160er Bremsscheiben am 29er?

Bei der Bremsleistung spielt die Geschwindigkeit der Reibpartner schon eine Rolle. Demnach müßte sich die geringere Rotation der größeren Laufräder aber negativ auswirken!? Bringt das mal jemand zusammen?

http://de.wikipedia.org/wiki/Bremse
für den wärmeeintrag ins bremssystem müßte die laufradgröße fast irrelevant sein (bis auf den geringfügig höheren drehimpuls - aber das weißt du ja am allerbesten (love your "nix f esoteriker"!)). die belag-andrückkraft (& damit die hebelkraft) müßte geringfügig höher sein, da ja mit, wie du richtig schreibst, geringerer geschwindigkeit der scheibe relativ zur bremszange die gleiche leistung erbracht/energie umgewandelt werden muss. delta v=1,06, also müßte handkraft 6% höher sein (des wird keiner merken...) - oder wo is der fehler?
 
Mir sind die physikalischen Überlegungen völlig wurscht. Um in der Praxis zu einem gleicher Bremsleistung zu kommen muss ich die Scheiben eine Nummer größer wählen. So geht es mir zumindest an allen 26er und 29er, die ich bisher gefahren bin.
 
Mir sind die physikalischen Überlegungen völlig wurscht. Um in der Praxis zu einem gleicher Bremsleistung zu kommen muss ich die Scheiben eine Nummer größer wählen. So geht es mir zumindest an allen 26er und 29er, die ich bisher gefahren bin.
Das ist doch eine völlig legitime Einstellung. Erfahrungswerte verwenden.
Aber wenn man diskutiert, sollte man eindeutige Begriffe verwenden. Wenn du wie oben von "Bremsleistung" sprichst, meinst du sehr wahrscheinlich die Leistung (in Wärme umgesetzte Energie pro Zeit) bei gleicher Kraft am Geberhebel. Und die hängt von mehreren Parametern ab, u.a. von den Hebel- / Übersetzungsverhältnissen Scheiben und Radgrößen. Und darüber habe ich Informationen beigetragen. Die braucht niemanden zu interessieren. Aber wenn jemand wie tane das als Bizarrphysik bezeichnet, dann ist das reichlich arrogant. Und damit möchte ich das hier endgültig gut sein lassen.
 
@tane
Vielen Dank für deine Antworten. So wie ich das jetzt verstehe:
  • An einem Gefälle, an dem man mit dem 26er mit 160er Scheiben auskommt, werden auch die 160er am 29er nicht überhitzen, da etwa die gleiche Energie vernichtet werden muss.
  • Allerdings benötigt man eine größere Hebelkraft, da wegen der geringeren Geschwindigkeit der 29er Laufräder der Anpressdruck der Bremsbeläge höher sein muss.
Vor kurzem habe ich erfahren, dass ein über 20kg schwerer Marathon- und CC-Kollege auch 160er Scheiben (KCNC Razor) an seinem 29er fährt. Somit sollte das für mich auch klappen.
 
yep!
ganz eklatant ist allerdings der lebensdauerunterschied, 200er ist nach >10.000km noch ok, mit 160er bin ich immer nur knapp eine saison ausgekommen
 
Ich wollte auch gar nicht in eure Physikalische Diskussion eingreifen. Warum es so ist kann ich nicht erklären. Mit Bremsleistung meinte ich tatsächlich die Hebelkraft, die ich zum Bremsen benötige. Bei 29er mit 160iger Scheiben war es mir mit meinen 88 Kilo kaum möglich das Vorderrad zum blockieren zu bringen. Eine lange, steile Abfahrt möchte ich so nicht machen müssen. Mit einem 26er, gleiche Bremse, ebenfalls 160er Scheibe habe ich bei gleicher Kraft am Hebel eine deutlich höhere Verzögerung.

Ich fahre, weil mir die Standfestigkeit und Dosierbarkeit wichtig ist, sogar am Hardtail vorne 200 und hinten 180. Damit bin ich auch in den Alpen jederzeit sicher unterwegs.
 
Ich wollte auch gar nicht in eure Physikalische Diskussion eingreifen. Warum es so ist kann ich nicht erklären. Mit Bremsleistung meinte ich tatsächlich die Hebelkraft, die ich zum Bremsen benötige. Bei 29er mit 160iger Scheiben war es mir mit meinen 88 Kilo kaum möglich das Vorderrad zum blockieren zu bringen. Eine lange, steile Abfahrt möchte ich so nicht machen müssen. Mit einem 26er, gleiche Bremse, ebenfalls 160er Scheibe habe ich bei gleicher Kraft am Hebel eine deutlich höhere Verzögerung.
Das habe ich genau so verstanden. 11% Kraftdifferenz spürt man schon bei einer Steilabfahrt mit konstanter Geschwindigkeit.
Ich fahre, weil mir die Standfestigkeit und Dosierbarkeit wichtig ist, sogar am Hardtail vorne 200 und hinten 180. Damit bin ich auch in den Alpen jederzeit sicher unterwegs.
Ich vermute einmal, dass man am Hinterrad durchweg 160er Scheiben fahren könnte, da sich die Bremslastverteilung mit zunehmendem Gefälle sehr stark auf das Vorderrad verlagert.
 
I stand corrected! (& noch dazu hab i mi verhaut & bin auf 6% gekommen, weil ich mit 27.5 grechnet hab...shame on me!)
aber is vlt physik überhaupt bizzarr??? - also klar, größeres laufrad-f gleiche handkraft größere scheibe nötig (aber net für die wärmebelastung ;-) ) da langsamere drehzahl daher mehr anpressdruck nötig f gleiche verzögerung - soweit alles klar, jetzt aber:
angenommen gleiche verzögerung - drehzahl wird mit abnehmender geschwindigkeit immer geringer, jetzt müßte zum aufrechterhalten der gleichen verz. bis zum stillstand die benötigte handkraft continuierlich steigen, sinkt doch die drehzahl dauernd...
deckt sich jetzt aber nicht mit meiner er"bremsung"...
 
I stand corrected!
Das ist das Schöne an der Physik. Man kann sich jederzeit korrigiere.

jetzt aber:
angenommen gleiche verzögerung - drehzahl wird mit abnehmender geschwindigkeit immer geringer, jetzt müßte zum aufrechterhalten der gleichen verz. bis zum stillstand die benötigte handkraft continuierlich steigen, sinkt doch die drehzahl dauernd...
deckt sich jetzt aber nicht mit meiner er"bremsung"...
Vergiss einmal Drehzahlen und Geschwindigkeiten. Newton I besagt: F = ma . Eine konstante Kraft bewirkt eine konstante Beschleunigung. Im System Bike wir diese Kraft über Hebel und hydraulische Hebel vermittelt. Einzige Bedingung dafür, dass Newton hier ohne Einschränkung angewendet werden kann, ist die Bedingung der trockenen Reibung Ft = µFN , dass also die Tangentialkräfte an der Scheibe und am Reifen unabhängig von der Geschwindigkeit sind.
In der Praxis vermindert man die Geschwindigkeit vor dem Anhalten, um einen Ruck zu vermeiden. Das kann man im Auto gut ausprobieren. Bremse konstant bis zum Stillstand treten, dann macht man im Moment des Stillstandes eine schöne Verbeugung, weil die Beschleunigung und damit die bremsende Kraft vom konstanten Wert F = ma > 0 auf F = ma = 0 springt. Der Mensch agiert gegen die Bremskraft, wird aber von dem Sprung überrascht. Beim Bike hebt es den Rider über das Vorderrad.

Man kann auch über die zeitliche Änderung der kinetischen Energie und über die dazu nötige Bremsarbeit pro Zeit gehen. Dann fällt die Geschwindigkeit raus und man landet bei ma = Ft*(r/R) (r: Reibringradius, R: Reifenradius), also Newton I mit Hebelverhältnis.

Eine Kleinigkeit ist noch zu beachten. Bei konstanter Geschwindigkeit bergab ist alles so wie beschrieben. Ändert man durch das Bremsen die Geschwindigkeit, z.B. zum Anhalten, dann ist für die Reifen (idealer Reifen) die doppelte Masse einzusetzen. Das ist die meist missverstandene rotierende Masse, die bei Beschleunigungen +/- wirksam ist.
 
während i no an weiteren bledsinn schreib fallt mir noch rechtzeitig ein: beim abbremsen mit linearer verzögerung nimmt die kinetische energie nat. NET linear ab...-alles klar!
 
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