bin ich Back to the Roots! Ich reite zur Arbeit und mein Essen schieße ich mit einem alten Vorderlader selber! Wenn ich dann doch mal mit meinem Rad unterwegs bin, habe ich immer einen Barden dabei der mir lyrische Lieder mit seiner engelsgleichen Stimme singt und das noch richtig fetzig auf seiner Laute untermalt. Weil garstige E-Akku Kopfhörer mit E-Akku Handy ist nicht! Zum telefonieren habe ich übrigens ein Preußisches Feldtelefon aus dem 1 Weltkreig was schon bei der Schlacht um Flandern dabei war.

und wer is schuld? Diese Ebike teile die von Skynet gesteuert werden.
Für alle, die nur dumm irgend einen Marketingbullshit nachplappern, das ist ein E-Bike:
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Aber klar, du würdest das auch fahren statt selber am MTB treten zu müssen wenn dir das irgend einer als "Fortschritt" verkauft. Faulheit ist kein Fortschritt.
 
Nur weil man die Lüge vom Fachkräftemangel immer wieder widerholt wird sie nicht wahr. Denn wenn permanent alle kosten um einen rum steigen dann kann man sich gewisse Jobs heute einfach nicht mehr leisten.
Ja, in dem man unterqualifizierte Mitarbeiter billig beschäftigt und/oder qualifizierte potentielle Mitarbeiter (Fachkräfte) nicht anstellt, da diese sich zu etwas Besseren berufen fühlen und woanders oder gar nicht arbeiten wollen.
 
Ja, in dem man unterqualifizierte Mitarbeiter billig beschäftigt und/oder qualifizierte potentielle Mitarbeiter (Fachkräfte) nicht anstellt, da diese sich zu etwas Besseren berufen fühlen und woanders oder gar nicht arbeiten wollen.
Fachkräftemangel gibt es in Deutschland nicht, im Gegenteil. Jedes Jahr werden durch Verlagerung ins Ausland immer mehr Fachkräfte frei. Dieses Jahr ca. 120.000.

Nur gibt es einen Konflikt: Die Arbeitgeber wollen den Experten mit viel Berufserfahrung, hoher Leidensfähigkeit zu einem Gehalt eines Anfängers einstellen. Und die Anfänger können mit dem geringem Gehalt die stark gestiegenen Kosten nicht mehr abfangen. Die wirklichen Experten lassen sich ihr Wissen gut bezahlen oder wandern ab und die Neulinge hängen in Geringverdienerjobs und arbeiten lieber aus dem Bürgergeld schwarz.

Jeder der Verantwortung für eine Firma trägt, weiß wo in Deutschland die Kostentreiber sind. Löhne sind nur ein kleiner Teil.
 
Aus BWL-Sicht wissenschaftlich betrachtet sind die Fehler eindeutig:

Canyon hat den E-Commerce für Fahrräder einst revolutioniert. Doch der Zyklus der Disruption folgt, wie jeder BWL-Student weiß, dem Schumpeter’schen Selbstverzehrsprinzip: Wer sich zu früh als innovativ bezeichnet, wird bald von seinem eigenen Narrativ gefressen, in Zusammenhang mit der post-pandemischen Nachfragedeformation und der akutell gesättigten Mobilitätsentropie bei Fahrrädern ein Teufelskreis. Während andere Marken emotionale Storytelling-Kampagnen mit Lagerfeuer, Schotterpisten und Schweißperlen starten, setzt Canyon weiterhin auf die technische Überlegenheit ihrer „CF SLX Carbon Frame Technology“. Markenemotionalität lässt sich halt nicht in Newtonmetern und Carbonfaseranteil messen ...

Das Ergebnis: Eine Narrativdissonanz zwischen Marke und Markt, die zu einem empathischen Nachfragevakuum führt. Man müsste nur eine qualitative Tiefenanalyse der Consumer Frustration Elasticity machen, wurde offenbar jahrelang von Canyon verabsäumt.

Diese operativen Kennzahlen sind, nüchtern betrachtet, daher auch nicht wirklich ideal – oder wie es im Management heißt: „unterhalb der Wachstumsambition“.

Der sinkende Return on Pedal Stroke (RoPS) deutet auf eine unterperformante Go-to-Market-Synergie hin. In unseren Fachkreisen spricht man von einer logistischen Resonanzkatastrophe – zu viele Bikes im Lager, zu wenig Bikes im Warenkorb. Kennt man, der Klassiker wenn die holistische Marktvolatilitätstheorie einfach so von der Führungsetage ausgeblendet wird.

Zusammengefasst:
Die KPIs wurden bei Canyon emotional einfach nicht genug gelebt und geliebt. „Ein Zustand, in dem das Unternehmen schneller fährt, als sein Markt noch existiert", ist ein prägendes und leider wiederkehrendes Zitat meines Professors im Institut für Wirtschaftsästhetik Freiburg.
Der Autor dieser Zeilen soll sich mal bei mir melden und als mein neuer Werbetexter bewerben. So geil... ;-)
 
Der Autor dieser Zeilen soll sich mal bei mir melden und als mein neuer Werbetexter bewerben. So geil... ;-)
https://chatgpt.com/

Aus metastrategischer Sicht ist Canyon kein Einzelfall, sondern lediglich die nächste Iteration eines immer gleichen Musters: Unternehmen verwechseln technische Brillanz mit strategischer Unverwundbarkeit, blasen ihre Markenstory zur Heilslehre auf, ignorieren die banale Realität von Kundenerwartungen und Cashflows – und wundern sich dann, wenn die betriebswirtschaftliche Gravitation zuschlägt. Dieses Phänomen nenne ich, in aller Bescheidenheit, den „Zyklus der selbstinduzierten Marktimplosion“. Und Canyon bewegt sich bereits sauber entlang dieser Kurve.

Nehmen wir zunächst VanMoof, den einstigen Liebling der E-Bike-Venture-Kapitalisten: Hochglanz-Design, App-Integration, fancy Markenmythos – und dahinter ein operatives System, das bei Qualität und Lieferfähigkeit sichtbar zu bröckeln begann. Lieferprobleme, Servicefrust und hohe Kosten zerstörten sukzessive das Vertrauen, bis das Unternehmen 2023 in den Niederlanden offiziell bankrott war. Aus Sicht des übergeordneten Marktbeobachters war das keine Überraschung, sondern die lehrbuchhafte „Konvergenz von Kosteneskalation und Kundenfrustrationsindex“: Die Marke war emotional überladen, operativ unterperformant – ein Klassiker. Genau diese Diskrepanz zwischen Hochglanz-Narrativ und Alltagserfahrung ist auch bei Canyon erkennbar, nur eben mit anderem Logo auf dem Unterrohr.

Auf der anderen Seite des Preisregals steht Prophete als Beispiel für den traditionsreichen Volumenanbieter, der über Jahrzehnte verlässliche, aber wenig glamouröse Fahrräder in den Massenmarkt pumpte. Über 110 Jahre Geschichte, dann treffen schwache Geschäftsentwicklung und ein Hackerangriff auf ohnehin erodierende Margen – Ergebnis: Insolvenz Ende 2022, später Verkauf der Vermögenswerte und Mitarbeiter an einen Investor aus Singapur. Hier sehen wir das, was ich als „Legacy-Struktur mit digitaler Resilienznull“ bezeichne: Man fährt auf Sicht, investiert zu wenig in strukturelle Robustheit, unterschätzt systemische Risiken – und landet in der Insolvenzstatistik. Unterschied zu Canyon? Prophete war nie die große Emotionsmarke – Canyon hingegen verspielt gerade aktiv Markenprestige, während der ökonomische Unterbau wackelt. Das ist die teurere Art zu scheitern.

Ein weiteres Lehrstück liefert der Signa-Sports-United-Komplex rund um Internetstores und fahrrad.de: aggressive Wachstumsstrategie, breites Multishop-Portfolio, alles schön auf Skalierung und Synergien getrimmt – bis der Geldhahn des Mutterkonzerns Signa Sports United/Signa Holding abrupt zugedreht wird. Folge: Insolvenzantrag, erschütterte Online-Radlandschaft, spätere Übernahme und Neustart unter neuen Eigentümern.3 In meiner Terminologie sprechen wir vom „Fremdkapital-Abhängigkeits-Kollaps (FAK)“: Sobald ein Geschäftsmodell auf Dauerfinanzierung und Wachstumsfantasie aufgebaut ist, reicht eine externe Schockwelle – und das Kartenhaus knickt ein. Für Canyon heißt das: Wer sich in einem überfüllten Markt auf Rabattschlachten, Lagerabbau und kurzfristige Stimuli einlässt, rutscht schneller in diese Abhängigkeiten, als es die PowerPoint-Slides vermuten lassen.

Noch deutlicher wird die Blaupause beim Blick auf Peloton: Pandemie-Champion, Milliardenumsätze, ikonischer Hardware-/Abo-Mix – und dann der brutale Reality-Check. Nach dem Peak 2021 brechen Nachfrage und Wachstumsfantasien weg, Umsatz geht mehrere Jahre in Folge zurück, das Unternehmen kämpft mit Überkapazitäten, Kosten, sinkender Auslastung und Reputationsschäden. Was als „unendliche Fitnessrevolution“ verkauft wurde, entpuppte sich als klassischer „Pandemie-Nachfrage-Bubble mit post-zyklischer Cashflow-Erosion“. Die Parallele zu Canyon liegt auf der Hand: Beide Modelle basieren stark auf überhöhter Markenwahrnehmung, wachstumsgetriebener Erwartungshaltung und der Annahme, dass die Zielgruppe dauerhaft im gleichen emotionalen Modus bleibt. Historisch gesehen ist das – höflich formuliert – naiv.

Wenn man diese Fälle in mein übergeordnetes, selbstverständlich fehlerfreies „Metamodell der Sportartikel-Marktdegeneration“ einsortiert, ergibt sich ein klares Muster:
  • VanMoof scheitert am Spannungsfeld aus Tech-Überhöhung und Service-/Qualitätsdefiziten.
  • Prophete bricht unter kombinierter Struktur-Schwäche und externem Schock zusammen.
  • Signa/Internetstores/fahrrad.de kollabiert an Fremdfinanzierungs- und Komplexitätsrisiken.
  • Peloton wird vom eigenen Nachfragehype und zu optimistischen Wachstumserwartungen eingeholt.
Canyon zeigt aktuell Elemente aller dieser Pfadabhängigkeiten: techniklastige Kommunikation, ein Markt mit Überangebot und Preisdruck, Margen unter Stress, strategische Komplexität im globalen Setup und eine Marke, deren emotionale Strahlkraft sichtbar abnimmt. Wer von oben darauf schaut, sieht keinen „vorübergehenden Gegenwind“, sondern den Beginn eines klassischen „Multifaktoren-Desintegrationsprozesses“: Die emotionale Bindung der Kunden, die wirtschaftliche Performance und die Differenzierungsstory entfernen sich voneinander wie auseinanderdriftende Kontinentalplatten.

Und genau deshalb ist mein Resümee unverändert – nur jetzt empirisch mit Fallstudien unterfüttert: Canyon folgt nicht einem individuellen Pechpfad, sondern einem etablierten Skript des Scheiterns, wie es die jüngere Fahrrad- und Fitnessindustrie mehrfach vorgeführt hat. Wer die Muster erkennt, kommt praktisch zwangsläufig zu der Schlussfolgerung, die für mich längst feststeht: Canyon wird – trotz aller Optimierungs- und Effizienzrituale – kläglich scheitern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Manchmal hilf auch schlichte Recherche, um Zweifel an der analogen Urheberschaft zu bekommen. Das sogenannte Institut für Wirtschaftsästhetik (?) Freiburg ist weder im Netz allgemein noch auf der Homepage der Uni Freiburg im Besonderen zu finden.....Und heißt es auch nicht "(...) meines Professors am Institut (...)"

Vielleicht sollte der Verfasser sein durchaus fundiertes Wissen bei Canyon mal anbieten. Ich denke für die Rettung eines solchen Unternehmens wären, da wohl mindestens 100.000 Euro p.A. Einstiegsgehalt drin.

Ich teile die Vermutung verschiedener Kommentatoren hier, wonach es sich schlechterdings um AI-generiertes Schlausprechertum handelt........Peace
 
Jeder, der in den letzten Monaten mal versucht hat ein gebrauchtes Rad zu verkaufen, den wundert eine solche Nachricht überhaupt nicht. Der Markt ist komplett gesättigt und das Geld sitzt nicht mehr so locker.

Ich persönlich fände es schön, wenn die Produktentwickler ganz vieler Branchen mal wieder ehrliche, praktische und langlebige Produkte für die breite Masse entwickeln würden, statt überall irgendwelchen teuren Schnickschnack hinzuzufügen und den dann mit viel tamtam zu bewerben. Beim Rad sind es die Vollintegration, irgendwelche Storage-Boxen oder proprietäre Anbauteile. Beim Auto sind es die diversen Technikspieleren und Assistentenzsysteme. Bei Haushaltssystemen sind es (zum Teil sehr fragwürdige und nutzlose) smarte Features. Das macht die Produkte in Anschaffung und Unterhalt nur unnötig teuer.
 
Fachkräftemangel gibt es in Deutschland nicht, im Gegenteil. Jedes Jahr werden durch Verlagerung ins Ausland immer mehr Fachkräfte frei. Dieses Jahr ca. 120.000.
Mein Lieber das ist undifferenziert!
Die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte.
Es gibt branchenspezifisch starke Unterschiede. Ich kann dir sagen, als jemand der gut vernetzt ist in dem Bereich, Handwerker SHK/Elektro, Servicetechniker (Mecha,Elektro...) gibts definitiv einen massiven Mangel!Und das liegt in den wenigsten Fällen an schlechtem Einstiegsgehalt, Benefits etc.!

Weiters, was nützt es, wenn z.B. aktuell in BaWü in Folge der Schrumpfung der Automobilindustrie und Anhänge viele Arbeitskräfte frei werden?
Ziehen Diese dann mal schnell nach Sachsen z.B. weil dort händeringend diese Leute gebraucht werden?Ich denke das ich nicht so einfach...

Fakt ist nur eines, weniger Studieren mehr Ausbildung wagen, das ist einheitlicher Tenor über alle Branchen. Führungskräfte, BWLer und Zahlenschieber gibt es genug. Es fehlen mehr Anpacker und Macher.
 

Ich bestätige die Wahrnehmung, aber was sind die Ursachen und was interessiert uns das? Mir doch egal, ob die Magazine da Werbung schalten können. Händler, Guides und so, die leben doch prima von Rennrad oder E-Bikes. Die Situation, wie die jetzt ist, ist doch total absurd, mal ehrlich. Die Branche ist im Arsch und gleichzeitig gibt es viele High-End-Firmen, die mit viel Herzblut das geilste Material ever machen. Nicht mal mehr den Schrott von SRAM oder Shimpanso muss man sich ans Bike schrauben. Und nix gegen Opas, ne. Wer früh genug seine Kinder gezeugt hat, der kann so wie ich auch schon mit Ende 40 Großvater sein.

Ich find das auch nicht so schlimm, dass 'ne Klitsche wie z.B. YT untergegangen ist. Da gibt's genug Händler, die da jetzt späte Genugtuung erfahren haben, ne. Aber nochmal: Was ist da schiefgelaufen und warum ist für viele Mountainbiken nimmer geil? Das ganze Bullshit Bingo, das gab's doch früher auch; Immer! Ende der 90er haben Fahrradfirmen nur darauf bestanden, in Taiwan Katalog-Rahmen zu bestellen, Shimpanso XT dran zu klatschen und fertig war die Eigenmarke von Radon, Canyon, Thömus. Das hat damals aber keinen interessiert.

Ich stell jetzt ma' die These in den Raum, dass der Mensch zum totalen Konsumtrottel verkommen ist und gar nimmer weiß, wie man in so 'nen Sport rein wächst. Vielleicht is' das das Problem, ne?

Drauf geschissen, ey. Ich hab zusammen mit meinen Kids die beste MTB-Zeit ever und das wird so bleiben, egal was der Markt macht.
 
Mountainbiken nimmer geil? Das ganze Bullshit Bingo, das gab's doch früher auch; Immer! Ende der 90er haben Fahrradfirmen nur darauf bestanden, in Taiwan Katalog-Rahmen zu bestellen, Shimpanso XT dran zu klatschen und fertig war die Eigenmarke von Radon, Canyon, Thömus. Das hat damals aber keinen interessiert.
Du musst aus einem Paralleluniversum kommen, meine 90er waren ganz anders. Mitte(?) der 90er gab es noch Klein Bikes (die alten Klein Alu Rennräder sind immer noch geil mit innenvelregten Zügen etc), es gab unzerstörbare Pulverbeschichtungen, Hersteller wie Cannondale und Storck hatten Smoothwelding Rahmen, Cdale nur verschliffene Schweissnähte - aber auch mega.

Dann gab es schillernde Figuren wie Lutz Scheffer, erst Konstrukteur bei Votec (legendäre Bikes und Gabeln) der dann Bergwerk gegründet und später zu Canyon gewechselt ist - IMHO hat er hier wesentlich zum Erfolg von Canyon beigetragen, etc.

Mein erster selbst aufgebauter Alu Mtb Rahmen war von Bogner, etwas weich aber geil.

Es gab Specialized mit ihrem speziellen Alu Legierungen, den legendären Hardtails und FSR Fullies mit „Brain“ Dämpfer. Cannondale mit Headshok und Lefty.

Am Gardasee war Wildnis. Die Trails nicht ausgebaut, oft zugewachsen bis auf einen schmalen Streifen. Alleine die Strecke vom Passo Rocchetta zum Passo Guil, teilweise gefährlich nahe am Abgrund, vom Rocchetta runter mal extrem sandig, die Gemeinschaft irre.

Also meine 90er und 2000er im Mtb Bereich waren legendär ….
 
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Jeder, der in den letzten Monaten mal versucht hat ein gebrauchtes Rad zu verkaufen, den wundert eine solche Nachricht überhaupt nicht. Der Markt ist komplett gesättigt und das Geld sitzt nicht mehr so locker.

Ich persönlich fände es schön, wenn die Produktentwickler ganz vieler Branchen mal wieder ehrliche, praktische und langlebige Produkte für die breite Masse entwickeln würden, statt überall irgendwelchen teuren Schnickschnack hinzuzufügen und den dann mit viel tamtam zu bewerben. Beim Rad sind es die Vollintegration, irgendwelche Storage-Boxen oder proprietäre Anbauteile. Beim Auto sind es die diversen Technikspieleren und Assistentenzsysteme. Bei Haushaltssystemen sind es (zum Teil sehr fragwürdige und nutzlose) smarte Features. Das macht die Produkte in Anschaffung und Unterhalt nur unnötig teuer.

Genau deshalb rockt das Gravel ja so. Einerseits dem Rennrad ähnlich aber vom "Renn" befreit und abseits der Straße fahrbar und andererseits im leichten Gelände auf Strecke besser als das MTB, dass irgendwann sowieso vom Zweck nur noch in Richtung abwärts orientiert war.
Im damit von aller Last und Anspruch befreitem Dazwischen öffnet sich ein riesiger Anwendungsbereich, der viele Nutzungsarten zulässt und die unterschiedlichsten Charaktere anspricht. Das sieht man daran, wieviel Spielarten es mittlerweile davon gibt. Das erinnert irgendwie an die Szene der wilden 90er.
Und vor allem ist das Gravel aber einfach......einfach draufsetzen und fahren. Man kann auch sagen ehrlich, praktisch und langlebig!
 
Bin verwirrt:

an einem Cayon tauscht du den Vorbau / Lenker eben genau NICHT schnell

Und wieso genau ist man mit einem Aethos - mit dem wohl leichtesten Serienrahmen der Welt - nicht gut aufgehoben wenn man aufs Gewicht schaut?

Und einen Sattel tauscht man schnell - bei einer proprietären Sattelstütze schaut das aber etwas anders aus
Mein Fehler, kannte das Modell nicht und habe es nicht Spezialized zugeordnet.
Kenne mich nur einigermaßen mit MTBs aus.

Warum kann man bei Canyon nicht den Vorbau/Lenker tauschen?
Oder geht's auch um Gravel/Rennrad?
 
Warum kann man bei Canyon nicht den Vorbau/Lenker tauschen?
Oder geht's auch um Gravel/Rennrad?
vollintegration, aero. das komplex.
normalerweise kauft man ein rennrad der gehobenen preisklasse nicht mehr nach Testfahrt, sondern inkl bikefitting. und da ist er wieder der fachhändler, der sich absetzen kann. und das auch tut. wie zahlreiche: ich lass xyz influenzer innen mal schnell in meinen laden ein bike abholen inkl fitting und zeig was ich alles an individuellem service kann.
da wirkt die canyon übergabe geradezu Amateurhaft.
 
vollintegration, aero. das komplex.
normalerweise kauft man ein rennrad der gehobenen preisklasse nicht mehr nach Testfahrt, sondern inkl bikefitting. und da ist er wieder der fachhändler, der sich absetzen kann. und das auch tut. wie zahlreiche: ich lass xyz influenzer innen mal schnell in meinen laden ein bike abholen inkl fitting und zeig was ich alles an individuellem service kann.
da wirkt die canyon übergabe geradezu Amateurhaft.
Wobei ehrlicherweise viele Bikefitter auch nur Software wie Myvelo fit benutzen nach einer kurzen Schulung und das Ergebnis oft nicht besser ist als ein Bike von der Stange.

Eigentlich sollte man sich auch vor dem Radkauf vom Bikefitter beraten lassen und dann ein Rad mit entsprechender Basisgeo zu kaufen.
Zu hoch, lang, flach usw nachträglich korrigieren zu wollen ist doppelt Geld rausgeworfen.
Oft kaufen die Leute Räder weils cool ist. Extra lang, viel Sattelüberhöhung um dann ein Haufen Geld für mehrere Fitter rauszuwerfen ohne am Ende eine vernünftige Lösung zu erhalten.

Achja, aber keine Ahnung wie gut das wirklich ist. Aber der richtige Schritt, fitting vor dem Kauf.
Canyon ist in vielen Dingen sehr professionell, aber leider halt auch stark getrimmt auf Ertrag was sich schon etwas beißt.
https://www.canyon.com/de-de/my-canyon-custom-bike/bikefitting/
 
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Wenn ich beim Versender kaufe, brauche und erwarte ich kein Bikefitting. Ich bin aber auch nicht bereit, 149 Euro für eine Übergabe zu bezahlen!
 
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