Änderung des Betretungsrechts in Baden-Württemberg

Wie auch bei uns gibt es auch bei den Jägern schwarze Schafe, aber eben auch nicht NUR schwarze Schafe, wie es hier teilweise gerne dargestellt wird, so wie ja auch die Gegenseite uns gerne als 95% Rowdies darstellt. Das ist einfach eine schwarz-weiß Sicht und Haltung, die uns nicht weiterbringt. Weder von der einen noch von der anderen Seite. Klar, gibt es die Status- und Gesellschafts-Jagden, für die das Wild vorher angekarrt wird. Es gibt aber eben auch die Feld-, Wald- und Wiesen-Jäger, die ganz vernünftig, seit Generationen mit viel Sinn und Verstand sowie Bewusstsein für den lokalen Wildbestand jagen, freiwillig die Tierarten schonen, denen es gerade nicht so gut geht etc. und das Wild, dass sie töten, auch verzehren.

Was geht denn sonst so? :-)
Geht noch einer Biken bei den Temperaturen? :frostig:
Oder haben die anderen Waldbewohner und -nutzer im Winterhalbjahr endlich Ruhe vor uns? ;)
...nein, erst gestern war ich mit dem Rad unterwegs. Dem Omega sei es gedankt verschwende ich keinen Gedanken an Wintersport im Moment.

Was genau ist denn so falsch daran Leuten, die alles daran setzen uns auf Grund fadenscheiniger Argumente aus dem Wald fern halten zu wollen, den Spiegel vorzuhalten?

Darüberhinaus rechtfertigen sie ihr eigenes Tun mit ebenso fadenscheinigen Argumenten.

Wohlgemerkt, es spricht nichts gegen die Jagd ansich. Aber man sollte ehrlich zugeben, dass die Zustände in unseren Wäldern nahelegen die derzeit ausgeübten Praktiken sind mit verantwortlich für die Schäden am Wald.

Beispiel
 
Was genau ist denn so falsch daran Leuten, die alles daran setzen uns auf Grund fadenscheiniger Argumente aus dem Wald fern halten zu wollen, den Spiegel vorzuhalten?

Spiegel vorhalten ist okay, das Verhalten der Gegenseite zu übernehmen jedoch nicht. "Benimm dich nicht wie ein Erwachsener!" haben wir uns früher immer zugerufen, wenn einer in diese Falle zu tappen drohte. :cool:
Die Jagd gehört weit länger zum Menschen und zur menschlichen Kultur als das Radfahren, läßt sich sogar zurückverfolgen bis zu der Zeit, da unsere Vorfahren gelernt haben, die Vorderbeine in der Luft zu halten. Wir sind eine der Parteien im Wald, die Jäger eine andere. Punkt. Alle müssen miteinander auskommen. Dazu ist es nicht notwendig, daß der eine gut findet, was der andere tut. Im Gegenteil. Wer hier anfängt, irgendwelche verquarsten Ideologien in die Diskussion hineinzuwurschteln, bloß weil es ihm in der aktuellen Schlacht gerade nützlich erscheint, der wird vielleicht die Schlacht gewinnen (obwohl ich auch daran zweifele), den Krieg jedoch verlieren. Von der moralischen Ächtung der Jagd führt ein direkter Weg zum Veggie-Day und von dort aus weiter zu einer Gesellschaft, in der jeder jedem mit der größten Selbstverständlichkeit in die entlegensten, persönlichsten, privatesten und intimsten Lebensbereiche glaubt hineinreden zu dürfen. Das sind dann aber keine guten Voraussetzungen für Minderheiten jedweder Art, ihre Rechte durchzusetzen. Insbesondere wird man damit keine 2m-Regel los.
 
Spiegel vorhalten ist okay, das Verhalten der Gegenseite zu übernehmen jedoch nicht. "Benimm dich nicht wie ein Erwachsener!" haben wir uns früher immer zugerufen, wenn einer in diese Falle zu tappen drohte. :cool:
Die Jagd gehört weit länger zum Menschen und zur menschlichen Kultur als das Radfahren, läßt sich sogar zurückverfolgen bis zu der Zeit, da unsere Vorfahren gelernt haben, die Vorderbeine in der Luft zu halten. Wir sind eine der Parteien im Wald, die Jäger eine andere. Punkt. Alle müssen miteinander auskommen. Dazu ist es nicht notwendig, daß der eine gut findet, was der andere tut. Im Gegenteil. Wer hier anfängt, irgendwelche verquarsten Ideologien in die Diskussion hineinzuwurschteln, bloß weil es ihm in der aktuellen Schlacht gerade nützlich erscheint, der wird vielleicht die Schlacht gewinnen (obwohl ich auch daran zweifele), den Krieg jedoch verlieren. Von der moralischen Ächtung der Jagd führt ein direkter Weg zum Veggie-Day und von dort aus weiter zu einer Gesellschaft, in der jeder jedem mit der größten Selbstverständlichkeit in die entlegensten, persönlichsten, privatesten und intimsten Lebensbereiche glaubt hineinreden zu dürfen. Das sind dann aber keine guten Voraussetzungen für Minderheiten jedweder Art, ihre Rechte durchzusetzen. Insbesondere wird man damit keine 2m-Regel los.


+1

dazu kommt, dass die meisten jäger überhaupt kein problem mit uns haben. genauso wie die meisten wanderer auch kein problem mit uns haben. wenn wir wollen, dass diese "meisten" auf die betonköpfe, die in den vertretungen leider oft noch an den entscheidungshebeln sitzen, in unserem sinne druck aufbauen, hilft es gar nicht, wenn wir sie alle in einen topf werfen und draufdreschen.
 
@pezolived:

nur noch eine Anmerkung, ich habe mich nicht über die Jagd prinzipiell geäußert oder einen wie auch immer gearteten moralischen Aspekt - es gibt keinen Grund gleich zum veggieday zu greifen.

Ein letzter Versuch. Wir sollen aus vorgeblichen Natur- bzw Wildschutzgründen aus dem Wald bleiben. Wer aber die Tiere im Wald geradezu mästet und dann behauptet er müsse zur Bestandsregulierung auf die Jagd gehen, ist zumindest unaufrichtig. Ich behaupte ja auch nicht zur Aufrechterhaltung des Waldwegenetzes zum Mountainbiken zu gehen.

Ist das nun soweit verständlich ausgedrückt? Ansonsten habe ich nichts gegen die Jagd oder die Jäger.
 
Ich behaupte ja auch nicht zur Aufrechterhaltung des Waldwegenetzes zum Mountainbiken zu gehen.

Obwohl das durchaus ein Argument wäre! ;) Ein Weg wächst dann zu und wird von der Natur zurückgeholt, wenn er nicht benutzt wird. Dann kann man ihn entweder unter Stöhnen ehrenamtlich, altruistisch, gauwegewartig wieder freischneiden oder man sorgt einfach dafür, daß er häufiger frequentiert wird. Das ließe sich z.B. einfachst dadurch erreichen, indem man anderen Nutzergruppen den Zutritt gestattet. Also dem SAV könntest du damit durchaus kommen.

Was die Jagd anbelangt, sind wir uns doch weitgehend einig. Wie wir unsere Tätigkeit ausüben, da wollen wir uns nicht reinquatschen lassen - oder wenn, dann nur wohlbegründet. Wenn die Wanderer uns dazu anhalten, die Wege nicht kaputt zu fräsen, schreddern, bremsen, dann haben sie dafür gute Gründe, weil sie von den Folgen direkt betroffen sind. Die Jäger hingegen können doch tun und lassen, was sie wollen, es betrifft uns nicht. Wir sind Radler - keine Jagdaufsicht, keine Umweltschutzorganisation und es gibt keinerlei Indiz für irgendwelche waidmännischen Kompetenzen auf unserer Seite.

Wenn hingegen von der Jägerschaft irgendwelche fadenscheinige und unhaltbare Argumente gegen uns vorgebracht werden, dann müssen wir die natürlich parieren - aber eben mit besseren Gegenargumenten bezogen auf unser Tun und nicht dadurch, daß wir das Tun der Gegenseite pauschal in Frage stellen.
 
Zeit für Polemik...
---
Es wäre zumindest einen Versuch wert, auf einfach gestrickte Scheinargumente mit gleichwertigen Behauptungen zu antworten.

Der Ansatz..., die Diskussion über die 2-Meter-Regel endlich und ganz anschaulich auf das Niveau von Alexander Bonde, des SAV und der anderen Befürworter der 2-Meter-Regel herunterzubrechen, könnte erfolgversprechend sein. Vielleicht haben die Gegner der 2-Meter-Regel bislang schlicht den Fehler gemacht, sich zu stark mit Sachargumenten und bürgerrechtlichen Bedenken aufzuhalten.
Aber warum sollte man überhaupt versuchen, jemandem, der bewusst unsachlich argumentiert, sachlich zu antworten?

Das argumentative Niveau der Befürworter der 2-Meter-Regel lässt sich kaum besser umschreiben als durch Slogans wie “Dieser Wanderer müsste ohne die 2-Meter-Regel sterben – das ist zwar gelogen, aber wen interessiert schon die Wahrheit?”

Wer das jetzt platt findet, hat nicht begriffen, dass die Argumentation der Befürworter der 2-Meter-Regel genau auf diese Art und Weise funktioniert. Es werden nämlich Kausalzusammenhänge behauptet, die entweder nachweislich nicht bestehen oder für die es keine ausreichenden Anhaltspunkte gibt.

So funktioniert die innenpolitische Diskussion und Entscheidungsfindung leider seit jeher. Der Deutsche Anwaltverein hat vor zwei Jahren deshalb vor einer experimentellen Gesetzgebung gewarnt. Eine Warnung die ungehört verhallte.

Auf keinem Feld der LandesPolitik wird derzeit so unsachlich argumentiert wie beim Thema Betretungsrecht. Verdrängungsängste werden geschürt, um der Öffentlichkeit Maßnahmen wie die 2-Meter-Regel schmackhaft zu machen, die sich aber aber gerade zum Zweck des Naturschutzes und der Konfliktvermeidung nicht eignen. Die Mär von den Unfällen mit Wanderern wird uns in diesem Zusammenhang immer wieder aufs Neue aufgetischt.

----
Idee von Richard Gutjahr, Text von Thomas Stadler, Verfremdungen in rot von mir
Das Original beschäftigt sich allerdings mit einem wichtigeren Thema und ist hier zu finden:
http://www.carta.info/67778/haben-wir-bislang-falsch-uber-die-vorratsdatenspeicherung-diskutiert/
 
Spiegel vorhalten ist okay, das Verhalten der Gegenseite zu übernehmen jedoch nicht. "Benimm dich nicht wie ein Erwachsener!" haben wir uns früher immer zugerufen, wenn einer in diese Falle zu tappen drohte. :cool:
Die Jagd gehört weit länger zum Menschen und zur menschlichen Kultur als das Radfahren, läßt sich sogar zurückverfolgen bis zu der Zeit, da unsere Vorfahren gelernt haben, die Vorderbeine in der Luft zu halten. Wir sind eine der Parteien im Wald, die Jäger eine andere. Punkt. Alle müssen miteinander auskommen. Dazu ist es nicht notwendig, daß der eine gut findet, was der andere tut. Im Gegenteil. Wer hier anfängt, irgendwelche verquarsten Ideologien in die Diskussion hineinzuwurschteln, bloß weil es ihm in der aktuellen Schlacht gerade nützlich erscheint, der wird vielleicht die Schlacht gewinnen (obwohl ich auch daran zweifele), den Krieg jedoch verlieren. Von der moralischen Ächtung der Jagd führt ein direkter Weg zum Veggie-Day und von dort aus weiter zu einer Gesellschaft, in der jeder jedem mit der größten Selbstverständlichkeit in die entlegensten, persönlichsten, privatesten und intimsten Lebensbereiche glaubt hineinreden zu dürfen. Das sind dann aber keine guten Voraussetzungen für Minderheiten jedweder Art, ihre Rechte durchzusetzen. Insbesondere wird man damit keine 2m-Regel los.

Also da hast du ja mal alles in einen Topf geworfen. Früher war die Jagd natürlich notwendig. Man musste Tiere jagen, um Fleisch zu bekommen. Massentierhaltung gab es nicht. Höchstens ein paar Bauern, die Viehzucht betrieben haben, aber die konnten auch nicht unbegrenzt schlachten.
Aber schon im Mittelalter hat sich der Charakter der Jagd von der notwendigen Fleischgewinnung hin zum Vergnügen gewandelt. Sieht man alleine schon daran, dass sie meist das Privileg des Adels war - die Menschen, die WIRKLICH Tiere zum Verzehr hätten jagen müssen, wurden damit ausgeschlossen. Der Adel konnte Fleisch von den Viehzucht betreibenden Bauern UND der Jagd gewinnen....er war nicht allein auf die Jagd angewiesen. Große Treibjagden waren also schon damals eher eine reine Spaßveranstaltung als eine Notwendigkeit.
Heute, wo es moderne Tierhaltung (nicht nur Massentierhaltung!) gibt, Wild sogar extra gezüchtet wird, um das Fleisch zu gewinnen, braucht es die Jagd nicht mehr.
Deswegen wäre ich dafür, die Abschussquoten sehr streng zu begrenzen: Es darf nur geschossen werden, wenn eine Überpopulation vorliegt. Zufüttern ist verboten. Jeder Jäger muss zu Beginn der Saison seinen Bestand an Wild beim Forstamt melden und bekommt dann die Erlaubnis über x Abschüsse. Wenn er schießt, muss er am Ende der Saison die Abschüsse angeben und nachweisen, dass er nur die erlaubte Zahl an Tieren geschossen hat.
So schützt man den Wald vor zu viel Wild, gibt den Jägern eine sinnvolle Aufgabe - aber gleichzeitig unterbindet man das rein hobbymäßige Abknallen von Tieren.
Nochwas zu der Aussage: "Wende nicht dieselben Waffen an wie die MTB Gegner": Da gebe ich euch recht. Aber der Fall ist beim Thema Jagd auch ganz anders gelagert. Wir Biker schaden weder Mensch noch Tier, wenn wir biken gehen und uns an die Trailrules halten. Das Töten von Tieren über ein sinnvolles Maß hinaus sehe ich dagegen schon als Schaden an der Natur. Und das zu unterbinden, dürfte doch im Interesse aller sein, die gerne draußen in der Natur sind, oder?

Btw....ich bin übrigens für den Veggie-Day. Allerdings nicht als staatliche Auflage, sondern auf freiwilliger Basis. Warum machen die Regierung oder Umweltverbände nicht eine Kampagne, in der sie dafür werben, an einem Tag in der Woche kein Fleisch zu essen. Dann kann jeder selbst entscheiden, was er tun möchte.
 
Btw....ich bin übrigens für den Veggie-Day. Allerdings nicht als staatliche Auflage, sondern auf freiwilliger Basis. Warum machen die Regierung oder Umweltverbände nicht eine Kampagne, in der sie dafür werben, an einem Tag in der Woche kein Fleisch zu essen. Dann kann jeder selbst entscheiden, was er tun möchte.

OT, wie gerade zu viel, aber das muss jetzt noch sein.
Wer erst durch Werbung getriggert wird EINMAL die Woche kein Fleisch zu essen, ... Nunja. Ob das was bringt.

Industrielle Produktionsmethoden in der FleischERZEUGUNG ändern sich ganz sicher nicht, wenn maximal 1/7 des Umsatzes verloren gehen.
 
Also da hast du ja mal alles in einen Topf geworfen.

War alles schon drin, in dem Topf - und zwar reingeschmissen von dir, obwohl es da absolut nix drin zu suchen hat. Du darfst über die Jagd, über Fleischkonsum und Essensgewohnheiten gerne denken, wie du willst - allein, es hat nix mit unserem Thema zu tun. Da Thema lautet "Radeln im Walde" und die Frage ist, wie wir das konfliktfrei mit den anderen Interessensgruppen im Wald hinbekommen. Dabei ist es nicht notwendig, Symphatie zu hegen, für das, was die anderen tun, genausowenig wie die Sympathie für unser Treiben hegen müssen. Absolut notwendig ist hingegen, daß man die Daseinsberechtigung der anderen nicht hinterfragt und gerade das, nämlich daß man uns diese Daseinsberechtigung abspricht, das ist ja gerade unser Problem!
 
War alles schon drin, in dem Topf - und zwar reingeschmissen von dir, obwohl es da absolut nix drin zu suchen hat. Du darfst über die Jagd, über Fleischkonsum und Essensgewohnheiten gerne denken, wie du willst - allein, es hat nix mit unserem Thema zu tun. Da Thema lautet "Radeln im Walde" und die Frage ist, wie wir das konfliktfrei mit den anderen Interessensgruppen im Wald hinbekommen. Dabei ist es nicht notwendig, Symphatie zu hegen, für das, was die anderen tun, genausowenig wie die Sympathie für unser Treiben hegen müssen. Absolut notwendig ist hingegen, daß man die Daseinsberechtigung der anderen nicht hinterfragt und gerade das, nämlich daß man uns diese Daseinsberechtigung abspricht, das ist ja gerade unser Problem!

Das sehe ich ganz genau so. Man kann sich gerne gegen das Jagen engagieren, eine entsprechende Interessensgruppe bilden o.ä. Aber eine Konstellation "Biker gegen die Jagd" ist sinnfrei und kontraproduktiv
 
Ich glaube aber, dass wir damit eine Menge Unterstützer finden könnten. Natürlich sind unter den Gegnern der Jagd auch solche Chaoten, die Hochsitze umlegen (ich finde das eigentlich ganz gut, da es dem Morden unschuldiger Tiere wenigstens kurz einen Riegel vorschiebt - es ist aber der falsche Weg seine Interessen zu vertreten!) - aber auch viele, denen einfach was am Natur- und Tierschutz liegt.
 
@pezolived:
(...) Wer aber die Tiere im Wald geradezu mästet und dann behauptet er müsse zur Bestandsregulierung auf die Jagd gehen, ist zumindest unaufrichtig.
Ist das nun soweit verständlich ausgedrückt? (...)

Ja, verständlich, aber Du hast offensichtlich meinen Punkt von oben nicht verstanden: mein Punkt war, dass das ein Schwarz-Weiß-Denken ist, dass uns nicht weiter bringt. Und genau das Denken hast Du jetzt wieder an den Tag gelegt, indem Du den Jägern im Allgemeinen unterstellst, dass sie die Wildtiere mästen. Das ist genauso wie wenn "die anderen" den Bikern im Allgemeinen rücksichtslose Raserei vorwerfen. Und genau auf diese Verallgemeinerungen können wir verzichten, weil wir ja "echte Argumente" haben. Verständlich?

-> aber was bitte ist ein Omega? Und was hat das mit dem Fahren im Winter zu tun? :)

@janmethner: aus allem was Du schreibst, wird deutlich, dass Du ein Problem mit der Jagd hast. Und dieses persönliche Anliegen nimmt hier ganz schön viel Raum ein. Wie hier aber schon mehrfach sehr deutlich geschrieben wurde, ist das hier nicht der "Ich habe was gegen die Jagd"-Thread. Und so wie es auch nicht förderlich ist, wenn wir gegen andere Nutzergruppen argumentieren, ist es ebenso wenig förderlich, wenn wir gegen die Jagd argumentieren. Wir sollten uns auf die Argumentation FÜR unser Anliegen konzentrieren und nicht GEGEN irgendwas anderes. Dafür gibt es sicherlich geeignete andere Foren.

Eine Unterstützung unserer Sache durch Jagdgegner wäre absolut kontra-produktiv, völlig egal ob es viele wären oder nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Unterstützung unserer Sache durch Jagdgegner wäre absolut kontra-produktiv, völlig egal ob es viele wären oder nicht.

Ganz genau, denn wenn man den Gedanken zu Ende spinnt, merkt man, wenn man nur ausreichend viele Gegner von Irgendwas zu gewinnen sucht, indem man sich ihre Argumente aneignet, am Ende doch niemand mehr übrig bleibt!
 
Ah, OK, ich dachte schon an sowas:
images


Ich mag das Omega! :-) Versteh nur nicht, warum es dann just morgen um die Uhrzeit regnen soll, wenn ich für 2h aufs Rad will... :rolleyes:
 
Schade...

ein schönes Beispiel für die Freigabefreude der Offiziellen - das hätte eine Ausnahmegenemigung sein können.
Aber es zeigt auch, wie quer die Argumentation der Wegesicherung ist.

Wäre das Fahren im Wald überall dort auf eigene Verantwortung erlaubt, wo es nicht verboten ist, dann hätte die Strecke bleiben können.

So aber müssen die Offiziellen, nachdem sie Kenntniss der Sache haben eingreifen um nicht durch Duldung in die Haftung zu kommen.
Die alternative Sonderfreigabe, verbunden mit Sicherungsmaßnahmen, Beschilderungen, Haftungen und Pflegeaufwand wäre denen nicht zu vermitteln gewesen, die für die 2m Regel sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du kannst aber nicht die Haftungsfrage auf naturbelassenen Wegen mit der Haftung auf extra angelegten und mit Sprüngen gebauten Strecken vergleichen.

Hier in Freiburg musste auch ein Verein gegründet werden, um die Borderline zu erhalten.
 
Du kannst aber nicht die Haftungsfrage auf naturbelassenen Wegen mit der Haftung auf extra angelegten und mit Sprüngen gebauten Strecken vergleichen.

Hier in Freiburg musste auch ein Verein gegründet werden, um die Borderline zu erhalten.

Mag sein, dass ich es zu einfach sehe:
Die Wandervereine haben Wege gebaut, und dabei Veränderungen vorgenommen, die den Nutzern die Begehung verschönern / ermöglichen sollen. Soweit das selbe, wie die Biker.

Wenn ich mir heute auf dem Westweg den Knöchel breche, wer haftet dafür? Vileicht sogar auf einer angelegten Stufe...

Etwas extremer:
In den Alpen gibt es Klettersteige, die ohne Erfahrung schlicht Lebensgefährlich sind.
Wer haftet, wenn sich Lieschen Müller in Unkenntniss von Sicherungstechniken dort umbringt?
Oder der Inder mit seinen FlipFlops abrutscht?

Ich finde, die Haftung sollte beim Nutzer liegen.
Es sei denn, ich muss für die Strecke Geld bezahlen - dann sollte der Betreiber mit im Boot sein.

Irgendwie so könnte ich mir eine Regelung vorstellen, die keinen zu sehr einschränkt, keinen für die Fehler anderer verantwortlich macht und dennoch Wildwuchs in den Griff bekommt.
Die og. Strecke sollte eine Chance haben, legalisiert zu werden.
Noch besser, es sollte praktikable Möglichkeiten geben, garnich erst illegal anfangen zu müssen.
 
Das mit der Haftung: Sehr dünnes Eis. Gerade wenn bauliche Maßnahmen wie Treppen, Geländer oder sonstige geschaffene Hilfsmittel am Weg vorhanden sind.

Keinesfalls würde ich in diese Richtung tendieren, aber wenn eines Tages so ein Vollpfosten wegen einer Verletzung klagen würde - er täte sicher Recht bekommen.
Das wäre das Ende jedwelcher Wegpflege, von wem auch immer.

Besonders delikat: Absturzsicherungen für Personen im öffentlichen Raum.
 
Es geht hier in der Tat um recht komplexe Abgrenzungen bei der Haftung. Der Waldbesitzer haftet nicht für so genannte waldtypische Gefahren und jeder, der im Wald unterwegs ist und sich dabei verletzt, muss das akzeptieren. Er handelt insofern auf eigene Gefahr.

Abzugrenzen ist das in der Theorie von den Gefahren, die von Wegen selbst ausgehen und nicht mehr waldtypisch sind. Dabei spielt es zunächst keine Rolle, um was für Wege es sich handelt. Das können also "normale" Wanderwege, Lehrpfade, Reitwege oder Radfahrwege sein, aber auch Klettersteige, Trimmpfade (heute wohl eher selten, aber in den 70ern groß in Mode), Flowtrails, Freeride- oder Dowhillstrecken sein.

Schaut man sich die Rechtsprechung an, so besteht aber auch in Bezug auf die Verkehrssicherungspflicht für Wege im Wald häufig kein nennenswertes Risiko. So haben deutsche Gerichte schon häufig Anlass gehabt und dies auch genutzt, überzogenen Ansprüchen an eine Verkehrssicherungspflicht eine klare Absage zu erteilen. Ein instruktives Beispiel für diese Rechtsprechung findet Ihr hier http://dimb.de/images/stories/pdf/p...eldorf_Urteil_vom_09.01.2008_I-19_U_28_07.pdf

Aber auch Klagen wegen "rutschiger" oder "glatter" Wege zu diversen Jahreszeiten, wegen fehlender Geländer an Stegen oder Brücker über Bäche, etc. wurden schon abgewiesen. Der Grundtenor gegenüber den Klagewütigen lautet regelmäßig: Da muss man halt besser aufpassen!

Das alles lässt sich grundsätzlich auch auf Flowtrails, Freeride- oder Downhillstrecken übertragen. Wer eine solche Strecke befährt und dabei zu Schaden kommt, ist im Regelfall dafür selbst verantwortlich. Das gilt aber nicht immer. Wird z. B. ein Northshore unfachmännisch gebaut (nicht standfest, nicht ausreichend belastbar) oder leidet an einem versteckten Mangel (z. B. morsches Holz) und kommt es dehalb zu einem Schaden, so haften die Erbauer und der Grundstücksbesitzer. Auch bei anderen baulichen Elementen kann bei unfachmännischer Ausführung und/oder versteckten Mängeln, die man bei einer normalen Besichtigung und/oder vorsichtig vorausschauender Fahrweise nicht erkennen kann, eine Haftung sowohl der Erbauer als auch des Waldbesitzers eintreten.

Illegale Streckenbauten stellen also durchaus ein Haftungsproblem für Waldbesitzer dar. Dass sich ein Waldbesitzer nicht einfach so eine Haftungsquelle in seinen Wald setzen lassen möchte, müssen wir akzeptieren, denn das würden wir auch nicht wollen. Es gibt aber auch eine Lösung. Legales Bauen bietet die Möglichkeit, eine Strecke zu versichern und damit das Haftungsproblem zu lösen. Hier müssen - öffentliche oder private - Waldbesitzer vielerorts noch lernen, dass sie mit einer konstruktiven Einstellung gegenüber legalen Streckenbauten bzw. einer Legalisierung von bestehenden Bauten häufig besser fahren würden. Der bloße Abriss bzw. die Beseitigung solcher Strecken führt häufig nur dazu, dass einige Zeit später am selben Ort oder an anderer Stelle wieder eine illegale Strecke und damit erneut das Haftungsproblem entsteht; damit ist also auf Dauer nichts gewonnen. Erst der legale Streckenbau kanalisiert und löst das Problem und hat daneben noch eine Reihe weiterer Vorteile. Hier sind wir und vor allem die "Baumeister" gefordert, sich für legalen Streckenbau einzusetzen und die Waldbesitzer von den Vorteilen des legalen Streckenbaus zu überzeugen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück