Anti Stress Fully

Registriert
15. Mai 2011
Reaktionspunkte
1
Hi,
in der MB und BIKE liest man immer wieder diese Tests von sogenannten Anti Stress Bikes a la IdWorx, KTM Alp Challenge etc.

Gibt sowas auch als vollgefedertes Bikes? Als konservativer MTBler faellt es mir schwer, charismatische Fullys zu finden.

Meine Lieblingsbikes waeren wohl Sachen wie: Id Worx Rock n Rohler, Rotwild RCC 01 oder Liteville 101 mit verstellbarer Federgabel. Am besten gefaellt mir halt diese Sorglos Konzept. Mein Hardtail hatte immer schnell ne durchgetretene Kurbel oder einen Achter in der Felge. Mit Kettenschaltung habe ich nur schlechte Erfahrungen gemacht. Hab das Gefuehl, dass Rohloff was passendes fuer mich haette.


Vom Hardtail will ich eigentlich weg WEIL Fullys ja angeblich sowieso besser sind. Warum baut Id Worx eigentlich keine Fullys?

Ich dachte mir, ich nehm mir vielleicht so ein GHOST AMR PLUS ALU. Das Rad benutze ich im Alltag. Dazue gehoert sehr viele Strasse. Heimrevier ist die Eifel, jedoch sind herbe Touren geplant (Mittelgebirge und Alpen). Mein Kumpel faehrt zudem ein Enduro. Da sollte ich mit dem Hardtail wohl nicht mehr hinterher kommen.

Alter: 25. Wiege 100 kg bei 1,77m (jedoch keine grosse wampe oder sowas) und fahre immer mit Rucksack. 115 kg kommen schnell zusammen.

Wert lege ich auf STABILITAET! Ich hab kein Bock, dass die Komponenten immer so schnell nachgeben.

Zur Zeit fahre ich ein 2005er GHOST HTX 5100 (1000 Euro Hardtail).

Preis bis 4000 Euro!
 
Also die Frage ist: Wie kann man seine Vorlieben fuer Hardtails (da eben alle Erfahrung nur auf Hardtails beruhen) bei der Kaufentscheidung einens Fullys nutzen?


Denn fuer mich sehen alle Fullys gleich aus. Unterschiede, Charakter nicht feststellbar. Es sei denn man zahlt seine 6000 Euro.
 
Jo das sind paar fiese Schleudern. Aber darum geht es mir ja nicht.

Es gab frueher diese Anti Stress Hardtails. Wer ist den von dieser Gattung der Nachfolger in Sachen Fully geworden? Untergegangen oder wie?

Denn entsprechende Fullys finde ich nicht. Es gibt nur Sachen wie Cheetah oder Endorfin. Aber deren Design sind ja schrecklich konservativ.
 
Ein so sorgloses Rad wie ein hardtail wirst du nur schwer finden.

Warum nicht ein gescheites Hardtail aufbauen?
Eine ordentliche Geo macht ne menge aus.
 
Ich kann den Anti-Stress Gedanken durchaus nachvollziehen, deshalb würde ich (gerade als schwerer Junge) zu einem Stahlhardtail mit ner schönen 160er Gabel mit Stahlfeder greifen. Schau mal im On One, Ragley oder Freeride-hardtailbereich (Galerie). Mein One One 456 sehe ich auch in diesem Sorglosbereich, haben einige hier im Forum auch mit Nabenschaltung aufgebaut ...

Viel Spass damit, was es auch wird ... :)
 
Mit Anti Stress ist gemeint, dass man sich keine Gedanken um die Haltbarkeit des Bikes machen muss.

Diese One One Rahmen sind sicherlich dort angesiedelt. Speziell da man sie mit viel Federweg fahren kann (also die Hardtails z.B.).

Warum ich kein Hardtail aufbaue? Weil all die schoenen Hardtails von damals verschwunden sind.


Am meisten stoert mich uebrigens:
- knarzende Kurbeln
- Achter in den Felgen
- brutale Schlaege vom Sattel ausgehend
- ne Kettenschaltung, wo die Kette sich nicht entscheiden kann auf welchem Zahnrad sie laufen soll

Der Kram soll laufen und nicht alle 3 Monate in die Werkstatt weil wieder ne Kurbel oder ein Laufrad getauscht werden muss.
 
Aha, kommt aber auch immer auf den Nutzer des Bikes an, also wie er damit umgeht.
Noch dazu kannste bei jedem bike pech haben und ein Teil hat ne mache.

trotzdem ist anti Stress fully ein dämlicher Begriff, es ist und bleibt halt ein fully mit allen vor und Nachteilen des gefederten Hinterbaus.
 
Eine Möglichkeit wäre evtl. ein Getriebefully, so wie z.B. dieses -> http://alutech-cycles.com/Fanes-Enduro-30-Pinion-Komplettbike-v1-M2013
Noch die Beschreibung des Rahmens -> http://alutech-cycles.com/Alutech-Fanes-Enduro-30-Pinion-Rahmen
Soll auch als AM-Version kommen und wäre somit ein Stückerl leichter. Hier kannst du weitere Infos einholen -> http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=537860

Das könnte zumindest dein Problem mit der Schaltung lösen. Aber dir muss auch bewusst sein, dass jedes Bike zumindest hin und wieder ein Mindestmaß an Pflege benötigt.
 
Achter in den Laufrädern lassen sich durch entsprechendes Material gut verhindern. Die Laufräder müssen zum gewünschten Einsatzbereich passen und die Qualität des Aufbaus muss stimmen, dann ist auch kein regelmäßiges Nachzentrieren nötig, egal ob Fully oder Hardtail. Das geht sogar mit leichten Laufrädern, alles eine Frage des Budgets. Frag einfach mal im Laufrad-Unterforum nach.
Am meisten nerven mich übrigens die Bremsen. Garantiert schleiffrei, immer mit der exakt gleichen Bremsleistung bei jedem Wetter mit immer gleichem Druckpunkt könnte es bei Shimano geben, garantiert ist das aber leider nie.
 
Zum Stressfreifully zählen

1. Wenig und große Gelenke (Eingelenker), denn das Dutzend Minilager an einem Viergelenker zu wechseln ist der größte Stress am Fully
2. Stabile Bauweise, also keine zu dünnwandigen Rohre, bei denen es dann Beulen gibt
3. Stahlfederung (Titan, wenn das Geld da ist), da können keine Dichtungen flöten gehen
4. Sorglosgetriebe (Rohloff)

Da dann ne gute Stahlfedergabel dran, am besten mit U-Turn absenkbar (aktuell Lyrik RC2L U-Turn 115-160 mm).

Natürlich ergibt das ein nicht eben leichtes Bike (leicht sind die ID Works auch nicht grade), das aber unkaputtbar und extrem wartungsarm ist - und für einen 0,1 Tonner gerade richtig für alle Zwecke von Tour bis Park.

Am besten eins aus good old Germany, wo man den Hersteller direkt ans Telefon kriegt, wenn doch mal was ist, wo es alle möglichen Ersatzteile ewig gibt und wo durch die Einstellbarkeit unterschiedliche Federwege und Hinterradarten möglich sind, so dass man wenn man will auch mal aufrüsten kann ohne dass gleich ein neuer Rahmen fällig wird.

Gibt's das?

Ja, und zwar den Alutech Pudel.

Sieht dann so aus:

DSC_0562.JPG


oder so (den komischen Lenker muss man ja nicht nachmachen ;)

S4300030.JPG


Aufgrund der Variabilität kann man den als Tourenenduro mit 160 mm Federweg aufbauen, mit einer U-Turn-Gabel kommt man damit auch überall hoch.

Hier ein Link auf das Alutech-Datenblatt, wo hervorgeht, dass das gute Stück auch mit Rohloff gefahren werden kann.

Bei soviel guten Nachrichten gibt es auch weniger gute. Alutech baut den Rahmen nur noch in einer Downhill und einer Worldcup-Freeride-Variante mit seeehr viel Federweg. Die Variante, die auch für den Toureneinsatz geeignet ist, hat sich nicht so gut verkauft, da will jeder heute nur noch superleicht und am liebsten Carbon.

Ich selbst habe 2 tourenfähige Pudel-FR im Keller, einen für mich und einen für den Nachwuchs. Da der Nachwuchs nur noch DH fährt will ich einen demnächst als Rahmen verkaufen.

Bei Interesse kannst du mir gerne eine PN schicken.

Der Sir
 
Zuletzt bearbeitet:
also ich fahr seit 1998 meine rohloff in diversen fully rahmen
und es ist sogrlos einmal im jahr ölwechseln und ritzel drehn fertig

klar gibts genug gründe gegen das gewicht im hinterrad
aber ich komm klar damit

zum rahmen
alutech fanes gibts auch für rohloff
hab ich selber gefahren nr.008 1A rad
und habs nur weg wegen um stieg auf weniger federweg

oder du baust dir ein hardtail auf
ala 2soulscycles 41.5 evo(gibts auf anfrage)

oder als 29er Quarterhorse
mit rohloff+robuste felgen
stahlfeder gabel 160mm bzw 140 bei 29
 
Diese Art Hardtails (HT fuers Grobe mit viel Federweg) waren schon immer mein Ding. Kenne mich leider mit dem Herstellerangebot garnicht aus. Mein Fachhaendler will von solchen Raedern natuerlich auch nichts wissen.

Aber so wie es jetzt aussieht, werde wir sowieso getrennte Wege gehen.


One One 456er gibt hier im Forum viele zu bestaunen. Danke fuer den Tip mit 2soulcycles. Werd ich mir ebenfalls mal anschauen.
 
Klar kann man alles mit nem HT fahren. Wenn man auf härteren Trails (richtige Steine, Wurzeln) etc. aber auch mal das Gas stehen lassen will ohne dabei

  1. ständig nen Platten hinten zu haben
  2. sich mit der geringen Traktion eines wild herumhopsenden Hinterbaus herumschlagen zu müssen
  3. nach ein paar Jahren die Knie bei jedem Schritt schmerzhaft orten zu können

sollte man ein Fully ernsthaft erwägen.

Die fehlende Federung hinten mit Schwerbau an Laufrad und Reifen zu ersetzen ist nur sehr begrenzt sinnig, am Ende ist das Ganze genauso schwer und mindestens genauso anfällig wie ein Fully, nur an anderer Stelle. Wenn man soviel wiegt wie Du sowieso. Und das mehr an Traktion hast du damit auch nicht.

Und wenn man mal im Trupp schneller Biker auf rauhen Strecken mitfährt und einem die Beine am abfallen sind wenn die anderen noch frisch Vollgas geben, dann ist einem der Stylefaktor des Freeride-HTs schnell egal.

Mein älteres Alutech ist von 2007 und wurde von Tour über Trails bis zig Bikeparkeinsätze gefahren. Alles eins A, Wartungsaufwand für den Hinterbau = 0.

Möchte nicht wissen wieviel Stunden ich in den Jahren gespart habe, weil ich kaum Platte hinten mehr habe.

Die Freeride-HTs kommen nicht umsonst aus England, wo die Trailcenter gefegte Flowtrails haben, die man auch mit nem Dirtbike fahren könnte (nix anderes als überdimensionierte Dirtbikes sind ja die Freeride-HTs).

Wenn du natürlich nicht schnell fahren willst, dann brauchst du auch kein Fully, genau genommen reicht dann sowas, sorgloser geht es nicht, jedenfalls mit Rohloff:

charge-duster-rigid-2008-mountain-bike.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück