Änderung des Betretungsrechts in Baden-Württemberg

§ 9
Allgemeine Schutzvorschriften:
...
(2) Insbesondere ist es nicht gestattet, im Nationalpark

...

15. abweichend von § 51 Absatz 3 Satz 1 und § 52 NatSchG
außerhalb der dem öffentlichen Verkehr gewidmeten
oder hierfür ausdrücklich zugelassenen Straßen und
Wege mit Fahrrädern zu fahren, zu reiten oder mit Pferde-
oder Hundegespannen zu fahren,
 
Blöder Plural, ich hab nach RAD gesucht, nicht nach RÄDER.

Ranger:" Sie dürfen hier nicht mit Fahrrädern fahren!"
Biker:" ...Fahrräder fahr ich nicht, nur Fahrrad."
 
Im Klartext, selbst wenn der Weg 5m breit wäre, aber nicht dem öffentlichen Verkehr gewidmet oder explizit für Fahrräder freigegeben ist, bleibst du als Radfahrer draußen.
...ist überall so üblich in Nationalparks und keine Erfindung um die Baden-Württemberger im besonderen zu drangsalieren. Es hat nichts mit der 2m-Regelung zu tun...
 
Jetzt wird`s OT:
Die obige Aussage macht im Bezug darauf, dass das Radfahren in bayerischen Nationalparks durch Verordnung nur auf "ausgewiesenen Strecken" erlaubt ist, nicht wirklich Sinn.
 
...nicht? Ok, den kenne ich nicht. In Bayern jedenfalls ist es so und in der Schweiz auch...

Wir sollten beim Thema bleiben und nicht auch noch Opposition gegen den Nationalpark machen, das hilft uns in der Sache nicht weiter...

Nein, keine Opposition gegen den Nationalpark. Das in diesem und anderen dafür gemachten Gesetzen sowie vielen NSG-Verordnungen enthaltene pauschale Radfahrverbot ist allerdings genauso dumm und unsinnig wie die 2-Meter-Regel. Mich würde die Begründung für das Verbot mal interessieren, vermute aber ganz stark, das damit einfach nur oft widerlegte Vorurteile gegen das Radfahren im Wald bedient werden sollen.

Eine zweite Front sollten wir aber derzeit tatsächlich nicht aufmachen.
 
Im Klartext, selbst wenn der Weg 5m breit wäre, aber nicht dem öffentlichen Verkehr gewidmet oder explizit für Fahrräder freigegeben ist, bleibst du als Radfahrer draußen.
Ja, genau so sieht's aus. Dann dürfen wir ja mal gespannt sein, welche Forstautobahnen freigegeben werden und welche nur noch motorisiert (Förster, Ranger...) befahren werden dürfen. Entscheidet das der Nationalparkrat? Ob der denn in dieser Zusammensetzung (die Waldbesucher sind nicht vertreten, sie stören nur) pragmatische Lösungen findet (bzw. überhaupt finden will)? Ich rechne eher mit umfassenden Verboten, das passt besser in den Zeitgeist - lasse mich aber auch gern positiv überraschen.
: http://www.nordschwarzwald-national...Downloads/Der_Nationalpark-Rat_Mitglieder.pdf
 
hier wieder ein interessanter Artikel aus der Südwestpresse:

http://www.swp.de/ulm/nachrichten/s...e-Initiativen-im-Land-geplant;art4319,2443050

zum Thema Kongress zur Nachhaltigkeit im Sport, der am 7.2. in Stuttgart stattgefunden hat, organisiert vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport BW als auch vom Ministerium für Umwelt und vom LSV.
Hier die Pressemitteilung vom Kultus-Ministerium:

http://www.kultusportal-bw.de/,Lde/Kongress+Sport+und+Nachhaltigkeit/?LISTPAGE=776825

Im Zeitungsartikel wird u.a. unser Thema 2m trefflichst aufgenommen. Offenbar sind diese Ministerien über die "Konflikte" zwischen Wanderern und Mountainbikern gut informiert. Es werden gute Lösungsansätze zur Nachhaltigkeit, und damit im 2ten Schritt auch zur einvernehmlichen Lösung angesprochen. Scheinen schon einen Schritt weiter als das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz von Herrn Bonde zu sein!
"Sportliche Aktivitäten, das ist klar, beanspruchen Landschaften und natürliche Ressourcen und können zu einer Belastung von Natur und Umwelt führen. Gleichzeitig, das ist genauso klar, braucht der Sport eine intakte Umwelt, um Gesundheit und Lebensqualität der Menschen zu erhalten und zu verbessern."
oder
"Schüler bekommen etwa vermittelt, worauf sie bei einer Skifahrt oder Mountainbike-Tour achten müssen, um unsere Umwelt zu schützen."
Nichts anderes will die DIMB: ohne intakte Natur kein Mountainbike!

Ist unsere DIMB beim Kongress mit dabei gewesen? Kann ich leider aus dem Text nicht ersehen.

Dieser Kongress wäre doch eine ideale Plattform, die Interessen der DIMB und aller Biker in BaWü auch in diesem Ministerium und den andern beteiligten Verbänden darzustellen. Die DIMB Rules entsprechen in vielen Punkten, oder allen?, dem geforderten Nachhaltigkeitsgedanken: Schutz der Natur, "Erreichung" der "Sportstätte Wald" ohne PKW, ...
Ist die DIMB e.V. nicht ein würdiger Anwärter für den ausgelobten Preis von je 15.000€ für 6 Vereine? Was muss dazu unternommen werden?

Gruß
Traufradler
 
"Schüler bekommen etwa vermittelt, worauf sie bei einer Skifahrt oder Mountainbike-Tour achten müssen, um unsere Umwelt zu schützen."
...Hand aufs Herz, wieviele Schüler machen Skitouren?

Wäre es nicht sinnvoller die Eltern dazu zu motivieren, ihre Kinder nicht per Auto ins Training zu bringen?

Und beim Mountainbiken lese ich heraus, die 2 m - Regelung soll nun auch in der Schule vermittelt werden...

Zwar steht da:
Die Zuschauer eines einzigen Spiels der Fußball-Bundesliga produzieren 600 Tonnen CO2
aber "dummerweise" sind unter diesen Zuschauern auch Wähler. Und damit sind wir wieder beim Thema. Keiner wird die Massensportarten und schon gar nicht den Fußball antasten. Denn
Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) weiß um die Bedeutung der Sportvereinsmitglieder: "Wir haben in Baden-Württemberg in 96 Sportarten 3,8 Millionen Mitglieder in 11 400 Vereinen, das ist mehr als ein Drittel der Bevölkerung."
also wird es viel einfacher sein gegen die Randgruppen der Natursportler zu wettern und das als "Nachhaltigkeit" zu verkaufen.

Nachhaltig ist das so sehr wie der hochmechanisierte Holzeinschlag Biotoppflege ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kletterer am Stuhlfels im Donautal: Die Konflikte zwischen Sportlern und Naturschützern sind dort längst ausgeräumt - beim Thema Mountainbiker gegen Wanderer steht eine Lösung noch aus.
Hier wird ein beliebter Versuch aufgegriffen die priviligierte Nutzung von Wegen durch Wanderer in einen Bezug zum Naturschutz zu bringen, womit die Diskriminierung der Radfahrer gegenüber den Wanderern durch die Diskreditierung der Radfahrer gerechtfertigt werden soll.

Bezüglich der Vereinbarungen zum Klettern kann man jeweils sagen, dass es dem Natursportler sehr einfach zu vermitteln ist, dass an einem Felsen in dem der Wanderfalke, Uhu etc. brütet zu bestimmten Zeiten nicht geklettert werden soll.

Man kann aber einem Radfahrer nicht vermitteln warum er einen Weg nicht nutzen soll, der auch von Wanderern frequentiert wird.
Ok, Wanderer sind mittlerweile selten geworden, aber eine geschützte Art sind sie deshalb nicht.

Daher hat der Gesetzgeber in § 37 Abs. 1 Satz 3 LWalG bestimmt: Wer den Wald betritt, hat sich so zu verhalten, dass die Erholung anderer nicht beeinträchtigt wird.
Dort steht bereits alles was man braucht.
 
...stimmt!

Und ich kann mich noch an die Zeiten erinnern als das Klettern komplett verboten werden sollte und die DAV-IGs in zähem Ringen wenigstens einen Teil für den Sport sichern konnten. Mit viel Geld und Arbeitseinsatz wurden Umlenker installiert, damit nicht auf den Felskopf ausgeklettert wird, die sensibelste Zone der Felsen abgesehen von ihrer Funktion als Brutplatz. Seltsamerweise hat bis heute noch keiner an den Wanderwegen oben Schilder angebracht, die von dieser Seite her die Felsköpfe sperren...
 
Kürzlich gab es einen Kongress zum Thema "Nachhaltigkeit und Sport". Dabei ging es um umweltfreundliche Vereinshäuser und die Reduzierung der Heizkosten. Was das mit Sport zu tun hat? Tja. Mit Nachhaltigkeit? Hm. Mit dem Radfahren? Scheinbar nichts.
Oder - halt - doch: wir Biker sind auf jeden Fall die Bösen, vor denen man die Umwelt schützen und die Schüler warnen muss. :rolleyes:

Bitte den Facebook Beitrag auf Open Trails zum dem Thema liken, teilen und kommentieren,
aber vor allem auch das Kultus(und Sport!)Ministerium fragen, ob es sich für Biker zuständig fühlt, wie es zur 2-Meter-Regel steht, ob es sich der Umweltfreundlichkeit des Mountainbike-Sports bewusst ist, die DIMB Trailrules (http://bit.ly/1cyQ4Bc) kennt und diese in den Schulunterricht aufnehmen wird.

Beim Kultusministerium nachfragen kann man hier: http://www.kultusportal-bw.de/,Lde/Pressekontakt
Kommentieren - außer bei Open Trails auf Facebook - u.a. auch bei der Südwest Presse und der Schwäbischen Post.
 
Das ist ja das, was die ganzen Großkopfeden immer noch nicht begriffen haben: Den ganzen Wandervereinen sterben die Mitglieder weg und die Wegepflege leidet. Nur noch wenige Kampfwanderer machen diese Arbeit noch. Nachwuchs gibts nicht weil die Vereine sich geistlich noch im Jahr 1965 befinden. Die Chance, mit MTBler oder generell Natur Action-Sportvereinen zusammen zu arbeiten, um die Wegestruktur zu erhalten, wird von vorneherein wehement verweigert. Aber sie beschwere sich daß sie keine Mitglieder mehr haben die sich dafür anbieten oder das noch machen können und daß viele eine LmaA Einstellung hätten. Braucht man sich nicht wundern wenn erst mal sinnlos verboten wird.

Dabei wäre es doch so einfach? Kletterer Pflegen Kletterspots, Wanderer und MTBler die Wege, Basejumper Ihre Spots, Kitesurfer die Surfspots usw.... aber überall wird erst mal der Zeigefinger erhoben und verboten anstatt zu schauen, was alle nach vorne bringen kann.
 
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