Änderung des Betretungsrechts in Baden-Württemberg

Gerade bei Facebook auf Open Trails erschienen:
https://www.facebook.com/DIMB.OpenTrails/posts/484663888321926

Bitte liken und teilen und v.a. das Positionspapier an Entscheider aus Eurer Region weiterleiten, mit der Bitte sich ein eigenes Bild zu machen.

Gewaltiges Informationsdefizit -> wir brauchen Eure Unterstützung!

In der aktuellen öffentlichen und nicht-öffentlichen Diskussion zur 2-Meter-Regel ist ein gewaltiges Informationsdefizit auf Seiten der Entscheidungsträger, aber auch auf Seiten der Betroffenen zu erkennen.

So verkaufen Politik, Forst und Tourismus den sogenannten „10%- Kompromiss“ (auch Pilotprojekte genannt) als mehrheitsfähige und gute Lösung. Dem ist aber nicht so! Der Ausnahmen-basierte „10%-Kompromiss“ ist als touristisches Konzept reine Augenwischerei und ohne Vorteile für die einheimischen Radfahrer.

Der "10%-Kompromiss" ist auch KEIN Zwischenschritt auf dem Weg zu einer möglichen Abschaffung der 2-Meter-Regel, wie es teilweise dargestellt wird, sondern ein Schritt in die falsche Richtung! Warum? Weil es genau die Ausnahme von der Regel ist, die die 2-Meter-Regel bestätigt! Ohne die Regel bräuchten wir die Ausnahmen gar nicht. Deshalb sind wir entschieden gegen diesen faulen Kompromiss, obwohl er scheinbar "bike-freundlich" ist.

Selbst der Tourismus wird nur eingeschränkt davon profitieren. Kein Wunder, denn die Expertise der Radfahrverbände wurde bei den Verhandlungen nicht genutzt. Das Ergebnis ist ein Konzept, das für die einheimischen Radfahrer nicht akzeptabel und für die Bike-Touristen nicht attraktiv ist. Oder wollt Ihr Euch im Urlaub sklavisch an einige wenige erlaubte Singletrail-Kilometer halten, während die Mehrheit der vorhandenen, wirklich attraktiven Wege links und rechts tabu sind?

Deshalb hat die DIMB heute eine Pressemitteilung mit einem Positionspapier versendet, das einen umfassenden
Überblick über die aktuellen Situation gibt und die beiden vorliegenden Lösungsansätze jeweils mit Blick auf den Tourismus und die einheimischen Radfahrer vorstellt.

Es ist uns sehr wichtig, allen Entscheidungsträgern aufzuzeigen, dass es Alternativen zu dem von Politik, Forst und Tourismus hinter verschlossenen Türen ausgehandelten "10%-Kompromiss" gibt.

UND GENAU AN DIESER STELLE BRAUCHEN WIR EURE UNTERSTÜTZUNG, DAMIT DIESE INFORMATIONEN DIE RICHTIGEN LEUTE ERREICHEN UND DAVON MÖGLICHST VIELE.

DAHER MÖCHTEN WIR JEDEN EINZELNEN UNTER EUCH BITTEN, DAS POSITIONSPAPIER (s. Link unten) AN MINDESTENS 3-4 RELEVANTE ENTSCHEIDER UND MEINUNGSMACHER AUS EUREM LOKALEN UND REGIONALEN UMFELD MIT DER BITTE ZU SENDEN, SICH EIN EIGENES BILD ZU MACHEN. Zudem bitte diesen Beitrag teilen!

Zu den Entscheidungsträgern, Meinungsmachern und Betroffenen zählen neben den Bikern und Sportvereinen gerade auch Nicht-Biker wie lokale Politiker und Tourismus-Verantwortliche sowie die örtlichen Gastronomen. Gerade den Gastronomen und lokalen Tourismus-Verantwortlichen versucht man den "10%-Kompromiss" als bike-freundliche Lösung vorzustellen, die den Bike-Tourismus vermeintlich ankurbeln wird.

Hier der Link zum Positionspapier:
http://bit.ly/1cU6YsU

Ergänzend der Link zur Pressemitteilung:
http://bit.ly/1djQfp6
 
herje, der journalist (RNZ) ist wohl eher wanderer...
oder wollte er mit seinen fragen, die beiden herren aus der reserve locken?

die antworten waren supi und sind nicht auf sein niveau abgedriftet
:)
 
Sehr sehr gutes Interview unserer Mitstreiter vom DAV Heidelberg zum aktuellen Thema in der RNZ

http://www.rnz.de/heidelberg/00_201...aege_auf_Mountainbiker_Alpenverein_wirbt.html

Bitte wohlwollend kommentieren!!
Hervorragende offene Wort; insbesondere der Hinweis, dass die DAV- Biker sich auch nicht an die 2m Regelung halten.
Alle Alpen- und Mittelgebirgsregionen müssen sich der Zukunft stellen, genauso, wie es der DAV erfreulicherweise macht.
Heute kam im Radio bayern2 ein Bericht über wissenschaftliche Studien (ich meine aus Bayern) die klar belegen, dass spätestens im Jahr 2050 in Deutschland (auch mit Schneekanonen) kein Wintersport mehr möglich ist.
Wenn man dazu noch die sich verringernde Zahl der älteren Wanderer, die halt einfach "aussterben" berücksichtigt, dann sollten diese Fakten auch dem verbohrtesten Bikehasser klar aufzeigen, dass ganze Touristenregionen ohne den Bikesport wirtschaftlich untergehen könnten!
 
Schade nur, dass die Politiker immer nur bis zum nächsten Wahltermin denken und - zumindest in BaWü - auch die Tourismus-Manager scheinbar nicht viel weiter planen. Sonst müssten zumindest die Tourismus-Manager mit uns an einem Strang ziehen!
 
So ist das halt...bis zum Wahltermin. Wenn jemand anders dann gewählt wird, macht der ggf. eh alles rückgängig oder anders als der bisherige Politiker. Für Versagen gibts halt einen anderen Posten oder man geht in die Wirtschaft als Politiker.
Bei Verbänden und Behörden nicht anders. Denn für die ändert sich auch einiges mit jeder Wahl.

Wenn ich das so sehe, was diverse Politiker und Ämter an Mist bauen hierzulande, ist das nur die Spitze des Eisberges der öffentlich wird. Das geht von nicht einhalten von Wahlversprechen bis zu großen Dingern wie im Fall Mollath.

Die Leute haben kein Vertrauen mehr in Politik. Ich weder in Politik noch ins Rechtssystem. Wer dreister oder mehr Kohle/Einfluss hat, hat mehr Recht. Ist halt so...
 
Jemand von der BikeArena Sauerland hat sich per Kommentar auf Open Trails zum Thema "Biken und Tourismus" geäußert:
"(...) Die 2m Regelung schadet der einheimische Branche mehr als sie denken. (...) Aber was sag ich wenn man einen Markt nicht sehen will helfen auch keine Argumente deshalb macht weiter so dann kommen die beliebten Biker eben ins Sauerland"

Dem ist nichts hinzuzufügen, oder?
 
Wobei der Schwarzwald um laengen schoener ist und mehr Potential hat.
Die Bike Arena Sauerland protzt auch nicht gerade mit Singletrailanteil, hauptsaechlich Forstautobahnen. Da finde ich den Harz attraktiver.
 
hier der Artikel:

Titelseite, 11.01.2014

Grüne und Radfahrer

Meterweise Ärger
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Von Roman Deininger

In seinen zweieinhalb Jahren als Ministerpräsident von Baden-Württemberg hat sich Winfried Kretschmann mächtig ins Zeug gelegt, die Grünen zu einer "Autofahrerpartei" umzudeuten ("Ich fahr' schon lange Mercedes"). Das Ganze bleibt indes eine Operation am lebenden Image, seine Parteifreunde müssen sich trotz allem immer noch als "Radfahrer" verspotten lassen - ein Titel, den etwa der grüne Verkehrsminister Winfried Hermann durchaus mit Stolz trägt. Wenn Hermann bei einer "Sternfahrt" Werbung für sein bevorzugtes Verkehrsmittel macht, applaudieren die Fahrradverbände. Doch jetzt sind sie sauer: Die politischen Radfahrer haben Ärger mit den echten.

Die Debatte dreht sich um eine Passage im Landesforstgesetz, laut der Radfahrer im Wald nur Wege befahren dürfen, die mehr als zwei Meter breit sind. Nachdem Hessen die strenge Zwei-Meter-Regel im Sommer abgeschafft hat, hält nur noch Baden-Württemberg daran fest. Das, findet die Rad-Lobby, schränke das Tretvergnügen ganz schön ein: Hübsche, schmale Pfade dürfen nicht genutzt werden. Und das, obwohl Tourismus-Strategen gerade den Schwarzwald gern als Paradies für Mountainbiker rühmen - und die Grünen doch eigentlich dringend einen weiteren beharrlichen Imageaspekt loswerden wollen: den als Verbotspartei.

"Wie soll man denn so einen Weg überhaupt verlässlich abmessen?", fragt Gudrun Zühlke, Südwest-Chefin des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Die Radfahrer könnten doch nicht ständig absteigen und den Meterstab auspacken. "Die Regel widerspricht grundsätzlich der Radpolitik des Landes", findet Zühlke. "Die Regierung investiert Millionen in den Ausbau von Radwegen und sperrt zugleich das wunderbare Wegenetz im Wald." Davon seien im Übrigen nicht nur Mountainbiker, sondern auch "Rad fahrende Familien betroffen".

Kürzlich haben mehrere Radverbände dem Stuttgarter Landtag 58 210 Unterschriften gegen die Zwei-Meter-Regel übergeben. Das zuständige Ministerium für den ländlichen Raum, das vom grünen Vorzeige-Realo Alexander Bonde geführt wird, hat den Radfahrern daraufhin ein Friedensgespräch mit dem Forstpräsidenten in Aussicht gestellt. Aber in der Sache vertraut die Regierung auf ihre Argumente: "Die Zwei-Meter-Regel hat sich bewährt", sagt ein Sprecher Bondes, "sie sorgt für Rechtsklarheit." Im Rest der Republik müssten Wanderer nach Unfällen erst mal beweisen, dass der Weg für Radfahrer nicht geeignet war. Man unterstütze lieber ein Projekt im Schwarzwald, das einzelne attraktive "Singletrails" für Radler öffnen will. Nicht zuletzt verweist Grün-Rot auf die Unterstützung von Jagd-, Forst- und Naturschutzverbänden: Alle wollen Pflanzen und Tieren die Belästigung durch Radfahrer ersparen.

Dabei, beteuert Heiko Mittelstädt von der Deutschen Initiative Mountainbike (DIMB), gebe es doch gar keine großen Störungen: "In Hessen ist das Wild ja auch noch da." Unfälle mit Wanderern seien sehr selten, "da gibt es schlimmstenfalls mal ein kleines Wortgefecht". Gegenseitige Rücksichtnahme sei doch "selbstverständlich", sagt Mittelstädt. "Ich glaube, dass man den Leuten nicht alles vorschreiben muss." Und daran glauben die Grünen ja nun auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur mal so als Wasserstandsmeldung:
- wir hatten mit dem Beitrag zum Positionspapier gestern eine Reichweite auf FB von 20.000
- heute sind es auch schon kumulierte 18.000 mit dem Beitrag zum SZ-Artikel
-> das ist wie in den besten Zeiten vor Ende der Petition :)

Das Thema nimmt also gerade wieder richtig Fahrt auf und wir haben auch wieder vermehrt Anfragen seitens der Presse. Dass die 2-Meter-Regel jetzt auch von der Presse (SZ von heute!) als Ausdruck der Verbots-Politik und Bevormundungs-Kultur gesehen wird und über die Schiene in die Öffentlichkeit kommt, hilft uns zusätzlich das Thema auch bei Nicht-Bikern in's Bewusstsein zu bringen.

Um Letzteres jetzt mit dem aktuellen Schwung noch zu beschleunigen, ist es extrem wichtig, dass Ihr z.B. mit Hilfe des Positionspapiers Entscheider und Meinungsmacher aus Eurem Umfeld, aber eben auch Euren Landtagsabgeordneten, Kumpel bei Partei X und/oder Y auf das Thema ansprecht, damit dort erkannt wird, dass es nicht nur um eine paar Rad-Rowdies geht, die "Ihr Recht auf freie Fahrt wollen", sondern um ein Anliegen aus der Mitte der Gesellschaft geht (dass bei der Kommunalwahl im April 2014 auch mal Wählerstimmen kosten bzw. bringen kann). Mehr als 58.000 Unterzeichner der Petition (davon mehr als 30.000 aus BaWü) können mehr als das Zünglein an der Waage sein! Es sind schon Wahlen wegen weniger Stimmen verloren worden.

:winken:
 
Wir haben uns den Artikel aus der Süddeutschen Zeitung von gestern noch mal genauer angeschaut. 'Und daran glauben die Grünen ja nun auch.' steht dort und dass die Grünen den Imageaspekt Verbotspartei loswerden wollen. Besteht nicht für uns eine Chance darin, dass die Grünen gerade händeringend versuchen, das Image einer Verbotspartei loszuwerden?

Wir haben uns daher noch mal die aktuelle "Weimarer Erklärung" der Grünen durchgelesen und tatsächlich, da finden sich ein paar Punkte, die gut zu unserem Anliegen passen:

Wir Grüne sind die einzige Kraft für Liberalismus und Bürgerrechte im Bundestag.

Wir stellen uns entgegen, wenn aufgrund von Fehlverhalten Einzelner der Ruf nach umfassender Einschränkung der Freiheit aller ertönt.

Wir stehen für einen emanzipatorischen Freiheitsbegriff und eine umfassende Bürgerrechtspolitik für das 21. Jahrhundert: Es ging und es geht uns um entschiedene Verteidigung der Grundrechte, um soziale Bürgerrechte, um Selbstbestimmung und Emanzipation, um Inklusion, Vielfalt, Toleranz, Beteiligung und Transparenz.

Wir werden dazu im ersten Halbjahr 2014 einen großen Freiheitskongress veranstalten, wo wir uns sowohl mit dem Wert und dem Erhalt individueller Freiheit beschäftigen werden, (…) und schließlich den grünen programmatischen Schnittstellen von ökologischem Imperativ und Freiheit.

Wir müssen Regeln, die verlässliche sozial-ökologische Leitplanken definieren, besser abgrenzen gegenüber einer Überregulierung, die (…) die Legitimation von sinnvoller Regulierung schwächt.

und schließlich
Wir Grüne wollen uns der Frage stellen, wo wir in der Vergangenheit mit Ge- und Verboten zu weit gegangen sind und wo wir richtiges ökologisches und soziales Verhalten erzwingen wollten statt es zu fördern und zu stärken.

Deshalb haben wir das Thema heute noch mal auf Facebook aufgegriffen. Nicht, um immer nur gegen eine Partei zu schiessen, sondern um ganz pragmatisch die Partei anzusprechen, die in BaWü gerade die Regierungsverantwortung hat, 2 der relevanten Ministerien besetzt (Landwirtschaft, Verkehr) und in den letzten beiden Jahren der Legislaturperiode ein Zeichen setzen und die 2-Meter-Regel ersetzen kann.

Bitte schaut Euch die Argumentation im Facebook-Artikel an und nutzt diese wie auch die Zitate oben und das Positionspapier, um die grünen Politiker aus Eurem Wahl- und Bekanntenkreis anzusprechen und persönlich für unsere Sache zu werben. Aber auch die Politiker der anderen Parteien sollten das Thema aus Sicht der Biker besser verstehen.

In Hessen hat sich die Landesregierung nicht zuletzt aufgrund des Drucks aus der Opposition auf eine bike-freundlichere Gestaltung des Waldgesetze besonnen.

Hier ist eine Übersicht, wer Euer Landtagsabgeordneter ist:
http://www.landtag-bw.de/files/live...rdnete/2013_03_15_LTBW_Wahlkreiskarte_low.pdf
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, wer mit dem Schwarzwaldtourismus diskutieren möchte kann ja auf der CMT vorbeischauen. Dort ein paar Prospekte der Konkurrenz von anderen Ständen mitnehmen und diese dann am BW-Schwarzwaldstand abgeben o. mit den Leuten dort ein Gespräch beginnen.
 
Pressemitteilung der Naturfreunde Baden-Württemberg.


2-Meter-Regelung ist unsinnig!
"Für die NaturFreunde Baden-Württemberg steht fest: Der Wald ist für alle Erholungssuchenden da - ob für Spaziergänger, Wanderer, Walker, Jogger oder Radfahrer."


wenn davon mal was online erscheint, auf deren Seite oder sonstwo, bitte kurz bescheid geben! Danke! :)
 
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