Avid Code R überhitzt

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Hallo,

ich hab am Wochenende das Problem gehabt, dass meine hintere Bremse in kürzester Zeit überhitzt.
In dem Fall so stark, dass mein Kumpel hinter mir die Bremse gerochen hat. Kurz darauf war der Druckpunkt weg und keine Bremsleistung mehr vorhanden. ( Abfahrt mit ca. 300hm, Z-Line, Hinterglemm /100kg Systemgewicht)

Die Bremse hat neue organische Beläge und wurde vor der Abfahrt entlüftet. Die Beläge schleifen nicht an der Scheibe und die Kolben stellen sich wie gewollt zurück.
Vorher hatte ich mit der Bremse nie Probleme und sie ist min 6 Jahre im Betrieb.
Mir wurde gesagt das der Geber defekt ist. Dabei verstehe ich den Zusammenhang mit überhitzten jedoch nicht.

Hätte jemand eine Idee wo ich mit der Fehlersuche anfangen kann bzw. woher das Problem plötzlich kommt?
 
Hast du sie nur entlüftet oder auch mal das DOT gewechselt? Wie schaut's mit der Scheibe aus, ist die noch dick genug oder schon ziemlich runtergefahren?
 
Hallo,

ich hab am Wochenende das Problem gehabt, dass meine hintere Bremse in kürzester Zeit überhitzt.
In dem Fall so stark, dass mein Kumpel hinter mir die Bremse gerochen hat. Kurz darauf war der Druckpunkt weg und keine Bremsleistung mehr vorhanden. ( Abfahrt mit ca. 300hm, Z-Line, Hinterglemm /100kg Systemgewicht)

Die Bremse hat neue organische Beläge und wurde vor der Abfahrt entlüftet. Die Beläge schleifen nicht an der Scheibe und die Kolben stellen sich wie gewollt zurück.
Vorher hatte ich mit der Bremse nie Probleme und sie ist min 6 Jahre im Betrieb.
Mir wurde gesagt das der Geber defekt ist. Dabei verstehe ich den Zusammenhang mit überhitzten jedoch nicht.

Hätte jemand eine Idee wo ich mit der Fehlersuche anfangen kann bzw. woher das Problem plötzlich kommt?

Neue Beläge -> eingebremst? Oder rein und gleich in die Abfahrt?
Organische Beläge gasen beim ersten Heiß bremsen noch aus und riechen dann, danach sollten sie aber dann fest zupacken, wenn sie nicht verglast sind.
 
Ich hatte vorher sinter Beläge und die hatten auch hitze Probleme, waren aber auch gut runter.
Es gab dann leider nur organische Beläge zum kaufen. Beläge habe ich eingefahren und bei früheren organischen Belägen hatte ich auch nicht solche Geruchsentwicklung wie bei einem Auto von 150-0.

Dot hatte ich Mitte letztes Jahr gewechselt. Beim entlüften wurde dies nicht gewechselt.
Die scheibe wollte ich heute nochmal messen, da hatte ich bis jetzt keine Zeit für.
Es ist eine 180 Scheibe drauf.

Ich hatte auch schon bedenken an meine Fahrtechnik, aber vorher nie Probleme gehabt. Nicht mal zum Fading konnte ich die Bremse bewegen.
 
eine 200er hinten bei deinem Gewicht wäre schon ganz sinnvoll, grad für so längere abfahrten in bikeparks und alpinem gelände. Wenn du dann immernoch das problem nur hinten hast, dann bremst du hinten eindeutig zu viel
 
Die Scheibe ist noch mit Maß mit 1,83.
Ich werde jetzt die 200 Scheibe drauf machen und Mal testen im Rahmen des möglichen.

Ich verstehe nur nicht wie sie eine Tag vorher den halben Tag ohne Probleme funktionierte und am nächsten Tag nach ein bisschen fahren direkt versagt.
Die Bremse hatte vorher schon einige Bikeparks gesehen und war immer Standfest. Keine Undichtigkeit o.ä. vorhanden gewesen bei den Kolben.
 
Das Problem hatte ich auch schon mehrmals bei richtig langen, alpinen Abfahrten (Systemgewicht ca. 110 kg)
Nach kurzem Warten geht's dann wieder normal aber tritt nach Entsprechender Brems-Aktivität wieder auf.
Ist jedenfalls nicht schön (und u.U. verdammt gefährlich), wenn man von einer Sekunde auf die andere die komplette Bremsleistung verliert.

Habe aber auch noch nicht herausfinden können, an was es gelegen hat. Meinte Theorie dazu: Vielleicht hat das DOT Wasser gezogen, was dann irgendwann den Aggregatzustand wechselt und somit plötzlich Luft im System ist? ?‍♂️
 
5 Minuten Googeln entlarven Dich, Robert vom Ammersee, als ahnungslosen dazwischenlaberer:

Quelle ist zwar Wiki und betrifft Kfz, die Physik sollte aber die gleiche sein, siehe v.a. roten Teil:

Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch, das heißt, sie nimmt – beispielsweise aus der Luft (Luftfeuchtigkeit) – Wasser auf. Oft wird das Wasseraufnahmevermögen als Nachteil der Bremsflüssigkeiten angegeben, doch ist dieses Verhalten der Flüssigkeit notwendig, um sicherzustellen, dass niemals Wasser in Tropfenform im Bremssystem vorliegt: Das aufgenommene Wasser wird vollständig gelöst und somit eine Tropfenbildung verhindert. Freie Wassertropfen führen zu örtlicher Korrosion. Auch würden freie Wassertropfen bei etwa 100 °C verdampfen und die so entstehenden Dampfblasen, da sie kompressibel sind, einen sofortigen Totalausfall der Bremsanlage zur Folge haben. Des Weiteren würden freie Wassertropfen bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt zu Eis erstarren und die Bremsleitungen durch die Volumenvergrößerung gegebenenfalls zusetzen.
Bremsversagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit muss stets ausreichend hoch sein, um Blasenbildung bei Erhitzung zu vermeiden. Aufgenommenes Wasser senkt den Siedepunkt der Bremsflüssigkeit.
Ein zu hoher Wasseranteil (> 3 %) kann bei zu starker Erhitzung der Bremsflüssigkeit zum Ausfall der Bremsanlage führen. Wenn der Siedepunkt erreicht ist und das Bremspedal kurz losgelassen wird, bilden sich Dampfblasen, welche die Bremsflüssigkeit aus den Leitungen zurück in den Ausgleichsbehälter drücken. Beim nächsten Betätigen des Pedals wird dann zuerst die Dampfblase im System komprimiert, ohne Bremsdruck und damit Bremswirkung zu erzeugen, was sich in einem „Durchfallen“ des Bremspedals äußert (das Bremspedal kann teilweise bis zum Bodenblech durchgedrückt werden).
Durch wiederholtes und schnelles Nachtreten des Pedals kann die Bremswirkung zumindest teilweise wiederhergestellt werden. Ein Tandem-Hauptbremszylinder, der in sehr vielen handelsüblichen Fahrzeugen verbaut wird, ist konstruktiv so gestaltet, dass durch die Nachlaufbohrung eine Umströmung der Manschette ermöglicht wird und somit die Bremsflüssigkeit aus dem Ausgleichsbehälter nachgepumpt werden kann. Infolgedessen wird der Expansionsraum der Dampfblasen wieder verringert und die notwendige Bremskraft zur Verzögerung kann sukzessive wieder aufgebaut werden.



@jackasses: vielleicht doch nochmal neues DOT probieren (und ggf. jährlich wechseln).
 
5 Minuten Googeln entlarven Dich, Robert vom Ammersee, als ahnungslosen dazwischenlaberer:

Quelle ist zwar Wiki und betrifft Kfz, die Physik sollte aber die gleiche sein, siehe v.a. roten Teil:

Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch, das heißt, sie nimmt – beispielsweise aus der Luft (Luftfeuchtigkeit) – Wasser auf. Oft wird das Wasseraufnahmevermögen als Nachteil der Bremsflüssigkeiten angegeben, doch ist dieses Verhalten der Flüssigkeit notwendig, um sicherzustellen, dass niemals Wasser in Tropfenform im Bremssystem vorliegt: Das aufgenommene Wasser wird vollständig gelöst und somit eine Tropfenbildung verhindert. Freie Wassertropfen führen zu örtlicher Korrosion. Auch würden freie Wassertropfen bei etwa 100 °C verdampfen und die so entstehenden Dampfblasen, da sie kompressibel sind, einen sofortigen Totalausfall der Bremsanlage zur Folge haben. Des Weiteren würden freie Wassertropfen bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt zu Eis erstarren und die Bremsleitungen durch die Volumenvergrößerung gegebenenfalls zusetzen.

Bremsversagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit muss stets ausreichend hoch sein, um Blasenbildung bei Erhitzung zu vermeiden. Aufgenommenes Wasser senkt den Siedepunkt der Bremsflüssigkeit.
Ein zu hoher Wasseranteil (> 3 %) kann bei zu starker Erhitzung der Bremsflüssigkeit zum Ausfall der Bremsanlage führen. Wenn der Siedepunkt erreicht ist und das Bremspedal kurz losgelassen wird, bilden sich Dampfblasen, welche die Bremsflüssigkeit aus den Leitungen zurück in den Ausgleichsbehälter drücken. Beim nächsten Betätigen des Pedals wird dann zuerst die Dampfblase im System komprimiert, ohne Bremsdruck und damit Bremswirkung zu erzeugen, was sich in einem „Durchfallen“ des Bremspedals äußert (das Bremspedal kann teilweise bis zum Bodenblech durchgedrückt werden).
Durch wiederholtes und schnelles Nachtreten des Pedals kann die Bremswirkung zumindest teilweise wiederhergestellt werden. Ein Tandem-Hauptbremszylinder, der in sehr vielen handelsüblichen Fahrzeugen verbaut wird, ist konstruktiv so gestaltet, dass durch die Nachlaufbohrung eine Umströmung der Manschette ermöglicht wird und somit die Bremsflüssigkeit aus dem Ausgleichsbehälter nachgepumpt werden kann. Infolgedessen wird der Expansionsraum der Dampfblasen wieder verringert und die notwendige Bremskraft zur Verzögerung kann sukzessive wieder aufgebaut werden.



@jackasses: vielleicht doch nochmal neues DOT probieren (und ggf. jährlich wechseln).

Und bei welcher Temperatur passiert das? Magura Öl hat einen Siedepunkt von 180°C. BFO hat Wasser in der Bremse. Mitnichten ist das die Ursache.
 
Und bei welcher Temperatur passiert das? Magura Öl hat einen Siedepunkt von 180°C. BFO hat Wasser in der Bremse. Mitnichten ist das die Ursache.
So viel Temperatur bringst eh nicht in die MTB-Bremse. Die ist vorher schon so stumpf, dass man's eigentlich früh genug merkt (Umwandlung kinetischer in thermische Energie, das anschauliche Beispiel mit gelöstem Salz im Wasser...hatten wir ja alles schon).

Aber Hauptsache, eine 'Theorie'... :ka:
 
Merkst selbst: Problem passt nicht zu Lösung.
Den von dir kommentierten Absatz habe ich bewusst aus dem Wiki-Artikel mit rauskopiert, da das "Pumpen" tatsächlich etwas Bremsleistung hergestellt hat.


@S-H-A
Und bei welcher Temperatur passiert das? Magura Öl hat einen Siedepunkt von 180°C. BFO hat Wasser in der Bremse. Mitnichten ist das die Ursache.
wer redet hier von Magura Öl? Es ging um Wasser. Wasser, das irgendwann im DOT in einer kritisch hohen Konzentration enthalten ist und durch die Hitze eben verdampft.

Da Bremsscheiben, und damit annähernd auch die Beläge und das nachgelagerte System (Bremsflüssigkeit in Sattelnähe) bei langen Abfahrten i.V.m. hohem Fahrergewicht gerne mal weit jenseits der 100°C kommen, finde ich das absolut nicht abwegig.
 
Den von dir kommentierten Absatz habe ich bewusst aus dem Wiki-Artikel mit rauskopiert, da das "Pumpen" tatsächlich etwas Bremsleistung hergestellt hat.


@S-H-A

wer redet hier von Magura Öl? Es ging um Wasser. Wasser, das irgendwann im DOT in einer kritisch hohen Konzentration enthalten ist und durch die Hitze eben verdampft.

Da Bremsscheiben, und damit annähernd auch die Beläge und das nachgelagerte System (Bremsflüssigkeit in Sattelnähe) bei langen Abfahrten i.V.m. hohem Fahrergewicht gerne mal weit jenseits der 100°C kommen, finde ich das absolut nicht abwegig.
Der Nasssiedepunkt liegt bei dot5.1 mit 4% Wasseranteil immer noch bei 180°C. Und somit auf Niveau des Magura Öls. Deine Theorie ist abwegig.
 
... da das "Pumpen" tatsächlich etwas Bremsleistung hergestellt hat.
...
Wann? Nach oder vor von einer Sekunde auf die andere in der Du die komplette Bremsleistung verloren hattest? ;)

Im Ernst: schreib's gleich richtig, gibt's auch den richtigen Lösungsansatz.
Seltsam aber trotzdem, dass Dir die Bremse nicht schon viel, viel früher 'stumpf' geworden ist. So kenne ich's von den AVID und SRAM Bremsen.

Welche Scheibe/Beläge nutzt Du?
 
Der Nasssiedepunkt liegt bei dot5.1 mit 4% Wasseranteil immer noch bei 180°C. Und somit auf Niveau des Magura Öls. Deine Theorie ist abwegig.

180° klingt für mich nicht abwegig. Wenn man an den Scheiben eine braunrote bis violette Anlassfärbung sieht, lässt das auch auf entsprechende Temperaturen schließen.

Aber wenn du es eh besser weisst, dann hast du sicher auch eine entsprechende Antwort auf die vom Threadersteller gestellte Frage?! Das ist jetzt nicht zynisch gemeint, mich interessiert es wirklich. Bin nur ein Bauingenieur mit viel Halbwissen ?

Wann? Nach oder vor von einer Sekunde auf die andere in der Du die komplette Bremsleistung verloren hattest? ;)

Im Ernst: schreib's gleich richtig, gibt's auch den richtigen Lösungsansatz.
Seltsam aber trotzdem, dass Dir die Bremse nicht schon viel, viel früher 'stumpf' geworden ist. So kenne ich's von den AVID und SRAM Bremsen.

Welche Scheibe/Beläge nutzt Du?

Ja, das hätte ich auch direkt schreiben können, aber das hat mir zu Weit geführt... Das (panische) Pumpen hat natürlich erst nach dem Bremskraftverlust eingesetzt :eek:

Was meinst du denn mit "Stumpf"? Nachlassende Bremskraft? Das war bei mir, wenn dann nur minimal spürbar.

Scheibe war ne Avid G2 Cleansweep 203mm, Beläge glaub' original Sinter aber ich wechsle da zu viel hin und her um das noch mit Bestimmtheit zu sagen.

Jetzt habe ich die Trickstuff Scheiben und meist auch die "passenden" TS Beläge. (Hinten Sinter, vorne Organisch) und es kam bislang nicht mehr vor...
 
Zuletzt bearbeitet:
180° klingt für mich nicht abwegig. Wenn man an den Scheiben eine braunrote bis violette Anlassfärbung sieht, lässt das auch auf entsprechende Temperaturen schließen.

Aber wenn du es eh besser weisst, dann hast du sicher auch eine entsprechende Antwort auf die vom Threadersteller gestellte Frage?! Das ist jetzt nicht zynisch gemeint, mich interessiert es wirklich. Bin nur ein Bauingenieur mit viel Halbwissen ?



Ja, das hätte ich auch direkt schreiben können, aber das hat mir zu Weit geführt... Das (panische) Pumpen hat natürlich erst nach dem Bremskraftverlust eingesetzt :eek:

Was meinst du denn mit "Stumpf"? Nachlassende Bremskraft? Das war bei mir, wenn dann nur minimal spürbar.

Scheibe war ne Avid G2 Cleansweep 203mm, Beläge glaub' original Sinter aber ich wechsle da zu viel hin und her um das noch mit Bestimmtheit zu sagen.

Jetzt habe ich die Trickstuff Scheiben und meist auch die "passenden" TS Beläge. (Hinten Sinter, vorne Organisch)

Unmöglich zu sagen. Aber es ist nunmal so, dass in den allermeisten Fällen das Problem auf dem Rad sitzt. Mir ist am We meine Hope V4 am VR ausgefallen. Von jetzt auf gleich kein Druckpunkt mehr. Und die war fast noch kalt. Hab das Problem aber nicht bei der Bremse gesucht, sondern bei mir. War wohl eine Verkettung von Möglichkeiten, die ich mir alle selbst zuschreiben müsste. Es ist einfach so. Vielleicht hat er scheiße entlüftet? Druckpunkt weg, spricht nunmal stark dafür. Nur weil alle glauben immer perfekt zu entlüften, heißt das nicht, dass es auch so ist. Ich bin sehr gewissenhaft und gründlich, und trotzdem hab ich aktuell irgendwo scheiße gebaut. Passiert halt.
 
... Was meinst du denn mit "Stumpf"? Nachlassende Bremskraft? ...
Ja, genau.
... Scheibe war ne Avid G2 Cleansweep 203mm, Beläge glaub' original Sinter aber ich wechsle da zu viel hin und her um das noch mit Bestimmtheit zu sagen.

Jetzt habe ich die Trickstuff Scheiben und meist auch die "passenden" TS Beläge. (Hinten Sinter, vorne Organisch) und es kam bislang nicht mehr vor...
Die Cleansweep hat einfach zu wenig Masse. Mit den Dächle solltest Du mehr Reserven haben.

Wieso vorne organische und hinten Sinterbeläge?
 
Unmöglich zu sagen. Aber es ist nunmal so, dass in den allermeisten Fällen das Problem auf dem Rad sitzt. Mir ist am We meine Hope V4 am VR ausgefallen. Von jetzt auf gleich kein Druckpunkt mehr. Und die war fast noch kalt. Hab das Problem aber nicht bei der Bremse gesucht, sondern bei mir.
Dot Bremse halt :lol:
 
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