26" Laufradsatz schlauchlos, leicht und günstig, Aufbau so möglich?

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Ich bräuchte mal die Hilfe von ein paar Reifenaufbaucrack´s

Ich hatte in jüngster Zeit ein paar Platten zu viel, da meine Karkasse von meinen Schwalbe Racing Ralphs wegen Materialverschleiß schon löchrig geworden sind. Aufgrund dessen wollte ich mir ein Tubeless System aufbauen. Gesagt, getan und NoTubes Kit bestellt. In Kombination mit meinen derzeitigen Alex XD Light Felgen und den neuen Conti Race King Supersonic 2.2 kam dann die Ernüchterung. Die Reifen sitzen derart locker auf der Felge, dass ich noch nicht einmal einen Reifenheber für die Montage benötige, geschweige denn Kraft mit der bloßen Hand. Daher unmöglich das ganze zum Laufen zu bringen…auch nicht mit Kompressor etc.

Jetzt möchte ich es gleich richtig machen und mir einen neuen speziellen Tubeless Laufradsatz selbst zusammenstellen. Eigentlich wäre felixthewolf natürlich mein Favorit gewesen…ein Anruf brachte mich aber auch hier auf den Boden der Tatsachen. Leider verfüge ich derzeit nicht über die nötigen finanziellen Mittel um mir diese, zugegebener maßen normalerweise gut angelegte Investition, leisten zu können.

Daher kommt nur der Selbstaufbau in Frage. Die Komponenten habe ich mehr oder weniger schon gefunden. Ich bräuchte hier und da nur einen Schubs bzw. eine Expertiseneinschätzung.


Zu meinen Fakten: Derzeit 70kg, Fahrfertig max. 75kg, Größe ca. 1,70m, Rahmen Hardtail Ghost Größe S, Terrain: Hauptsächlich CC, Trails mit Wurzeln (aber nicht zu heftig) Auch fahre ich gerne mal in die Berge und lege dort ein paar Höhenmeter zurück. Die Abfahrten sind teils lange, dennoch bin ich kein Dauerbremser…vor der Kurve kurz, hart und knackig ;-)

Noch etwas: Ich möchte vorne von einer 180mm Bremsscheibe auf eine 203mm umbauen (XT BR-M775, Centerlock) Hinten ist serienmäßig eine 180mm verbaut…sollte das eine Rolle spielen…

So, nun zu dem Material. Ich hätte die Möglichkeit an nachstehende Komponenten günstig ran zu kommen:

- Naben XT 775 oder alternativ SLX 665
- Felgen ZTR Olympic oder alternativ BOR 333 XMD
- Speichen DT Revolution oder ?
- Nippel Alu (CN?)

Zu den Naben: Ich fahre derzeit die XT 775, bin eigentlich zufrieden. Das Gewicht bei Naben ist mir aber ehrlich gesagt Wurst, da mir die außenliegende rotierende Masse wichtiger ist. Wichtiger ist mir hier der Aufbau bzw. die Frage der Steifigkeit. Welche ist hier zu empfehlen? Leider konnte ich nicht viel zu den SLX 665 finden, nur dass die SLX eine Stahlachse hat und 10mm anstatt 14mm. Gibt es sonst noch Unterschiede? Vielleicht in der Geometrie oder gar im Leichtlauf?

Zu den Felgen: Hier liest man unterschiedliches. Die Sache soll halt gut zu meinen Contis 2.2 funktionieren. Eventuell alternativ zu den neuen Schwalbe Racing Ralph Evo. Vielleicht kann mir auch hier einer sagen, welche er in der Kombi zu den 775 oder 665 bevorzugen würde.
Normalerweise wäre auch hier die ZTR Alpine die erste Wahl…aber derzeit unerschwinglich. Hier tendiere ich zum Vorgängermodell, der Olympic.
[FONT="][B]Zum Aufbau: Ich bräuchte noch einen günstigen Zentrierständer. Ins Auge gestochen sind mir drei: Minoura True Pro II[/B][/FONT][FONT="] oder [/FONT][FONT="][B]Xtreme Zentrierständer (Rose Set) mit Zentrierlehre oder der einfache Tacx [/B][/FONT][FONT="][/FONT]


Eine Zentrierlehre ist unabdingbar…schon klar, die wird auf jeden Fall besorgt. Kann man hier beim Zentrierständer eine Empfehlung aussprechen? (Klar TS2 oder ähnliches wäre die erste Wahl…aber verschlingen zu viele Euros)

Ich möchte die Nippel schmieren. Was nimmt man da am besten? Fett oder Öl? Und wenn ja, welches?

Wie ermittele ich am sichersten und besten die richtigen Speichenlängen? Möchte ja gleich die richtigen Längen bestellen.


Ganz unvorbelastet bin ich nicht. Etwas Erfahrung habe ich schon, da ich vor Jahren schon einmal einen Laufradsatz selbst aufgebaut habe. Allerdings ist das wirklich ewig her. (13 Jahre) In der Zwischenzeit hat sich denke ich auch viel getan.

Vielen lieben Dank im Voraus.
 
Werkzeug kaufen lohnt doch nur, wenn du das öfter benutzen willst. Wenn du mit wenig Erfahrung und ohne Tensiometer drauflosschraubst, wird's doch kaum besser werden, als was fertiges von AS???
Falls doch:
Nimm lieber bisschen breitere Felgen (zB Spank Oozy Evo oder ZTR Crest, wenn du sie günstig bekommst) und spar das Gewicht bei den Naben wieder ein. "Rotierende Masse" ist egal und wirst du nicht merken. Bekommst zB das Nabenpaar Superstar Switch Evo für ca. 115€. Wenn's mit den Achsen passt, geht auch die noch leichtere Variante. Centerlock gibt's da zwar nicht, aber 6-Loch Bremsscheiben sind nicht teuer (zB Tektro oder Superstar).

Nippel würde ich Sapim Polyax (Alu oder Messing nach Geldbeutel) empfehlen. Lassen sich gut verarbeiten und gammeln nicht so schnell fest.

Als Speichen könntest du zwar die DT-Revo oder Sapim Laser nehmen. Aber ohne Tensiometer ist es nicht so leicht eine vernünftige, gleichmäßige Speichenspannung hinzubekommen. Das geht mit dickeren Speichen einfacher. zB wenigstens auf der Antriebsseite hinten und vorn links die Sapim D-Light oder Race. Das Sapim Speichensortiment kannst dir bei Komponentix ansehen.
 
Zum kleben aller Schraubverbindungen nehme ich Leinöl, auch als Korrosionsschutz sehr interessant. Die chemische Industrie hat auch was anzubieten..:)
Speichenrechner gibt's im Netz.

Kann den Tacx empfehlen, gute Konstruktion, an den den Gabeln kannst Du die Mittigkeit schön messen prüfen, unmöglich an den runden Holmen der anderen.
Wobei ich den ersten nicht kenne, der zweite war ein Graus...
Die Mittigkeitsanzeige ist allg. sehr ungenau in der Preisklasse :( Deshalb Tacx+ Meßschieber.
Aber warte noch etwas mit der Werkzeuggroßbestellung. Einer meiner Freunde, der basti wohnt in Deiner Nähe, kompetent und hilfsbereit :daumen:

Greetz
 
Vielen Dank für deine Schnelle Antwort.

Ja, ich will das öters benutzen...es wird sicherlich nicht mein letzter Laufradsatz werden. Zudem habe ich Spass mir diesen selbst aufzubauen.

Tensiometer wäre natürlich das Nonplusultra. Doch traue ich mir einiges zu. Das Gefühl für die Speichen und Material ist auf jeden Fall da. Sagen wir es mal so, die Laufräder die ich mir damals aufgebaut hatte, haben weder Achter noch Speichenrisse etc gehabt. Hier hatte ich 2.0/1.8/2.0 im Einsatz...vielleicht nicht gar so empfindlich...aber das bekomme ich schon hin.

115,- Euro für Naben kommen für mich derzeit nicht in die Tüte, wenn ich ein paar für 37,- Euro bekomme.

Danke für den Tip mit den Nippeln. Aber bei der rotierenden Masse muss ich dir komplett widersprechen. Es macht einen rießen Unterschied ob die Masse am Drehpunkt liegt (Nabe) oder Aussen (Felge, Nippel und vor allem Reifen). Ich durfte das schon am eigenen Leib spüren (Winterreifen mit Spikes) ... glaube mir, dass ist ein Unterschied wie Tag und Nacht...nicht nur physikalisch, sondern auch in der Praxis.

Hier bin ich der Meinung, dass 4-5 Kg am Körper abspecken 100 mal mehr bringen, als eine um 50g leichtere Nabe am Drehpunkt. Hier ist sogar der Rollwiderstand effektiver als alles andere. Durch das weglassen von Schlauch etc. hat man auch einen besseren Rollwiderstand. Dieser macht sich IMMER bemerkbar...das Gewicht nur sekundär in der Beschleunigung. Daher sitzt mein Fokus an der rotierenden Masse Außen.

Mein Bock wiegt derzeit geschätzte 12,8KG. Wie oft überhole ich Leute mit Ihren High End Maschinen und Ihren 300-400 Euro Naben und 1200g Systemräder und schmunzel in mich hinein. Wenn schon Tuning, dann wirklich sinnvoll.

Aber die Crest wäre natürlich ebenfalls fein...nur habe ich hier eben auch wieder der Problematik der begrenzten Finanzen.
 
Ich meine nur, eine breite Felge wirkt sich positiver auf's Fahrgefühl aus, als eine leichte. Selbst Trekkingräder haben 20mm Maulweite. Unter 21mm ist nicht MTB. Wirklich leichte und breite Felgen sind sehr teuer. Ich nehm deshalb lieber paar Gramm mehr in kauf um wenigstens die Breite zu haben. Aber auch das ist Geschmackssache, wie alles.
 
Ich durfte das schon am eigenen Leib spüren (Winterreifen mit Spikes) ... glaube mir, dass ist ein Unterschied wie Tag und Nacht...nicht nur physikalisch, sondern auch in der Praxis.

Ist doch Käse......die Differenz des Rollwiederstands zwischen Spikereifen und "normalen" Reifen ist viel größer als der Gewichtsunterschied!

Mein Bock wiegt derzeit geschätzte 12,8KG.

Bei einem Hardtail würd ich mir bei dem Gewicht aber keine Gedanken wegen 50g an den Laufrädern machen......egal ob an der Nabe oder Felge.:rolleyes:

Gruß Thomas
 
@Murph
Natürlich gebe ich dir Recht, dass der Rollwiederstand bei den Spikes brutal ist. Dennoch muss das Ganze auch erst einmal beschleunigt werden...und da kann ich dir sagen, dass ich nach der Montage der Teile erst einmal Dachte ich fahre mit Betonlaufräder. Es erfordert wirklich viel mehr Kraft.
Und...die Trägheit spürt man auch vehement. Das Lenkverhalten ist DEUTLICH anders. Man spürt förmlich die höheren Zentrifugalkräfte.

Und da sind wir dann auch schon beim Thema. Ein leichtes Laufrad wird auch am schweren Hardtail Performancevorteile bringen. Nicht nur, dass weniger Masse bechleunigt werden muss. Auch das Handling steigt aufgrund der geringeren Masse ungemein...und das darf man wirklich nicht vernachlässigen.

Und noch einmal. 50g an der Achse oder Aussen machen einen Unterschied. Ich würde mal schätzen mindestens um den Faktor 4. D.h. je weiter die Masse nach Aussen wandert, desto mehr Energie wird man benötigen um die 50g zu beschleunigen. Was ja ansich logisch ist, denn ein Punkt nahe am Drehpunkt rotiert viel langsamer als Punkt der Aussen liegt. Logischer Weise bedeutet ein mehr an Geschwindigkeit immer ein mehr an Beschleunigung und nötiger Energie.
 
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