So, Bericht: Ich stehe 9:00 am Bahnhof Alex, bestelle einen Espresso bei Segafredo und will mit 50,- bezahlen. Kein Wechselgeld! "Ich komme gleich wieder." Zum Fahrkartenschalter - kein Wechselgeld. Zum Reisezentrum - Fahrkartenkauf mit Wechselgeld erst nach längerem Betteln. Zurück zu Segafredo, Espresso bezahlt "Es gibt eienen Gott, Danke!", hoch zum Zug, Türen schließen, geschafft. Schaffner kommt, meine Tickets sind nicht entwertet, meine Geschichte rührt ihn nur wenig. Ich darf aber mit Aufpreis von 2,50 neue Tickets bei ihm im Zug kaufen. OK, dann habe ich schon welche für die Rückfahrt. In KW angekommen, kommt Rennschnecke auch schon entgegen, die Sonne scheint, es geht los. Binnen Sekunden sind wir in Straßen, die ich noch nie gesehen habe. Neubaugebiet, der Rand der Russenkaserne (oder eines Ausläufers), Ortsausgang Zeesen, wir fahren Krummensee an, auf der anderen Seite als der Hofjagdweg. Das Sutschketal (?), schmaler Pfad am Ufer, ich habe Angst vor dem kalten Wasser, die bereiften Wurzeln sind gnädig. Über den Borstelpfad - was für ein Name - bewegen wir uns Richtung Bestensee, Motzen, Töpchin (oder andersrum). Rennschnecke erweist sich als souveräner Führer, gefahrene Rundkurse müssen so sein. Über den Kahlberg mit toller Sicht gehts dann bergab, mein Handicap ohne jegliche Federung. Ich kann aber dranbleiben, von dort gehts weiter (oder kam jetzt Töpchin?) schlußendlich an den Teupitzer See. Endlich wieder bekannte Gegenden, zumindest dachte ich das. Meist war ich jedoch auf der Teipitzer Seite und nicht auf der Zeltplatzseite. Ein Ast unter Laub wirft mich in den Dreck, nichts passiert. Kleine historische Ausführungen an die Spätergeborenen, über Rankenheim, Groß- nach Klein Köris, Landsitz auf Ordnung überprüft, den schärfsten Downhill meiner Kindheit gezeigt (Rennschnecke schafft die Todesbahn beim ersten Mal), Reichssportjugendbunker und andere Attraktionen in Köris gezeigt, kurzer Plausch mit einem Kumpel, 1 Powerbar für jeden.
Jetzt über die Germanensiedlung, Neubrück, Kiesschurre zur Kiesgrube (mit kurzem Hügelaufstieg), 14:00, wir sollten langsam. Rennschnecke stürzt noch in einer vereisten Spurrinne. doch gefroren ist der einzige Zustand, in dem die Straße befahrbar ist - sonst Schlamm oder Mahlsand. Über Haus des Waldes und Königseiche gehts durch die Dubrow, ich erzähle Kochrezepte. Über Pätz nach Bestensee, Rennschnecke wird von Passanten gegrüßt, sie ist ja hier zu Hause, bringt mich aber noch zum Zug. Ab Körbiskrug verstummen die bis dahin munter plätschernden Gespräche, ich habe Hunger. Punktlandung am Bahnhof, noch 3 Minuten bis Zugabfahrt. Der Bahnhofskiosk hält Kindl und Kekse bereit, Tickets habe ich noch vom Morgen, der Zug will schon abfahren, als ich angerannt komme. Die Schaffnerin willigt ein, meine Tickets selber zu stempeln, keine Verabschiedung von Rennschnecke mehr möglich. Eine halbe Stunde später flackern wieder leise Lichter in meinen Augen, der zweit Espresso bei Segafredo am Alex. Die Spätschicht erzählt ungläubig von einem Radfahrer am Morgen, der extra zum Bezahlen zurückgekehrt sei. Noch den steilen Prenzlauer Berg erklommen, runterrollen bis Pankow, daheim.
Scampi, Steak, Bratkartoffeln, Salat und 3 Bier runden den Tag ab, Dankeschön und bis zum nächsten Mal.
Twobeers