Andix - von Kolumbien nach Feuerland

21.04. 20:00 Maria la Baja, 90m

Im Dorf "Sincerin" endet die Strasse der toten Tiere und der bösen Trucks,zumindest für Radfahrer mit Googlemaps. Stattdessen gehts weiter auf guter, verkehrsloser Piste durch grüne Felder entlang eines Bewässerungskanals, das ist schon mal deutlich angenehmer. Geteerte Nebenstrassen scheints in Kolumbien nicht zu geben, alles was asphaltiert ist, wird auch rege genutzt. Dabei sind so gut wie keine Autos unterwegs, der Verkehr besteht hauptsächlich aus LKWs und Bussen. Individuelle Personen- und Lastbeförderung findet auf Motorrädern statt, der Beladung sind nach oben keine Grenzen gesetzt.

"Maria la Baja" bietet Unterkunft in Form eines einfachen, privaten "Hospedaje". Die Preise dafür sind so niedrig, dass man an Camping keinen Gedanken verschwenden muss: 6-7 Euro pro Nase inklusive Abendessen... wer will da schon das Zelt auspacken?! Die warmen Nächte sind sowieso nur mit ein bis drei Ventilatoren erträglich. Trotzdem keine Warmduschertour, heisses Wasser ist so gut wie unbekannt in Kolumbien. Braucht bei den Temperaturen allerdings auch kein Mensch.
 

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Re: Andix - von Kolumbien nach Feuerland
22.04. 13:00 Im Dschungel zwischen, Maria la Baja und San Jacinto, 400m


Ab heute keine Strassen mehr... macht sowieso keinen Sinn mit dicken Mountainbikereifen. Statt dessen suchen wir uns auf Satellitenbildern die kleinste gerade noch sichtbare Linie in der richtigen Richtung. Googlemaps hat in Kolumbien einiges zu bieten und scheint allen anderen "Kartenwerken" deutlich überlegen.


Macht schon deutlich mehr Spass als Strasse fahren.


Links und rechts der Piste wird das Grünzeug bald relativ undurchdringlich. Die Geräusche aus dem Dschungel sind auch ein bisserl seltsam, aber so richtig gruslige Tiere gibt's glaub ich in Kolumbien nicht. Oder doch?!


Obwohl wir schon eine halbe Ewigkeit durch die grüne Einsamkeit strampeln, sind noch erstaunlich viele Bereiche eingezäunt. Was wartet wohl am Ende der kleinen Weglein?


Vielleicht eine Lehmhütte?


Oder sogar ein Dschungeldorf? Kurze Navigationsprobleme in "San Cristobal".


Kleine Dörfer, kleine Läden. Von aussen kaum als solche zu erkennen, aber die Bewohner helfen gerne weiter. Allein bleibt man sowieso nicht lange... Touristen im kolumbianischen Dschungel sind immer noch eine Seltenheit. Noch vor zehn Jahren hat sich hier kein Mensch hertrauen dürfen, aber mittlerweile hat sich in Kolumbien vieles zum besseren gewendet. Es gibt nur noch ganz wenige Ecken im Land, die man als Tourist besser meidet.


"El Paraiso"... in der Trockenzeit nur per Jeep, Motorrad oder Mountainbike zu erreichen. In der Regenzeit wird dann auch die einzige Piste zum Dorf unpassierbar.


Und die Regenzeit steht bereits vor der Tür. Hoffentlich bleiben noch ein paar Wochen.


Karbon-Canyon-Hardtail mit Packtaschen im Dschungel... macht sich ganz gut bisher. Zorrocarry am Fullie find ich trotzdem besser.


Und weiter...


... durch die brütende Mittagshitze. Das Thermometer steigt schon mal über vierzig Grad, die Luftfeuchtigkeit ist auch jenseits von Gut und Böse. Die Dschungelpiste ist teilweise unfahrbar steil, alles in allem klettern und schieben wir wohl an die fünfhundert Höhenmeter. Sah auf der Karte ein bisserl einfacher aus... Kolumbien offroad ist offenbar kein Zuckerschlecken.
 
22.04. 20:00 El Carmen Bolivar, 150m


San Jacinto... zurück in der Zivilisation. Ob der Freund hier wohl ein neues Maskottchen wäre? Interessiert scheint er jedenfalls.


Die Staatsmacht ist ausgesprochen präsent in Kolumbien... und ausgesprochen freundlich, wenn man sich mal an den Anblick der Maschinengewehre gewöhnt hat. Wir bekommen nochmal bestätigt, dass es in der Gegend hier auch abseits der Hauptstrassen keine besonderen Sicherheitsprobleme mehr gibt. Passt schon.


El Carmen Bolívar.


Größtes Gebäude seit langem.


McDony macht auch leckere Burger!


Und bei dieser jungen Lady gibt's die besten frischen Fruchtshakes der Stadt. Mahlzeit.
 
Komisch, der blaue Rucksack ist mal da, mal nicht - wer den wohl zwischendurch trägt.

Überhaupt hat Fr. Spionin für eine Radreise (nicht nach Zorro-Manier) vergleichsweise wenig Gepäck am Rad.
 
Aus Erfahrung kann ich sagen, wenn man nicht auf sein Equipment aufpasst (Wasserfilter verloren und Micropur zu wenig, dann Wasser kochen, ist aber bei über 1500m sinnlos ... da kommen dann andere Fragen auf als jene, ob der Trail hip ist, sondern da geht es um die Frage "Wie schaffen wir es die nächsten Tage zu überleben" :)

... und alles real time hier im KTWR ... schwieriges Thema ...

Von mir auch alles erdenklich Gute!
 
Mega spannend!
Ist doch was leicht anderes als in Spanien oder USA, egal ob Bauweise, Dschungel oder sonstiges.
Nebenbei gefragt: Wie gut ist das Handynetz?
Lass es dir gut gehen und viel Spaß!
 
also der schwarze balken im bild stört schon sehr. ;) würde gerne für euch beide spenden, aber da muss sich die begleitung mal vorstellen. :D:D
ich kann ja keinem geld spenden den ich nicht kenne oder wenigstens mal das gesicht gesehen habe :cool:
 
Ohne Panik verbreiten zu wollen:
Schonmal was von der Chagas-Krankheit gehört? :eek:
Sie wird von 3-5cm großen Wanzen übertragen, die unter anderem in den Wänden
von Lehmhütten leben, und nachts auf Beutezug gehen, d.h. Blut saugen.
Vor allem im Kot der Wanzen befinden sich die Erreger, und werden meist vom Opfer selbst
durch reiben der Einstichstelle oder im Bereich der Augen in die Blutbahn gebracht.
Die Krankheit macht sich oft erst im Laufe der Jahre bemerkbar, und Medikamente
dagegen wurden aus Geldmangel aus der Veterinärmedizin abgeleitet, und sind
somit nicht besonders weit entwickelt, was den ca. 18 Mio infizierten Menschen
nicht gerade das Leben leichter macht.
Erst kürzlich gab es eine Doku, in der ein junger Mediziner den frühen Tod von Charles Darwin
erforscht hatte - daher kenne ich diese Krankheit.

Wie immer weiß Wikipedia mehr: http://de.wikipedia.org/wiki/Chagas-Krankheit

Also bleibt bitte gesund und habt eine gute Reise, Zorro und Spionin! :daumen:
 
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23.04. 07:30 El Carmen Bolivar, Hauptstrassenkreuzung.


Der ganz normale Wahnsinn auf Kolumbiens Strassen. Nur weg hier... ab in den Dschungel.
 
23.04. 07:30 El Carmen Bolivar, Hauptstrassenkreuzung.
.......
Der ganz normale Wahnsinn auf Kolumbiens Strassen. Nur weg hier... ab in den Dschungel.
Buenos días Colombia :)

....hab mir das mal auf Google Streetview angesehen, da hat es genauso viel oder noch mehr Verkehr... bestimmt kein Spass mitm Radl da drin zu stecken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Alles Drogen in den braunen Säcken ?
Achwo... aber an der Strasse gibt es anscheinend entsprechende Supermaerkte.....

streetview


https://www.google.de/maps/@9.71076...ata=!3m4!1e1!3m2!1sigF1At_p-UTICrCS1k_dgA!2e0
 
Zuletzt bearbeitet:
Komisch, der blaue Rucksack ist mal da, mal nicht - wer den wohl zwischendurch trägt.

Überhaupt hat Fr. Spionin für eine Radreise (nicht nach Zorro-Manier) vergleichsweise wenig Gepäck am Rad.
Ich befürchte die Spionin ist ein fahrendes Ersatzleillager!

Aber jedenfalls eine tolle Tour wie immer.....
Hmm was heißt wie immer?
Eigentlich dir wohl tollste Überhaupt!
 
Nein, für Ersatzteile (Rahmen, Reifen etc.) ist der Canyon Alpine Donkey™ im Einsatz. Bisher nicht sichtbar da immer hinter der Kamera. Gegen Bilder hat er was, da ist er etwas störrisch.
 
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