Noch mal von wegen "kaputt droppen":
Irgendwie werd ich das Gefühl nicht los, dass die kollabierten Hinterbauten auch mit der Aufnahme der Bremskräfte überlastet sein könnten. (Alle Enduros seit 2007 wurden mit 200er Scheiben am HR ausgeliefert, richtig?)
Wie schon mehrfach beschrieben sind die Hinterbauten ja nicht beim Springen oder beim Fahren von besonders ruppigen trails gebrochen sondern in relativ unspektakulären Streckenstücken. Auch bei mir hat ein ordentliches Bremsmanöver der Strebe den Rest gegeben.
Wenn ich mir parallel dazu die Weiterentwicklung des Hinterbaus anhand der Bilder aus post#1 ansehe, dient die Verstärkung des Hinterbaus eindeutig zur Verbesserung der Aufnahme des Bremsmoments.
Die 200mm Scheiben bringen schliesslich ordentliche Scherkräfte auf das Ausfallende. Zieht man die HR-Bremse wird die Kettenstrebe in Drehrichtung des Laufrades gedrückt, diese Kräfte müssen aufgenommen werden. (Mal kurz an die Hebelgesetze erinnern...)
Beim
07er Hinterbau ist der Hebel auf die Bruchstelle vielleicht halb so gross wie die Scheibe, also die Kraft auf die Bruchstelle doppelt so gross, wie am Bremssattel. Dazu kommt dass Kettenstrebe und Ausfallende quasi stumpf zusammen geschweisst wurden, also wenig Fügefläche besteht. Durch die Bremkräfte wird die recht schwache Schweissverbindung auf Zug belastet und reisst ab.
Enduro MJ07:
Nochmal MJ07:
Die Abstützung am
08er Hinterbau ist deutlich verlängert, so dass die Bremskräfte im Bereich Ausfallende besser verteilt werden. Ausserdem ist die wirksame Fläche der Schweissverbindung erheblich vergössert worden. Dazu kommt noch, dass ab MJ08 statt 9mm Schnellspanner die 12mm MAXLE-Achse als Versteifung dient-> Problem am Ausfallende gelöst.
Die nächste "Schwachstelle" ist die Schweissverbindung zur Traverse, die die beiden Kettenstreben verbindet. Auch wenn die Hebellängen hier enorm viel günstiger sind, liegt nun das schwächste Glied der Kette eben denau dort, wo die 08er Hinterbauten gebrochen sind.
Ab MJ08: