3 Fachschaltung veraltet???

Ich könnte mir nicht vorstellen, während der Fahrt abzusteigen und dann von Hand die Kette umzulegen. Das macht man wahrscheinlich ein paar Tage, danach wird es einem zu blöd und man belässt es auf einem Kettenblatt.
Also was ich bei uns am Berg oben beim Traileinstieg bei fast jedem beobachte:
  • Es werden Protektoren angelegt, meist Knie sehr oft auch Ellbogen.
  • Es wird die Luft in den Reifen reduziert, dazu schleppt fast jeder einen Druckmesser mit.
Unten am Trail werden Protektoren abgelegt, pumpen habe ich allerdings noch keinen gesehen.

Und manchmal (allerdings selten) wird auch die Kette umgelegt. Und das fällt im Vergleich zu dem anderen Gedöns fast gar nicht auf.

Grundsätzlich musst du das selbst wissen, aber damit bist du halt an dem Punkt, dass du versuchst, das Problem mit Technik in den Griff zu bekommen und dann das Problem hast, dass das nicht richtig geht und du mit aktuell gängigen Lösungen anstehst.
Ich stehe halt auf dem Standpunkt, dass die Technik sich an mich anpassen muss und nicht anders herum.

Es gibt gute Gründe warum es heisst "500% sind genug".
Die sehe ich zu aller erst beim Marketing. Wenn man etwas nicht technisch lösen kann, redet man den Kunden ein, dass die eigene Lösung vollkommen ausreicht. Und wenn 500% ausreicht, warum gibt es inzwischen 520% und 1x13 mit mehr Bandbreite?

Aber ich erkenne auch an, dass für viele 500% oder weniger durchaus ausreichend ist. Ist halt immer eine Frage inwieweit man dazu in der Lage ist, sich in Problematik anderer hineinversetzen und nachvollziehen kann oder auch nicht.

lieber dankbar sein das es so viele Möglichkeiten gibt
Genau das ist der Punkt, die Vielfalt wird gerade massiv eingeschnitten. Versuche mal ein Enduro mit mehr Bandbreite zu kaufen als 520%. Und selbst Umrüsten ist meist ein Ding der Unmöglichkeit.

statt hier Glaubenskriege aus zu fechten
Für mich ist es jetzt weniger ein Glaubenskrieg als mehr ein Einsetzen für einen persönlichen Bedarf, konkret mehr Bandbreite. Ob 1x 2x oder 3x ist mir schnuppe. Wie groß die Minderheit mit genau diesem Bedarf ist, kann ich jetzt nicht beurteilen. Die meisten sind halt doch bequem und fahren bei uns mit dem Auto zu Trail und schimpfen dann über die faulen E-biker. Wenn man keine Überbrückungsstrecken fährt, braucht man halt die Bandbreite auch nicht.
 
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Also was ich bei uns am Berg oben beim Traileinstieg bei fast jedem beobachte:
  • Es werden Protektoren angelegt, meist Knie sehr oft auch Ellbogen.
  • Es wird die Luft in den Reifen reduziert, dazu schleppt fast jeder einen Druckmesser mit.
Unten am Trail werden Protektoren abgelegt, pumpen habe ich allerdings noch keinen gesehen.

Und manchmal (allerdings selten) wird auch die Kette umgelegt. Und das fällt im Vergleich zu dem anderen Gedöns fast gar nicht auf.

Richtig, in diesem Fall nicht. Aber dort brauche ich auch nur kleine Gänge für berghoch und runter brauche ich keine Übersetzung nahe 4.

Aber was ist, wenn ich dann auf einer Gegensteigung den kleinsten Gang brauche? Auf der Abfahrt bin ich ja dann schätzungsweise auf dem grossen Kettenblatt und wenn das kleine Kettenblatt nicht schaltbar ist, verliert man etwa 3 Gänge, das kann schonmal eng werden.

Ich stehe halt auf dem Standpunkt, dass die Technik sich an mich anpassen muss und nicht anders herum.

Da bin ich bei dir, aber wenn ich das Gefühl habe, dass man mit 'Leerlaufdrehzahl' Vmax erreichen will...

Die sehe ich zu aller erst beim Marketing. Wenn man etwas nicht technisch lösen kann, redet man den Kunden ein, das die eigene Lösung vollkommen ausreicht. Und wenn 500% ausreicht, warum gibt es inzwischen 520% und 1x13 mit mehr Bandbreite?

Rohloff hat bei seiner Speedhub schon vor Jahren damit argumentiert. Dass jetzt Shimano und SRAM bei 1fach Vergleichbares anbieten, ist sicher kein Zufall.
Shimano wollte dann halt noch etwas mehr bieten als SRAM und SRAM hat danach wiederum einen Zahn mehr gebracht.

Aber ich erkenne auch an, dass für viele 500% oder weniger durchaus ausreichend ist. Ist halt immer eine Frage inwieweit man dazu in der Lage ist, sich in Problematik anderer hineinversetzen und nachvollziehen kann oder nicht.

Denke nicht, was das mit "Hineinversetzen in die Problematik anderer" zu tun hat, sondern dass die rund 500 % ein guter Kompromiss sind, der eben den meisten taugt und man nicht auf jede Spezialität Rücksicht nehmen kann. Der Sport hat sich weiter entwickelt und die Räder spezialisiert. Weder braucht man für XC die ganz kleinen Gänge, noch für Enduro die ganz grossen.

Ich fahre mit dem Allmountain auch Strecken wo ich dann 10 oder 15 km auf Asphalt hin- und rückreisen muss, aber auch da waren 30-10 mit 29" nicht zuwenig. Im Gegenteil, 44-11 habe ich früher kaum gebraucht, selbst als ich noch Marathons, maximal Allmountain gefahren bin mit mehr Uphill, mehr Strasse, weniger Trail.

Genau das ist der Punkt, die Vielfalt wird gerade massiv eingeschnitten. Versuche mal ein Enduro mit mehr Bandbreite zu kaufen als 520%. Und selbst Umrüsten ist meist ein Ding der Unmöglichkeit.

Gab es denn früher z. B. mit 26" und 3x9 mehr Vielfalt? Damals war es doch auch einfach so wie es war und wer anders wollte, musste sogar basteln. Der Unterschied besteht darin, dass es früher das Maximum war, währenddem es heute trotz Verzicht (auf zusätzliche Kettenblätter) möglich ist. Zuerst gab es immer mehr Ritzel und es wurde nicht hinterfragt, da fällt der vorsätzliche Verzicht sicherlich schwerer. Ich hatte die selben Gedanken und Bedenken im Vorfeld ebenfalls.
 
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Aber was ist, wenn ich dann auf einer Gegensteigung den kleinsten Gang brauche? Auf der Abfahrt bin ich ja dann schätzungsweise auf dem grossen Kettenblatt und wenn das kleine Kettenblatt nicht schaltbar ist, verliert man etwa 3 Gänge, das kann schonmal eng werden.
Bei mir sähe das dann wahrscheinlich so aus, sobald ich am Berg bin würde ich auf das kleine Kettenblatt umlegen und alles am Berg mit dem Kleinen fahren inklusive der Abfahrt. Bei unseren Abfahrten hier brauch man nicht treten, den Trail runter sowieso nicht.

Die Überbrückungsfahrten auf der Forstautobahn oder dem Asphalt würde ich dann am großen Kettenblatt machen.

Wäre halt ein Kompromiss oder Notlösung.

Im Gegenteil, 44-11 habe ich früher kaum gebraucht
In diesem Punkt unterscheiden wir uns halt. Liegt neben der TF möglicherweise auch an den Streckenprofilen. Im übrigen, mit eine TF von 110 und einer Übersetzung von 30-50 wärest du hier bei den Bergrennen ganz vorne dabei in der Profiliga.

26" und 3x9 mehr Vielfalt?
Das Erste was ich seinerzeit am Hardtail gemacht habe war ein 48 Kettenblatt hin geschraubt (=635%). Wer wollte konnte auch Kassetten mit geringerer Bandbreite bekommen (12-28).

Der Direct Mount Umwerfer am Fully später war dann ein Problem, da konnte man nicht mehr so einfach Kettenblätter nach Laune tauschen. Daher war es ein Segen als die 3x10 kam und damit die 11-34 und später 11-36 Kassette.
 
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Bei mir sähe das dann wahrscheinlich so aus, sobald ich am Berg bin würde ich auf das kleine Kettenblatt umlegen und alles am Berg mit dem Kleinen fahren inklusive der Abfahrt. Bei unseren Abfahrten hier brauch man nicht treten, den Trail runter sowieso nicht.

Die Überbrückungsfahrten auf der Forstautobahn oder dem Asphalt würde ich dann am großen Kettenblatt machen.

Wäre halt ein Kompromiss oder Notlösung.

Fürs Biken brauchst du das also nicht - danke für die Bestätigung - nur fürs Trekkingfahren mit tiefer Tittfrequenz.

In diesem Punkt unterscheiden wir uns halt. Liegt neben der TF möglicherweise auch an den Streckenprofilen. Im übrigen, mit eine TF von 110 und einer Übersetzung von 30-50 wärest du hier bei den Bergrennen ganz vorne dabei in der Profiliga.

Eben, wozu in aller Welt unsinnig dicke Übersetzungen?

Das Erste was ich seinerzeit am Hardtail gemacht habe war ein 48 Kettenblatt hin geschraubt (=635%). (…)

Erschütternd. Das hat mit MTB nicht mehr viel gemein, da stehst du ja an jedem zweiten Stein an.
 
Fürs Biken brauchst du das also nicht - danke für die Bestätigung - nur fürs Trekkingfahren mit tiefer Tittfrequenz.
Wie auch immer du es nennen magst, damit es in dein Weltbild passt.
Eben, wozu in aller Welt unsinnig dicke Übersetzungen?
Weil ich halt ein Normalo-Biker bin und nicht annähernd in die Profiliga komme. Für so jemand wie mich ist es halt gut. Und für Leute die gerne den Einsatzbereich ihres Bikes vergrößern wollen.
Erschütternd. Das hat mit MTB nicht mehr viel gemein, da stehst du ja an jedem zweiten Stein an.
Mit dem HT bin ich auch nicht die Trails gefahren, die ich später mit dem Fully gemacht habe, geschweige denn, was ich heute fahre. Aufsetzten war damals einfach kein Problem für mich. Ging ja auch eher um die Flexibilität der 3x9 denn um Trailtauglichkeit für Trails mit hohen Drops oder Hindernissten die langsam gefahren werden.
 
Wie auch immer du es nennen magst, damit es in dein Weltbild passt.

Das hat nichts mit einem Weltbild zu tun, es zeigt ja "nur", dass selbst ein Befürworter riesiger Entfaltung diese auf dem MTB nicht braucht, sondern nur weil er nicht schneller treten will.

Weil ich halt ein Normalo-Biker bin und nicht annähernd in die Profiliga komme. Für so jemand wie mich ist es halt gut. Und für Leute die gerne den Einsatzbereich ihres Bikes vergrößern wollen.(...)

Das hat doch mit "Profiliga" nichts zu tun, das sind Ausreden. Ich sehe eher das Thema "ich will nicht schneller treten".
Ich würde selbst als Hobbybiker nicht mit unterirdischer Trittfrequenz herumgondeln wollen.
 
1x10:
32 / 11-48
(Microshift Schaltung)
Microshift Advent erhält durchweg gute Bewertungen, würde ich mir auch zulegen, wenn ich was neues bräuchte.
Die Sprünge sind groß
Naja, das 10T an der 12fach kannst Du schonmal weglassen für diese Betrachtung, also ist es nur ein Ritzel weniger, und das bei "nur" 48T zu 50-52T am 12fach.
Da wirst Du kaum was von "größeren" Sprüngen merken.
Der fehlende lange Gang wird wohl das einzig Auffällige sein.
 
Was haltet ihr von der Variante von Decathlon im unteren Preissegment:
1x10:
32 / 11-48
(Microshift Schaltung)

Microshift Advent erhält durchweg gute Bewertungen, würde ich mir auch zulegen, wenn ich was neues bräuchte.
Die Führung vom Schaltzug ist optisch etwas sehr gewöhnungsbedürftig.
https://www.mtb-news.de/forum/t/mic...tzug-reisst-wegen-reibung-an-gehaeuse.944153/
Man kann sich so etwas ähnliches auch mit einem SRAM Eagle Schaltwerk und 9/10/11 fach Schalthebel plus der entsprechenden Wide Range Kassette bauen.

Große Sprünge merkt man mE am ehesten bei den schnellen Gängen.
 
Wie könnte man das umbauen auf 1-fach? Ich müsste ewig lesen.... hinten wohl 10-fach. würde das gern erstehen und für die Kinder eine "einfache" Schaltung montieren. Ist ein scott scale 770 in S mit 27.5"

ich finde z.B. eine Deore Kassette 11-42 oder 46. mit einem 30er Kettenblatt für den Wald ist das ok für Kinder, oder? Was müsste ich vorne machen und passt das für das Schaltwerk?
danke.
1626554301719.png


oder sowas:

https://www.bike-components.de/de/Shimano/SLX-1x11-fach-Upgrade-Kit-p65572/
nur, was vorne machen?
 
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