Klingt theoretisch korrekt - praktisch ist es aber so, dass die Dämpfung der Gabel eigentlich sehr gut und auch schnell genug arbeitet. Spürt man in der Zugstufe natürlich deutlich als in def Druckstufe, aber auch letztere wirkt in meinen Augen nicht überdämpft. Deswegen sehe ich mehr Chance was Luftseitig zu beeinflussen…
Das klingt nicht nur korrekt, das ist auch korrekt. Wobei das ja nicht heißen muss, dass dir die Feder nicht doch zu progressiv ist. Ich habe ja nur ausgeführt, warum die Progressivität der Feder unabhängig vom Gewicht ist.
Was man auch noch bedenken könnte:
Wenn die Federkräfte geringer werden wegen geringerem Luftdruck, dann werden andere Kräfte im Verhältnis dazu wichtiger. Das gilt wie schon ausgeführt für die Kräfte, welche die Dämpfung erzeugt, aber auch für (andere) Reibungskräfte beim Arbeiten der Gabel, insbesondere in den Führungslagern der Luftfeder oder auch an den Staubabstreifern. Gerade bei den Buchsen können da einzelne Gabeln schon mal schlecht ausgerichtet sein, das würde sich aber auch und gerade am Anfang des Federwegs bemerkbar machen. Wenn das Ansprechverhalten aber insgesamt nicht gut ist, könnte das ein Grund sein, der dann mit einer anderen Luftfeder ( wir reden hier ja einfach von einer anderen Kolbenstange, welche die Positiv- und Negativkammer anders aufteilt) auch nicht behoben wird.
Natürlich kann man an der Federseite ansetzen, dann aber wie schon angesprochen entweder mit einer doppelten Positivkammer (AWK) oder mit einer Stahlfeder, alles andere wird keinen so großen Unterschied bewirken.
Was meinst du übrigens mit „Dämpfung ist schnell genug“? Die Dämpfung ist einfach eine Anordnung, die einem Ölfluss, ausgelöst durch die Bewegung der Gabel, einen Widerstand in Form von Reibung entgegen setzt. Diese Reibung bewirkt eine Kraft, welche die Bewegung der Gabel hemmt und die Energie dabei in Wärme umwandelt, also quasi vernichtet (anders als in der Feder, wo die Energie gespeichert wird). Man unterscheidet dabei zwischen Einfedern (Compression) und Ausfedern (Rebound). Meistens wird es technisch so gelöst, dass Compression und Rebound unabhängig agieren (Anders als bei Hi-Speed und Low-Speed von Compression und Rebound, wo eine Unabhängigkeit zwar auch wünschenswert ist, aber technisch oft nicht erreicht wird). Wenn die Gabel schnell genug wieder ausfedert (also nicht zu viel Kräfte im Rebound erzeugt werden), heißt das nicht zwangsläufig, dass die Compression ebenfalls nur sehr wenig arbeitet. Viel Compression Dämpfung bedeutet aber u.U., dass der Federweg nur teilweise genutzt wird, selbst wenn die Federkräfte nur gering sind.
Wie gesagt Ist die Luftfeder in ihrer Progression unabhängig vom Gewicht. Mag sein, dass einem die Luftfeder zu progressiv ist, aber normalerweise sind Luftfedern so ausgelegt, dass sie bei einem SAG (entspricht Federhärte relativ zum Fahrergewicht) von rundum 20% bei normaler Fahrweise im Anwendungsbereich eine vernünftige Federwegsausnutzung haben. Kann man dann Feintunen mit Volumenspcern (ach ja, ich gehe mal davon aus, dass alle Volumenspacer entfernt sind? Wäre ja auf jeden Fall das erste, was man machen würde…). Ist also die Fahrweise im Rahmen des zu Erwartenden und trotzdem wird bei extrem niedriger Federhärte (SAG > 30% !) der Federweg nicht annähernd ausgenutzt, spricht einiges dafür, dass zu hohe Kräfte dem entgegenstehen. Federkräfte können es nicht sein (siehe SAG), dann bleiben ja nur noch die Compression Dämpfung oder eben andere anormale Reibungskräfte in der Gabel (wobei wie gesagt die Dämpfung halt Standardmäßig auf ein mittelhohes Fahrergewicht ausgelegt ist - Standardgewicht bei Fahrstühlen ist zB 80 kg, keine Ahnung ob die Fahrradindustrie da von anderen Mittelwerten ausgeht - und die Reibung bei leichteren Fahrern relativ natürlich stärker zu Buche schlägt). Ansonsten haben wir es mit einer physikalisch anormalen Gabel zu tun.