1 kg Gewichtsersparnis. Was bringt das an Zeit?

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Gibt es da eigentlich Berechnungen, welche Zeitersparnis man duch 1 kg weniger Gewicht man bei einer Stunde Fahrzeit hat?

Und wie ist der Unterschied, ob es stark oder leicht steigt oder ob das Gelände eben ist?

Danke
 
herbert3 schrieb:
Gibt es da eigentlich Berechnungen, welche Zeitersparnis man duch 1 kg weniger Gewicht man bei einer Stunde Fahrzeit hat?

Und wie ist der Unterschied, ob es stark oder leicht steigt oder ob das Gelände eben ist?

Danke


Also wenn du eine Stunde fährst und als Testzeit ein Stunde festlegst...hmmm... lass mich raten, dei kann man mit oder ohne dem einen Kilo fahren. Eine Stunde bleibt eine Stunde.

Ich würde immer die gleiche Distanz fahren und dann die Zeit vergleichen. ;)


kungfu schrieb:
ca. 7,124356432 Sekunden :D !


Net schlääscht! Und auf welche Distanz? ;)
 
herbert3 schrieb:
Gibt es da eigentlich Berechnungen, welche Zeitersparnis man duch 1 kg weniger Gewicht man bei einer Stunde Fahrzeit hat?

Und wie ist der Unterschied, ob es stark oder leicht steigt oder ob das Gelände eben ist?

Danke

Habe ich irgendwo, vor kurzem gelesen:

Wenn zwei Biker unter gleichen Vorraussetzungen außer dass der einer 2kg mehr wiegt, 2000Hm überwinden und dabei eine Leistung von 200Watt treten, beträgt der Vorsprung des leichteren 98sec.

So ungefähr habe ich das in Erinnerung.
 
Gewicht des Fahrrades und Leistung

1997 erreichte Marco Pantani (172 cm, BMI 18,9, 56 kg, inkl. Velo und Bekleidung: 65 kg) bei seiner Rekordfahrt nach Alpe dHuez (37:35 min oder 2255 sec für 14,5 km und 1130 Höhenmeter) eine mittlere Leistung von 403 Watt (+- 10 Watt).

Der folgende Absatz zeigt, dass das Gewicht des Fahrrades am Berg eine relativ grosse Rolle spielt. Hätte Marco Pantani ein um 2 kg schweres Rennrad (konventionelles Rennvelo) verwendet, würde seine relative Leistung pro Körpergewicht inkl. Velo und Bekleidung nur 6,0 Watt/kg betragen.
403 Watt : 67 kg = 6,0 Watt/kg

Für die Alpe dHuez-Strecke würde er jetzt etwa 38:40 min oder etwa 1:10 min (3%) mehr benötigen.
(14500 x 0,008 + 1130) 9,81 : 6,0 x 1,14= 2322 sec oder 38:42 min (etwa 70 sec oder 1:10 mehr)

Jedes unnötige Kilogramm, das man am Berg mitschleppt, verursacht einen Zeitverlust von etwa 1-1,5% . Wiegt ein Rennfah-rer inklusiv Rennrad nur etwa 65 kg (so wie Marco Pantani), bringt eine Gewichtsersparnis von 1 kg am Velo einen Zeitge-winn von etwa 1,5%. Wiegt ein Tourenfahrer inklusiv Rennrad etwa 100 kg, bringt eine Gewichtsersparnis von 1 kg am Rad nur einen Zeitgewinn von etwa 1%.

Der schwerste Tour de France-Finisher von 1998, der Schwede Magnus Backsted (192 cm, 96,5 kg. BMI 26,2), wiegt inklusiv Rennrad und Bekleidung, mindestens 105 kg. Er gewann eine Etappe im Sprint und beendete die TOUR im 70. Rang von 189 gestarteten und 96 klassierten Fahrern. Sein Rückstand betrug nur 2:08:30 Stunden oder 2,3%. Am Berg zählte Backsted nicht zu den schwächsten, sondern zu den mittelmässigen Fahrern.

Wenn man ein Kilogramm an Körpergewicht durch Radtraining verliert, kann man nicht automatisch sagen, wie gross der Zeitgewinn am Berg ist. Denn eine Gewichtsreduktion hat in der Regel auch einen Leistungsverlust zur Folge. Wenn man leichter ist, fährt man am Berg meistens schneller. Wird aber ein tieferer Body-Mass-Index als 19 erreicht, kann eine Gewichtsreduktion auch kontraproduktiv sein.
 
herbert3 schrieb:
Gibt es da eigentlich Berechnungen, welche Zeitersparnis man duch 1 kg weniger Gewicht man bei einer Stunde Fahrzeit hat?

Und wie ist der Unterschied, ob es stark oder leicht steigt oder ob das Gelände eben ist?

Danke


kommt drauf an, ob es 1kg vom Bike oder vom Fahrer ist.

Körpergewicht beinhaltet auch Muskeln, und dann kann abnehmen, wie der Vorschreiber ausführte, kontraproduktiv sein. Du fährst nicht nur mit Beinkraft, beim freihändigfahren bist du bedeutend langsamer.

Gewicht am Bike ist immer negativ, zumindest was die Leistungsentwicklung angeht
 
tractor schrieb:
Du fährst nicht nur mit Beinkraft, beim freihändigfahren bist du bedeutend langsamer.
das würd ich aber nicht so einfach abstempeln. das hat auch was mit der ungüstigeren position zu tun, da man so auch mehr aufmerksamkeit dem gleichgewicht widmen muss.
 
Danke.
Da waren schon ganz interessante Aussagen dabei.

Gemeint habe ich - 1 kg vom Bike und wenn man z.B. mit einem 11 kg Bike eine gewisse Wegstrecke zurücklegt, wie lange man für diese Wegstrecke mit einem 10 kg Bike benötigt. Und zwar in der Ebene und bei z.B. 500 Hm.
 
-quake- schrieb:
das würd ich aber nicht so einfach abstempeln. das hat auch was mit der ungüstigeren position zu tun, da man so auch mehr aufmerksamkeit dem gleichgewicht widmen muss.

ganz falsch ist der Einwand nicht.
Für den Vergleich bitte die Sitzposition (Sattel-/Lenkerhöhe) so aufrecht einstellen, dass du in gleicher Position auch freihändig fahren kannst.
Vielleicht bietet sich dazu ein Hometrainer an? kannste zumindest nicht so leicht mit umfallen.
Und dann die Rundenzeiten vergleichen :D
 
pacechris schrieb:
Jedes unnötige Kilogramm, das man am Berg mitschleppt, verursacht einen Zeitverlust von etwa 1-1,5% . Wiegt ein Rennfah-rer inklusiv Rennrad nur etwa 65 kg (so wie Marco Pantani), bringt eine Gewichtsersparnis von 1 kg am Velo einen Zeitge-winn von etwa 1,5%. Wiegt ein Tourenfahrer inklusiv Rennrad etwa 100 kg, bringt eine Gewichtsersparnis von 1 kg am Rad nur einen Zeitgewinn von etwa 1%.

Deswegen wird ein grossgewachsener Fahrer mit hohem Koerpergewicht wie George Hincapie auch nie eine schwere Bergetappe gewinnen.... uuups.

Diese Rechnungen sind alle schoen und gut, aber ein besser trainierter Fahrer wird immer schneller sein als ein schlechter trainierter. Nur in dem extremst seltenen fall, dass zwei Fahrer einen praktisch identischen Trainingszustand haben wird ein Gewichtsunterschied am Bike (sei er nun 500g oder 2 kg) eventuell den Ausschlag geben (wobei auch dann die Tagesform vermutlich entscheidender sein wird).
 
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