Es gibt/ gab ja schon einige hier im Forum, die nach der OP Komplikationen hatten und auch erneut operiert werden mussten. Leider kamen in den meisten Fällen irgendwann keine Beiträge mehr, sodass man nicht nachvollziehen kann wie es sich schlussendlich entwickelt hat (hoffentlich positiv). Wollte deswegen nochmal ein Update meiner Lage verfassen, sodass andere möglicherweise davon profitieren können:
Habe mir nochmal zwei weitere Meinungen zum Zustand meines ACG eingeholt (Heidelberg und München, Videosprechstunden). In Köln wurde ja zunächst eine erneute vorübergehende Ruhigstellung des Arms verordnet. Die beiden Docs aus Heidelberg und München meinen, dass sich nichts mehr zum Besseren verändern wird. Die horizontale Instabilität sein das Problem. Wenn ich aktuell Beschwerden hätte, dann würden diese auch weitestgehend fortbestehen. Eine "Folgeerkrankung", die in diesen Fällen (horizontale Instabilität) häufig auftreten würde, sei eine sog. SICK SCAPULAR bzw. SCAPULAR DYSKINESIS. Das Schulterblatt "läuft" dann nicht mehr richtig rund und es kommt zu einer Fehlstellung, was negative Auswirkungen auf die Muskulatur und den gesamten Bewegungsapperat hat.
Einzige Möglichkeit dem entgegenzuwirken: Erneute OP. Dieses Mal mit Semitendinosus statt Gracilissehne und Low-Profile Twin-Tight-Tope. Sei deutlich stabiler. Auf meine Frage an den Münchener, warum man es dann nicht von Anfang an so machen würde meinte er nur: "Ich mache das immer von Anfang so." Na toll!
Problem an der ganzen Geschichte: Möglicherweise liegt immer noch eine lokale Infektion vor. Der CRP-WERT, der bei mir bestimmt wurde und im Normbereich lag, würde "nur" einen systemischen Infekt anzeigen, aber keinen lokalen. Wenn nach wie vor eine Infektion vorliegen sollte, muss erstmal das ganze Material raus. Dann 6 Wochen Antibiotikumeinnahme bevor wieder etwas neu "verbaut" werden kann. Also wenn es scheisse laufen sollte, 2 OPs.
Sei jetzt auch die letzte Möglichkeit überhaupt noch etwas operativ zu tun, da Coracoid und Clavicular nicht durchlöchert werden könnten wie ein Schweizer Käse. Durch das Tunnel Widening beim Tight Rope sei eine Revision ohnehin schon komplizierter (Bruchgefahr).
Heidelberg hat mich von der Beratung her etwas mehr überzeugt. Ich denke, ich werde die da nochmal ranlassen. Nachdem ich erfahren habe, was für Auswirkungen gerade die horizontale Instabilität auf den Bewegungsapperat haben kann (SICK SCAPULAR) und meine jetzigen Beschwerden sich damit decken, scheint es keine andere Option zu geben.
Was mir mental zumindest etwas geholfen hat: Meine ursprüngliche Diagnose (Rockwood 2) sei falsch gewesen, so der Heidelberger. Es war wohl von Anfang an Rockwood 3. Bringt mir rein praktisch natürlich nichts, aber ich muss mir zumindest keine Vorwürfe mehr machen, dass ich es selbst verschlimmert hätte.