Alfine 8 vs. Alfine 11 - welche Nabe ist sorgloser?

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Moin,

ich möchte mein Alltagsrad auf eine Alfine Nabenschaltung umbauen und suche nach "Langzeiterfahrungen"
mit der Alfine 8 oder Alfine 11.

31984167zl.jpg

Das Bild zeigt bewusst die Di2 Variante. :)


Mir sind die technischen Unterschiede bzgl. Bandbreite und Übersetzung bekannt,
aber mich interessiert derzeit mehr, welche Nabe von beiden "sorgloser" ihren Dienst verrichtet.

Nachdem ich mich einige Wochen durch diverse Foren und Threads gelesen habe,
erweckt die teurere Alfine 11 mit Ölbad den Eindruck eher anfälliger zu sein,
bzw. nicht weniger, als ihre kleine Schwester. :(

Natürlich erscheint die feinere "Abstufung" der Alfine 11 reizvoller,
aber um hier im Norden durch die Stadt zu pendeln, langt auch eine 8-Gang,
wenn diese dafür keine Zicken macht. :D

Gruss, Cadoham
 

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Re: Alfine 8 vs. Alfine 11 - welche Nabe ist sorgloser?
Die Antwort gibst du doch schon fast selbst. Beide können halten, beide können kaputt gehen. Ich selbst habe mit beiden positive Erfahrungen gemacht, halte die 8er jedoch für die problemlosere Schaltung. Bei der Fettpackung ist in meinen Augen auch die Gefahr geringer, dass etwas passiert, als bei einem Ölbad. Wenn es nur um Zuverlässigkeit (und ggf. Preis) geht, würde ich die 8er also klar bevorzugen. Stört man sich aber an zu wenigen Gängen und ärgert sich dann immer darüber, dann bringen alle Argumente dafür nix.

Letztlich musst du den Satz "Natürlich erscheint die feinere Abstufung der Alfine 11 reizvoller, aber um hier im Norden durch die Stadt zu pendeln, lang auch eine 8-Gang..." selbst beantworten. Im Einzelfall kann man eben immer Glück und Pech haben. Aber die höhere Wahrscheinlichkeit auf problemlosen Betrieb sehe ich eben bei der 8er.
 
Auf dem Papier ist die Alfine 11 etwas feiner abgestimmt als die Alfine 8. Im Fahralltag in der Stadt hatte ich da aber nicht sehr große Unterschiede festgestellt. Das ist aber eine sehr subjektive Einschätzung.

Zum Thema Sorglosigkeit:
  • Eine mechanisch geschaltete Alfine 8 bin ich 6-7 Jahre lang in einem Stadtrad gefahren. Irgendwas über 10.000km Laufleistung. Einmal hatte ich den Bremsgriff samt Schaltzug ausgetauscht. Im eisigen Winter bin ich sehr selten damit gefahren. Damals bin ich zwar viel gefahren, aber nicht hart. Ich kann mich nicht erinnern jemals mit der Nabe Probleme gehabt zu haben.
  • Eine Alfine 11 Di2 fahre ich seit ein paar Jahren. Davon im letzten Jahr mit etwas über 6.000km eher intensiver (Hälfte Stadtverkehr, die andere Hälfte Touren mit 100-300km). Ich kann mit einer Akkuladung irgendwas zwischen 800-1100km fahren. Hab das nie genau überprüft. Im Stadtverkehr beim Ampelsprint, wenn ich zu eilig Schalte und zu wenig Druck vom Pedal nehme, dann ist es mir schon passiert, dass die Nabe erst ein paar Kurbelumdrehungen später richtig in den Gang schaltet. Dass dann mit einem lauteren Krachen und etwas Schlupf. Mir geht jedesmal ein Schauer durchs Mark, weil ich Angst habe was zu zerlegen (weil man über die Alfine 11 so viel schlechtes ließt). Naja, jedenfalls habe ich sonst mit der Alfine 11 Di2 keine Probleme. Bis runter auf 0°C hab ich keine Schaltprobleme. Wenns kälter/eisiger ist, fahre ich der Reifen wegen ein anderes Rad. Ich mache dieses Frühjahr den ersten Ölwechsel. Empfohlen wird was anderes.
  • Eine mechanische Alfine 11 ist im Reiserad meiner Freundin und macht dort Probleme. Mit der Schaltpräzision haben wir keine Probleme, aber sie klackert gerne mal aus heiterem Himmel und es rutschen hin und wieder Gänge durch. Da ich das Rad nie gefahren bin, kann ich nicht beurteilen wodurch diese Dinge entstanden sind. Ich kann mir vorstellen, dass meine Freundin hin und wieder mit zu viel Druck auf den Kurbeln geschaltet hat. Sie neigt auch dazu mit zu geringer Trittfrequenz zu fahren und an Rampen/Bergen zu spät zu schalten. Ich glaube die Nabe ist das sehr empfindlich.

Für den reinen Stadtgebrauch empfehle ich eine mechanische Alfine 8. Wenn Geld locker sitzt dann auch die Di2 Version

Bei nachsichtigem Umgang würde ich die Alfine 11 Di2 auch an einem Randonneur/Rennradverschnitt empfehlen. Man kann damit auch in die Berge und Steigungen von 10-20% bewältigen, während man "oben rum" noch um die 50-55km/h bei einer 95-105er TF fahren kann. Mit einer Primärübersetzung von z.B. 46:23 ist man mit dem kleinsten Gang noch einen Tick unterhalb einer 46/36-Kompaktkurbel mit 11-32er Ritzelpaket.
 
Danke für eure Einschätzungen.

Demnach liege ich mit meiner Vermutung nicht ganz falsch, das eine Alfine 11 von der Tendenz eher anfälliger ist,
sodass eine Alfine 8, sofern man sich mit der Übersetzung anfreunden kann, die sorglosere Nabe wäre.

Lassen sich bei der Alfine Di2 Nabe die gleichen Ritzel verwenden, wie bei den mechanischen, oder gibt es hier wegen der Motoreinheit eine mind. Grösse?


Auf dem Papier ist die Alfine 11 etwas feiner abgestimmt als die Alfine 8. Im Fahralltag in der Stadt hatte ich da aber nicht sehr große Unterschiede festgestellt.

Dürfte sich wie 3 Zähne, statt 2 Zähne Unterschied pro Gang anfühlen,
wenn man mit einer Kettenschaltung vergleicht?

Für den reinen Stadtgebrauch empfehle ich eine mechanische Alfine 8. Wenn Geld locker sitzt dann auch die Di2 Version

Es geht zu 90% um das Pendeln durch die Stadt zur Arbeit, sowie das Ziehen eines Kinderanhänger zur Kita.

Für längere Touren etc. gibt es einen Cyclocrosser.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin mit meiner 8er fuer den Alltag im Arbeits-Exil-Huegelland zufrieden, die hat jetzt fast 30.000 km drauf.
Wichtig ist, dass die Schaltung richtig eingestellt ist, dass die Nabe spielfrei laeuft, und die Kette nicht durchhaengt. Das scheint sie nicht so zu moegen, da kracht sie dann u. U. mal durch :D

Den groessten Nachteil sehe ich in der Abstufung, will sagen, dass sie eigentlich eine Neun-Gang-Nabe zu sein scheint bei der man den sechsten Gang weggelassen hat. Es ist also ein Loch zwischen fuenften und sechsten Gang.
Im Ritzelrechner schoen zu sehen, hier ein Beispiel:
http://ritzelrechner.de/?GR=SNI8&KB=38&RZ=18&UF=2075&TF=90&SL=2.6&UN=KMH

Je nach Laufradgroesse und persoenlicher Wohlfuehl-Trittfrequenz kann es vorkommen, dass der 'Standard-Reise-Gang' genau in das Loch faellt.
Vermeiden kann man das dann nur, indem man
(1) Die Nabe (IMHO nutzlos) so schnell primaeruebersetzt, dass die Gaenge 4 bis 5 fuers normale Dahinradln passen - Dann hat man eben Bergab-Katapult-Uebersetzungen auf 6-7-8 die keiner braucht und bergauf nur wenig Reserve (doof) oder
(2) mit einer recht niedrigen TF / hohen Geschwindigkeit unterwegs ist oder
(3) die minimale Eingangsuebersetzung laut Spezifikation unterschreitet (so mach ich das :D)
Hier mein Setup: http://ritzelrechner.de/?GR=SNI8&KB=39&RZ=21&UF=2100&TF=90&SL=2.6&UN=KMH

In meiner flachen Heimatstadt fahre ich allerdings dennoch SSP :D
 
Welche Kombination aus Kettenblatt und Ritzel wäre denn bei mir ratsam?

  • 28" Laufräder mit 32x622 Bereifung
  • 80er TF im Durchschnitt (70-90er TF nutze ich meist aus)
  • 20-30km/h sollte sich gut schalten lassen

Ich habe nur wenige Ampelstops auf dem Arbeitsweg und kann daher öfter einige
Kilometer mit 25-30km/h durchfahren, sofern kein starker Gegenwind vorhanden ist.

Den Bereich 15-20km/h benötige ich nur für den Kinderanhänger und unter 10km/h
komme ich nie, da es hier keine wirklichen Steigungen gibt.

Laut Ritzelrechner würde ich mit 38/21 den grossen Sprung zwischen 5. und 6. Gang
in den unteren 20er Bereich verschieben, den ich nur selten benötige, sodass ich oben raus
mit 6-7-8 bei 90er TF gut fahren könnte. Mehr max. Geschwindigkeit ist hier nicht notwendig.

Allerdings wird dann das zu hohe Drehmoment kritisiert. :(

Ich möchte den Sprung zwischen 5. und 6. Gang halt nicht bei 25km/h haben,
weil ich öfter mal bis 30km/h unterwegs bin und dann der Sprung einfach zu gross wird.

Hier wäre die Alfine 11 vorteilhafter, weil ich mit 40/21 nicht diesen fiesen Sprung habe,
aber die Übersetzung noch nicht wegen zu hohem Drehmoment kritisch wird.

Allerdings dürfte das doch nur bei den leichten Gängen problematisch werden,
die ich hier nie brauchen werde?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist genau das von mir genannte Problem.
Du kannst nur entweder das zu hohe Drehmoment ignorieren, oder die 11er nehmen, oder eine schnelle Primäruebersetzung, mit Abstrichen im Langsambereich. Aber dann kannst Du auch gleich eine Nabe mit weniger Gängen nehmen :D
 
Hier noch zwei Screenshots von meiner Alfine aus dem Ritzelrechner.
Oben alt mit 32/18 bei 50-559/26x2.0 Marathon und unten neu 39/21 mit 55-559/26x2.15 Marathon Mondial.
Das interessante dabei ist, dass der alte Screenshot von 'damals', als ich die Alfine Achter erstmals eingebaut habe, keine Drehmoment-Warnung ausspuckte (obwohl diese Uebersetzung noch kuerzer war) - Was auch immer das heissen mag, ich weiss es nicht.

Oder anders ausgedrueckt: Ich hab die Drehmoment-Warnung 'zeitlebens' ignoriert. Nicht zuletzt natuerlich deshalb, weil ich sie am Anfang ueberhaupt nicht angezeigt bekommen habe.

uebersetzung_8Gg-Alfine.png
 

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Der Wechsel von Kettenschaltung auf Nabe soll einen sorgloseren Antrieb realisieren
und die Probleme nicht nur verlagern. :D

Muss ich denn damit rechnen, bei 38/18 die Nabe auch in den höheren Gängen (5-6-7-8)
stärker zu belasten und somit mehr Verschleiss zu provozieren?

Dann wäre 40/20 ein Kompromiss, mit dem ich wohl leben könnte.
Im 5. Gang und 90er TF bis 24km/h beschleunigen, in den 6. Gang schalten, kurzzeitig bei 75er TF fahren,
bis sich ab 25km/h wieder eine "wohlfühl" Trittfrequenz einstellt.

Passt das so in der Theorie? :)

Allerdings bräuchte ich ein 40er KB für eine 105er FC-5800 Kurbel. :ka:
  • 4-Arm
  • 110mm Lochkreis
  • asymetrisch
Würde auch das innere 39er KB von einer 2-fach Kurbel funktionieren?
Kann mir nicht vorstellen, das die Nabe wegen 1 Zahn kleineren KB direkt Probleme macht. :confused:
 
Wielange bist du damit "problemlos" gefahren?
Siehe mein erster Beitrag -> fast 30.000 km

Was fuer mich 'im Dunkeln' bleibt, ist die Frage, warum das Eingangsdrehmoment heute als 'zu hoch' bewertet wird.
Ich hab mir 'damals' einen Screenshot gespeichert ohne Warnung.
Jetzt bleibt die Frage, warum heute da eine Warnung kommt. Wie bereits gepostet weiss ich den Grund nicht.
Ich kann nur Vermutungen unterschiedlicher Ernsthaftigkeit anstellen:
(1) Die Einschraenkung galt schon immer, die hatten sie nur im Ritzelrechner vergessen / nix davon gewusst / ...
(2) Die Einschraenkung hat sich Shimano irgendwann einfallen lassen, weil ihnen aufgefallen ist, dass in den Laendern der Langnasen die Adipositas und die Elektrifizierung des Fahrrades um sich greift, und da wollten sie nix riskieren (wuerde bedeuten, dass man als schlanker nichtmotorunterstuetzter drauf pupsen kann)
(3) Eine neue DIN ISO LMAA Zertifizierung erforderte hoehere Sicherheiten, daraus resultiert diese neue Einschraenkung ...
(4) In den USA hat ein 200kg Redneck mit exakt meiner Primaeruebersetzung in einer engen Kurve die Gewalt ueber sein Alfine-Bike verloren, kam zu Sturz und verunzierte North Dakota mit einem drei Quadratmeilen grossen Fettfleck - es folgte logischerweise eine Millionenklage, und den Film will sich Shimano nicht nochmal geben ...

Ich kenne von 'frueher' die Aussage: Tubus Gepaecktraeger (die Grossen) bis 75kg. Heute erlauben sie nur noch 40kg. Selbe Frage: Warum?

Was die Zaehnezahl anbetrifft: Ich hab ja jetzt eine Rennradkurbel mit 39 Zaehnen im Einsatz. Das ist praktisch insofern, als dass man ein 39er Blatt mit Lochkreis 130 zumindest bisher von Shimano fuer 9.95 Euro bekommen hat.
Beliebige Zaehnezahlen habe ich bereits ueber einen Haendler vor Ort bezogen, die kann man bei Gebardt (www.gebhardt.cz) herstellen und liefern lassen. Ich hab z. B. ein Lochkreis 130 / 43er Blatt im Einsatz.
Du musst also nicht wg. des 40ers irgendeine sonst unpassende Kurbel verwenden.
Eine Rennrad-HT2 Kurbel kann ja nur bei einem schlanken Hinterbau verwendet werden. OK, bei den von Dir genannten 32-622 sollte das noch hinhauen, aber an einem 'MTB-aehnlichen' Alltagsrad klappt das nicht.
Ich hab an meinem Alfine-Inbred die Rennradkurbel mit einem Innenlager mit laengerer Welle montiert: Vierkant machts moeglich :D
Uebrigens ist 39/18 ja noch freigegeben, auch 39/19. Mecker gibts erst bei 39/20. Insofern bin auch ich mit meinen 39/21 noch nicht 'tief im roten Bereich' sondern eigentlich grad mal grenzwertig ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Es handelt sich um ein Canyon Roadlite, dessen Rahmen bis ~40mm Reifenbreite erlaubt,
aber eine Tretlagerbreite für RR Kurbeln aufweist.

Dann wäre ein inneres 39er KB für eine 2-fach Kurbel also problemlos fahrbar?
Welche Kette verwendest du denn genau?
Fährst die Alfine 8 noch immer, weil sie hält, oder dir die Alfine 11 lediglich zu teuer ist?
Wie stehst du zur Di2 variante?

Gruss, Cadoham
 
Ich hab das 39er auf der aeusseren Position montiert. Im Endeffekt natuerlich noch deutlich weiter draussen, als das bei Dir der Fall waere, denn ich habe ja anstelle des eigentlich zur Kurbel 'passenden Innenlagers' (110mm) eines mit 127mm Welle montiert.
Grund dafuer wie bereits gepostet der MTB-Hinterbau. Die Kurbel ist uebrigens die F. Gimondi von FSA; gibts leider nicht mehr neu soweit ich weiss. 'Nachfolgemodell': https://shop.fullspeedahead.com/en/vero-pro-1x-crankset-3884 - allerdings komplett anders.
Und falls sich wer wundert, warum eine RR-Kurbel an einem MTB: RR-Kurbeln gibt es in meiner Wunschlaenge 172.5mm, bei MTB-Kurbeln gibt es diese Laenge meist weder fuer Geld noch fuer gute Worte :D

Einen Anlass zum Umstieg auf die 11er oder auf Di2 sehe ich nicht.
Die Bandbreite der 11er brauche ich nicht und von noch mehr Akkus / Batterien abhaengig machen moechte ich mich auf keinen Fall.

Kette: 1/8" Kette fuer 4.95 Euro oder so. Was es bei bike-Components halt grade guenstig gab. Ich mache nach Moeglichkeit keine Wissenschaft aus dem ganzen Fahrradkram; das Fahrrad ist fuer mich keine Option zum Geld-Versenken, sondern im Gegenteil, Fahrrad statt Auto ist meine Geldsparmethode :D
Bei der Uebersetzung des Alfine 8er muss man leider mal eine Ausnahme machen und etwas mehr Hirnschmalz investieren, denn sonst bekommt man ein Problem mit der o. g. Uebersetzungsluecke.
 
Welchen Kettenspanner kann man empfehlen, wenn es sich um einen Rahmen für Kettenschaltung handelt?

Die Alfine Modelle sollen teilweise einen zu kleinen Verstellbereich der Spannrolle besitzen,
sodass man an moderneren Rahmen nicht weit genug nach außen kommt.
 
Siehe mein erster Beitrag -> fast 30.000 km

Was fuer mich 'im Dunkeln' bleibt, ist die Frage, warum das Eingangsdrehmoment heute als 'zu hoch' bewertet wird.
Ich hab mir 'damals' einen Screenshot gespeichert ohne Warnung.
Jetzt bleibt die Frage, warum heute da eine Warnung kommt. Wie bereits gepostet weiss ich den Grund nicht.
Ich kann nur Vermutungen unterschiedlicher Ernsthaftigkeit anstellen:

Das ist einfach. Der ältere (taubenblaue) Ritzelrechner ist ein völlig anderes Programm, das ich auch mit ganz anderen Mitteln gebaut habe als den aktuellen. Die Drehmomentwarnung ist einfach später dazugekommen, nachdem es jemand vorgeschlagen hatte.
Während es von Rohloff fast schon zu viele Informationen zum Drehmoment gibt, ist das bei Shimano etwas unübersichtlicher, da habe ich aus den verschiedenen Bedienungsanleitungen die (manchmal widersprüchlichen) Werte der minimal empfohlenen Übersetzung übernommen, oder wenn's nicht direkt angegeben ist, einfach das Verhältnis des zur Naben-Serie gehörenden größten Ritzels und kleinsten Kettenblatts genommen.
Wenn ihr Daten dazu findet, die nicht im Ritzelrechner wiedergegeben werden, bitte melden. Regelmäßig alle Shimano-Nabenschaltungsunterlagen zu scannen, dazu komme ich doch eher selten.
Rohloff und SRAM sind übrigens sehr auskunftsbereit, wenn ich Fragen habe, bzw. melden sich von sich aus, wenn es Neues gibt. Bei Shimano (Lange) und Pinion antwortet mir leider niemand trotz mehrfacher Versuche.

Gruß,
Dirk
 
@cadoham Ich habe zwar keine modernen Rahmen (ich vermute mal du meinst irgendwas aus den letzten 5 Jahren), aber dem Alfine Kettenspanner sind zwei unterschiedlich dicke Unterlegscheiben beigefügt, damit konnte ich an meinem MiTech R1 SC und an meinem Ridley Icarus den Spanner ausrichten.

Woher hast du das überhaupt mit dem "zu kleinen Verstellbereich"? Ich vermute, dass du gerade sehr viel zur Alfine un den zugehörigen Komponenten ließt, viel bestimmt in Foren, wo sich gerne nur die Leute melden die Probleme mit ihrer Alfine haben. Das ist alles kein Hexenwerk.

Auch das mit der Übersetzungslücke bei er 8er würde ich nicht zu heiß kochen (die Erfahrung aller anderen Alfine-Langzeitfahrer in allen Ehren). Du wirst dich dann schon daran anpassen und für den Körper ist es auch ein willkommener Reiz mal etwas außerhalb der Komfortzone zu sein ;). Die Ritzel bekommt man auch für wenige Taler hinerhergeworfen, sodass du das später noch feintunen kannst.

Ich persönlich würde eher die asymmetrische Kurbel loswerden, damit du eine größere Auswahl an Kettenblättern hast.

Hier mal ein Gedankengang: Ich hab mal mit dem Ritzelrechner gespielt. Primärübersetzung 46:20. TF-Bereich 70-90.
Wir gehen mal davon aus, dass du z.B. an einer Ampel oder Kurve aus unter 15 km/h wieder hochbeschleunigt hast und dich nun der 20 km/h näherst. Im 5. Gang bist du bei 70 U/min bei 21 km/h. Von dort beschleunigst du z.B. über die Drehzahlerhöhung auf 90 U/min. Das ergibt dann 27 km/h. Wenn 70-90 U/min dein komfortabler Spielraum sind, dann bis du im 5. Gang zwischen 21 und 27 km/h schön "elastisch" unterwegs.
Jetzt kommts. du willst weiter beschleunigen, aber nicht nur für ein paar Sekunden, dann könntest du ja einfach mit 95 oder auch 100 U7min pedalieren. Nein der 6. Gang muss herhalten. Bei 27 km/h im 6. Gang wirst du (den unterschiedlichen Wirkungsgrad der gänge mal außen vor gelassen) bei etwa 74 U/min dich gleich belastet fühlen. Jetzt kannst du von diesen 74 U/min wieder per Drehzahl bis zu 90 U/min beschleunigen. Im 6. Gang bringt dir dass dann ca. 33 km/h und du kannst bei 70-90 U/min "elastisch" zwischen 26-33 km/h fahren.
Mit dem hinteren Ritzel kannst du jetzt auf 18 runter oder bis 23 hoch variieren, um das z.B. noch feiner anzupassen. Das könnte auch nötiog sein, denn ich denke irgendwo in dem Bereich 70-90 U/min wird dein wirklicher Komfort-Bereich sein, der vielleicht nur 5 U/min groß ist. Den würde ich dann per Trial&Error ermitteln bzw. erFahren. Dinge wie Wirkungsgrad, Wind, Gelände, Reifen und Sitzposition spielen da auch noch mit rein und das kann der Ritzelrechner nicht abbilden.

Kommst du günstig an eine Kurbel mit 110mm BCD? Bis 100€ würde man neue Shimano 2-Fach Kompaktkurbel (110mm BCD) mit 46/irgendwas bekommen (der kleinen Kettenblatt fliegt dann raus, und Spacer oder ein Kettenblattschutzring ersetzt die Lücke). Die Alfinekurbel kostet irgendwas um die 80€ mit 46Z. Diese ist dann 130mm BCD. Für 110mm BCD gibt es günstigere Kettenblätter und mehr Auswahl im Bereich 44-46-Zähne. Spontan weiß ich gar nicht wo bei so einer Kompaktkurbel die Kettenlinie verläuft. Mit der Alfinekurbel brauchst dir da keine Sorgen machen.

Ich wollte gar nicht so viel schreiben, mist.

Nochmal zurück zum Kettenspanner. Es gibt auch noch Spanner mit einer Rolle, die wiegen dann knapp über 100g. Und nicht wieder Alfine Spanner knapp über 200g. Falls Gewicht für dich eine Rolle spielt.

Wie groß ist denn das Budget? Haste schonmal durchgerechnet was der ganz Spaß kostet? Unter Umständen beeinflußt das ja die Teilewahl.
 
Kurbel
Aufgrund meiner geringen Körpergrösse und Schrittlänge, fahre ich 165mm Kurbeln,
weil ich sonst Kniebeschwerden bekomme.

Daher möchte ich meine 105er FC-5800 wenn möglich auch weiter nutzen,
zumal diese im Vergleich zu den günstigen 5-Arm Kurbeln auch optisch schöner aussieht.

Es gibt von TA Specialites genügend Auswahl an passenden KB von 33-53 Zähnen,
sodass es kein Problem sein wird, die passende Übersetzung zu realisieren.

So schaut der Umbau auf ein 39er KB derzeit aus:

32015944rk.jpg


Übersetzung
Deine vorgeschlagene Übersetzung von 46/20 zielt darauf ab, den 5. Gang auf den meist gefahrenen Geschwindigkeitsbereich um 25km/h auszulegen.
Das erscheint erstmal logisch, weil es sich dabei um einen direkten Gang handelt, der mit dem grössten Wirkungsgrad laufen soll.

Mit einer Trittfrequenz von 75-95U/min deckt man damit den Bereich von 22.5 bis 28.5km/h ab,
womit ich den grössten Geschwindigkeitsbereich auf meiner Strecke bewältigen kann.

Möchte man aber an die 30km/h noch vernünftig treten, fällt die TF mit dem 6. Gang stark ab.

Aus diesem Grund kam mir die Überlegung mit 39/20 den Sprung zwischen 5. und 6. Gang nach unten zu verschieben. Dann würde ich primär aber mit dem 6-7 Gang unterwegs sein.


Ist es nun ratsam, dem 5. Gang soviel Beachtung zu schenken,
oder soll man eher den grossen Gangsprung verschieben?
 
Zuletzt bearbeitet:
Kurbel
Ok, ich hatte bei den Kettenblättern nur bei Shimano wegen dem Übergang zum Spider geschaut geschaut. Mit einem normalen Kettenblatt siehts dann nicht mehr so schön aus.

Übersetzung
Du kannst mit 39:20 fahren. Aus technischer Sicht spricht da nur der Wirkungsgrad dagegen. Aber ob die 5 Watt so viel ausmachen... . Bergab könnte man mit 100-105 U/min immerhin noch etwas über 40 km/h mittreten. Bin wohl zu sehr von mir ausgegangen, das wäre mir dann zu wenig.

Mit 46:21 statt 46:20 wären 30 km/h bei einer TF von 86 U/min im 6. Gang möglich. Das liegt ganz gut in der Mitte von 75-95 U/min. Das musst du für dich entscheiden ob das zu dir passt.

Da du jetzt aber die Kurbel auf jeden Fall erstmal behalten willst, wärs nicht verkehrt mit 39:20 loszulegen. 39:18 bringt 30 km/h bei 87 U/min im 6. Gang. Wäre ganz ähnlich zu 46:21. Also ein 18er Ritzel zusätzlich in der Teilekiste wäre dann auch keine Fehlinvestition. So könntest du beide Varianten testen bzw. auch wechseln, wenn deine Leistung sich verändert und die Abstimmung dann nicht mehr super passt.
 
Hey,
also du willst eine Kettenschaltung gegen eine Nabenschaltung tauschen? Hm... hier mal kurz meine Erfahrungen:
Pendlerrad: 8000 gefahrene Kilometer in den letzten 2 Jahren. Mit Riemen und Nexus 8.
Mal abgesehen vom Riemen war das die blödeste Idee die ich je hatte zur Idee sorglosigkeit...

Die Nabe ist mittlerweile zum dritten mal getauscht worden. Hält immer so ca. 2000-3000 Kilometer. Danach mehren sich massiv
verschalter und durchrutscher. Ich bin meiner Meinung nach jemand, der tendenziell eher vorsichtig mit einer Schaltung beim schalten umgeht. Laut Händler machen die Naben selten probleme, werden aber auch nur selten so viel gefahren. Interessant: Es scheint massive
Qualitätsschwankungen zu geben. Besonders bemerkbar bei den E-bikes. Einige kommen recht schnell zurück, andere quasi nie. Ich habe bis jetzt aber anscheinend noch kein gutes Exemplar gefunden, wobei ich aktuell wieder 2000 Kilometer unterwegs war. Ich lass einfach alles halbe Jahr wieder auf Garantie tauschen und gut ist...o_O
Besonders abraten tut der Händler auch in Kombination mit schwerem Gewicht oder Motor. Mögen die Naben anscheinend nicht so. Ich hab nen tollen Händler und habe schon oft über ne Rohloff Nabe nachgedacht, aber der Preis... Umbau auf Kette ist aber auch wieder ziemlich teuer.

Mein Fazit nach 8000 Kilometern: Nicht wieder und wenn nur die Kombi: Rohloff und Gates Riemen, ansonsten einfach 0815 Kettenschaltung und fertig. (Da funktioniert jede Shimano Gruppe unter SLX dreimal besser) Mein MTB was auch im Winter bewegt wird, macht mir weitaus weniger Sorgen.

Trittfrequenz: Ich fahre wenn möglich immer im 5 Direktgang in der Ebene, bei ca. 20-21 kmh.(80erTF) Darüber ist ein sehr großer Sprung und der 6 Gang ist vom Tretwiderstand schon deutlich höher. Weiterhin fehlen mir eigentlich Berggänge. Es geht, dass wusste ich auch vorher, aber schön ist es eigentlich nicht. Alfine 11 hätte dasselbe Problem, da man nicht weiter runter übersetzen darf laut Shimano und man nur mehr Gänge nach oben hätte.
 
Eine kurze Frage noch an die Alfine Di2 Profis: Kann man die DI2 Naben auch manuell schalten und die gewöhnlichen (ohne DI2 im Namen) Alfine und Nexus Naben auch mit der Motoreinheit kombinieren? Da die Motoreinheit eh extern ist und die alte Schalteinheit ersetzt sollte es kein Problem sein, aber warum werden dann diese verscheidenen Naben verkauft?
 
Den DI2-Naben fehlt eine Feder, die die manuellen Naben haben. Deshalb kann man die nicht manuell bedienen bzw. umgekehrt. Wobei die Nabe finanziell auch nicht mehr sonderlich ins Gewicht fällt, wenn man auf DI2 umbaut.
 
Also ehrlich gesagt, sind die Preise nicht besonders viel höher: Die Di2 8fach Nabe kostet gerade 90 + Motor 90. Das ist kaum teurer als die mechanische Variante, mit dem Schaltaufsatz. Shifter gibt es sogar ab 40 (SW-E6000), oder eben 60 (SW-E6010), das ist jetzt auch nicht wirklich teurer als ein mechanischer Alfine Shifter. Als DI2 fahrender Knauser kann ich mich damit anfreunden die Batterie die mit 100€ wirklich unverhältnismäßig teuer ist immer an das Rad zu stecken, das ich gerade fahre (wobei ich nicht weiß, ob die Stecker das ewig mitmachen werden). Ladegerät/Programmierer habe ich ebenfalls schon. Damit bleiben dann aber noch die echten Mehrkosten für die Junction A und die beiden teuren Kabel, insgesamt ca 120€. Du siehst, als bereits DI2 Fahrer kann man sich die Anschaffung schönreden ;)
 
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