Eventuell ein etwas anderer Blickwinkel auf die Situation:
Meinst du nicht auch, dass der Hersteller/Händler ebenso in einer schlechten Situation sein könnte? Er muss schauen, dass er verfügbare Optionen ranbringt oder dass die Bänder nicht still stehen und Karl-Heinz und Frederik in Kurzarbeit müssen. Diese schneller verfügbaren Optionen muss der Hersteller/Händler auch bezahlen - in der Regel nicht günstiger, als wenn kein akuter Bedarf vorhanden ist. Jetzt sollen die Kosten für den Umbau auf die gewünschte Ausstattung, mitsamt dem Neuteil übernommen werden. Das "alte", ebenfalls vom Hersteller bezahlte Bauteil, wandert in die Tonne, da es dafür keine Verwendung mehr gibt. Gebraucht und ohne Zusatzversicherung kauft heute sowieso keiner mehr.
Jetzt kann man natürlich sagen "Das habe ich so aber nicht bestellt..." oder "Das hat jetzt aber ein Geschmäckle...". Sorry, aber das ist typisch deutsch, unökonomisch, unökologisch und zeigt, wie gut es uns doch in der westeuropäischen Überflussgesellschaft geht. Gewohnt war man es ja schließlich bisher so nicht.
PS: Nur dann nicht wundern, wenn dann der gesetzliche Rahmen eingehalten wird und folgendes passiert...
Ich würde dich gerne hören, wenn bei deinem neu bestellten Wagen Klimaanlage und Fensteröffner nicht verbaut wurden. Ist der ökologische Aspekt dann immer noch ausschlaggebend und ist es dann typisch deutsch wenn man das nicht akzeptiert?
Auf einen USB-Port zu verzichten mag möglicherweise noch gehen, oder dass es USB-A und nicht USB-C ist, aber es gibt Funktionen auf die möchte ich dann doch nicht verzichten, wenn ich die aufpreispflichtig bestellt habe.
Und wenn du glaubst, dass Hersteller wie Mercedes oder Volkswagen hier beim Zulieferer mehr bezahlen, dann verstehe ich nicht, warum die gut bezahlte Juristen haben.
Die Hersteller haben sicherlich rechtlich gut abgesicherte Lieferverträge bei denen Vertragsstrafen fällig werden bei Nichterfüllung. Du kannst davon ausgehen, dass die Hersteller davon auch Gebrauch machen.
Da geht es häufig ja um Centbeträge die sich aufgrund der großen Mengen dann aber auf recht hohe Beträge summieren. Wenn beispielsweise VW für einen Fensteröffnungsschalter 2 Cent mehr zahlen müsste, dann macht das bei etwa 8 Mio. gebauten Fahrzeugen in 2021 und 7 Stk. pro Fahrzeug (4 Fahrerseite, je einen an der Beifahrerseite und an den hinteren Sitzen) mal eben 1.120.000€ aus. Du glaubst doch nicht, dass VW eine solche Kröte schluckt. Auch nicht wenn es bei mehr als 15 Milliarden Gewinn! eher die berühmten Peanuts sind. Das wäre ja nur ein einziges kleines Teil am Fahrzeug und davon gibt es sicher hunderte.
Ob da jetzt Bridgestone oder Pirelli aufgezogen sind, spielt mMn eine untergeordnete Rolle, außer der andere
Reifen verursacht einen deutlichen Mehrverbrauch.
Im Bezug auf den TE denke ich auch, dass eine min. gleichwertige Bremse nicht unbedingt ausschlaggebend ist, aber der Kunde sollte doch mindestens vorher darüber informiert werden dass sich an den Komponenten eine Änderung ergeben hat. Dann kann er vorher entscheiden ob er das möchte. Das die Ergonomie nicht den Wünschen des Kunden entspricht ist hierbei wohl ausschlaggebend, wenn er das so nicht akzeptiert, bleibt ihm der Rücktritt vom Vertrag, oder er verlangt vom Händler die Erfüllung des Vertrages, den der Händler ja mit dem Versand der Sache angenommen hat. Das kann natürlich recht lange dauern und klappt auch nur dann, wenn die genaue Konfiguration auch vereinbart wurde. Bei einigen Shops findet man in den AGB ja die lustigsten Dinge. Und der ein oder andere Shop hat vielleicht in der Zwischenzeit auch die Konfiguration angepasst, da wird es schwer nachzuweisen welche Konfiguration zum Zeitpunkt der Bestellung aktuell war wenn diese nicht in der Bestellung aufgeführt ist.
Aber da es verschiedene Shops gibt, bei denen die Bremse am Lager ist, kann ich auch nicht erkennen, dass der Hersteller/Händler nicht in der Lage gewesen wäre die angebotene Bremse auch auszuliefern. Insofern unterscheiden sich die Sachlagen zwischen dem Problem des TE und denen, die Probleme mit ihren KFZ haben doch etwas. Mir ging es mit dem Vergleich zum Auto ja nur darum, dass es Stimmen gibt, die meinen so etwa gäbe es nur im Fahrradbereich.