Änderung des Betretungsrechts in Baden-Württemberg

Also ich weiß garnicht wo das Problem ist - oder ich hab es seit dem ich Bergradl fahre einfach nicht mitbekommen. Die ganze Diskussion war doch so vorher noch garnicht da und ist erst mit dieser Protestaktion hochgekommen, oder?

Hier werden ja teilweiße "Probleme" geschaffen, die es eig. garnicht gibt - da wird von Wegsperrung (wegen Park und Trailanlagen), Kanalisierung und Kriminalisierung geredet....

Ich weiß ja nicht aber ich fahre mittlerweile ~14 Jahre Bergradl (oder neudeutsch Mountainbike), davon sehr viel "illegalerweiße" (aber wo kein Kläger da kein Richter) auf Wanderwegchen (neudeutsch Singletrails) und habe bis Dato wirklich nur 2 Bekanntschaften gemacht die etwas "rabiater" in der Wortwahl und auf Ärger aus waren.

Die restlichen Treffen mit Wanderern, Jägern und sonstigen "Waldbegehern" sind meist mit einem freundlichen Hallo und gute Fahrt von statten gegangen - es hat nie jemanden gestört.

Gut natürlich ist der Radsport - besonders MTB in den letzten 3-4 Jahren ziemlich gehyped worden und die Masse der Radler ist sprunghaft angestiegen. Dennoch habe ich auch in neuester Zeit keine Probleme mit Wanderern, Jägern oder sonstwem - ebensowenig Sie mit mir.

Sofern man freundlich ist und sein Hirn einschaltet - fängt schon damit an, dass man vor dem Befahren eines Singletrails mal runterschaut ob Wanderer unterwegs sind, und dann erst fährt oder eben die Geschwindigkeit anpasst gibt es doch keine Probleme.

Mich würde ein Kippen der 2-Meter-Regelung eher stören, da dann noch mehr Leute auf Singletrails rumeiern die mitunter sogar auf breiten Schotterpisten Probleme haben geradeaus zu fahren (sorry ich will keinen angreifen, aber das seh ich leider viel zu oft).

Nebenbei, und da mal Hand aufs Herz weiß doch jeder MTB'ler zu welchen Zeiten im Wald "nix" los ist - und wenn man dann mal ein wenig schneller unterwegs sein will nutzt man eben diese Zeitfenster.

Ich sag nur Sonntagmorgen halb neun auf dem Mooskopf - total tote Hose und man kann fahren wie es einem in den Kopf kommt.

Aber zum Thema illegal...

...dann das Drama um "illegal" - sorry, aber das Gesetz wurde doch noch nie verfolgt, ergo hat man auch keine Probleme mit. Hier sind, wenn man alles so nachvollzieht, leider die schlafenden Hunde geweckt worden. In der Zeit in der hier manche schreiben hock ich lieber aufm Rad und fahr Wanderwegchen....

Nichts desto trotz - Respekt den Leuten die sich hier ein Haufen Arbeit für andere machen (also die OpenTrails Gemeinschaft)!
 
Da bin ich komplett anderer Meinung. Wir brauchen ein freies Betretungsrecht statt staatlicher Bevormundung. Die Argumente muss ich jetzt nicht wiederholen... nur soviel: ich möchte mit meinen Kindern, mit Gästen und als Trainer, Scout mein Hobby legal ausüben dürfen. Trailcenter und gebaute Strecken sind willkommene Ergänzung dürfen niemals als Argument für Sperrungen oder pauschale Kriminalisierung eines ganzen Breitensportes dienen. Sie sollen vielmehr vorhandene Infrastruktur verbinden und zusätzliche Features wie Sprünge, Technik-Passagen und Anlieger bereitstellen, die man auf Naturpfaden nicht findet.

Gruß Carsten Schymik
www.Schymik.de
 
...Und....dir hat keiner das Denken verboten....aber bedenke auch, daß jede kleine Aussage wie die deine....."Dann hätte ich nicht einmal ein Problem mit der Trennung der Wege" Wasser auf die Mühlen der 2-Meter Verfechter ist.
...glaubst Du tatsächlich, bei eventuell anstehenden Verhandlungen könnte "uns" ein willkürliches Posting aus irgendeinem Forum um die Ohren gehauen werden? Ich bin so optimistisch, dass ich glaube, die Praktikantin oder der Praktikant in Bondes Ministerium hat dann auch die unzähligen kritischen Beiträge von mir gelesen um diese eine Aussage von mir richtig zu gewichten. Evtl. wäre das auch für Dich hilfreich, bevor Dir gleich die Pferde durchgehen?

hier noch einmal:
Mal ganz provokant gedacht, wenn man uns jede Menge Trailcenter à la Grossbrittanien hinstellt, jeweils in vertretbarem Masse als Feierabendrunde erreichbar, mit ordentlich langen, unterschiedlichen Runden, diese dann pflegt und in Stand hält. Dann hätte ich nicht einmal ein Problem mit der Trennung der Wege.

Leider ist das unrealistische Wunschdenken und es wird bei wenigen Leuchturmprojekten bleiben.

...nirgends habe ich davon geschrieben, dass man deswegen auf das allgemeine Betretungsrecht aus dem Bundeswaldgesetz verzichten soll. Es gilt weiterhin, wir streben eine allgemeine Freigabe an. Aber wenn schon Trennung der Wege, dann richtig, mit einem öffentlichen Angebot und nicht à la Bondes MTB-Handbuch.

Wer mich nur ein bischen kennt, der weiß, dass ich auf keinen Fall dem Lager der 2-Meter Verfechter zuzurechnen bin...
 
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@ Athabaske
Ich kenne deine Einstellung und deine Beiträge. Ich lese das Forum aufmerksam. Du schreibst auch immer sehr vernünftig. Dennoch glaube ich nicht, daß mit mir die Pferde durchgegangen sind. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, daß uns solche Aussagen um die Ohren gehauen werden können. Und ja das glaube ich. Die legen sich das so zurecht.....und genau diese Aussagen werden aufgenommen. Die vielen positiven lässt man dann gerne mal aussen vor, wenn man für seine Sache was erreichen will.
Und deinen Optimismus will ich dir zwar nicht nehmen. Aber ich hab letztens auf einer Party ein Gespräch mitbekommen wo es um die 2-Regelung und um die Ausschußsitzung ging.
Die eine Dame arbeitet wohl irgendwie bei der Landesregierung. Nach deren Aussage sieht man dort die DIMB und den ganzen Kampf gegen die Regel leider immer noch als Aktion von ein paar verückten die quer durch den Wald fahren wollen. So hörte sich das an. Sie schimpfte glaube ich über Heiko Mittelstädt. Der wäre in einem Gespräch sehr ungehalten und uneinsichtig gewesen.
Soviel also zu der Praktikantin;)
Ich für meinen Teil fände eine Lösung mit getrennten Wegen sehr schade. In anderen Bundesländern geht es ja auch anders. Immer wenn ich in der Pfalz fahre, bin ich begeistert von dem Miteinander dort.
Und ich finde es auch schön auf den Wegen dort, sich auch mal mit Wanderern zu unterhalten. Das ist dort immer total entspannt.
Warum sollte man jetzt auch noch mit weiteren Regelungen die zwei unterschiedlichen Interessengruppen noch weiter auseinander bringen?
Das ist sicher der falsche Weg.
 
äh… OK… ich glaube wir sind uns eigentlich alle einig, aber tatsächlich sollten wir nicht davon anfangen, irgendwas in Richtung "wenn es überall Trailcenter gäbe, könnte ich mit einer Wegtrennung leben" zu schreiben. Total egal, ob es von Bondes Praktikanten gelesen wird oder nicht, hat sowas ja auch eine meinungsbildende Wirkung unter den Bikern. Zuerst wollen wir mal das gleiche Recht wie die Fußgänger (und noch nicht mal das, weil die dürfen auch abseits der Wege rumlaufen, aber das sind Details…) so wie in den anderen Bundesländern und dann können wir gerne über Zusatz-Angebote und lenkende Maßnahmen durch attraktive Bike-Strecken nachdenken. Das jetzt in die Diskussion zu bringen, verwirrt nur.

@AimBurn: das ist super, dass Du persönlich kein Problem hast (ich übrigens auch nicht), aber 1. gibt es Regionen, in denen es mehr Probleme gibt 2. geht es auch um ein Prinzip, ob wir Biker uns weiterhin "offiziell" diskriminieren lassen und 3. gibt es durchaus auch ganz konkrete Probleme oder wie meinst Du läuft das versicherungstechnisch ab, wenn ein Jugendtrainer auf einem <2-Meter-Weg ein Training durchführt und eines der Kinder einen Unfall hat? Wie glaubst Du läuft das, wenn ein Biker offiziell auf einen <2-Meter-Weg Wegpflege betreiben will? Die Wanderer dürfen das, kriegen sogar Zuschüsse - die Biker nicht! Gleichzeitig wird uns vorgeworfen, dass wir uns nicht an Wegpflege beteiligen und deshalb auch nicht die <2-Meter-Wege befahren dürfen.

Die 2-Meter-Regel schafft durch Ungleichbehandlung Konflikte, von denen es ohne 2-Meter-Regel noch weniger gäbe.
Deshalb muss sie - wie in allen anderen Bundesländern - weg! 18 Jahre sind genug!

Ich erwarte aber auch gar nicht, dass sich alle Biker an dem Thema beteiligen, daher vielen Dank für Deinen letzten Satz! :daumen:
 
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@AimBurn und alle anderen, die nicht ganz nachvollziehen können, warum man die 2-Meter-Regel überhaupt wieder thematisiert hat:
der Anstoß für die Kampagne samt Petition kam im Grunde von außen:
1) der Bürgerentscheid gegen die Trainingsstrecke am Geißberg/UltraBike
2) das Anpreisen des Schwarzwald als Singletrail-Paradies seitens des Schwarzwald Tourismus
3) das Ansinnen, den 10%-Kompromiss als großzügiges Zugeständnis an die Biker zu verkaufen
4) Bondes ignorante und hetzerische Art, mit 2 Anfragen im Landtag umzugehen (kein Änderungsbedarf, Biker verursachen ständig tödliche Unfälle (stimmt nicht, auf Nachfrage beim Ministerium kein Fall bekannt) und sind eine große Gefahr für Wanderer)

Irgendwann war ein Punkt erreicht, an dem eine Stimmung unter einigen Biker hier im Forum, aber auch in der DIMB, enstanden ist, dass wir uns das nicht mehr länger bieten lassen. Und dann haben sich halt ein paar Leute gefunden, die das Thema voran gebracht haben.
Und siehe da: mehr als 58.000 Leute haben die dazugehörige Petition unterzeichnet.

Aber nicht nur das: seit der Petition hat sich jede Menge getan. Die Presse berichtet ausgewogener, die Biker sind besser vernetzt, Ministerinnen schwingen sich auf's Bike, Strecken werden legalisiert, es wird zum Teil bundesweit über das Thema berichtet, es finden Gespräche vor und hinter den Kulissen statt, die Biker werden nicht mehr als Randerscheinung abgetan.

Weitere Texte zu Gründen und Motivationen, warum sich Biker selbst dann gegen die 2-Meter-Regel engagieren, wenn sie sich persönlich ganz gut damit arrangiert haben:
-> Wayne... äh… Wen es interessiert
-> Illegal ab der ersten Kurbelumdrehung


Natürlich bestand und besteht die Gefahr, dass es zunächst mal zu einem größeren Bewusstsein unter Fußgängern (und Bikern!) bezüglich der Regel kommt, aber da müssen wir jetzt halt mal durch, damit das Thema endlich vom Tisch ist. Nur aufgrund dieser "wird ja nicht verfolgt, mich persönlich stört die Regel nicht"-Haltung konnte sich diese völlig absurde Regel überhaupt so lange halten.

Den Bikern, die schreiben "ich persönlich haben kein Problem mit der 2-Meter-Regel" entgegne ich: ich persönlich habe auch kein Problem damit, wenn die Regel abgeschafft wird und ich persönlich habe auch nicht die Erfahrung gemacht, dass es seit Beginn der Kampagne zu mehr Konflikten im Wald kommt. Daher sehe ich persönlich auch keinen Grund, warum ich mich nicht für die Abschaffung engagieren sollte.

Noch zu dem Kommentar:
(...) Mich würde ein Kippen der 2-Meter-Regelung eher stören, da dann noch mehr Leute auf Singletrails rumeiern die mitunter sogar auf breiten Schotterpisten Probleme haben geradeaus zu fahren (sorry ich will keinen angreifen, aber das seh ich leider viel zu oft).

Hm, das ist ein interessantes Rechtsverständnis. Weil ich die Trails für mich allein haben will, soll die 2-Meter-Regel ruhig weiter bestehen? Warte, das kommt mir bekannt vor... das sehen doch die Wanderer, Waldbesitzer und Jäger ganz ähnlich, oder? Alle anderen aussperren, damit wir unsere Ruhe haben!

Das kann's doch nicht sein, oder? Und das kann schon gar nicht die Linie von z.B. der DIMB sein.

Das Biken in Deutschland ist jetzt gut 25 Jahre alt. Wird also Zeit, endlich erwachsen zu werden! ;)
 
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Die eine Dame arbeitet wohl irgendwie bei der Landesregierung. Nach deren Aussage sieht man dort die DIMB und den ganzen Kampf gegen die Regel leider immer noch als Aktion von ein paar verückten die quer durch den Wald fahren wollen. So hörte sich das an. Sie schimpfte glaube ich über Heiko Mittelstädt. Der wäre in einem Gespräch sehr ungehalten und uneinsichtig gewesen.

Wenn man keine Argumente hat, dann diffamiert man halt die Gegenseite. Das kennen wir schon aus Hessen. Dort wurde uns beispielsweise mehrfach vorgeworfen, wir würden in Bezug auf den so genannten Feudalparagrafen, der das Betreten in Gruppen regeln und vor allem einschränken sollte , "tapfer an der Wahrheit vorbei" argumentieren bzw. schreiben. Randnotiz der Geschichte: Dieser Paragraf wurde ersatzlos aus dem Entwurf gestrichen ;)
 
Kopf hoch Heiko! Die Gerechten, die Fleißigen und Engagierten ernten selten das was sie verdienen. Zorn, Missgunst und Diffamierung dagegen reichlich. Wem man mit Argumenten nicht begegnen kann, dessen Ruf wird ruiniert, sein Handeln in ein schlechtes Licht gesetzt. Die Dame aus dem Ministerium arbeitet selbst in ihrer Freizeit selbstlos und aufopferungsvoll für ihren Chef.

Ich habe keine Ahnung, wie Du damit ganz privat umgehst. Aber meine Hochachtung dafür, wie gelassen Du hier darauf reagierst.
 
Ich habe keine Ahnung, wie Du damit ganz privat umgehst. Aber meine Hochachtung dafür, wie gelassen Du hier darauf reagierst.

Ich würde mir wünschen ich könnte auch in Gesprächen immer ganz so gelassen reagieren. Ich war da sicherlich nicht ungehalten, aber direkt und offen. Das kommt halt auch nicht immer so gut an.... Aber ich bin ja auch noch lernfähig.

Zu deiner Trailcenter Frage: Ich war zufällig letztes Wochenende in Tschechien bei Singltrek http://www.singltrekpodsmrkem.cz/de/
Es gilt als eines der besten Trailcenter nach walisischem Vorbild. Die haben 60km gebauten Trail und es war wirklich ein Genuss dort zu fahren. Für einen Urlaub kann ich es nur weiterempfehlen. Ich hatte lange Gespräche mit dem Manager der Anlagen.

- Trotz der 60km war der Aktionsradius doch sehr eingeschränkt. Nach 2 Tagen wiederholt man sich.
- Man ist festgelegt auf den vorgeschriebenen Weg. Eigene Ziele wären nur über Forststrassen erreichbar.
- Die 60km decken einen relativ geringen Raum ab. D.h. von "Zuhause" aus losfahren ist für die Wenigsten möglich. Fast alle reisen mit dem Auto an.
- Nur wer Zuhause gute Bikemöglichkeiten hat, wird im Urlaub in ein solches Center fahren.
- Wer im Center als Anfänger auf den Geschmack kommt, wird dem MTB nur treu bleiben, wenn er Zuhause gute Bedingungen vorfindet.
- Das Center wurde gebaut um einer strukturschwachen Region zu helfen und um MTB fahren in Tschechien populär zu machen
- Die Anlage wurde mit EU Fördergeldern erreichtet. Auch wenn die Kosten im Vergleich zu anderen Freizeiteinrichtungen (Schwimmbad, Sporthalle) gering sind, so sind sie doch so hoch, das sie niemal in der Fläche verwirklicht werden können.
- So ein Angebot rechnet sich nur dann, wenn die Wege nicht überall anderst genauso attraktiv sind. Es lebt von der Einzigartikeit.

So konnten wir als Resümee ziehen: Egal ob Bikerpark, Trailcenter, CC Strecke Dirtspot etc. Solche Angebote sind grundsätzlich zu begrüßen um Mountainbikern ein besonderes Erlebnis zu schaffen oder um Nischen abzudecken. Solche Angebote dürfen aber nicht als Argument herhalten, das allgemeine Betretungsrecht einzuschränken. Den diese Angebote können niemals in der Fläche die Bedürfnisse des Mountainbikers befriedigen.

- Dazu kommt. Im Schwarzwald wird es nicht möglich sein extra Strecken zu bauen. Dazu ist die Landschaft zu dicht besiedelt usw. Die angedachten schmalen Wege werden zwar weniger als 2 Meter breit sein. Das diese aber für das MTB fahren besonders attraktiv sind, ist damit noch nicht automatisch gesagt.
 
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Doch, damit hätten wir ein Problem. Wir können mit dem Bike überall fahren, haben einen extrem großen Aktionsradius, sehen Landschaften innerhalb eines Tages, die man zu Fuß nie erreichen könnte. Und das ist für mich und sicher für die meisten von uns das, was den Reiz am Biken ausmacht. Überall hinzukommen, jeden Winkel der Heimat zu entdecken.
Seit ich mit dem Mountainbike unterwegs bin, habe ich wunderschöne Fleckchen Erde entdecken können.
Wir wollen unsere Freizeit doch in der Natur genießen, auf den Wegen die schon da sind, umweltfreundlich von zu Hause aus. Man kann uns doch nicht mit Sportplätzen ausstatten wie Fußballvereine.
Wir wollen doch nicht in kleine Bikeparks/Trailcenter eingesperrt werden.
Sicher, Bikparks sind wichtig für unsere Jugend, die sich mit Freestyle/Dirt/Downhill austoben wollen.
Das kann aber nur ein zusätzliches Angebot für diese Gruppe sein.
Parks ersetzen aber nie und nimmer das was für die meisten Biker elementar wichtig ist.....die Freiheit.
Ich kann Dir nur auf ganzer Linie zustimmen!

Ich gehe nicht in den Zoo und ich brauche auch keine vorausgewählten und schlimmstenfalls noch mit Zäunen getrennte Wege zum Biken, wobei ich nichts gegen Bikeparks habe.
Ich setze mich erst überhaupt nicht auf den Bikesattel, wenn nicht wenigstens mehr als 30km abwechslungsreiche Strecken auf schmalen Waldwegen zu erwarten sind.

Das Problem das zu einer 2m Regel und deren Bestand führt, kann primär nur in der massenhaften Unwissenheit der politisch Verantwortlichen liegen. Wer vom Landes- oder Bundesparlament radelt mit dem MTB im Jahr mehr als 3000 km im Gelände?
Und solange wir den Bikesport nicht ausreichend erklären können, solange werden die Unwissenden uns nur auf der Basis ihrer eigenen, begrenzten Lebenserfahrungen bewerten. Und damit sind wir zwangsläufig in einer Position, die Bestens zur Aufrechterhaltung eigener Feindbilder taugt!
 
Kleine Richtigstellung zur Begründung der Petition/Kampagne: Das Handbuch erschien erst als die Petition schon durch war, hat sie also nicht verursacht.
Und warum überhaupt so kompliziert?
Die 2mR bzw. die ihr vorgelagerte Diskussion Anfang der 90er war schließlich der Gründungsanlaß für die DIMB. In Freiburg.
 
Kleine Richtigstellung zur Begründung der Petition/Kampagne: Das Handbuch erschien erst als die Petition schon durch war, hat sie also nicht verursacht.

Nö! :-) Sie haben es zwar erst nach Ende der Petition veröffentlicht, aber an dem Handbuch haben sie schon 2-3 Jahre lang rumgemacht und das war (uns) auch bekannt. Nicht zuletzt, weil die DIMB bei der Mitarbeit an dem Buch immer wieder ausgeladen wurde, weil wir uns nicht von vornherein bereit erklärt haben, die 2-Meter-Regel als gegeben zu akzeptieren.
 
nur mal als Vergleich: in Bundesländern ohne den Fehler im Gesetz wird auf einem ganz anderen Niveau diskutiert:

http://www1.wdr.de/mediathek/video/...ainbiker100_size-L.html?autostart=true#banner

-man erkennt Biken als legitimen Breitensport an
-man erkennt, dass es begründeten und berechtigten Bedarf an attraktiven und legalen Strecken gibt
-eine Antwort auf das Vorhandensein eines illegalen Trails ist nicht diesen zu zerstören, sondern ein legales Angebot zu befürworten

...man stelle sich mal den gleichen Film in BW vor. Sa würde man Nagelbretter und Drahtseile als legitimes Mittel gegen kriminelle Biker womöglich sogar begrüßen, Biker gänzlich aus dem Wald aussperren wollen und Jugendliche lieber bei Mc Kotz und vor der Glotze brav konsumieren, verblöden und verfetten sehen!
 
Das Handbuch selbst liefert dafür in der Sache schon genug Gründe, auch ohne die Vorgeschichte.


Konkret meine ich damit:
- Manifestierung der 2-Meter-Regel, indem man die Freigaben zur Ausnahme macht (Ausnahme bestätigt die Regel)
- unglaublich aufwendiges, langwieriges, teures und damit am Ende unrealistisches Verfahren
- das Handbuch hat bereits in der Erstellung viel Geld und Zeit gekostet
- das Verfahren führt vielleicht zur Freigabe von <2-Meter-Wegen, aber nicht unbedingt zu attraktiven MTB-Routen (eingebaute Interessen-Konflikte im Freigabeverfahren)
- noch mehr Schilder im Wald
- die 10% beziehen sich nur auf das bestehende MTB-Wegenetz, tatsächlich würden weniger als 1% der Wege freigegeben
- positive Effekte wenn dann nur für den Tourismus, nicht für die einheimischen Biker
- Biker
- den Erstellern des Konzepts wurde es erlaubt, ein für sie langfristig lukratives Modell zu entwickeln (Ersteller des Handbuchs profitiert von Folge-Aufträgen)
- hinzu kommen noch ein paar methodische und wissenschaftliche Fehler
- dass die Biker nicht einbezogen wurden, ist dann nur die Krönung und Indiz dafür, dass an einer echten Lösung gar kein Intersse bestand

-> die einfachere, effizientere, effektivere und günstigere Lösung selbst für den Tourismus wäre die Aufhebung der 2-Meter-Regel; in das freigegebene Wegenetz integrierte, attraktive Ausweich-Routen an Brennpunkten und als Touristen-Attraktion; gezielte, aber dann auch wirksamere Sperrungen nur in begründeten Ausnahmen

Eine detaillierte Kritik zum Handbuch injkl. Pro&Contra gibt es hier:
Paradies oder Sperrgebiet ?


Aber damit müssen wir uns jetzt nicht weiter beschäftigen, denn das Handbuch wird nicht zuletzt aufgrund unserer Aufklärungsarbeit mittlerweile auch von den Parteien kritisch gesehen, die es eigentlich mit umsetzen sollten (z.B. Schwarzwaldverein).
 
"...halten wir an oder steigen ab wenn Wanderer kommen."

Meine Erfahrung (Bayern): auf schmalen Wegen wie Trails werden die "Konflikte" weniger, je technischer der Weg ist.

Auf breiten Wegen laufen in der Haupt-Ferienzeit die Ötzi-Wanderer (erkennbar -wie Ötzi- an Sandalen. Nur statt Stroh jetzt mit Socken!) nebeneinander, versperren den Weg und führen sich auf. Auch -selbst erlebt- wenn man absteigt und schiebt.

Die gern propagierte gegenseitige Rücksichtnahme ist nicht ausschließlich die Aufgabe der Biker.

Ich hoffe und wünsche für die BaWü-Biker das die 2-Meter Regelung abgeschafft wird und nicht durch das Faß, welches die DIMB hier aufgemacht hat so in den Fokus geraten ist, das ihr in Zukunft verstärkt mit Kontrollen zu rechnen habt.
 
...Auf breiten Wegen laufen in der Haupt-Ferienzeit die Ötzi-Wanderer (erkennbar -wie Ötzi- an Sandalen. Nur statt Stroh jetzt mit Socken!) nebeneinander, versperren den Weg und führen sich auf. Auch -selbst erlebt- wenn man absteigt und schiebt...
...schlimm! Vermutlich sammt und sonders mit Sandalen der Marke Birkenstock, Antiatomkraftsticker auf dem Kanken-Rucksack und Sonnenkreise tanzend. Schlimm! :D
 
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