Ängste und Phobien

Man muß ja unterscheiden ob es eine begründete Angst ist oder eine Unbegründete.
Ich habe mit der Zeit auch schon ne Menge, nicht unbedingt (nur) MTB Sachen, gesehen, so dass ich heute auch mehr "Angst" habe als früher.

Aber der Reihe nach. Beim Klettern ist mir heutzutage auch unwohl. Ich sage nun mal nicht Angst. Einfach weil ich die Folgen bei einem Absturz kenne, aber als Neuling noch keine Ahnung/Vertrauen vom Material habe.

Das ist z.B. eine unbegründete Angst. Der Gurt mit doppelter Sicherung hält mich. An solche Ängste muß ich mich eben gewöhnen. Und nach 30x Klettern im Kletterwald , kann ich auch mal in den Bergen an höhere Sachen gehen, ohne eben Angst zu haben. Dann kenne ich das Materila und habe vertrauen.

Beim MTB ist es eben begründet. Ich bin x Mal an den Stellen gestürzt, hab andere Stürzen gesehen und auch die Verletzungen und tlw. , wenngleich auch nur leichte, gespürt.
Da sagt mir meine "Angst" Vorsicht, die Stelle kannst du nicht, da bist du unsicher.
Da muß ich nun selber abschätzen. Ist es eine wirklich gefährliche Stelle, z.B. wie oben genannt absteigen, stehenbleiben nicht möglich ohne Absturz in große Tiefe, ist es einfach Leichtsinnig. Sowas muß man sich nicht (mehr) geben.
Wer den Kick braucht soll es machen. Aber nicht nachher jammern. Ich brauch das nicht mehr.

Ist es z.B. nur ein Sprung , ein Drop, dann ist die Maßnahme genauso wie z.B. beim Klettern oder Höhenangst.
Langsam sich rantesten und sich selbst beweisen das es machbar ist und sicher ist.
Udn damit erwirbt man dann auch eben langsam das Können und die Fahrtechnik so eine Situation zu meistern.
Die ursprüngliche Angst, zeigt einem ja nur, dass man dieser Situation (noch) nicht gewachsen ist.
Sich dabei auch entsprechend schützen damit man keine (zu) negativen Erfahrungen macht. Stürze gehören nunmal dazu, aber eben keine schweren Verletzungen.

Das wäre so meine Herangehensweise bei "Ängsten". Eben auch mit der Unterscheidung zwischen den verschiedenen "Ängsten"
 
Ich finde es selbst zu merken schon erstaunlich.

Mir wurde letztens auch gesagt das ich Höhenangst habe. Obwohl ich keine Panik bei Abgründen mit Geländer bekommen... nur ohne Geländer würde ich niemals an einem Abgrund stehen können. Ich finde das dies eigentlich keine Höhenangst ist, das ist eher die Sache des Vertrauens. Vertraue ich meinem Körper das ich nicht nach vorne Kippe?! Könnte mich vllt jemand von hinten schubsen?!

Als ich letztens im Harz war da sind wir (zu 2.) auf einem schönem Trail gefahren (Raddauwasserfallnähe) den Weg sind wir schön gemütlich gefahren bis mich mein Kollege darauf hingewiesen hat das ich doch mal nach links gucken soll. Da habe ich schon einen kleinen Schock bekommen und direkt den Lenker ein bisschen verissen. Dort ging es extrem Steil runter... Als ich mich dann wieder voll auf den Weg konzentriert habe hat es wieder wunderbar gepasst und bin schnell weiter gefahren...

Wäre mir die Stelle nicht aufgefallen dann wäre anscheint garnichts passiert... Scheuklappen nur nach vorne helfen manchmal schon! :)

Kennt ihr das auch so?
 
Ich finde es selbst zu merken schon erstaunlich.

Mir wurde letztens auch gesagt das ich Höhenangst habe. Obwohl ich keine Panik bei Abgründen mit Geländer bekommen... nur ohne Geländer würde ich niemals an einem Abgrund stehen können. Ich finde das dies eigentlich keine Höhenangst ist, das ist eher die Sache des Vertrauens. Vertraue ich meinem Körper das ich nicht nach vorne Kippe?! Könnte mich vllt jemand von hinten schubsen?!
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Kennt ihr das auch so?

Genau das. Ist ja auch so wie ich tlw. geschrieben habe. Was ich kenne, dazu habe ich Vertrauen.
Was ich nicht kenne kann ich nicht einschätzen, habe keine Vertrauen und somit......"Angst"
Wobei Angst ja von Respekt vor der Situation bis Phobie eben gehen kann.
 
Hiho,

ich fahre jetzt seit einer Woche :) bin noch mehr als nur ein blutiger Anfänger. Ich merke, das ich großen schiss bekommen, wenn es "schnell" bergab geht. Dann brems ich immer wie ein blöder das die Bremsscheibe so richtig schön heiß wird :D

Ausserdem bekomm ich immer ein Nervenflattern, wenn der Untergrund ehrm rutschig ist/wird. Grade bei Kurven.

Das führt dazu, das ich im Prinzip bergab und in Kurven quasi in Schrittgeschwindigkeit fahren. Ich mein, das liegt sicherlich daran, das ich noch absolut neu bin im Bereich des Biken. Aber war das bei euch bei euren Anfängen auch so? Und was habt ihr getan, um mutiger (und schneller :D) bergab zu fahren?


Grüße
 
Hiho,

ich fahre jetzt seit einer Woche :) bin noch mehr als nur ein blutiger Anfänger. Ich merke, das ich großen schiss bekommen, wenn es "schnell" bergab geht. Dann brems ich immer wie ein blöder das die Bremsscheibe so richtig schön heiß wird :D

Ausserdem bekomm ich immer ein Nervenflattern, wenn der Untergrund ehrm rutschig ist/wird. Grade bei Kurven.

Das führt dazu, das ich im Prinzip bergab und in Kurven quasi in Schrittgeschwindigkeit fahren. Ich mein, das liegt sicherlich daran, das ich noch absolut neu bin im Bereich des Biken. Aber war das bei euch bei euren Anfängen auch so? Und was habt ihr getan, um mutiger (und schneller :D) bergab zu fahren?


Grüße


Einfach viel mehr Fahren und sich an das Bike gewöhnen...^^

Irgendwann weißt du wie schnell du in welcher Position sein kannst... Ich habe z.b. noch relativ große Probleme mit meinem Hardtail DH Strecken schnell zu fahren... Da wirft einen das Bike schon manchmal wie ein Bock ab wenn man so schnell über Wurzeln und Steine springt und ich dadurch nicht schnell genug abfedern kann...
 
ein ganz einfacher, aber wirkungsvoller tipp:
learning by doing.
-mach dir deine ängste bewusst & gebe ihnen raum.
-wenn du dann vor einer unangenehmen situation stehst mach dir klar das deine angst subjektiv und übertrieben ist (andere tuns ja auch)
-fang klein an, habe ein erfolgserlebnis, steigere dich ETWAS, habe wieder ein erfolgserlebnis etc.

ähnlich verhaltenstherapie (es geht darum, dem umweltreiz zb. einem drop, ein neues attribut zu geben. vorher also "oh gott wenn ich da runterfall" und nach erfolgreicher therapie zb. "ich will dieses geile gefühl wieder haben und es ist nicht gefährlich")
 
Hallo ich hab mir jetzt nicht den ganzen Thread durchgelesen und weiss daher auch nicht ob das schon jemand geschrieben hat aber etwas was einem Freund von mir manchmal hilft ist meditieren (ja es hört sich blöd an ich weiss aber ihm hats geholfen) weil man beim meditieren einfach nur abschaltet und dass geht dann auch in den Sport über ( so ist es zumindest bei ihm) und mittlerweile kann er das schon kontrollieren ob er jetzt abschaltet oder nicht. Ich würde sagen es ist ja mal ne überlegung wert es zu probieren und am besten du liest im Internet nach ich weiss nämlich auch nicht genau wie das geht und auf was man sich da kontzentrieren muss etc. aber es ist bestimmt kein Beinbruch sich mal hinzustzen und ne halbe Stunde oder stunde einfach an nichts zu denken. Viel Glück noch und schreib halt vielleicht ob dus gemacht hast und falls ja obs dir geholfen hat!
 
Ein wirkiich schöner thread und habe ich gleich abonniert.

Ich habe das Problem zur Zeit im Wasser. Ich schwimme gerne und mach auch Triathlon nebenbei und dann habe ich das Problem, dass ich im Freiwasser/See irgendwann ein Panikgefühl bekomme und meine Atmung unregelmässig wird. Dadurch komme ich aus dem Rhythmus und das Gefühl wird stärker..Stress kommt hoch. Ich japse nur noch und schwimme Brust. Hatte ich wieder deses Wochenende im Wettkampf. Lief alles ********.

In solchen Angstsituationen hilft vielleicht einfach nur eine innere Ruhe und dann gehts besser. Wenn ich nämlich alleine für mich schwimme, habe ich das Problem nicht so stark....erst wenn ich in eine Stresssituation komme. Es ist echt verflixt weil ich dadurch natürlich keine Erfolgserlebnisse im WK habe und davon lebt das ja auch alles.

Ich mache mir jetzt erstmal Gedanken, wie ich damit umgehe. Meditation könnte was sein...ich bin eh ein eher unruhiger Typ und das könnte was bei mir bringen. Positive Affirmationen können auch was bringen...ich üb das gerade mit so einem Zettelchen, welches ich individuell für mich gemacht habe: http://www.affirmationen.info/ichbinda.html


--


Beim biken habe ich witzigerweise Angst vorm freihändig fahren. Hab mich als Kind mal dermassen auf die "Fresse" gepackt, dass ich es bis heute nicht tue. Beim Wheelie hab ich mir mal den Steiss geprellt...das hat zig Wochen weh getan und seitdem muss ich da auch wieder mehr Selbstvertrauen aufbauen.

Ich glaub auch, dass das Selbstvertrauen und eine gewisse Leichtigkeit ("ans Ziel denken und alles ausblenden") sehr bei der Überwindung der Ängste hilft.

Grüsse
 
weil man beim meditieren einfach nur abschaltet und dass geht dann auch in den Sport über ( so ist es zumindest bei ihm) und mittlerweile kann er das schon kontrollieren ob er jetzt abschaltet oder nicht.

die frage ist dann nur, ob es immer sinnvoll ist abzuschalten :-)
bender hat wahrscheinlich auch häufig seinen kopf abgeschalten :lol::lol:
 
Ja und brems nicht nur mit der Hinterbremse sondern auch mit vorder Bremse (natürlich nicht so stark das es dich über den Lanker schmeißt) aber mit der Vorderbremse bremst man einfach besser bzw. wird man schneller langsam.

Genau das mein ich mit "lernen zu bremsen". Ich hab eben aus meiner Kindheit/frühen Jugend noch im Kopf, das man nen Salto macht, wenn man mit der VR Bremse bremst. Deswegen war es für mich sehr befremdlich zu hören, das man in den meisten Fällen die VR Bremse nutzen soll.

Aber dank der Tipps hier im Forum und div. Videos auf youtube hab ich es einfach gemacht und es funzt super :daumen:

Gruß
 
Ich bin mal beim Klettern so richtig abgestürzt, und hab mich wie durch ein Wunder nicht schlimm verletzt (nur Gips, es ist wieder alles verheilt). Etwa 3 Jahre lang nach diesem Unfall hatte ich Höhenangst. Gesichert war mir die Höhe egal, aber ungesichert hat mich die Angst steif und ungeschickt gemacht, was die Angst abzustürzen noch weiter erhöht hat.

Mit dem Bike fahre ich prinzipell keine Stellen, wo Absurzgefahr besteht. Es ist mir das einfach nicht wert den Rest meines Lebens gelähmt zu sein.

LG -X-
 
Noch eine Angst ist mir eingefallen:

Bei langen Höhlentouren hunderte Meter unter der Erde mit zahlreichen Engstellen wo man nur mit viel Probieren und Ausatmen durchkommt und man sich vor der Engstelle überlegen muß wo man die Arme haben will, weil man die Position in der Engstelle nicht mehr ändern kann, das ganze vielleicht auch noch am Seil hängend im vertikalen, ohne Sicht weil auch der Kopf nicht bewegt werden kann und dann bleibt man irgendwo hängen und kann weder vor noch zurück und man weiß, das einem da niemand raus helfen kann, weil kein Mensch hinkommt, und es ist einem klar, dass man durch Zappeln und Krafteinsatz oder gar Panik nur noch schlimmer stecken bleibt

- habe ich dann folgendes gemacht:


Augen zu und mir vorgestellt, ich liege auf einer weiten Wiese im weichen saftig grünen Gras und blicke in den blitz blauen Himmel.

==> Dadurch hab ich mich entspannt und den Kreislauf runter gebracht, und die Stelle war entschärft.
 
[...]
Bei langen Höhlentouren hunderte Meter unter der Erde mit zahlreichen Engstellen wo man nur mit viel Probieren und Ausatmen durchkommt und man sich vor der Engstelle überlegen muß wo man die Arme haben will, weil man die Position in der Engstelle nicht mehr ändern kann, das ganze vielleicht auch noch am Seil hängend im vertikalen, ohne Sicht weil auch der Kopf nicht bewegt werden kann und dann bleibt man irgendwo hängen und kann weder vor noch zurück und man weiß, das einem da niemand raus helfen kann, weil kein Mensch hinkommt, und es ist einem klar, dass man durch Zappeln und Krafteinsatz oder gar Panik nur noch schlimmer stecken bleibt
[...]

Meinen allergrößten Respekt davor! Ich würde mich niemals nie nie nie trauen, eine wie von dir beschrieben Stelle zu erklettern. Das würd ich mich im Leben nicht trauen! (Grad weil ich als Kind mal in so einer Situation stecken geblieben bin...)

Von daher => :daumen: das du es geschafft hast, die Angst zu kontrollieren :)
 
Hi also ich hab auch angst zu droppen oder grössere sprünge zu springen obwohl ich relativ flott treppen steilabfahrten und singletrails wo es daneben richtig steil sogar hr versetzen bei engen serpentinen mit abgrund relativ gut geht nach rechts gut nach links noch nicht so aber wird schon, hab einfach angst dass mein vr abtaucht und ich mich überschlage bei drops und sprüngen wobei so 50 cm noch gehen.
 
Hallo Zusammen,

Ich fahre jetzt seit März/April diesen Jahres und bin meistens auf der Halde Haniel und zur Abwechslung auch mal im Wald unterwegs.
Dabei zeigt mir mein Freund, welcher immer mit mir fährt und dies auch schon ein paar Jahre länger macht, die Techniken und wie man Abfahrten am Besten meistert.

Und da ist der Knackpunkt.

Ich habe Angst vor Abfahrten.
Wenn ich das erste Mal eine neue Abfahrt fahren möchte, muss ich mir diese erst gefühlte Stunden lang anschauen und analysieren.
Dann versuche ich es und wenn es nicht sofort klappt, weil ich vor irgendetwas (Wurzel, Schotter, Kurve) Angst habe, versuche ich es noch einmal, jedoch kommt dann schon langsam die Angst durch. Ich fange an über alles nachzudenken, jedoch nicht mehr in einer Reihenfolge, sondern durcheinander. Mein Kopf blockiert, ich versuche es wieder, jedoch überwiegt nun die Angst. Auch der Körper reagiert und ich fange an zu zittern. Zu diesem Zeitpunkt war es das mit der Abfahrt, ich gebe auf und schiebe runter. Aber ich habe nicht das Gefühl es noch einmal versuchen zu wollen. Nein, ich kapituliere richtig und bin von mir enttäuscht.
Dies passiert mir aber nicht nur bei neuen Abfahrten, sondern, und das ist das nervige, auch bei bekannten Strecken. An einem Tag fahr ich "locker" eine Abfahrt, beim nächsten Mal breche ich schon am Anfang vor Angst ab.

Wo vor ich Angst habe?
Ich könnte mit dem Hinterrad rutschen, ich könnte mich verbremsen, an dem Hindernis könnte ich umkippen (z.B. Wurzeln), es ist so steil, ich werde zu schnell und habe keine Kontrolle mehr, die Kurve ist zu extrem, usw.

Da ich auch noch Angst habe in Abfahrten reinzufahren, bleibe ich oben stehen und fahre aus dem Stand direkt in die Abfahrt rein, was total falsch ist. So bin ich natürlich zu langsam, wackelig und unsicher.
Manchmal gelingt es mir jedoch in Abfahrten reinzufahren und dann merke ich auch direkt, dass es "läuft" und klappt und freu mich total wenn ich unten bin und es geschafft habe :D

Um diese Angst irgendwie in den Griff zu bekommen habe ich schon einiges probiert und gemacht (z.B. Bremsen und Gleichgewicht üben, Abfahrten einzeln üben und nicht alle hintereinander, Begehung der Strecke, mein Freund fährt mir die Abfahrt vor oder ich bin die Strecken nachts durchgegangen, was aber eher die Angst verstärkt als nimmt).

Nun werde ich zusätzlich noch einen Fahrtechnikkurs im Schwarzwald und einen "Mut Tut Gut" - Kurs bei Petra Müssig machen.

Und weiterhin VIIIIIEEEEEELLLLL fahren und üben :D

Mein Ziel ist es die Angst in den Griff zu bekommen (nicht los werden, denn für irgendwas ist sie ja gut ;)), denn sie hat schon einige Touren ziemlich versaut.

Ganz liebe Grüße,
Kirsten

P.S.: Ich finde es gut, dass es so einen Thread gibt :D
 
Hallo Kirsten,

du erwartest zu viel von dir. Dein Freund hat das alles schon automatisiert. Wenn dem beispielsweise das Rad auf Schotter kurz wegrutscht, dann denkt er nicht. Er hat die dann notwendigen Bewegungsabläufe automatisiert und reagiert unbewusst, ohne Nachzudenken. Aber das ist die jahrelange Erfahrung.
Wenn du erst vor wenigen Monaten angefangen hast, kannst du das noch nicht so drauf haben. Und Halde Haniel ist vielleicht nicht so der Bringer zum Anfangen. Du siehst, wie die anderen dort alles fahren, was du noch nicht fahren kannst. Und das kratzt an deinem Selbstvertrauen. Eher kontraproduktiv, oder?
Wichtig ist, dass du dir keinen Druck machst. Keiner von denen ist die Abfahrten dort sofort so runtergeknallt. Auch wenn sie jetzt so tun. ;)
Fang mit den Basics an. Fahre z.B. die Trails rund um den Rotbach/Sträterei, bis du sie im Schlaf kannst. So automatisierst du Abläufe. Die ersten Male achtest du noch auf jeder Wurzel. Irgendwann weisst du, dass sie kommt und wie du dich dann zu verhalten hast.
Wenn das klappt, dann fahre erstmal am Tetraeder. Und zwar nicht gleich die steilen Abfahrten, sondern die langen, flachen Stücke. Dort kannst du gut (und mit weniger Publikum) erlernen, was passiert, wenn dein Rad z.B. auf Schotter ausbricht. Du wirst evtl. auch mal stürzen. Das gehört dazu und sogar das wirst du erlernen.
Also: langsam anfangen; andere nicht als Maßstab nehmen; wenn du einen schlechten Tag hast, fahre flachere Trails (rund um Haniel gibts genug); automatisiere deine Bewegungsabläufe; keinen Druck aufkommen lassen.

Achja... Protektoren können auch der Psyche helfen. ;)
 
Kann dem nur zustimmen, auch das mit den Protektoren.
Meine Freundin fährt jetzt seit knapp anderthalb Jahren mit mir regelmäßig, sowohl reine Touren, also auch DH-lastige, technischere Sachen. Mittlerweile springt sie sogar mal ganz gerne, so Drops bis anderthalb Meter Höhe.

Wir haben uns von Anfang an Zeit genommen und an Tagen, wo sie "besonders gut drauf war" und sie meinte, heute hab ich Lust drauf, haben wir auch mal nur rein Angstpassagen geübt. Also alles step by step und wenn es nicht geklappt hat, na und, dann beim nächsten Mal.
Obwohl wir solche Dinge nicht explizit geübt haben, reagiert sie bspw. inzwischen rein intuitiv ausgleichend auf wegrutschende oder ausbrechende Räder. Klar gehts auch mal schief und hier kommen die Protektoren ins Spiel. Leichte Knie und Ellenbogenschoner schützen nicht nur direkt beim Sturz vor dem einen oder anderen blauen Fleck, sondern machen auch viel entspannter. Meine Freundin fährt schnelle, technische Sachen bspw. gern mit einem Zahnschutz. Das gibt ihr soviel Selbstvertrauen, daß ich manchmal kaum hinterherkomme und erschrocken denke, "man ist die schnell..." ;)
:cool:
 
Tja Kirsten, da kann ich mich ein bißchen anschließen... Hier bei uns gibts nur Rampen steil hoch und genauso steil und kurz wieder runter und gerne sandig, eng, rechts und links Gestrüpp, vorzugsweise mit Dornen oder sogar mal ein Abgrund... Diese steilen Dinger machen mir Angst, genau wie bei Dir, Hinterrad könnte blockieren ( dabei weiß ich aus meiner Motorradzeit, das da so gut wie nichts passiert) Vorderrad könnte blockieren, welch Grauen. Oder das Tempo wird zu schnell und ich könnte unten die Kurve um den Baum nicht kriegen... Mein Mann hat eine Engelsgeduld, macht vor usw , aber manche Stellen... gehen einfach nicht...
Gestern war ein guter Tag und ich habe einige dieser Abfahren gemeistert, aber die sandigen wieder nicht...
Protektoren ja, damit ist es besser, aber eben nur, um das Gefühl loszuwerden, ich könnte mir ganz fürchterlich weh tun, daran, daß ich glaube, das einfach nicht zu können und trotz Protektoren blöd zu stürzen, ändern sie aber nichts.
Kurioserweise haben mir im Urlaub am Gardasee Geröll und dicke Steine und viel mehr KM runter, viel weniger ausgemacht, als solch eine "duselige 5-Meter-steile-Abfahrt.. "
Vielleicht habe ich zu Hause mehr Zeit darüber nachzudenken, im Urlaub weiß man halt erst mal nicht, was sich um die nächste Ecke ergibt?...

Und ja, ich finde diesen Beitrag auch gut :daumen:
 
Passt zufällig, haben seit dem WE eine GoPro.
Hier mal ein kleines Filmchen vom Sonntag, u.a. mit ein paar Schlüsselstellen, an die wir uns auch rangetastet haben :D

 
ob man da von einer angst oder gar phobie reden kann glaub ich nicht, aber ich hab das "problem" das mir natürliche drops etwas angst machen, am schlimmsten ist es wenn ich in eine schräge landung droppen muss. wenn wir mal durch die stadt kommen, hab ich kein problem damit wesentlich höhere drops, zum beispiel eine treppe runter, ins flat zu machen. ist natürlich total unlogisch, ich weiß. ich glaub das hängt damit zusammen das ich früher skateboard gefahren bin, und im urbanen einfach alles (höhe, weite, geschwindigkeit, usw) etwas besser einschätzen kann, als im natürlichen umfeld. im wald gibt´s halt sehr selten so was wie nen rechten winkel und genormte stufen. :D aber es wird von mal zu mal besser. vor ein paar tagen war ich an einem drop bei dem ich mir fast in die hose gemacht habt, als ich ihn das erste mal gesprungen bin. ich war ewig nicht mehr dort, hab viele andere sachen gemacht und jetzt kam ich mal wieder an besagten drop vorbei und hab den einfach mal so im vorbeifahren mitgenommen als wär´s grad mal ´ne bordsteinkante. ich steh extrem auf das gefühl, wenn man merkt das da eine leistungsteigerung statt gefunden hat.
 
Meinte auch eher Stellen wie bei 02:40 (verblocktes Steilstück, nächstes Mal rantasten) und ab 02:55 (steiles, schmales Geröllfeld eng am Stacheldraht lang, wo man oft mehr rutscht als fährt). Das war für sie vor anderthalb Jahren noch fast unfahrbar, jetzt sind wir nach ziemlich langer Zeit mal wieder da gewesen und es klappt meistens auf Anhieb.
Sich an persönliche Problemstellen an unterschiedlichen Orten und Situationen immer wieder heranzutasten, und das ohne Druck von außen, hat sich bei uns bewährt. Nur so kommt Sicherheit und vor allem das Vertrauen zu sich und auch zum Material. Nur so klappen irgendwann auch ehemalige Angststellen bei Touren auf Anhieb, die man vorher nicht tausendmal durchgespielt hat. Und das ist ja auch ein Anreiz, mal neue Touren zu fahren.

Unserer Erfahrung nach ist es egal, ob es die Angst vor hohen Sprüngen ist oder Furcht vor schnellen Kurven und Drifts auf Geröll.
 
Sich an persönliche Problemstellen an unterschiedlichen Orten und Situationen immer wieder heranzutasten, und das ohne Druck von außen, hat sich bei uns bewährt.

das bringt´s auf den punkt. kann man so stehen lassen...

ganz am anfang bin ich mal auf einer nassen wurzel ausgerutscht, weil ein hund auf den trail lief und ich klugerweise, mit beiden bremsen gebremst hab. joah... und auf einer nassen wurzel mat sich das mit dem vorderrad nicht sooo gut. jedenfalls hat´s mich da ordentlich gelegt, ich bin irgendwie mit dem schultergürtel gegen einen stein oder eine wurzel geknallt und hab ja eh schon schrauben in beiden schultern. da hatte ich dann erst mal ´ne ganze zeit lang schiss im regen zu fahren. dann kommt halt die sachen mit dem automatisieren ins spiel. heute würde ich mit 99,9%er wahrscheinlichkeit nie mehr die vorderbremse nutzen, wenn ich über nasses holz fahre.

...oh man. wenn ich grad so an die situation denk. ZACK und schon hab ich gelegen. ich hatte keinen blassen schimmer wie das passieren konnte. aber dafür gibt´s ja das forum hier. bissel was gelesen, beim nächsten regenguss ganz bewusst über wurzeln drüber und siehe da: alles kein problem mehr.
 
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