Biker-Füße

Zwei Fragen an @luckyleaf (danke für deine überaus hilfreichen Beiträge übrigens!):

Gilt das auch für Barfußlaufen? Hier liest man in der Regel, dass man den "Ballenlauf" üben sollte?

Und noch eine Frage: Kann man Füße, die bereits durch falsches Schuhwerk "versaut sind" (z.B. Spreizfuß) durch Übungen und Barfußlaufen bzw. bessere Schuhe wieder herstellen? Oder geht es nur darum eine weitere Verschlechterung zu vermeiden?

Hallo Gluehhops!

- Für Barfußlaufen gilt das nicht, denn Laufen sollte immer über den Mittelfuß und Vorfuß erfolgen. Deswegen ist das so genannte "Joggen" so ungesund, denn da tritt man beim Laufen immer erst mit der Ferse auf. Das entspricht nicht unserer Natur und man gewöhnt sich ein Laufmuster an, dass zu viel Last auf die Knie und Hüftgelenke ausübt.
Beim Gehen ist es anders. Da ist das Abrollen über die Ferse sehr wichtig. Der Ballengang dagegen ist in der Wissenschaft sehr umstritten. Alles an unserem Körper hat einen Sinn und Funktion, vor allem der Calcaneus.

- Fußform und Fußfunktion kannst du je nach Fehlstellungen mit viel Fleiß und Spucke und täglichem Training großteils zurück erlangen. Zumindest die Funktion der Zehen lässt sich vollständig wiederherstellen. Barfuß gehen und laufen alleine, reicht dafür nicht.
 

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Re: Biker-Füße
Äh, nein. Bei der Schuhklasse sollte der Knöchel beweglich sein und das Sprunggelenk voll aktivierbar sein. Sinn und Zweck dieses Knöchelschutzes ist ja eigentlich nur der Schutz gegen Verletzung durch Steine und gegen das Eindringen von Schnee. (Klasse C ist dann ein wenig härter, da sollten die Frontzacken vom Steigeisen nicht durchgehen). Natürlich klemmt das evtl ein wenig, wenn du den Fuß arg verdrehst aber "normal" sollte da keine Einschränkung da sein. Du brauchst ja auch beim Eisklettern (Klasse D) noch ein bewegliches Sprunggelenk.
Sowas mit Knöchelstütze macht meiner Ansicht nach nur dann Sinn, wenn man mit viel Gepäck unterwegs ist quasi als Arbeitsschuh. Ein guter Verkäufer sollte das wissen und die Schuhe entsprechend empfehlen.


Früher haben wir das auch so gemacht, ganz einfach weil das Geld nur für ein Paar Bergschuhe gereicht hat. Mit den Turnschuhen ging es zur Hütte, der Rest dann mit den Tretern. Insofern kann ich die Urlauber schon verstehen, wenn die auf Nummer sicher kaufen und sich keinen Schuhpark in den Keller legen wollen. Es sagt denen halt niemand, dass die Gletscher eh bald weg sind :(.



sorry, da habe ich mich ungeschickt ausgedrückt. Was ich meinte ist Folgendes: Mit viel Gepäck hat ein stabiler Schuh mit ordentlich Grip auch seine Vorteile so dass der Effekt vom Schuhmehrgewicht relativiert wird. Ich bin ja gerne mit Trailschuhen unterwegs. Wenn der Rucksack zu schwer wird, nehme ich aber lieber stabilere Schuhe. Ich glaube, mich ermüdet dann der Flex der Sohle zu sehr (genauer meine Füße ermüden früher).
Ich finde, das ist wie beim Biken. Meine MTB-Schuhe sind auch (spürbar) schwerer als die Rennradschuhe. Das Werkzeug muss zum Job passen.

Sorry für's off-topic ab jetzt nur noch MTB.

Seit ich meine Altras habe, hab ich meine Wanderstiefel (außer im Winter) nicht mehr angefasst. Das war schon nach der ersten Tour ein totales Aha-Erlebnis für mich. Die Ermüdung des Fußes ist bei mir deutlich geringer als mit den Stiefeln Klasse B. (Die übrigens tatsächlich genug flex am Knöchel hätten). Zum Einen schreibe ich das dem Gewicht zu und zum Anderen der deutliche Erhöhung der Beweglichkeit des Fußes, der viel mehr mit und nicht wie mit den Wanderstiefeln gegen den Untergrund arbeitet.
Mein Auftritt ist mit den Altras ebenfalls deutlich sicherer.
Ich hatte zuvor wahnsinnige Probleme mit meinen Knien, weshalb ich auf die Barfußthematik gestoßen bin. Beim bergab gehen fühlten sich die Knie nach kurzer Zeit an, als würde man sie in einen Schraubstock spannen inkl. stechendem Schmerz, sodass ohne Stöcke bergab nichts mehr ging.
Mit Altras, Blackroll, ordentlich dehnen und Muskelaufbau tritt das Problem jetzt quasi nicht mehr auf. Ursächlich hängt es wohl mit dem Tractus iliotibialis und irgendeinem Teil vom Hüft/Gesäßmuskel zusammen, der darin übergeht, aber die Schuhe waren trotzdem ein Baustein – ein kleiner, aber wichtiger.

Ich seh das im gesamten allerdings nicht so dogmatisch und fühl mich in den Fiveten auf dem Rad sehr wohl.
 
Gedankenexperiment:

Evolution hat a) unseren Körper geschaffen wie wir ihn kennen. Natürlicherweise sollten unsere Füße breit und kräftig sein. Eben wie hier im Thread immer wieder beschrieben.

Evolution hat uns b) die kognitiven Fähigkeiten gegeben alles mögliche sinnvolle und auch sinnlose zu erfinden.

Ich gehe jetzt einfach davon aus dass Schuhe allgemein als eine sinnvolle Erfindung gelten. Schutz vor zB Erfrierungen, Tieren, Verletzungen usw.
Zivilisationsbedingt tragen wir zu oft und zu lange Schuhe die die Zehen einquetschen.

Zeitsprung

Keine Ahnung wie viele hunderttausende Jahre später, so lang wie die Evolution für solche Schritte benötigt, treffen wir uns in diesem Thread wieder und zeigen wieder Fotos unserer Füße.

Meine Behauptung:

Die Füße auf den Fotos hätten keine Zehen mehr bzw nur noch verkümmerte Reste, da die Evolution den Körper den dauerhaft herrschenden Umständen anpasst.

Eure Meinung dazu:

1. Haltet ihr das für möglich?

Wenn ja,

2. Ist es dann gut so keine Zehen mehr zu haben, da sie ja evolutionsbedingt ausgemustert wurden?

3. Ist es schlecht? Da "wir" ja quasi erzwungen haben, dass das passiert. Sozusagen unseren eigenen Körper verpfuscht haben?




Vielleicht hat ja der ein oder andere Lust seine Gedanken dazu zu äußern.

Edit: und ja... Sehr wahrscheinlich wird die Menschheit gar nicht lange genug für eine solche evolutionäre Entwicklung existieren. Aber dafür ist es ja ein Gedankenspiel.
 
Gedankenexperiment:

Evolution hat a) unseren Körper geschaffen wie wir ihn kennen. Natürlicherweise sollten unsere Füße breit und kräftig sein. Eben wie hier im Thread immer wieder beschrieben.

Evolution hat uns b) die kognitiven Fähigkeiten gegeben alles mögliche sinnvolle und auch sinnlose zu erfinden.

Ich gehe jetzt einfach davon aus dass Schuhe allgemein als eine sinnvolle Erfindung gelten. Schutz vor zB Erfrierungen, Tieren, Verletzungen usw.
Zivilisationsbedingt tragen wir zu oft und zu lange Schuhe die die Zehen einquetschen.

Zeitsprung

Keine Ahnung wie viele hunderttausende Jahre später, so lang wie die Evolution für solche Schritte benötigt, treffen wir uns in diesem Thread wieder und zeigen wieder Fotos unserer Füße.

Meine Behauptung:

Die Füße auf den Fotos hätten keine Zehen mehr bzw nur noch verkümmerte Reste, da die Evolution den Körper den dauerhaft herrschenden Umständen anpasst.

Eure Meinung dazu:

1. Haltet ihr das für möglich?

Wenn ja,

2. Ist es dann gut so keine Zehen mehr zu haben, da sie ja evolutionsbedingt ausgemustert wurden?

3. Ist es schlecht? Da "wir" ja quasi erzwungen haben, dass das passiert. Sozusagen unseren eigenen Körper verpfuscht haben?




Vielleicht hat ja der ein oder andere Lust seine Gedanken dazu zu äußern.

Edit: und ja... Sehr wahrscheinlich wird die Menschheit gar nicht lange genug für eine solche evolutionäre Entwicklung existieren. Aber dafür ist es ja ein Gedankenspiel.

Der Ansatz ist ja schon dem Grunde nach falsch. Du gehst ja vom survival of the sickest und nicht of the fittest aus.

Überspitzt formuliert: Nur weil ich mir die Zehen über Generationen anhacke, sind die Gene für die Zehen ja trotzdem vorhanden und werden weitergegeben. Auch wenn Epigenetik sehr spannend ist, bezweifel ich, dass das Zehen Abhacken Einfluss auf wiederum diese hätte.

Des Weiteren würde deine These implizieren, dass der Mensch die Zehen nicht benötigt und nur die Überleben, die keine Zehen hätten. Was ja völlig den Zivilisationskrankheiten die auch vom Fuß kommen widerspricht.

Dadurch das man aber beim Menschen durch medizinische Versorgung eh kaum mehr von survival of the fittest sprechen kann, funktioniert das Gedankenspiel sowieso nicht mehr.
 
- Für Barfußlaufen gilt das nicht, denn Laufen sollte immer über den Mittelfuß und Vorfuß erfolgen. Deswegen ist das so genannte "Joggen" so ungesund, denn da tritt man beim Laufen immer erst mit der Ferse auf. Das entspricht nicht unserer Natur und man gewöhnt sich ein Laufmuster an, dass zu viel Last auf die Knie und Hüftgelenke ausübt.
Einspruch euer Ehren. Mit Jogging meint man eigentlich nur das Lauftempo und meint einen langsamen Dauerlauf. Das ist im Gegenteil sehr gesundheitsförderlich. Die Verletzungen holt man sich nicht beim langsamen DL sondern bei TempoDLs und Sprints und ähnlichem. Das Tempo killt, nicht die Strecke. Jogging kann man wirklich jedem - besonders uns Radfahrern hier - guten Gewissens empfehlen, weil auch noch andere Muskelgruppen angesprochen werden. (Jogging beinhaltet implizit auch den Verzicht auf läuferische Ambitionen. Leute die sich als Läufer bezeichnen trainieren für Wettkämpfe, Jogger machen das für die eigene Gesundheit oder als Ausgleichssport)
Wo du natürlich Recht hast: Man läuft sowenig wie möglich, besser nie mit den Hacken. Den Hackenlauf propagiert aber auch niemand.

Edit: Meinst du vielleicht Walking? Das ist eher nix für sportliche Leute. Da wird schnell der Schritt zu lang und der Impact auf die Ferse zu groß
 
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Der Ansatz ist ja schon dem Grunde nach falsch. Du gehst ja vom survival of the sickest und nicht of the fittest aus.

Überspitzt formuliert: Nur weil ich mir die Zehen über Generationen anhacke, sind die Gene für die Zehen ja trotzdem vorhanden und werden weitergegeben. Auch wenn Epigenetik sehr spannend ist, bezweifel ich, dass das Zehen Abhacken Einfluss auf wiederum diese hätte.

Des Weiteren würde deine These implizieren, dass der Mensch die Zehen nicht benötigt und nur die Überleben, die keine Zehen hätten. Was ja völlig den Zivilisationskrankheiten die auch vom Fuß kommen widerspricht.

Dadurch das man aber beim Menschen durch medizinische Versorgung eh kaum mehr von survival of the fittest sprechen kann, funktioniert das Gedankenspiel sowieso nicht mehr.
Hmm, interessanter Einwurf.

Wenn ich dich richtig verstehe, müssten wir ja auch noch Fell tragen oder einen Schwanz statt einem Steißbein haben. Beides gibt es aber nur noch als verkümmerte Reste in unserem Bauplan.

Deinem Gedanken nach wäre es so gewesen, dass mit Fell ein Nachteil gegenüber ohne Fell ist. Nun... Ich bin kein Wissenschaftler, aber es ist doch so (oder?):

Es entwickelt sich ja nicht nur das was Vorteile bringt oder um Nachteile unbedingt auszumerzen, sondern Dinge die ganz schlicht und ergreifend ihren Nutzen verloren haben, bilden sich ja unter Umständen zurück. Siehe Fell, Schwimmhäute, Weisheitszähne, usw.

Daher der Gedankensprung zu den Zehen.
 
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Zumindest die Funktion der Zehen lässt sich vollständig wiederherstellen. Barfuß gehen und laufen alleine, reicht dafür nicht.
Durch mein Barfußlaufen, - joggen (nicht über die Ferse!) haben meine Zehen wieder Sehnen bekommen, die man sogar 20200826_095735[1].jpgsehen und fühlen kann.

Hallux entsteht halt dadurch, dass der große Zeh in den Schuhen gewaltsam zur fußinnenseite gedrückt wird, und die Sehenen dann nicht mehr gerade über das Gelenk laufen.

Genau das sehe ich bei meinem großen Zeh. Ich versuche den rückzubiegen, denn wenn ich die Sehne anspanne, weicht sie aus und zieht den Zeh nach innen.

Ob das jemals wieder anders werden kann? ?
 
Hmm, interessanter Einwurf.

Wenn ich dich richtig verstehe, müssten wir ja auch noch Fell tragen oder einen Schwanz statt einem Steißbein haben. Beides gibt es aber nur noch als verkümmerte Reste in unserem Bauplan.

Deinem Gedanken nach wäre es so gewesen, dass mit Fell ein Nachteil gegenüber ohne Fell ist. Nun... Ich bin kein Wissenschaftler, aber es ist doch so (oder?):

Es entwickelt sich ja nicht nur das was Vorteile bringt oder um Nachteile unbedingt auszumerzen, sondern Dinge die ganz schlicht und ergreifend ihren Nutzen verloren haben, bilden sich ja unter Umständen zurück. Siehe Fell, Schwimmhäute, Weisheitszähne, usw.

Daher der Gedankensprung zu den Zehen.

Du stellst die These auf, dass die Zehen den Nutzen verloren hätten. Warum sollten sie den verloren haben? Wie kommst du zu dem Schluss?

Schwimmhäute brauch ich nicht zum Gehen, den Schwanz als Gegengewicht und zur Koordination beim Gang auf 4 Beinen oder Klettern auf Bäumen entfällt etc...
 
Es entwickelt sich ja nicht nur das was Vorteile bringt oder um Nachteile unbedingt auszumerzen, sondern Dinge die ganz schlicht und ergreifend ihren Nutzen verloren haben, bilden sich ja unter Umständen zurück. Siehe Fell, Schwimmhäute, Weisheitszähne, usw.
Die Zehen brauchst du aber auf jeden Fall, auch mit Schuhen. Frag mal Leute, denen die Zehen amputiert wurden (Höhenbergsteiger, durch Erfrierungen, z.B. Reinhold Messner). Die sagen alle, dass man ohne Zehen leben kann, aber mit ist auf jeden Fall besser.
 
Die Zehen brauchst du aber auf jeden Fall, auch mit Schuhen. Frag mal Leute, denen die Zehen amputiert wurden (Höhenbergsteiger, durch Erfrierungen, z.B. Reinhold Messner). Die sagen alle, dass man ohne Zehen leben kann, aber mit ist auf jeden Fall besser.
Also einen kleinen Zeh versehentlich mit der Spaltaxt abtrennen lohnt sich kaufmännisch gerechnet jetzt nicht, da is der Versicherungsbeitrag höher als das was rauskommt - ergo: kann weg :o
Gerade rechts hab ich mir den auch mindestens schon 2 mal gebrochen (unbehandelt zusammengewachsen), der is also eigentlich nur noch im Weg. Ohne den hätte ich auch kein Problem passende Schuhe zu finden :lol:
 
Einspruch euer Ehren. Mit Jogging meint man eigentlich nur das Lauftempo und meint einen langsamen Dauerlauf. Das ist im Gegenteil sehr gesundheitsförderlich. Die Verletzungen holt man sich nicht beim langsamen DL sondern bei TempoDLs und Sprints und ähnlichem. Das Tempo killt, nicht die Strecke. Jogging kann man wirklich jedem - besonders uns Radfahrern hier - guten Gewissens empfehlen, weil auch noch andere Muskelgruppen angesprochen werden. (Jogging beinhaltet implizit auch den Verzicht auf läuferische Ambitionen. Leute die sich als Läufer bezeichnen trainieren für Wettkämpfe, Jogger machen das für die eigene Gesundheit oder als Ausgleichssport)
Wo du natürlich Recht hast: Man läuft sowenig wie möglich, besser nie mit den Hacken. Den Hackenlauf propagiert aber auch niemand.

Edit: Meinst du vielleicht Walking? Das ist eher nix für sportliche Leute. Da wird schnell der Schritt zu lang und der Impact auf die Ferse zu groß


Interessante Sichtweise! So habe ich das bis jetzt noch nie betrachtet, sondern immer vom evolutorischen Standpunkt des Barfußlaufens, das unserer Natur entspricht. Also braucht man nur das Tempo beim Joggen optimieren und schon ist Joggen gesundheitsfördernd? ?

  • Wenn man z.B. Studien von Bryan C. wie "Effects of Step Rate Manipulation on Joint Mechanics during Running" als Gegenargument nimmt, sollte das optimale Lauftempo bei 175 SPM liegen, einmal wegen dem vertikalen Hub. ( = mehr Schritte/ Min = man bleibt mehr am Boden, ohne sich viel vom Boden abzudrücken = weniger Fallhöhe = weniger Belastung für den ganzen Körper )
  • Aber auch wegen der 40% niedrigeren Aufprallkraft gegenüber den Joggern, mit langsamerer Schrittfrequenz.

Das ist beim Joggen nicht möglich, da Jogger generell in so genannten "Over-striding" fallen. Das heißt das Fußgelenk beim Fußaufsatz zu Boden vor dem Kniegelenk steht ) Es entsteht ein, nach hinten gerichteter Kraftvektor, also eine Bremskraft , die sehr belastend für das Fußsegment ist.
Resultat: Shinsplints, Achillessehenverkürzungen, Sprunggelenks-Kontrakturen die bei Joggern ein großes Problem sind. Man verhindert mit Laufschuhen, dass der Körper das selbst reguliert. Die aus der Evolution natürliche Lauftechnik wird kompromittiert. Eins von vielen Gründen, warum Joggen samt Laufschuhen so ungesund sind.

Das lässt sich aber mit erhöhtem Tempo, optimal 175 SPM beheben, denn dann wandert das Fußgelenk unter das Knie und der Unterschenkel kommt nah an den Körperschwerpunkt dran. Also genau wie aus der Evolution, unsere Vorfahren auch gelaufen sind.

Das wird noch untermauert von R. Blickhan, "Hopping frequency in humans" sowie von Vladimir Zatsiorsky Biomechanics in Sport.

Hier noch ein Bild zur Veranschaulichung:


2917b2dd7111c3a93c27fc5aef8c921a.jpg
 
Durch mein Barfußlaufen, - joggen (nicht über die Ferse!) haben meine Zehen wieder Sehnen bekommen, die man sogar Anhang anzeigen 1105391sehen und fühlen kann.



Genau das sehe ich bei meinem großen Zeh. Ich versuche den rückzubiegen, denn wenn ich die Sehne anspanne, weicht sie aus und zieht den Zeh nach innen.

Ob das jemals wieder anders werden kann? ?

Das ist ein guter Ansatz, Ruedigold.
Terabänder sind sehr gut um Hallux Valgus entgegen zu wirken und den dicken Onkel da rauszuziehen. Dabei einfach versuchen die Übungen machen während du ein Teraband nutzt. ( Siehe Seite 3 ) Täglich Reize setzen
 
Also braucht man nur das Tempo beim Joggen optimieren und schon ist Joggen gesundheitsfördernd? ?

Jogging ist (länger) Laufen. Menschen sind durch Genetik darauf getrimmt, mehr oder minder schnell zu laufen. Laufstil (gefördert von Hilfsmitteln) ist dann das, was den Körper killt - oder nicht.

Vergiss einfach den Begriff Jogging, das ist nur eine im Wesentlichen inhaltsleere Hülse.
 
Das Abrollen über die Ferse kommt von Absätzen in der Schuhsohle. Diese kommen von Reitervölkern. Wegen Steigbügel und so.

Man könnte jetzt also sagen, die vorherrschende Lauftechnik unserer Zivilisation stammt von Menschen, die gar nicht mehr laufen.

Übertreibt man das jetzt mal ins Groteske...Fahrradklickpedalschuhe kämen in allgemeine Mode für jedermann und wir würden damit auch Dauerlauf betreiben...

Ich würde das gerne noch weiterspinnen, komme aber aus dem Lachen nicht mehr raus... :lol:
 
Aktuell sind ja Hoka Tennine richtig im Trend - sehen aus als hätten die Schuhe Tumore an der Ferse.

Wenn ich da die Laufsandale gegenüberstelle, fühle ich mich wie ein Neandertaler...

images
 
  • Wenn man z.B. Studien von Bryan C. wie "Effects of Step Rate Manipulation on Joint Mechanics during Running" als Gegenargument nimmt, sollte das optimale Lauftempo bei 175 SPM liegen, einmal wegen dem vertikalen Hub. ( = mehr Schritte/ Min = man bleibt mehr am Boden, ohne sich viel vom Boden abzudrücken = weniger Fallhöhe = weniger Belastung für den ganzen Körper )
Ja selbstverständlich, aber Schrittfrequenz sagt sehr sehr wenig über das Tempo.

  • Aber auch wegen der 40% niedrigeren Aufprallkraft gegenüber den Joggern, mit langsamerer Schrittfrequenz.
Nochmal: Schrittfrequenz und Tempo hängen nicht direkt zusammen. Das sind zwei verschiedene Größen. Da ist der Faktor Schrittlänge wichtig. Und der hängt wieder von der Körpergröße

Das ist beim Joggen nicht möglich, da Jogger generell in so genannten "Over-striding" fallen. Das heißt das Fußgelenk beim Fußaufsatz zu Boden vor dem Kniegelenk steht ) Es entsteht ein, nach hinten gerichteter Kraftvektor, also eine Bremskraft , die sehr belastend für das Fußsegment ist.
Das ist Unsinn. Das passiert vielem Leuten, wenn sie einfach so drauflosrennen. Das hat aber nix mit Laufsport zu tun. Das wird von jedem Trainer/Instructor bemängelt.


Resultat: Shinsplints, Achillessehenverkürzungen, Sprunggelenks-Kontrakturen die bei Joggern ein großes Problem sind.
Die sind auch bei Eliteläufern ein Problem und kommt nicht nur vom Overstriding.

Man verhindert mit Laufschuhen, dass der Körper das selbst reguliert. Die aus der Evolution natürliche Lauftechnik wird kompromittiert. Eins von vielen Gründen, warum Joggen samt Laufschuhen so ungesund sind.
Ok, Laufschuhe sind ein eigenes Thema

Das lässt sich aber mit erhöhtem Tempo, optimal 175 SPM beheben, denn dann wandert das Fußgelenk unter das Knie und der Unterschenkel kommt nah an den Körperschwerpunkt dran. Also genau wie aus der Evolution, unsere Vorfahren auch gelaufen sind.

Das wird noch untermauert von R. Blickhan, "Hopping frequency in humans" sowie von Vladimir Zatsiorsky Biomechanics in Sport.

Hier noch ein Bild zur Veranschaulichung:


Anhang anzeigen 1105452
Du verwechselst Tempo und Schrittfrequenz. Tempo hat die Einheit min/km, Schrittfrequenz 1/min.
1/Tempo = Geschwindigkeit.

Ich geb's auf. Hier sind zuviele barfußlaufende Radfahrer, die einem Klettern und Leichtathletik erklären wollen.
Sorry, deine anderen Posts waren wirklich interessant, aber das hier war nix.

Ich hatte geschrieben, das langsam Laufen (niedriges Tempo) gesund ist und schnelles Laufen (eher) Probleme macht. Bei gleicher Schrittfrequenz bedeutet ein niedriges Tempo eine kleine Schrittlänge und damit sind auch untrainierte Leute sicher vor Overstriding.

Wenn du jetzt das Gegenteil behauptest - meinetwegen.

ich bin raus.
 
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Jogging ist (länger) Laufen. Menschen sind durch Genetik darauf getrimmt, mehr oder minder schnell zu laufen. Laufstil (gefördert von Hilfsmitteln) ist dann das, was den Körper killt - oder nicht.

Vergiss einfach den Begriff Jogging, das ist nur eine im Wesentlichen inhaltsleere Hülse.

Absolut richtig, @shoffmeister. Ich fand trotzdem die von @Trittmeinsohn interessanten Sichtweise, zum Nachdenken bewegend, da ich als Barfußläuferin, das so nie betrachtet habe. Ich finde man sollte sich jede Meinung anhören um zu lernen. Auch die der Jogger, meinst du nicht?

Der Mensch ist vor allem darauf getrimmt viele Kilometer am Stück zurück zu legen. Das war damals für unsere Vorfahren, das tägliche Brot. Und laut mancher Studien haben wir sogar die Tiere, ohne Waffen, tot gehetzt. Das sensorische Feedback sehe ich ebenfalls als ein Problem des Joggens. ( Ob langsame DL oder TempoDLs, die Gesundheit sollte immer vorrangig sein, deswegen ist die Ursachenforschung wesentlich wichtiger, als Optimierung ) In jeder Muskulatur haben wir Muskelfaser die die Länge des Muskels messen ( Muskelspindel ) Werden die schnell gereizt, deswegen ist das schnelle Lauftempo so wichtig, lösen die ein Reflexbogen aus ( Stichwort: Oberschenkelmuskel - Patellarsehnenreflex ) Die sorgen für eine ausgeglichene Spannung im Bewegungsablauf. Also wenn der Fuß den Boden berührt, bereits schon in der Vordehnung, wird der gesamte Körper auf entspannte Haltung gebracht, was bereits jeder Schuh kompromittiert. Sogar Sandalen denn auch die, kompromittieren die wichtigen propriozeptorischen Informationen beim Laufen und Gehen wie: Wie stehen die Gelenke, wie viel Spannung hat die Muskulatur, wie weit kommt die Ferse runter.....

Also du siehst, da wird es richtig komplex. Und der Gesundheitsschaden liegt bereits im Detail. Die Sandalen sind aber der beste Kompromiss für den Alltag. Und zum Schutz müssen wir uns irgendwann, was um die Füße tun. ?
 
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Ich hatte geschrieben, das langsam Laufen (niedriges Tempo) gesund ist und schnelles Laufen (eher) Probleme macht. Bei gleicher Schrittfrequenz bedeutet ein niedriges Tempo eine kleine Schrittlänge und damit sind auch untrainierte Leute sicher vor Overstriding.
Wenn ich mir deine ganzen Ausführungen anschaue, kommt bei mir immer mehr das Gefühl auf, dass "Laufen" eine Wissenschaft ist, und dass du gerade als Anfänger (ohne Anleitung) fast beliebig viel falsch machen kannst. Da sagt die Laufwerbung "Laufen kann jeder" was ganz anderes ...

Ich bleib beim biken, da kann ich nicht falsch laufen ;)
 
Wenn ich mir deine ganzen Ausführungen anschaue, kommt bei mir immer mehr das Gefühl auf, dass "Laufen" eine Wissenschaft ist, und dass du gerade als Anfänger (ohne Anleitung) fast beliebig viel falsch machen kannst. Da sagt die Laufwerbung "Laufen kann jeder" was ganz anderes ...

Ich bleib beim biken, da kann ich nicht falsch laufen ;)
Leider ist es so, dass das nicht so einfach ist - zumindest nicht, wenn man verletzungsfrei bleiben will und gleichzeitig schnell werden will. Ich erlebe das leider auch immer wieder am eigenen Körper, dass ich auch als alter Sack Dinge bei der Vorbereitung auf Wettkämpfe Dinge tue, die man besser bleiben lassen sollte.

Auf Arbeit arbeite ich auch mit LäuferInnen zusammen, die auf Landes- oder Bundesniveau unterwegs sind. Bei denen ist es ganz krass. Langfristig braucht man viel Erfahrung, um ans Limit zu gehen ohne zu überreizen. Man hat das Gefühl, dass am Ende diejenigen die Wettkämpfe gewinnen, die in der Trainingsphase am besten mit ihren Ressourcen haushalten. Gesünder ist es einfach nur mal ne langsame Runde im Park zu drehen und an sonsten aufs Bike zu steigen.

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Off topic: Was ist ein alter Läufer ? .............................................. Radfahrer

In diesem Sinne - Kette rechts.
 
Das passiert vielem Leuten, wenn sie einfach so drauflosrennen. Das hat aber nix mit Laufsport zu tun. Das wird von jedem Trainer/Instructor bemängelt.
Seit wann? Meines Wissens hat sich das auch erst entwickeln müssen mit der Lauftechnik. Davor wurde ungeniert mit den Hacken eingestochen. Zumindest als Schuhe mit Hackendämpfung aufkamen.

Also kurze (unwissenschaftliche) Zeitlinie. Anfang 20.Jhdt Minimalschuhe alter Schule. 1939 bis 45 genagelte Lederstiefel. Danach steigt die Wirtschaftskraft und Technologie. Joggen wird ein Begriff. Fette Sohlen mit Dämpfung (Luft, Gel) kommen in Mode. Es wird ungeniert gehackt. Anfang 21.Jhdt. kommen Vor- und Mittfußlauf in Kombination mit minimaleren Schuhen wieder auf in der Szene. Wahrscheinlich nicht ganz unabhängig von (Wieder-)Erkenntnissen in Sachen Barfußlaufen. Jetzt, in Zeiten der globalen Youtubeisierung, ist nichts mehr unabhängig voneinander und traditionelle Schuhläufer haben sich Sachen von traditionellen Barfußläufern abgeschaut.

Ich erhebe keinen Anspruch auf akademische Genauigkeit. Das ist einfach so dahin spekuliert.
 
Seit wann? Meines Wissens hat sich das auch erst entwickeln müssen mit der Lauftechnik. Davor wurde ungeniert mit den Hacken eingestochen. Zumindest als Schuhe mit Hackendämpfung aufkamen.

Also kurze (unwissenschaftliche) Zeitlinie. Anfang 20.Jhdt Minimalschuhe alter Schule. 1939 bis 45 genagelte Lederstiefel. Danach steigt die Wirtschaftskraft und Technologie. Joggen wird ein Begriff. Fette Sohlen mit Dämpfung (Luft, Gel) kommen in Mode. Es wird ungeniert gehackt. Anfang 21.Jhdt. kommen Vor- und Mittfußlauf in Kombination mit minimaleren Schuhen wieder auf in der Szene. Wahrscheinlich nicht ganz unabhängig von (Wieder-)Erkenntnissen in Sachen Barfußlaufen. Jetzt, in Zeiten der globalen Youtubeisierung, ist nichts mehr unabhängig voneinander und traditionelle Schuhläufer haben sich Sachen von traditionellen Barfußläufern abgeschaut.

Ich erhebe keinen Anspruch auf akademische Genauigkeit. Das ist einfach so dahin spekuliert.
Puh, kann ich nicht sagen. Ich weiss nur noch, dass mir das meine Sportlehrerin in der Grundschule falsch erklärt hat, in der weiterführenden Schule dann so wie man das heute sagt. Wobei das maximal Mittelstrecken (bis 1000m) waren (in der Grundschule waren es nur die 50m). Das lag aber vielleicht auch daran, dass die Grundschullehrerin das Fach Sport nicht studiert hatte. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass man das auf den Kurz- und Mittelstrecken je anders trainiert hat. Hackenlauf geht mit Spikes ja gar nicht.

Die Lehrmeinung auf den Langstrecken kenne ich nicht.
Vielleicht liest ja ein "gelernter" Leichtathlet hier mit, der da ein wenig den Überblick hat?


Was den Breitensport angeht kann es durchaus sein, dass es hier zu Zeiten des Trimm-Dich/Trimm-Trabs wilde Empfehlungen gab . Aber das waren die 70er/80er. Du hast Recht, es wäre mal ganz interessant zu wissen, wann der Hackenlauf zumindest mal akzeptabel erschien. Das Problem z.B. bei der Trimm-Dich-Bewegung war meiner Ansicht nach, dass man die Leute einfach ohne Anleitung 1h laufen lies - Einfach so, ohne Aufwärmen ohne Lauf ABC etc. Die Leute wurden (kardiorespiratorisch) fit und bekamen Lust auf mehr, ohne das Trainer da waren (das war der große Konstruktionsfehler der Kampagne, das hat man erst mit der letzten Integration in den 90ern behoben). Da war nur die Schuhindustrie mit ihren Versprechungen. Das ist eine problematische Konstellation. Deine Zeitskala könnte für den Breitensport also schon hinkommen.


Heute laufen ja immer noch viele Freizeitsportler mit dem Rückfuß. Sei es wegen der individuellen Veranlagung, weil man es nicht anders weiß, oder nach etwa +-20 km im Wettkampf (passiert mir auch, hier schlägt die Ermüdung zu - man müsste deutlich langsamer Laufen, um die Ermüdung zu verzögern). Ich finde das für sich gar nicht so problematisch. Der Übergang Mittelfußlauf zu Rückfußlauf ist ja eher fließend. (Und so mancher, der meint er wurde mit dem Mittelfuß laufen, ist auf seinem Rückfuß unterwegs) Der Rückfußlauf wird ja eigentlich erst in Kombination mit dem Overstriding richtig gefährlich (Hacken reinhauen).

Was wird aktuell für den Breitensport gelehrt?
Schau mal bei Steffny vorbei:
http://www.herbertsteffny.de/ratgeber/laufstil.htmund beim Marquart
https://www.matthias-marquardt.com/lauftechnik/ideale-lauftechnik/oder beim Greif (der ist leider kürzlich verstorben)
z.B.
https://www.greif.de/nl-training-in...-die-laufoekonomie-in-schwereren-schuhen.html
Ich glaube, die drei sind in Deutschland sehr einflussreich.

Der DLV sagt so:
https://www.leichtathletik.de/news/...e-lauftechnik-individuell-stabil-und-effektivDas kommt aus dem Vereinssport, wo man heute zusätzlich viel mit Athletiktraining (Langhanteltraining) etc. zur Verletzungsprophylaxe arbeitet. Da geht der Fokus eher wieder weg von einem bestimmten Bewegungsidealbild. Da könnte man sagen, dass die Zeit der Fokussierung Minimalschuhe schon wieder zu Ende geht und stattdessen der Körper mit Eisen gestärkt wird.
 
Wenn ich mir deine ganzen Ausführungen anschaue, kommt bei mir immer mehr das Gefühl auf, dass "Laufen" eine Wissenschaft ist, und dass du gerade als Anfänger (ohne Anleitung) fast beliebig viel falsch machen kannst. Da sagt die Laufwerbung "Laufen kann jeder" was ganz anderes ...

Ich bleib beim biken, da kann ich nicht falsch laufen ;)


So ist es. Ohne fremde Hilfe(trainer) kaum möglich. Selber lernen durch Bücher auch schlecht weil sich Fehler einschleichen die man nicht bemerkt. Und einen Trainer zu finden der es dann auch wirklich richtig lehrt ist dann nochmal ne Nadel im Heuhaufen. Ich bin per pedes nur gehend unterwegs,da kann man nicht viel falschmachen. Und Sport ist es genauso wenn man im Stechschritt geht.
 
Das kommt aus dem Vereinssport, wo man heute zusätzlich viel mit Athletiktraining (Langhanteltraining) etc. zur Verletzungsprophylaxe arbeitet. Da geht der Fokus eher wieder weg von einem bestimmten Bewegungsidealbild. Da könnte man sagen, dass die Zeit der Fokussierung Minimalschuhe schon wieder zu Ende geht und stattdessen der Körper mit Eisen gestärkt wird.

Ich sehe Barfußlauftechnik als Mittel zur ökonomischen Fortbewegung und zum gesundhalten des Bewegungsapparats. Im Leistungssport wird - wie der Name schon sagt - auf Leistung trainiert, das ist aber auch Verschleiß. Aktuell renne ich um 5min/km barfuß, nach 10km komme ich völlig entspannt daheim an - kein ziehen in den Beinen, Schultern oder irgendwo anders. Und genau das finde ich grandios - früher mit Laufschuhen taten mir diverse Stellen weh und ich musste pausieren. Technik ist alles. besonders am Puls merkt man das deutlich ob die lauftechnik sitzt.
 
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