Ich habe eine Frage an die "Hängemattenfraktion", da ich das Thema spannend finde und es eine Überlegung Wert ist (Winterzeit = Planungszeit

)
Die Kombination mit dem Unterquilt und Quilt habe ich soweit verstanden. Auch mit dem Nässeschutz von oben mit einem Tarp. Wie ist das im Frühling/Herbst und Winter mit kaltem Wind? Nehmt ihr da noch einen Bivy mit rein oder sind die Hängematten winddcht? Wobei Bivy und Quilt eher ausscheidet?
Topquilt und Underquilt ist genau die richtige Überlegung, genauso wie das Tarp für Nässe.
Was sind für dich niedrige Temperaturen? Mit meinem normalen Bikepacking Hängematten Setup komme ich knapp an den Gefrierpunkt ran. Wenns nicht regnet schlafe ich ohne Tarp. Tarp ist also nicht unbedingt nötig im Herbst/Winter. Ein Bivy ist ebenso unnötig. Im Hängemattenforum nutzt sowas keiner. Es gibt jedoch Hängematten, da kann man anstelle des Moskitonetz ein "
Topcover" anzippen. das bringt nochmal 1-2°C. Ist aber eigentlich nicht nötig wenn man ein gescheites Tarp hat. Meiner Meinung nach ist das eher eine Spielerei, und genutzt wird diese Option auch eher weniger. Bei -10°C macht man meist eh kein Bikepacking.
gescheite Hängematte mit Moskitonetz
Um das Thema ob eine Hängematte dicht ist geht es ja garnicht. Denn das ist ja völlig egal.
Die Isolation kommt von dem Underquilt. Dieser muss eben so aufgehangen sein, dass kein Luftloch zwischen Hängematte und Underquilt entsteht. Ist der Underquilt richtig aufgehangen, ist Wind meist kein Problem und es ist mollig warm.
Es gibt aber auch
Underquilt Protectors die nochmal die warme Luft in dem Underquilt besser halten soll. Auch das ist eigentlich eher ein Nischenprodukt und wird im Hängemattenforum eher weniger genutzt.
Weiterhin fertigt die Firma Warbonnet Underquilts die konstruktiv bedingt definitiv eng am Körper anliegen, und keine Luftlöcher zulassen. Die sogenannten
Wookis. Nachteil der Wookis ist, dass die Liegerichtung (man liegt ja diagonal in der HM) durch die Daunenkammern am Wooki festgelegt ist. Wer also gerne mal links-rechts oder rechts-links liegt, für den ist das nichts.
Geht die Temperatur unter 20°C in der Nacht, ist es ohne Underquilt schon zu kalt. Der Körper liegt direkt auf dem Hängemattenstoff, und die Luft trägt die Körperwärme sofort weg.
Von Isomatten in der Hängematte rate ich dringend ab. Das ist eigentlich sehr unbequem, und man kann die Hängemattenvorteile so garnicht ausspielen. Die Isomatte bietet eigentlich keine Vorteile, sondern nur Nachteile. Man kann sich natürlich mit der Iso mal auf den Boden legen, aber das hätte ich noch nie gemusst.
Das Thema Gewicht von HM-Setup zu Bodenschläfer-Setup habe ich in einem anderen Beitrag schon mal beleuchtet. HM-Setups sind nicht unbedingt schwerer als Bodenschläfer-Setups, sofern man beim Bodenschläfer Setup ein Zelt dabei hat.
Mein HM Setup inkl fettem Wintertarp mit Türen wiegt 2 kg und geht bis an den Gefrierpunkt.
Mein HM Setup bis -13°C (dickerer Topquilt und dickerer Underquilt) wiegt 2,6 kg.
Meine 11ft. Hängematte aus Hexon 1.2 Stoff wiegt inklusive Aufhängung mit Spider Poly Straps und Beetle Buckle Aufhängung 455g. An der Aufhängung und dem Hängenmattenstoff bzw. der Länge der HM spart man eigentlich nicht.
Ich empfehle weiterhin das Hängemattenforum für weitergehende Fragen zur Hängematte und Bikepacking. Ich bin dort auch aktiv, andere Bikepacker ebenso. Ab und an gibt es Forumstreffen quer in DE verteilt, dort kann man alles befummeln und mal probeliegen. Das Problem an dem ganzen Hängemattenthema ist einfach, dass die meisten Leute (mich eingeschlossen) am Anfang ein ziemliches Mist-Setup zusammenkaufen. Man kann ja auch echt viel falsch machen (HM-Länge, Stoff, Ridgeline, Aufhängung, ISO-Thema, UQ, UQ-Aufhängung, Moskitothema etc...).
Ist draußen Land unter, ist ein HM-Setup mit schickem Winter-Tarp natürlich der absolute Oberhammer. Unter das
Tarp passen sogar 2 Hängematten, und auch die Bikes finden unter dem Tarp auf dem Boden platz. Man kann sich in der HM gegenübersitzen während der Regen draufprasselt, oder lümmelt einfach nur ab - die Bikes im trockenen. Komfortmäßig ist das schon ein Upgrade finde ich, da man einfach Platz hat unterm Tarp, und nicht auf dem Boden rumkriechen muss.